Mein Patenkind - Nierenversagen
Mein Patenkind, eigentlich nicht mein offizielles, aber nachträglich doch zu etwas ähnlichem gewordenes, hatte heute Nacht schweres beidseitiges Nierenversagen und liegt zur Zeit in Frankfurt in der Klinik im künstlichen Koma.
Ich hatte bereits in einem Threat hier vor einiger Zeit berichtet, dass seine Mutter ziemlich viel gemacht hat, was dem Kleinen nicht gut getan hat. Sie hat sich einen Obdachlosen von der Straße geangelt und ihn mit zu sich nach Hause genommen, ihn dort einziehen lassen. Dieser Mann hat getrunken, er hat geklaut, er hat den Kleinen angeschrien und ihm wirklich Angst gemacht. Er hat seine Mutter beklaut und ist dann abgehauen.
Der Kleine hat in der Zeit ziemlich unter dem ganzen Stress und dem hin und her gelitten. Er war eine Woche lang bei mir, in der Zeit, als es seiner Mutter psychisch so schlecht ging und als sie nicht mehr wusste, wie sie mit allem, auch mit dem Kleinen, fertig werden sollte. Sie war total fertig. Der Kleine war zwar äußerlich gesund, aber ich habe gemerkt, dass er anders war. Er stand einfach unheimlich unter Stress und Druck.
Er wurde danach kränklich, er hatte immer mal wieder Kleinigkeiten, die er vorher nie hatte - er war immer ein offenes und gesundes Kind, doch seitdem war er ständig am kränkeln und war richtig schüchtern. Und heute Nacht war dann anscheinend alles zuviel. Seine Nieren haben versagt und er musste mit dem Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden. Er wird nun ärztlich und medizinisch so gut wie möglich versorgt, aber niemand weiß, was passieren wird.
Es heißt, es könnte zu multiplem Organversagen führen, es können weitere Schäden an Organen auftreten und es ist auch generell ungewiss, ob beide Nieren wieder funktionieren werden. Eine arbeitet bisher wieder auf Sparflamme, die andere nicht. Er ist erst vier Jahre alt und hat doch noch sein ganzes Leben vor sich - und er tut mir so unheimlich Leid. Ich habe unglaubliche Angst um ihn, auch wenn er nicht mein richtiges Patenkind ist, so steht er mir doch unheimlich nahe.
Ich war vorhin kurz in der Klinik, durfte aber nicht zu ihm. Seine Mutter habe ich dort kurz gesehen, sie war am weinen und nervlich am Ende. Sie ist immernoch von den ganzen Geschehnissen damals gezeichnet und diese Sache gibt ihr gerade den Rest. Sie ist wirklich ein nervliches Wrack. Sie hat kaum ein Wort rausgebracht, steht unter Medikamenten und muss selbst auch ärztlich betreut werden.
Ich würde so gerne helfen, kann es aber nicht. Ich bete für den Kleinen.
Ich habe damals deinen Thread auch mitverfolgt und ich bange nun mit dir und deinem Patenkind. Ich hoffe, dass es wieder gesund wird. Kann man mit einer Nierentransplantation nichts machen? Vielleicht, dass man eine Lebendspende von der Mutter oder dem leiblichen Vater machen kann? Das wird doch bei Kindern schon mal gerne gemacht.
Wie kam es zum Nierenversagen? Durch Stress? Das ist ja komisch, dass die Nieren durch Stress versagen.
Die Mutter hat sich ja damals, als das war, wo du das Kind die Woche zu dir genommen hast, nicht so sehr um das Kind gekümmert. Hoffentlich hat es da nicht irgendwelche medikamente genommen, wovon die Mutter nichts weiß und wodurch die Nieren geschädigt wurden.
Ich drücke alle Daumen für den kleinen Spatz !
Da muss ich ja gleich an meine Kindheit denken, denn ich hatte mit einem Jahr auch Nierenversagen. Ich hoffe dann mal, dass der Kleine wieder vollständig gesund wird und keine bleibenden Schäden zurückbleiben. Aber mich würde mal interessieren, ob das Nierenversagen mit dem Stress zusammenhängt? Ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen, aber ich bin auch kein Mediziner.
Also bei mir kam es damals zum Nierenversagen durch irgendwelche Viren. Ich weiß leider auch nicht mehr viel davon. Mir wurde nur erzählt, dass ich eines nachts blau angelaufen und mein ganzer Körper gezittert hat. Dann wurde ich mit dem Krankenwagen zu uns ins Krankenhaus gefahren. Da es aber bei uns nicht die medizinische Verorgung für mich gab, musste ich per Blaulicht nach Leipzig gefahren werden.
Da war ich dann 4 Monate an Schläuchen. Eine Niere funktionierte ein wenig und die andere wurde, denke ich mal, irgendwie behandelt und ich brauchte keine Transplantation. Da du ja schreibst, dass ein Obdachloser bei dem Kind mit eingezogen ist,könnte es ja sein, dass er irgendwas ansteckendes hatte und das dann sich im Körper ausgebreitet hat und dadurch das Nierenversagen verursacht wurde.
Ob die Nieren nun wirklich wegen dem Stress endgültig zusammen gebrochen sind weiß ich nicht, weil ich ja auch nicht mit den Ärzten sprechen darf - bzw. mir sagt ja niemand was!
Aus der Mutter kriege ich in ihrem momentanen Zustand auch nichts heraus, und der Vater war meines Wissens nach noch nicht mal im Krankenhaus um nach dem Kleinen zu sehen. Soviel dazu. Ich weiß, dass er seit dieser Sache mit seiner Mutter und dem Alkoholiker komisch und zurückgezogen war, und auch ständig krank. Ich hatte schon die Befürchtung, dass der Kleine wohl auch an den Alkohol gekommen ist und davon öfters getrunken hat. Allerdings weiß ich nicht, ob sich dass dann so viel später in Nierenversagen äußern kann. Eventuell, wenn noch andere Faktoren mitgespielt haben, vielleicht schon!?
Ob er an Medikamente kam oder seine Mutter ihm sogar welche gegeben hat, weil sie überfordert war, weiß ich nicht - und da möchte ich auch nicht mutmaßen. Ich werde es vielleicht irgendwann erfahren, will jetzt aber erstmal, dass es ihm besser geht.
Die Nieren von der Mutter fallen aus dem Transplantation Schema raus, denn sie nimmt starke Psychopharmaka und sonstige Medikamente, und die Nieren sind zu stark belastet, um sie dem Kleinen einzupflanzen. Vom Vater hat man wie gesagt wohl noch nichts gehört, vielleicht inzwischen schon, aber davon weiß ich eben nichts. Ich glaube auch nicht, dass man dem Kleinen direkt eine Niere transplantieren will, denn eine funktioniert ja zumindest wieder eingeschränkt. Ich glaube, es wird nun erstmal noch abgewartet, ob sich da noch mehr tut und ob eventuell die eine Niere wieder so gut arbeiten kann, dass es eben bei der bleibt. Die Zweite würde in diesem Falle in einer OP entfernt und das künstliche Koma erst ein paar Tage nach dieser OP beendet.
Hallo Qn, so schlimm es auch wäre, wenn die Mutter wirklich dafür verantwortlich, dass ihr Sohn und Dein Patenkind jetzt im künstlichen Koma liegt. Wichtig ist doch erst mal, dass es dem Kleinen schnellstmöglich besser geht. Vielleicht hat die Mutter gar nicht schuld, sollte das aber doch der Fall sein, wird sie sich selbst die größten Vorwürfe machen! Tu Du das bitte nicht auch noch!
Dass Dir die Ärzte nichts sagen ist zwar aus Deiner Warte absolut unschön, aber durchaus verständlich. Auch deswegen ist es wichtig, dass Du auch die Mutter (immerhin habe ich in den anderen Threads gelesen, dass Ihr doch irgendwie schon befreundet seid) jetzt unterstützt. Je besser es ihr geht, desto eher wirst Du auch wieder Informationen über das Wohlergehen des Kleinen bekommen.
Ich wünsch dem Kleinen auf jeden Fall alles Gute. Wichtig ist doch, dass das Kind erst mal ohne größeren Schaden wieder auf die Beine kommt. Alles andere kann man später klären.
Ich konnte eben mit der Mutter telefonieren. Sie ist natürlich mit mir recht gut befreundet gewesen, aber diese Sache mit dem Obdachlosen, den sie bei sich einziehen gelassen hat, der Alkoholiker war und dem Kind auf jeden Fall geschadet hat (zumindest hatte der Kleine Angst und hat nicht verstanden, warum seine Mutter nun weniger Zeit für ihn hat und der neue Mann ihn permanent herumscheucht und anschreit), haben wir ein wenig Abstand von einander genommen. Ich konnte das einfach nicht gutheißen.
Dem Kleinen geht es leider noch nicht wesentlich besser - kleine Fortschritte gibt es, denn die schon wieder arbeitende Niere hat Ergebnisse gebracht, die ein wenig besser sind als noch gestern. Die zweite Niere könnte auch bald wieder anfangen zu arbeiten, wie es aussieht - es gibt wohl irgendwelche Anzeichen, dass sie nochmal regeneriert werden kann und dann vielleicht auch wieder arbeitet. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass beide wieder 100% Leistung bringen, aber es ist zumindest nicht auszuschließen, dass der Kleine mit seinen beiden Nieren weiter leben kann, unbeschwert wie eben ein kleiner Junge.
Auch kleine Fortschritte muss man positiv sehen. Kleine Fortschritte ermöglichen dann, dass es wieder bergauf geht. Denke immer positiv und sehe die kleinen Fortschritte als gutes Omen an und denke an den Kleinen. Er wird merken, dass du in Gedanken bei ihm bist. Davon bin ich fest überzeugt. Ich drücke weiterhin die Daumen. Halt uns mal auf dem Laufenden, wie es dem Kleinen weiterhin geht.
Ich hoffe, dass der Obdachlose keine ansteckende Krankheit mit in die Wohnung geschleppt hat . Aber vielleicht wäre das wenigstens ein Anhaltspunkt, wie die Ärzte behandeln müssen, wenn sie ihn darauf irgendwie testen.
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