Märkte mit gefälschten Markenartikel im Urlaub

vom 05.08.2008, 13:15 Uhr

Jeder kennt sicher diese Märkte aus der Türkei, Bulgarien, der Tschechischen Republik und noch vielen weiteren Ländern. Dort kann man sehr billig nachgemachte bzw. gefälschte Waren einkaufen. Meistens sind es Schuhe, Kleidung und für die Damen natürlich Handtaschen.

Vorkurzem war ich mit meiner Freundin in Prag auf einem dieser Märkte. Dort boten sehr viele asiatisch aussehende Händler ihre Waren an. Wenn man etwas länger an einem Stand stehen geblieben ist, kam sofort ein Händler her und begrüßte uns mit "Hello my friend". Man wurde gefragt was wir suchen würden und anfangs war es recht spannend in den von der Straße abgeschotteten Raum geführt zu werden. Jedoch haben die meisten dieser Händler die selben Waren in ihrer Hinterkammer und irgendwann ging mir das einfach auf die Nerven. Dort gab es dann meistens Schuhe und Taschen von bekannten Marken, die natürlich alle gefälscht waren.

Gekauft haben wir dort nichts, da ich schon sehr oft im Fernsehen Reportagen darüber gesehen habe. Die Produkte sollen krebserregende Stoffe und Materialien beinhalten. Mir ist nur nicht klar, wieso diese meist europäischen Länder solche Märkte nicht schließen. Schließlich wird dort mit gefälschten Produkten bekannter Hersteller gehandelt! Warst ihr auch schon einmal auf so einem Markt und habt dort evtl sogar etwas gekauft? Wie empfandet ihr dort die Händler? Waren diese Leute auch bei euch so aufdringlich?

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» Ihu » Beiträge: 326 » Talkpoints: -0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Als ich neulich meine Freundin Eliska in Prag besuchte, machten wir einen Ausflug nach Cheb. Dort waren wir auch auf einem großen Markt mit lauter Asiatischen Händlern. Die konnten auch alle ziemlich gut Deutsch, dafür aber kein Wort Tschechisch. :D Naja, auf diesem Markt gab es wirklich alles, von der Handtasche, über Kleidung, Schuhe, CD`s, Schallplatten, Gameboys, Gameboyspiele und viele andere Elektronische Geräte, natürlich alles gefälscht.

Wir schlenderten durch den Markt und blieben an einem Stand mit Plagiaten einer bekannten Firma stehen, die Klamotten für die Gothic Szene herstellt. Wie gesagt, wir schauten nur, einer der Händler bekam das mit und von nun an waren wir seine besten Freunde. Er führte Verkaufsgespräche und handelte einen Rock von 80 Euro auf 5 Euro runter und verstand dabei nicht, das wir wirklich kein Interesse hatten etwas zu kaufen, auch wenn wir wirklich versuchten ihm das klar zu machen.

Naja, nach ungefähr 10 Minuten waren wir derart angenervt, dass wir uns einfach umdrehten und weggingen. Das störte aber den Händler nicht. Er rannte uns über den ganzen Markt hinterher und bettelte förmlich darum, dass wir ihm seine Klamotten abkauften, obwohl eigentlich der ganze Markt geknackte voll mit möglichen Kunden war. Ich weiß immer noch nicht so recht warum er uns da so auserkoren hatte. Naja, wieder ein paar Minuten später jedenfalls hatte Eliska derart die Schnauze voll, dass sie sich umdrehte und ihn auf Tschechisch anbrüllte, er solle jetzt endlich abhauen oder sich raste komplett aus. (Sie kann manchmal ein wenig aufbrausend sein, wenn man ihr auf die Nerven geht.;-) )

Auch wenn der Typ kein Wort Tschechisch verstand, hat er aber glaube ich dann doch verstanden, was gemeint war, machte kehrt und verschwand wieder in seinen Stand. Also das war schon eine ziemlich anstrengende Geschichte. Gekauft haben wir nichts dort, weil die Sachen teilweise derart veranzt aussahen, die dort an den Ständen als Markenartikel angeboten wurden. Es waren auch wirklich schlechte Waren. Da wurde schonmal aus "Puma" "Puhmah", oder aus "Buffalo" "Boffolo". Oder aus der Linkin Park CD "Meteora" wurde "Metreora". Naja, man muss da echt vorsichtig sein.

» flower911 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

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Ob ich auf dem selben Prager Markt war, weiß ich jetzt leider nicht, aber bei uns waren auch die Markennamen der Waren nicht verändern, sondern standen optisch den originalen in nichts nach.

Bei uns ließen manche Händler auch ihren Stand komplett unbeaufsichtigt um irgendwelchen Leuten nachzulaufen und diese doch noch zum Kauf zu überreden. Ich denke die wissen sehr genau, wie Sie manche Interessierten zureden müssen. Im Grunde sind die Verkäufer dort auch die ärmsten der Armen. Dürfen den ganzen Tag in ihrem Stand auf Leute warten und teilweise waren das bei uns riesige Hallen ohne viel Tageslicht.

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» Ihu » Beiträge: 326 » Talkpoints: -0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das Problem ist ja, das man sich mit dem Erwerb und der Einfuhr der Waren strafbar macht. Wenn man also einen Pseudo-Adidas-Jogginganzug kauft auf einem Markt und ihn hier bei Ebay wieder anbietet, kann das arge strafrechtliche Konsequenzen für einen haben, gerade auch, weil man mittlerweile wissen sollte, dass es sich bei solchen Waren um Fälschungen handelt.

In Spanien kann man das schlecht verbeiten, die allermeisten Farbigen, die mit ihren Waren z.B. m Strand entlang wandern und die einen nicht mehr in Ruhe lassen, wenn man auch nur einen Viertelblick auf sie wirft, sind illegale Einwanderer, denen von den Bossen sämtliche Papiere etc. weggenommen worden sind und die nun mit Haut und Haaren ihren Bossen gehören - nicht so wiet weg von der Sklaverei, wie wir es uns geren vorstellen. Da kann man also nicht "einfach schließen". Zudem ist Bestechung, Korruption und Geldgier auch in sämtlichen Ländern der Welt ein Problem, und wer würde wohl die Menge der Touristen, die dort ihre Schnäppchen kaufen, vergrätzen wollen? Die Einheimische Bevölkerung kauft dort auch billig ein.

Wie kurzsichtig das gedacht ist, spielt bei einem winzige Geldbeutel keine Rolle, leider.

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kenne das aus Hongkong, Dubai und New York. Teilweise werden die Händler richtig pampig (in New York) wenn man von den Waren nichts kauft. Oder einfach weiter geht. In Dubai schmeicheln sie einem und legen einem z.B. die Pashimas direkt um den Hals. Was ich auch schrecklich aufdringlich finde, sind auch in Dubai die "Jungs" die aus dem Nichts auftauchen dir ins Ohr flüstern "do you want fake watches Calvin Kleine, Donna Karan, das finde ich so schrecklich, weil sie dir plötzlich so nah sind. Mag ich nicht!

Generell kaufe ich keine Fälschungen. Daran habe ich keinen Spaß. Und die Meisten Sachen die da angeboten werde Taschen, Schuhe, Schmuck etc. sind ja einfach nur Luxusgüter und die sollten in meinen Augen Spaß machen.

Zudem ist es wie Karen 1 schon sagt gar nicht so einfach solche Stände/ Märkte zu schliessen. Ich denke das Einzige was wirklich hilft (helfen würde), ist wenn die Händler auf ihren Waren sitzen bleiben, weil die Leute es nicht mehr kaufen. Deswegen sollte man solche Händler einfach boykottieren. Da es aber sicher immer Menschen gibt die diese Sachen kaufen, wird daraus wohl nichts. :(

Außerdem sollte man sich auch immer vor Augen halten zu welchen Bedingungen diese Dinge Produziert wurden. Da könnte man doch einfach.

» Chris77ditz » Beiträge: 12 » Talkpoints: 0,05 »


Ich bin mal eine ganze Zeit regelmässig mit einem Busunternehmen nach Cheb in Tschechien gefahren, um dort einzukaufen. Und ja, die Händler sind sehr aufdringlich, und laufen einem teilweise lange nach. Aber nach meinem ersten Besuch dort habe ich mich daran gewöhnt, und dementsprechend reagiert, nämlich gar nicht. Vor einigen Jahren war es dort mit den Markenartikeln aber noch viel schlimmer, wie zum Beispiel vor 1 Jahr. Vor längerer Zeit gab es dort nur gefälschte Markensachen, auch Massen an CDs, DVDs, Konsolenspiele, etc.

Das letzte mal vor etwa 2 Jahren, als ich da war, gab es keine gefälschten Markensachen mehr, keine Zigaretten, keine DVDs, CDs, und Spiele. Zumindest nicht öffentlich. Allerdings hatten die Vietnamesen schon ihre kleinen Gheimverstecke, wo die gefälschten Sachen lagen. Wenn man nachfragt, bekommt man dort immernoch alles. Dieser Markt in Cheb ist immer sehr gut besucht, an manchen Wochenenden sind dort einige tausend Menschen und kaufen dort ein. Es ist nicht verboten, als Deutscher dort hinzufahren, und gefälschte Sachen zu kaufen. Wir sind schon öfters an der Grenze angehalten worden, und kontrolliert worden. Solange du die Sachen für deinen eigenen Gebrauch käufst, ist es in Ordnung.

Pro Person kann man eine Stange Zigaretten holen, oder eine Flasche Alkohol, darauf wird auch sehr stark geachtet. Früher hab ich dort immer ganz viele Schuhe, meist von Puma, Adidas oder Buffalo gekauft, Markent - Shirts, markenpullis, und Jacken, und natürlich Zigaretten. Die letzten Male habe ich viele Medikamente in der Apotheke gekauft, Zigaretten (allerdings im Supermarkt, da es dort wirklich die originalen sind), ein paar Shirts für meinen Mann, Schuhe, und noch so Kleinzeug.

@ Karen1:
Wie oben schon beschrieben, macht man sich nur strafbar, wenn man gefälschte Sachen zum Beispiel bei Ebay verkauft. Der Erwerb, und die Einfuhr der Sachen nach Deutschland wird nicht strafrechtlich verfolgt. Sonst würde es ja nicht extra Reisen nach dorthin geben. Und wie oben schon gesagt, manchmal wird man an der Grenze kontrolliert, aber wenn man nur Sachen für sich und die Familie und Freunde kauft, ist es in Ordnung.

Aber nur, wenn es für den Eigenbedarf ist. Wenn man natürlich als Großhändler 100 mal das gleiche Kleidungsstück kauft, und dann an der Grenze kontrolliert wird, könnte es Ärger geben. Ich war bestimmt schon 10 mal in Cheb, aber kontrolliert wurden wir erst 1 mal.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe solche Märkte auch schon gesehen und finde es sehr krass, was dort abläuft. Ich finde es sehr schlimm, dass in vielen Ländern noch weniger gegen Produktpiraterie unternommen wird als hier. Ich kann mir das nur damit erklären, dass die jeweiligen Länder von dem Tourismus profitieren und diesen nicht aufgeben wollen. Es fahren ja relativ viele Leute zu den entsprechenden Märkten und kaufen dort wertlosen Plunder, der mit irgendwelchen wohlklingenden Markennamen verziert ist.

Ich würde niemals gefälschte Markenkleidung kaufen, sondern lediglich die Originale. Ich kaufe meine Markenkleidung nicht, um irgendwelche Symbole mit mir herumzutragen, sondern weil mich die Qualität überzeugt. Ich mag auch keine großen Markenlogos. Mir ist es nicht wichtig, dass man die Marke erkennt. Gefälschte Markenkleidung (oft mit riesengroßen Markennamen in Print-Form) ist meiner Meinung nach lediglich etwas für charakterschwache Menschen, die sich über ihre Kleidung definieren, selbst aber scheinbar nicht viel zu bieten haben.

Sehr problematisch finde ich es auch, dass die deutschen Behörden nicht mehr rigoros gegen die Einfuhr gefälschter Waren vorgehen. Mittlerweile werden fast nur noch ermittelt, wenn Waren für einen gewerblichen Zweck, also für den Weiterverkauf, eingeführt werden.

Solange es immer noch dumme Leute gibt, die die Sachen kaufen, wird der Handel mit gefälschter Markenware weitergehen. Es handelt sich um ein riesengroßes Geschäft, das nicht so einfach auszurotten ist.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich war vor etwa einem Jahr in Frankfurt an der Oder und wir sind auch einmal über die Grenzbrücke nach Slubice gegangen. Eigentlich wollten wir bloß für Fotos man am Ufer entlang laufen, und die moorartigen Gebiete dort fotografieren. Außerdem habe ich persönlich bekanntlich ein ziemliches Interesse an Friedhofskultur und war noch nie auf einem polnischen Friedhof. Einen solchen sollte es da in Slubice aber auch in Laufweite geben. Also sind wir dorthin gelaufen. Dabei kamen wir direkt an so einem Markt vorbei.

Natürlich waren wir neugierig, gerade ich, weil ich noch nie auf so einem Markt war, und so sind wir da dann eben auch einmal drüber gelaufen. Wirklich etwas, was ich mir hätte kaufen wollen, habe ich dort nicht ansatzweise gesehen. Aber interessant zu sehen war es dennoch.

Übrigens waren die Händler da gar nicht aufdringlich. Natürlich haben sie, wenn man an ihrem Stand vorbei ging, gefragt, ob man etwas suchen würde. Aber ein "Nein" oder "No" haben sie sofort akzeptiert. Übrigens waren meiner Wahrnehmung nach auch nicht unbedingt viele Deutsche dort auf dem Markt, sondern sehr viele einheimische Käufer.

Ansonsten war ich noch nie auf so einem Markt. Aber ich weiß, dass einige frühere Mitschüler wohl manchmal auf sowas gegangen sind. Es stimmt schon, Schnäppchen kann man dort sicherlich machen, wenn einem die angebotenen Sachen gefallen.

Dass sie qualitativ zwangsläufig schlechter sind, muss auch nicht sein, es gibt schließlich auch "Markenkleidung", deren Qualität einfach grottenschlecht ist. Und nur, weil irgendwelche blöden Logos angestickt sind, zahlen genügend Leute dann trotzdem ein halbes Vermögen dafür. Verstehe das, wer wolle. Jedenfalls habe ich anhand der "Markenkleidung" diverser Mitschüler früher deutlich gesehen, dass die Sachen zum Teil wirklich nicht lange hielten.

Wo wir übrigens bei Mitschülern wären, ich erinnere mich noch gut an den Markenwahn in der Grundschule. Da wurden die Schüler, die sich so etwas nicht leisten konnten, gnadenlos gemobbt. Das ist natürlich ein anderes Problem, das hier nicht das Thema ist. Schüler aus armen Familien hatten dann eben nur die Alternative, Fälschungen auf dem "Polenmarkt" zu kaufen, wenn sie sich dem Markenwahn beugen wollten, und das wurde dann auch oft so gehandhabt.

Wobei ich natürlich Produktplagiarismus nicht verharmlosen möchte. Das Beispiel soll nur die Frage klären, was für Leute so etwas denn überhaupt kaufen.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich war bislang noch nicht oft auf solchen Märkten, weil mich die Atmosphäre dort einfach nur nervt. In Dubai war ich mal auf einem solchen Markt, aber dort habe ich nur geschaut. Aufdringlich waren die Verkäufer dort auch, aber sie liefen einem nicht nach und ließen sich irgendwann davon überzeugen, dass man wirklich nichts kaufen wollte. Deswegen fand ich es dort gar nicht so schlimm. Schlimmer war es in China, wo ich in Peking öfter auf solchen Märkten geschaut habe.

Dort wurde man genau von den Verkäufern beobachtet und sie sahen auch sofort, wohin man geschaut hat und schnell hatte man genau dieses Teil in der Hand. Das hat mich schon sehr gestört, weil es dann sehr schwer wurde, zu erklären, dass man es nicht haben möchte. Wenn man doch mal etwas kaufen wollte, war das Handeln, wozu ein Taschenrechner verwendet wurde, auch nicht einfach.

In China konnte es auch passieren, dass der Verkäufer hinter einem her lief, wenn man zu viel Interesse gezeigt hat und das Teil dann doch nicht kaufen wollte. Für mich ist das alles einfach nichts, deswegen habe ich mich auf diesen Märkten auch nie sehr wohl gefühlt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich muss zugeben, dass wir uns in der Türkei immer mit Kleidungssachen eindecken. Beim ersten Mal war ich unsicher und wir haben nur ein paar Socken von "Nike" und ein T-Shirt von "Lacoste" gekauft. Nachdem die Sachen aber ganz gut waren, haben wir bei unseren zwei nächsten Türkeiurlauben auch dort gekauft. Natürlich keine Schuhe und keine Handtaschen, die würden ziemlich schnell auseinanderfallen.

Erst recht keine Elektronikartikel oder Schmuck, aber Unterhosen und Socken, aber auch T-Shirts waren bis jetzt immer in Ordnung. Mein Sohn sieht es eher als Gag, dass er diese Sachen trägt, er veräppelt damit im Prinzip die Markenträger. Für mich selber kaufe ich nichts, aber Kinder-T-Shirts müssen ja eh nicht so lange halten.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 23.12.2015, 11:48, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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