Falsche Freunde woran festmachen?
Hallo fantastique, dass was Du beschreibst kenne ich auch und an den Antworten hier siehst Du auch, dass es fast jedem so geht. Ich denke, dass das Eine der schmerzlichen Erfahrungen ist, die man auf dem Weg zum Erwachsenen machen muss.
Auch mir ging es so, dass ich einige Jahre viele Menschen als Freunde bezeichnet habe und dann später enttäuscht war, dass es eben doch keine Freunde oder wie Du es nennst "falsche Freunde" waren. Tun kann man dagegen nur wenig. Ich differenziere jedoch mittlerweile viel stärker zwischen (echten) Freunden und denen, die es eben nicht sind.
Ich habe zum Beispiel gelernt, dass echte Freunde sich die Auszeichnung, eben von mir Freund genannt zu werden, erst "erarbeiten" müssen. Ich habe jede Menge Bekannte, mit denen man eben mal bekannt wird. Teils gewollt, teils kann man das gar nicht lenken. Aus diesen Bekannten werden teilweise irgendwann auch richtig gute Bekannte, mit denen man gern zusammen ist, etwas unternimmt, auch schon mal tiefer gehende Gespräche führt. Eben Menschen, die man mag, mit denen man sich gern umgibt. Freunde dagegen, dass sind gute Bekannte, die aber noch mehr Vertrauen von mir haben, sich dieses Vertrauen aber auch erst einmal verdient haben. Und das dauert eben ein Weilchen, obwohl es da auch keine feste Zeitspanne geben kann. Ein bisschen Intuition und Menschenkenntnis ist auch dabei und natürlich gibt es oft auch etwas Vertrauensvorschuss. Das geht meist gar nicht anders.
Aber man kann auch mit "echten" Freunden Dinge erleben, die Einen wirklich enttäuschen. Hier habe ich gelernt, erst mal mein eigenes Verhalten zu hinterfragen und mich mit der betreffenden Person auch noch mal hinzusetzen und zu klären, wie es soweit kommen konnte. Manchmal ist eine Freundschaft dann wirklich in die Brüche gegangen. Mit fortschreitendem Alter sind es so "simple" Dinge wie unterschiedliche Lebensentwürfe, ganz häufig bei mir, Kinderlose haben weniger Verständnis für mich. Schön ist aber auch, dass man diese Freundschaften wieder beleben kann. Das habe ich in diesem Jahr erlebt, weil diese Person jetzt auch häufig daran denkt, eine Familie zu gründen.
Ebenso oft ist es aber, dass durch die "stille Post" irgendetwas total verdreht angekommen ist. Und dann war ich selbst oft genug auch Auslöser, dass Freunde so mit mir umgesprungen sind, wie man es von Freunden eigentlich nicht erwartet. Auch das ist oft recht schmerzlich, gehört aber einfach dazu und mich haben diese Erfahrungen im Endeffekt viel sensibler im Umgang mit meinen Mitmenschen gemacht. Zwar sollte man als wirklicher Freund, immer die Wahrheit sagen, jedoch bestätigen Ausnahmen auch hier die Regel. Und Wahrheiten kann man entweder brutal offen oder diplomatisch aussprechen.
Im Moment wird Dir, fantastique, wohl nichts weiter übrig bleiben, als mal gründlich Ordnung in Deiner Begriffswelt zu schaffen, also nicht alle Deine Bekannten mit der Ehrung Freund versehen. Außerdem musst auch Du sicher Deinen Bekanntenkreis mal "richtig ausmisten", auch wenn es sicher nicht einfach ist, bestehende Bekanntschaften oder sogar Freundschaften zu beenden bzw. einschlafen zu lassen. Denn so wie es im Moment läuft, kann es für Dich ja wirklich nicht weiter gehen. Auch wenn es am Anfang schwer und sogar schmerzhaft sein wird, auf Dauer wird es Dir besser gehen. Und wie heißt es schon in der Bibel: Liebe Deinen nächsten (genau) wie Dich selbst!
Hallo, JotJot.
Ach, ich muss ehrlich sagen, ich bin froh hierher gefunden zu haben, so offene und ehrliche, aufbauende Worte habe ich selten in einem Forum gehört bzw. gelesen und es freut mich wirklich, und vorallem danke ich euch für eure Anteilnahme, und eure Antworten.
Du hast wirklich Recht, JotJot, mit all dem was du schreibst. Vielleicht sollte ich wirklich überdenken, wen ich Freund nenne und wen nicht. Ich bin leider viel zu leichtgläubig, viel zu herzensgut und naja, manchmal einfach viel zu naiv. Und naja, da muss ich bei mir definitiv noch arbeiten, das wird sich hoffentlich auch bald ändern. Habe sowieso auch erstmal beschlossen, mich selbst zu analysieren und mich genauestens unter die Lupe zu nehmen, sprich auch mal Dinge zu sehen, die negativ sind und die ich vielleicht auch ändern sollte. Ist gar nicht mal so einfach, sich so selbstkritisch zu betrachten, aber daran wird jetzt kein Weg mehr vorbeiführen. Ich möchte mein Leben einfach mal aufmöbeln, und das schließt mich natürlich auch noch mit ein.
Jedenfalls verstehe ich, was du meinst. Auch kann man natürlich von echten Freunden enttäuscht werden. Aber das akzeptiere ich auch, ich habe auch schon oft mit Freunden gestritten und oft gab es auch Missverständlichkeiten (eben durch das Phänomen "Stille Post"), die aber in einem ehrlichen und direkten Gespräch ohne Probleme geklärt werden konnten. Und das finde ich einfach super, wenn man einfach auch über Probleme und Streitigkeiten reden kann - das ist ganz wichtig für mich, dass man offen und ehrlich reden kann.
Und ja, wegen den Wahrheiten, natürlich bin ich jetzt nicht brutal offen, schon diplomatisch, aber ich lüge nicht. Und wenn es mal brenzlig ist, halte ich mich einfach zurück. So ist es ja auch nicht, ich bin zwar direkt und ehrlich, aber nicht beleidigend oder gemein. Da passe ich schon auf.
Jedenfalls hast du Recht, JotJot, ich werde wirklich erstmal Ordnung in mein Leben bringen und auch wirklich mal mir darüber klar werden, wer wirklich ein Freund, und wer ein Bekannter ist. Ich glaube, das ist jetzt erstmal der erste Schritt. Und dann kann ich ja auch aussortieren und schauen, welche Bekanntschaften oder Freundschaften keinen Sinn mehr haben und die ienfach im Sand verlaufen lassen. Meistens ist es ja so, wenn ich nicht mehr bereit bin, ständig zu helfen, Geld zu borgen, etc., dass sich die Leute eh nicht mehr melden. Also ist es nicht so problematisch, das verläuft sich dann. Mal sehen. Und ja, bei manchen ist es schon etwas schmerzhaft, aber ich denke mir auch: Jetzt den Schlussstrich ziehen, Ordnung in mein Leben bringen, und dann wird es mir bald auch einmal besser gehen. Ich denke, das sollte jetzt auch erstmal im Vordergrund stehen. Ich möchte schließlich nicht ewig mich ausnutzen lassen, ich muss auch einfach mal anfangen, meine Naivität und Leichtgläubigkeit abzulegen.
Danke!
Ja ich glaube so etwas kennt jeder und hat jeder schon einmal erlebt. Ich habe eigentlich sehr viel Freunde. Und da erlebt man so etwas immer wieder in meinem inneren Bewusstsein werden diese Freunde glaube ich so ein bisschen eingeteilt in welche die ich noch nicht so gut kenne in welche die ich schon lange kenne und in die denen ich voll vertrauen kann. Wenn ich irgendetwas sehr Wichtiges zu besprechen habe oder Hilfe brauche auf die ich mich verlassen kann gehe ich meistens zu letzteren.
Dass sind die Freunde die ich schon sehr lange kenne denen ich voll vertraue und die schon mehr als einmal bewiesen haben das sie dieses Vertrauen auch wert sind. Mit den anderen Freunden gehe ich feiern und rede über andere Dinge und von diesen Freunden werde ich halt auch immer mal wieder in gewisser weise enttäuscht aber da bin ich dann wenigstens schon ein wenig darauf vorbereitet. Die Freunde denen ich voll vertraue haben mich aber noch nie im Stich gelassen und deshalb sind sie die Freunde denen ich voll und ganz vertraue und ich hab sie sehr lieb.
Ich denke, das Problem ist einfach, dass du vermutlich auch nach Freunden suchst. Wenn auch nicht bewusst und wenn auch nicht offensichtlich, aber heimlich bist du eben schon auf der Suche nach echten Freunden und deshalb freust du dich auch immer dann, wenn du glaubst, welche gefunden zu haben. Vielleicht, das kann ich nur schätzen und annehmen, kommst du so auch rüber. Also als jene Person, die dankbar ist dafür, dass sie Leute hat, die mit ihr Zeit verbringen und die auch viel dafür tun würde, dass man mit ihr befreundet ist. Möglicherweise spüren die Leute um dich herum das ja auch und wenn sie eh schön schlechte Menschen sind, nutzen sie die Chance und nutzen dich dann auch aus, lassen dich hängen und entpuppen sich das die Leute, die du eben gerade versuchst zu vermeiden. Oft funktioniert es ja dann am besten, wenn man nicht danach sucht und erstmal kritisch ist.
Bestimmt ist es nicht die beste Lösung, aber ich bin immer sehr kritisch neuen Leuten gegenüber und bevor ich überhaupt von jemandem als einem Freund spreche, dauert es sicherlich 1 - 2 Jahre. Einfach, weil ich Zeit brauche und testen muss, ob ich wem trauen kann, ob jemand wirklich ehrlich ist und ob es auch wer ist, den ICH mag. Machst du dir denn überhaupt Gedanken darum, wen DU magst, oder ist dir nur wichtig, dass du gemocht wirst?
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