Ab wann Tätowieren lassen?
quietscheentchen hat geschrieben:Du musst bedenken, dass es dir immer passieren kann, dass es dir nicht mehr gefällt, dass kann einem 40 jährigen auch passieren.
Subbotnik hat geschrieben:Jeder sollte sein Kind ausreichend einschätzen können um diese Entscheidung zu unterstützen oder dagegen Einspruch einzulegen und es bis zum 18. Geburtstag ausharren zu lassen.
Diese beiden Aussagen treffen schon ziemlich genau meine Meinung zu diesem Thema. Eine wirklich starre Altersgrenze gibt es nicht, wäre das so, dann hätte irgendein findiger Mensch diese Grenze schon gesetzlich festgehalten. Es gibt 50-jährige, die nach einem (traumatischen) Erlebnis mit einem Tattoo ihre neue Unabhängigkeit zeigen wollen und diese Entscheidung kurz darauf bereuen. Genauso gibt es aber auch 14-jährige, die schon reif genug sind, um die Tragweite einer solchen Entscheidung zu begreifen. Das sollten aber die Eltern einschätzen können.
Dabei kann natürlich die Wahl des Motivs schon einen Hinweis darauf geben, ob das Kind reif genug für ein Tattoo ist. Wobei ich als Außenstehende den "rosa Bunnyhasen" nicht unbedingt als Zeichen für Reife sehe, aber vielleicht gibt es ja doch einen tiefer gehenden Grund, den Außenstehende gar nicht nachvollziehen können.
Hallo,
also ich habe mein Tattoo mit 17 bekommen. Dazu musste meine Mutter einen Zettel zur Einverständniserklärung unterschreiben und ihren Ausweis kopieren lassen.
Beim Stechen selbst musste sie aber nicht dabei sein, sie hat damals nur kurz mal zwischendurch reingeschaut. Und alles was unter 16 ist, finde ich wirklich viel zu früh für ein Tattoo. Man muss immer bedenken, dass man das ganze eben sein ganzes Leben lang mit sich rumträgt, oder für teuer Geld und viele Schmerzen entfernen lassen muss.
Wenn ich mal ein Kind habe, dann bekommt es vor 17 auch kein Tattoo, weil ich meins auch vorher nicht hatte. Und Piercings ab 14, weil ich mein erstes Piercing auch mit 14 hatte. Vielleicht will ja mein Kind später keinen Körperschmuck. Wenn ich Glück habe. Das kostet ja auch alles Geld.
Also ich halte von einem "Du darfst nicht, weil ich das sage, wenn du 18 bist kannst du machen was du willst" einfach mal gar nichts.
Da wartet dann das Kind bis es 18 ist und lässt es sich dann aus Trotz stechen, nicht weil das Motiv toll ist. Man sollte mit dem Kind darüber reden und zwar vernünftig. Nicht nach dem Motto "Kind, in drei Jahren gefällt dir das nicht mehr, das solltest du nicht machen", sondern so, dass das Kind selber auf die Idee kommt, dass ihm oder ihr das Motiv in zwei oder drei Jahren nicht mehr gefallen könnte.
Es bringt einfach nichts, nur Vorschriften zu erlassen und dann zu glauben das Kind wäre damit gut erzogen. Käme mein imaginäres Kind zu mir, mit dem Wunsch ein Tattoo zu bekommen, würde ich (hoffe ich) erstmal Fragen "Was denn für eines, und wo?". Es ist dann wichtig einfühlsam zu agieren und nicht schon vom Tonfall her ablehnend. So Aussagen / Fragen wie "Und DAS soll dir in zwei Jahren noch gefallen?!" führen nur zu wieder zu Trotz und Rebellion. Wenn man aber mit echtem Interesse fragt "Was gefällt dir an diesem Motiv denn so sehr, dass du es ein Leben lang bei dir haben möchtest?" bringt man das Kind eher zum nachdenken.
Wie gesagt habe ich noch keine Kinder, aber meine Kindheit liegt noch nicht so lange hinter mir und durch den Besuch einiger Seminare über Kommunikation konnte ich feststellen, warum ich manche Dinge einfach nur aus Trotz getan habe.
Letztendlich ist doch besser, mein Kind, wenn es denn gar nicht davon ab will, lässt sich nach einem ernsthaften Gespräch mit meiner Erlaubnis tattowieren, als dass es das bei irgendeinem unseriösen Laden machen lässt, wo es dem Stecher total egal ist, was die Eltern sagen?
Ich bin prinzipiell nicht gegen Tattoos und Piercings, habe ja selbst genug davon. Nachdem eine Bekannte allerdings vor kurzem eine Sitzung abgebrochen hat, weil ihr plötzlich bei ihrem 10. Tattoo auffiel, dass es ja weh tut, bin ich schon der Meinung, man solle doch ein gewisses Alter und damit eine gewisse Reife haben. (Sie war damals 17, die ersten Tattoos hatte sie mit 14)
Natürlich gibt es auch Jugendliche, die mit 16 schon sehr reif sind, ich denke mal, es schadet weniger, wenn die Eltern vernünftig erklären, warum sie es nicht wollen. So bleibt auch ein gewisser Spielraum für Verhandlungen.
Zum Glück bin ich noch nicht gezwungen, über solche Dinge nachzudenken, mein Sohn lehnt mit seinen 4 Jahren selbst Klebe-Tattoos ab. Aber ich könnte mir schon vorstellen, ihm mit 16 ein kleines Tattoo an einer unauffälligen Stelle zu erlauben.
Meine Eltern lehnten Tattoos immer ab, also war ich gezwungen zu warten bis ich 20 war und genug Kohle hatte. Im Nachhinein bin ich ganz zufrieden damit. Bei einem Tättowierer, der mir ohne Erlaubnis schon vorher eines verpasst hätte, ohne Erlaubnis der Eltern, hätte ich ohnehin den Laden wieder verlassen.
Hallo zusammen,
ich bin selbst tätowiert und mußte mit meinem ersten Tatto warten, bis ich 18 war, weil meine Eltern es nicht erlaubt haben. Auch heute noch steht mein Vater Tätowierungen kritisch gegenüber und findet es ganz und gar nicht gut, dass ich weitere habe machen lassen und weitere geplant habe.
Meine Mutter findet meine Tätowierungen recht gut, hätte mir aber im Nachhinein trotzdem keine erlaubt, bevor ich 18 war. Das finde ich auch nicht allzu schlecht. So kann man sich einige Zeit mit dem Gedanken tragen und wenn man es dann immer noch haben möchte, kann man es dann ja machen lassen. Auch wenn dann die Gefahr einer Trotzreaktion besteht, so ist es aber trotzdem einige Zeit überdacht. Bei mir war es so, dass sich durch das Warten der Gedanke gefestigt hat und ich es nach 2 Jahren immer noch wollte.
Die andere Seite ist aber, dass ich nicht generell sagen möchte, dass es immer gut ist, die Kinder warten zu lassen, bis sie 18 sind. Bei mir war es eben so, dass meine Eltern beide dagegen waren. Generell sollte man seine Kinder so gut einschätzen können, um zu wissen, ob es eine Modeentscheidung ist oder ob der Wille wirklich fest verankert ist. Aber ich finde, dass 14 Jahre wirklich etwas jung ist. Persönlich würde ich auch sagen, dass das Kind schon 16 sein sollte, bevor ich zustimmen würde. Wobei da auch die persönliche Situation ein Entscheidungsfaktor ist und eben die Persönlichkeit des Kindes auch. Deswegen ist es sehr schwer, pauschal eine Antwort zu geben. Aber mein "Trend" geht eben dahin, dass ich sage: 16 sollte das Kind schon sein.
Wie ich das letztendlich entscheiden werde, sehe ich ja dann, wenn das erste Kind mal da sein sollte. Vorher kann ich wirklich nicht endgültig antworten.
LG P-P
Ich bin fast 18 und habe mir ein Tatttoo stechen lassen (auch mit der Erlaubnis meiner Mutter). Das Motiv hatte ich seit meinem 14. Lebensjahr auf meinem Rechner und da ich eigentlich nicht so für das Tätowieren war, weil meine Mutter sich ziemlich viele hat machen lassen, wollte ich es nie wirklich aussprechen.
Das Bild hatte ich dann lange nicht mehr gesehen und dann vor drei Monaten fiels mir irgendwie wieder ein. Da wusste ich, dass ich das haben muss.
Man sollte sich einerseits vielleicht nicht so früh tätowieren lassen und schon gar nicht mit 14, aber ich finde, wenn man ein Motiv schon wirklich lange im Kopf hat und einen das nicht mehr loslässt, dann sollte man überlegen, ob man sich das nicht einfach machen lassen. Ich bin zufrieden mit dem was gemacht worden ist und es hat für mich auch eine sehr starke Bedeutung in meinem Leben. Nicht irgend ein Tattoo, sondern etwas, was ich grandios finde.
Eigentlich würde ich auf diese Frage mit "gar nicht" oder "nie" antworten, weil ich Tattoos einfach hässlich und abstoßend finde. Da hatten meine Eltern mit mir keine Probleme, da dieses Thema nie zum gespräch bei uns wurde.
Grundsätzlich würde ich es auch gutheißen, wenn Eltern das Tätowieren bis zum Erreichen des 19. Lebensjahrs verbieten würden. Jugendliche und Kinder können meist noch nicht abschätzen, welche Folgen sie mit einem Tattoo eingehen. Zu ihrem Zeitpunkt mag es ja ganz schick und ansehnlich aussehen und als "in" gelten, doch im späteren Leben kann sich diese Ansicht schnell ändern.
In vielen Betriebskleidungsvorschriften werden Tattoos und auch Piercings abgelehnt, sodass durch das Tätowieren im frühen Kindesalter die berufliche Zukunft blockiert oder verbaut sein könnte.
Hallo,
ich würde meinem Kind nie, nie, nie noch bevor es volljährig ist erlauben sich tattowieren zu lassen. Wenn dann kann es diesen Schritt ab 18 selbst entscheiden. Aber als Minderjähriger ist man sich ja auch nicht der Tragweite des Ganzen bewußt - Tattoos bleiben nun mal für immer und es gibt noch immer Jobs oder Anlässe wo ein Tattoo einfach nicht vorteilhaft ist.
Viele Personen, die sich schon im Erwachsenenalter eines stechen ließen, möchten dieses anschließend irgendwann weghaben. Wie wird es da dann bei Kids wohl in einigen Jahren aussehen, wenn - so wie du geschrieben hast, herrmausi - das rosa Häschen-Motiv nicht mehr gefällt.
Mir persönlich gefallen Tattoos sehr gut, ich wäre aber zu unsicher ob ich diese Hautverzierung tatsächlich ein Leben lang tragen möchte.
IceKing32 hat geschrieben: Zu ihrem Zeitpunkt mag es ja ganz schick und ansehnlich aussehen und als "in" gelten, doch im späteren Leben kann sich diese Ansicht schnell ändern.
Gerade deshalb sollte sich die Stelle für das Tattoo bewusst ausgesucht werden. Und mein Tattoo hat nichts damit zu tun, dass es "in" ist. Es soll auch nicht anderen gefallen, sondern für mich spiegelt das einen Teil meines Lebens wieder. Es ist angeknüpft an meinen Namen und mein Sternzeichen. Meine Mutter war nicht begeistert davon, sie hätte es mir eigentlich auch mit 18 noch verbieten wollen, aber ich habe das Motiv wirklichh lange vor Augen gehabt. Über ein paar Jahre. Deshalb habe ich die Erlaubnis bekommen.
Natürlich, viele lassen sich eins stechen, um zeigen zu können was sie haben. Ich für meinen Teil habe aber schon vorher drüber nachgedacht, wo ich es haben will. Ich finde Frauen mit Tattoos am Unterarm wirklich super, aber das wäre eine Stelle dir für mich erstmal nicht in Frage käme. Meins ist, wie bereits erwähnt, auf dem Rücken, einer Stelle, die man immer noch gut abdecken kann.
Piercings würde ich eher erlauben, die kann man wenigstens wieder rausnehmen. Vielleicht nicht grade ein Zungenpiercing, aber Nase und Bauch finde ich okay. Ich akzeptiere deine Meinung, aber ich wollte damit eigentlich nur aussagen, dass es für manche Leute eine große Bedeutung hat.
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