Das "Web 2.0"

vom 30.07.2008, 16:17 Uhr

Derzeit regieren die sogenannten „Web 2.0“-Anwendungen. Ob riesige Social Networks ala StudiVZ oder Lokalisten oder Blog in Hülle und Fülle über beinahe jedes Thema – der User bestimmt mittlerweile weitestgehen über den Content von Internetseiten und es werden immer mehr Möglichkeiten angeboten mit alten Schulfreunden oder aktuellen Kollegen in Kontakt zu bleiben. Sogar Geschäftskontakte werden nicht mehr selten über Internetplattformen geknüpft und gepflegt.

Wie sieht es bei euch aus? Welche Formen des „Web 2.0“-Trends verwendet ihr? Sind euch eher die sozialen Kontakte wichtig oder bloggt ihr auch über alle Themen, die euch so Tag für Tag bewegen? Welche Vorteile seht ihr darin eure Kontakte per Internet zu pflegen?

Birgt das ganze vielleicht sogar auch die Gefahr seine Freunde im realen Leben zu vernachlässigen? Werden wir zu einer Gesellschaft, der es immer mehr schwer fällt auf „normalen“ Wege zu kommunizieren?

» Herbert76 » Beiträge: 62 » Talkpoints: 0,15 »



Herbert76 hat geschrieben:Birgt das ganze vielleicht sogar auch die Gefahr seine Freunde im realen Leben zu vernachlässigen?


Sind denn die Menschen am anderen Ende des "Web2.0" nicht auch reale Menschen?

Nur weil viele Leute, vor allem auch ältere Menschen, nicht verstehen, dass mit anderen Leuten zu chatten, eigentlich nichts anderes ist, als bei einem Bierchen zusammen zu sitzen, nur mit größerer Entfernung dazwischen, sind die Menschen mit denen wir tagtäglich kommunizieren doch nicht weniger real, als die Spezis im Biergarten.

Herbert76 hat geschrieben:Werden wir zu einer Gesellschaft, der es immer mehr schwer fällt auf „normalen“ Wege zu kommunizieren?


Was ist denn der "normale" Weg?

Grunzlaute? Höhlenmalereien? Sich gegenüber sitzen oder stehen und zu reden? Briefpost? Telefonieren? Mobiltelefonate?

Die Möglichkeiten der "irrealen" Kommunikation lassen die Welt einfach mal eben zu einem kleinen Dorf zusammenschrumpfen, ob meine Freunde nun eine Strasse weiter oder auf der anderen Seite der Welt wohnen, hat keine Bedeutung mehr. Die Frage "vernachlässigt man dann nicht seine realen Freunde" zeigt aber schön, dass dieser Wandel in der Kommunikation für viele Leute nicht ganz einfach zu verdauen ist.

Oder gehört es etwa unabkömmlich zu einer "realen" Freundschaft, dass man zusammen ein Bier zischen kann?

In den letzten zehn Jahren bin ich viel durch Deutschland getingelt und keiner meiner irrealen Freunde und Bekannten hat sich dabei als Roboter herausgestellt :-)

Gruß

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich find's wirklich schön, dass die Welt durch das Internet zu einem Dorf wird ABER: Man muss die Gefahr sehen. Das Problem ist, dass Daten heute viel einfacher und viel schneller in die falschen Hände geraten und zum Problem werden können. Hier gibt es zu wenig Aufklärungsarbeit und genau deshalb bin ich nicht hundertprozentig positiv eingestellt gegenüber dem vielzitierten "Web 2.0".

Sieht man sich das StudiVZ an, kann es einen nur wundern, wie viel private Details die Mitglieder dort von sich geben. Generell kann ja jeder des anderen Hochschule und vollen Namen einsehen. Viele veröffentlichen aber auch ICQ Nummer, Adresse, Geburtsdatum, intime Hobbies und und und. Vor allem die Fotos hauen mich jedes Mal aufs neue um. Gibt es heute kein Schamgefühl mehr? Ich spreche ja nicht von Akten und ähnlichem, wenn jemand das Bedürfnis hat sich so zu zeigen, bitte... Aber fünfzig Prozent der StudiVZ Fotos sind ja Bilder von Besäufnissen und Parties. Die Autoren des FixMBR Blogs haben es richtig erkannt: Social Networks sind Karierrekiller. Für viele Mitarbeiterscouts ist ja heute das Internet die erste Anlaufstelle für Informationen über ihre Ziele.

Das heißt, dass das Internet durchaus eine gute Möglichkeit sein kann, sich zu präsentieren, jedoch empfiehlt es sich nicht, wie auch in einer Bewerbung, ein Foto, bei dem man gerade ein Bier trinkt, beizulegen oder? Deshalb: Social Networks ja, jedoch sollte man aufpassen, was man über sich veröffentlicht. In einer Bewerbung schreibe ich auch nicht in meine Hobbies: "Gras rauchen, Sex im freien", nur um mich vor anderen zu profilieren. Was wird wohl der zukünftige Arbeitgeber denken, wenn er so etwas liest? Und was wird die Mutter des Kindes das ihr babysittet sagen, wenn sie euch im Internet bewusstlos neben Erbrochenem begraben unter dreißig Bierflaschen (vielleicht ein Extrembeispiel) findet.

Und dass durch das Web 2.0 soziale Kontakte und Kompetenzen verlorengehen, kann man nicht abstreiten. Wenn man nur über das Internet kommuniziert (und das machen die meisten, die behaupten ein soziales Leben zu haben), kann das nicht gesund sein. Genausowenig ist es gesund, immer nur über Mobiltelefone, Briefe, Postkarten und was weiß ich noch mit der Außenwelt Kontakt zu haben. Und wenn alle im Freundeskreis nur über das Internet schreiben, würde ich mir auch einmal überlegen, ob alles richtig läuft.

Es gibt ja schon Anlaufstellen für Internetsüchtige. In Deutschland wurde in diesem Jahr die erste Suchtzentrale für die neue Sucht eröffnet. Das zeigt, wie groß das Problem in Wirklichkeit ist. Berichten zufolge, wird das Angebot dort viel genutzt. Man liest ja auch immer wieder über Menschen, die vor dem Computer verwahrlosen. Wie viele vielleicht wissen, sind schon ein paar Abhängige verstorben, weil sie den Rechner nicht einmal mehr zum Essen verlassen konnten. So weit bin ich glücklicherweise noch nicht. :D

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Idee des Web 2.0 sicher eine gute ist, es aber an der Ausführung scheitert, weil zu wenig Aufklärungsarbeit geleistet wird. In Zukunft wird das unser großes Problem, wie einst die fehlende sexuelle Aufklärung.

» xss » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Von den heute als Web 2.0 Anwendungen titulierten Angeboten werden sich meiner Meinung nach nicht alle vollkommen durchsetzen. Da wird es sich in einiger Zeit noch zeigen, welche Angebote wie stark von den Nutzern angenommen und von den Anbietern weiter verfolgt werden.

Die Blogs sprießen ja förmlich aus dem Boden und teilweise kommt es mir zumindest so vor, wie wenn jeder der glaubt irgendetwas interessantes erzählen zu können sich seinen eigenen Blog anlegt, Anbieter die solche Blogs kostenlos und unkompliziert für jedermann bereitstellen unterstützen dieses Verhalten sogar noch. Versteht mich nicht falsch, ich mag ja eigentlich Blogs und ich finde es auch toll wenn man da informative oder witzige Geschichten nachlesen kann ich hab nur etwas gegen diese persönlichen Blogs wo "unbekannte" Leute jeden zweiten Tag so interessante Geschichten schreiben wie zum Beispiel ihr Besuch in der Eisdiele in der Statt oder ihr bester Sprung vom 1 Meter Brett im hiesigen Dorffreibad, sowas interessiert ja eigentlich niemanden und bedeutet für den Blogger nur vergeudete Zeit.

Die Bedeutung von solchen Communityplattformen wird dagegen meiner Meinung nach eher zunehmen, ob das im Endeffekt für den Verbraucher zum Vorteil reicht muss sich da aber noch Zeigen, die Möglichkeit sich im Internet mit jedem anderen zu Verknüpfen, sofern dieser dort auch vertreten ist, ist auf den ersten blick natürlich wahnsinnigen interessant und ermöglicht eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten, aber genau dort sehe ich auf die Gefahren. Über regen sie dich Leute auf, dass man ihre Privatsphäre nicht beachtet und sind betont schockiert wenn sie einen Bericht sehen wie Paypal gezielt Käuferdaten zur Werbung "missbraucht" im Internet stellen sie sich selbst und ihre privaten Geheimnisse dagegen für jeden freiwillig öffentlich dar und das ganze wird dann teilweise noch unterlegt mit "lustigen" Photos.

Das muss sich finde ich in der Selbstwahrnehmung noch viel tun, dann wird es auch etwas mit einem vernünftigen Web 2.0.

Web 3.0 wird nicht lange auf sich warten lassen.

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» erklaerbaer » Beiträge: 375 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge



css hat geschrieben:Und dass durch das Web 2.0 soziale Kontakte und Kompetenzen verlorengehen, kann man nicht abstreiten. Wenn man nur über das Internet kommuniziert (und das machen die meisten, die behaupten ein soziales Leben zu haben), kann das nicht gesund sein. Genausowenig ist es gesund, immer nur über Mobiltelefone, Briefe, Postkarten und was weiß ich noch mit der Außenwelt Kontakt zu haben. Und wenn alle im Freundeskreis nur über das Internet schreiben, würde ich mir auch einmal überlegen, ob alles richtig läuft.

An dieser Stelle muss ich doch mal vehement widersprechen. Durch das Web 2.0 ist mir kein einziger sozialer Kontakt oder gar die Kompetenz dazu verloren gegangen, ganz im Gegenteil. Beispielsweise treffe ich mich regelmäßig mit einer Bekannten zum DVD schauen, die ich im StudiVZ kennen gelernt habe und die nur drei Strassen weiter wohnt, beim Bummel in der Stadt oder bei einem Bierchen hätten wir uns nie kennengelernt, da dort einfach unsere Interessen zu weit auseinander liegen. Weiterhin habe ich viele alte Bekannte aus Schulzeiten wieder gefunden und die Kontakte neu hergestellt.

Per ICQ quatsche ich auch öfters Abends noch mal ein wenig mit meinen Kollegen, wo wir uns dann durchaus auch öfters mal spontan zu einem Bierchen, einem Cocktail, einer Runde Poker oder einfach zum Grillen verabreden.

Städte wie Hamburg, München, Berlin, Essen, Bremen, Dortmund, Bonn, Görlitz, Mannheim, Stuttgart, etc. hätte ich ohne Kontakte aus dem Web 2.0 beziehungsweise Chat oder ICQ nicht kennen gelernt. Als nächstes stehen Rendsburg und Bern auf dem Plan, wo ich Bekannte besuchen möchte, welche ich ebenfalls ohne Internet kaum hätte kennenlernen können.

Irgendwann steht auch noch eine Tour mit einigen Leuten an, die das gleiche Automodel fahren wie ich, da in dem passenden Forum auch eben solche Touren geplant und organisiert werden.

Derzeit suche ich nach einer Lokation, um ein Vereinstreffen eines Onlinespieles zu organisieren, wo dann etwa 20-30 Leute aus halb Europa (natürlich überwiegend aus DE, AT, CH aber auch aus anderen Ländern) zusammen kommen und einfach zwei nette Abende zusammen verbringen, mit viel Quatschen, Scherzen, dem ein oder anderen Bierchen, gemeinsamen Essen, erkunden der Stadt und so weiter.

Und da will mir nun jemand weis machen, ich würde soziale Kontakte verlieren oder überhaupt schon die Kompetenzen welche zu knüpfen?

Dem Punkt der mangelnden Aufklärung hingegen, kann ich nur zustimmen. Wer Auto fahren will, muss einen Führerschein machen, genau so sollte man einen Kursus besuchen und eine Prüfung zur Qualifikation ablegen müssen, wenn man ins Internet möchte. Klingt zwar hart, aber die meisten Leute gefährden sich einfach selbst, dadurch dass jeder glaubt, man bräuchte nur den Computer einschalten können, um an der grossen Welt des Internets teilnehmen zu können.

Und man schadet möglicherweise auch anderen, wenn der eigene Rechner aufgrund von mangelnder Kenntnisse in einem Botnet eingebunden wird und zum Beispiel zum versenden von Werbemails oder zum "zubomben" anderer missbraucht wird.

Gruß

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


crissi hat geschrieben:Und da will mir nun jemand weis machen, ich würde soziale Kontakte verlieren oder überhaupt schon die Kompetenzen welche zu knüpfen

Das tue ich in keinster Weise, ich habe angedeutet, dass das passieren kann, und nicht dass generell niemand der (viel) im Internet surft soziale Kompetenzen besitzt. Dass Sie sich hier so vehement verteidigen wollen, kommt mir vor wie eine Rechtfertigung. Sie müssen sich vor niemandem rechtfertigen, schon gar nicht vor mir. Auch all die, die wirklich keine Kontakte mehr zur Außenwelt haben, interessieren mich nicht wirklich. Wenn sie zufrieden sind mit ihrem Leben, dann bitte, sollen sie doch vor ihren Rechnern verrotten.

Neulich musste ich so lachen, wie mir jemand erzählen wollte, dass WoW Süchtige nicht ihre sozialen Kompetenzen verlieren, sondern extrem viele dazugewinnen. Es ist ja nicht so einfach, ein Team zu koordinieren, Beute zu teilen und bla, bla, bla. Das ist für mich ein Sicheres anzeichen, dass er/sie an Realitätsverlust leidet. Für solche Personen ist ja die virtuelle Welt völlig gleichwertig mit der echten. Das stimmt aber sicher nicht, und das kann man auch glaubhaft belegen. Ich könnte z.B. Cybersex glaube ich nie wirklichen "Interaktionen" vorziehen beziehungsweise als gleichwertig ansehen. ^^ Schon alleine dieses Argument reicht mir, den Rechner nach zwei Forenbeiträgen abzudrehen. ;)

Ich weiß nicht, ob ihr die jüngsten Berichte verfolgt habt, aber Fachleute schätzen, dass in Deutschland mindestens 400 000 Jugendliche in irgendeiner Form Computersüchtig sind. Und Computersucht ist genauso eine Sucht wie Alkoholsucht oder Drogenabhängigkeit und gehört behandelt. Und an den Zahlen sieht man, dass das Problem immer schlimmer wird und viel zu wenig behandelt wird.

Aber so ist das nunmal, wenn jemand Glücksspielsüchtig ist sieht man ihm das ja auch nicht gleich an, deshlab wird das auch nicht wirklich verurteilt. Wenn ein Junkie auf der Straße liegt würden die meisten Leute am liebsten noch drauftreten, aber z.B. Raucher werden allgemein akzeptiert, obwohl sie anderen schaden. In unserer Gesellschaft wird halt vieles falsch gewichet, und deshalb sieht keiner ein Problem in der Computersucht. Man muss sich aber nur einmal die volkswirtschaftlichen Schäden in zehn bis zwanzig Jahren ansehen, wenn die heutige Jugend den Arbeitsmarkt besiedeln soll, mit Haltungsschäden weil sie den ganzen Tag vorm Rechner sitzen, Herz-Kreislaufproblemen weil sie Sport nur aus dem Fernsehen kennen und fehlender Kreativität, weil sie von der ganzen Welt nur das 17-24 Zoll große Kästechen und ihre Tastaturen kennen. Die Folgekosten für Arbeitgeber, Krankenkassen und die fehlende Manpower für innovative Projekte werden von niemandem mehr bezahlbar sein.

Bei vielen Kindern müsste man einfach den Strom abdrehen, um das Problem zu behandeln. Tut aber niemand, weil die Eltern keine Zeit mehr haben, sich wirklich mit ihren Sprösslingen zu beschäftigen. Deshalb werden sie vor Fernseher und Computer gesetzt.

Irgendetwas muss geschehen. Ich weiß nur nicht was.

» xss » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 01.08.2008, 15:52, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

css hat geschrieben:
crissi hat geschrieben:Und da will mir nun jemand weis machen, ich würde soziale Kontakte verlieren oder überhaupt schon die Kompetenzen welche zu knüpfen

Das tue ich in keinster Weise, ich habe angedeutet, dass das passieren kann, und nicht dass generell niemand der (viel) im Internet surft soziale Kompetenzen besitzt. Dass Sie sich hier so vehement verteidigen wollen, kommt mir vor wie eine Rechtfertigung.

Also erstmal, wegen mir braucht man hier nicht siezen, da fühle ich mich gleich drei Jahre älter (und dann bin ich über 30 *grusel* ). Aber egal.

Sie schrieben im vorhergehenden Beitrag: "Und dass durch das Web 2.0 soziale Kontakte und Kompetenzen verlorengehen, kann man nicht abstreiten."

Das ist in meinen Augen ein ziemlich krasses (Vor-)Urteil, es mag ja stimmen, dass es bei manchen Leuten so stimmt, aber keineswegs bei allen. Darüber, dass man in World of Warcraft mit ziemlicher Sicherheit keine super Kompetenzen erwirbt, nur weil man ein Team "koordiniert" oder man sich die Beute teilt, brauchen wir uns bestimmt nicht zu streiten ;-)

Das ist in meinen Augen dann einfach Schönfärberei um die Flucht in irreale Welten zu rechtfertigen. Anders sieht es aber dann aus, wenn man beispielsweise sich mit seinen Mitspielern auch mal persönlich trifft - oder gar Treffen von grösseren Gilden organisiert. Man kann das ganze nicht nur schwarz oder weiss betrachten, sondern sollte schon sehr differenzieren.

Und was heutzutage alles als Sucht bezeichnet wird ist schon so eine Nummer für sich. Es gibt Leute die jeden Tag auf die Sonnenbank oder ins Fitnessstudio gehen, was auch nicht gesund ist, da sagt aber keiner "Oh, die Leute sind Süchtig, die müssen unbedingt behandelt werden".

Es ist nie gut, irgendwas zu übertreiben, ob das nun Computer, Alkohol oder irgendwelche Neurosen sind. Nur kann man deswegen nicht generell alles verteufeln, was damit zu tun hat.

Letztendlich ist der Computer oder das WoW nur ein Werkzeug, so wie ich mit einem Hammer eine tolle Hütte bauen kann, kann ich mir damit auch den Daumen zertrümmern oder jemanden auf den Kopf hauen. Deswegen braucht man aber auch nicht jeden Besitzer eines Hammers misstrauisch zu beäugen oder gar alle Hämmer zu reglementieren.

Gruß

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die Haarspalterei könnten wir eigentlich lassen, aber Du hast schon recht, ich hab' geschrieben:

css hat geschrieben:Und dass durch das Web 2.0 soziale Kontakte und Kompetenzen verlorengehen, kann man nicht abstreiten.

Diese Aussage ist meiner Meinung nach ungefähr mit "Dass durch das Rauchen Menschen sterben, kann man nicht abstreiten." gleichzusetzen. Natürlich sterben nicht alle Raucher (und dadurch leider viele Passivraucher auch), aber auch nicht jeder, trotzdem kann man die Aussage als wahr bewerten. Aber wie auch immer, um eine Diskussion über richtige Formulierung geht's ja hier ohnehin nicht. (Und als kleinen Zusatz: Mich muss auch keiner siezen ;), ich hab's mir nur leider? angewöhnt und schreib und red' generell jeden, den ich nicht kenne mit Sie an.)

Und was heutzutage alles als Sucht bezeichnet wird ist schon so eine Nummer für sich.

Nunja, ich sehe allerdings Probleme in diesen "neuen Süchten". Wenn man zu oft ins Solarium geht → Hautkrebs. Sieht man sich die junge Generation in Diskotheken und Co an, schaut die Hälfte aus wie getoastet, die andere Hälfte als wären sie in einen (orangen) Farbtopf gefallen.

Letztendlich ist der Computer oder das WoW nur ein Werkzeug, so wie ich mit einem Hammer eine tolle Hütte bauen kann, kann ich mir damit auch den Daumen zertrümmern oder jemanden auf den Kopf hauen. Deswegen braucht man aber auch nicht jeden Besitzer eines Hammers misstrauisch zu beäugen oder gar alle Hämmer zu reglementieren.

Jedoch kann ich als Elternteil meinem Kind beibringen, vernünftig mit dem Hammer umzugehen und wenn es zu gefährlich wird nehm ich ihm den Hammer weg. Von alleine wird es das Kind vermtulich nicht lernen, und eine Zehenquetschung soll es auch nicht unbedingt haben. Der Regierung kann man ja nichts vorwerfen, Computer-/Internetnutzung kann man schwer reglementieren und letzteres würde ja schwerstens unter Zensur fallen, aber die Eltern könnten da ein bisschen mehr tun meiner Meinung nach.

» xss » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


css hat geschrieben:Jedoch kann ich als Elternteil meinem Kind beibringen, vernünftig mit dem Hammer umzugehen und wenn es zu gefährlich wird nehm ich ihm den Hammer weg. Von alleine wird es das Kind vermtulich nicht lernen, und eine Zehenquetschung soll es auch nicht unbedingt haben. Der Regierung kann man ja nichts vorwerfen, Computer-/Internetnutzung kann man schwer reglementieren und letzteres würde ja schwerstens unter Zensur fallen, aber die Eltern könnten da ein bisschen mehr tun meiner Meinung nach.


Das ist doch der Knackpunkt, nicht weil die Kinder zu viel am Computer oder im Internet herumhängen, haben sie Defizite in der Erziehung, sondern, weil sie Defizite in der Erziehung haben, hängen sie zu viel im Internet herum.

Oder anders, ist McDonalds schuld daran, dass zu viele Kinder zu dick sind, oder die Eltern, die es nicht auf die Reihe bekommen die Kinder ausgewogen zu ernähren und sie zu McDonalds schicken?

Es liegt in der Verantwortung der Eltern, ihren Kindern einen gesunden Umgang mit der Umwelt beizubringen, wenn sie das nicht schaffen, so ist das aber nicht Schuld der Umwelt (diese ist natürlich auch ein Faktor, aber ein eher untergeordneter).

Die Nutzung von Web 2.0 oder dem Internet im allgemeinen ist nicht per se ungesund, wie das Rauchen, sondern es hängt sehr von der Art der Nutzung ab. Das ist vergleichbar mit dem Alkohol, ein oder vielleicht auch drei Bierchen in geselliger Runde sind nicht schlecht. Jeden Abend einen halben Kasten wegputzen, um nicht über sein Leben nachzudenken oder irgendwas zu verdrängen sehr wohl.

Daher auch mein erstes Posting in diesem Thread, mir ging es darum darzulegen, dass deiner relativ negativen Darstellung eine positivere gegenübersteht. Die Wahrheit liegt mit Sicherheit irgendwo dazwischen.

Aufklärung und Verantwortungsbewusstsein sind schlicht und einfach der wichtigste Punkt, sowohl für die Eltern, als auch für die Kinder. Was dort vernachlässigt wird, kann nicht durch irgendwelche Reglementierungen im Nachhinein gerade gerückt werden.

Gruß

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» crissi » Beiträge: 1137 » Talkpoints: -9,86 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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