Kurioses Hobby - Bestattungen besuchen

Diesem Hobby geht tatsächlich ein inzwischen 69-jähriger Rentner in Kroatien nach. Da er diesem Hobby schon seit seiner Jugend nachgeht war er mittlerweile auf immerhin 2.000 Beerdigungen. Dass er dabei nicht nur an Bestattungen bekannter Menschen sondern auch an denen Wildfremder teilnahm muss wohl nicht weiter ausgeführt werden. Seit einigen Jahren lässt er es aber nicht nur bei dem Besuch der Bestattungen bewenden, der ehemalige Bäcker führt sogar ein sehr detailliertes Tagebuch. Darin beschreibt er den Ablauf der Zeremonien.

Was dem Mann wohl auch aufgefallen sein muss, denn immerhin berichtete der der in Zagreb erscheinenden Zeitung 24sata davon, er mag es gar nicht, wenn auf Beerdigungen auf Kaugummi herumgekaut wird. Ebenso wenig mag er, wenn Geistliche in ihrer Andachten über alles Mögliche reden, nur nicht über den Verstorbenen oder auch dessen Familie.

Hallo!

Auch hier in Deutschland gibt es bestimmt ältere Leute, die "gerne" auf Beerdigungen gehen. In meiner alten Heimat gab es eine Frau, die auch jede Beerdigung im Ort mitgemacht hat. Sie hat auch aufgeschrieben, was ihr negativ aufgefallen ist.

Und als sie selber gestorben ist, fand man eine art Testament, wo drin stand, dass sie das oder jenes nicht auf ihrer Beerdigung haben will und sie hat auch beschrieben, was sie gerne auf der Beerdigung haben will.
Sie hat auch ihre Beerdigung detailgetreu geplant. Wahrscheinlich hat sie sich Anregungen aus den erlebten Beerdigungen geholt.

Ich denke mal, dass die Rentnerin aus Kroatien aus ähnlichen Gründen so handelt und sich einfach selber eine schöne Beerdigung bescheren will.

Habe erst vor kurzem nebenbei eine Doku - Sendung über Beerdigungen gesehen. Ich meine auch ,dass es in Kroatien gemacht wurde. Viele Leute sind mit Bussen dort hin gefahren um es zu verfolgen. Darunter waren nicht nur Familie, Freunde & Bekannte des verstorbenen, sondern auch etliche "Schaulustige".

Die Fahrt endete vor einem Krematorium, in das der verstorbene gebracht wurde. Die Angehörigen bekamen dann Zeit Abschied zu nehmen & kurz Zeit später trafen auch die Schaulustigen ein, die auch den Verbrennungsvorgang durch eine Luke gespannt beobachteten.

Ich hab es irgendwie als sehr "makaber" empfunden & würde sowas auf keinen Fall erlauben, wenn es sich um einen Todesfall aus der eigenen Famile handeln würde.

Verstehe auch nicht wirklich, was daran so interessant ist; da der Grossteil an "Schaulustigen" aber aus älteren Damen & Herren bestand, könnte ich mir schon vorstellen, dass sie wissen möchten wie das alles genau abläuft.

Auch bei "Erdbestattungen" auf Friedhöfen sind es dann doch eher die älteren Leute, die sich einfinden. Kann mir schon gut vorstellen, dass sie Eindrücke sammeln möchten um frühzeitig festzulegen wie sie ihre eigene Beerdigung wünschen.

In einem sehr guten Film, nämlich "Harold and Maude", hat die weibliche Hauptdarstellerin genau dieses Hobby: Sie besucht Beerdigungen. Allerdings klaut sie hinterher auch meist einen Wagen, so lernt sie denn auch Harold kennen, der ebenfalls Beerdigungen besucht.

Ich finde es etwas befremdlich, ich würde in meinem Schmerz als Familienangehöriger lieber im Kreise der Familie und von Freunden erleben als mit irgendwelchen Fremden, die gar keinen Bezug haben. Daher würde ich mir soclhe "Besuche" als Hobby vermutlich dringend verbitten! Ich finde es auch verwunderlich, wie jemand freiwillig dauernd sich den größten Schmerz anderer Menschen anschaut.

Hallöchen,

So schlimm finde ich das nicht, solange er sich nicht respektlos dort aufführt und so klang das ja nun nicht gerade. Ich denke jeder muss auf seine Art mit dem Thema Tod fertig werden und was könnte hilfreicher sein,als sich direkt auf einer Beerdigung damit zu konfrontieren. Ich kann mir vorstellen das einige diese Stimmung genießen, die Angehörigen bringen dem Verstorbenen Achtung entgegen, sie sind schweigsam, trauern, und der geistliche sprich seine Andacht und vielleicht ist es sogar spannend was er da erzählt. Für mich wäre das nichts, wei mir das zu traurig ist, aber das muss ja jeder selber wissen.

Und so traurig es klingt, es gibt auch genug Verwandte, die auf Beerdigungen antanzen und weniger Bezug zu dem Toten als solchen haben als eventuell dieser wildfremde Mann. Ich finde das nicht schlimm das er da ist auch wenn er denjenigen nicht kennt. Auch wildfremde Menschen können über Leute trauern die sie nicht kennen.

Und ich glaube auch nicht, dass er sich am Leid anderer Menschen erfreut,sondern von hinten als stiller Beobachter die Leute ansieht und schaut wie sie reagieren. Manchen sieht man an das sie erleichtern, froh, traurig usw sind und in solch einer Situation sieht man auch oft das wahre Gesicht eines Menschen, wenn die sich nämlich unbeobachtet unter ihren Bekannten und Verwandten fühlen und doch ist da einer, der es sieht. Sicher ist das unter Umständen spannend.

Liebe Grüße
winny

Hallo,

Na das ist doch mal ein ungewöhnliches Hobby, einfach bei irgendwelchen Wildfremden Leuten auf die Beerdigung zu gehen. Er macht es ja schon seit seiner Jugend, also ich kann mir für einen Jugendlichen bestimmt ein besseres Hobby denken. Das er schon auf immerhin 2.000 Beerdigungen war ist ziemlich beeindruckend. Ich frage mich nur was die Verwandten der Verstorbenen dazu sagen wenn einfach so ein Wildfremder Mann an der doch sehr persönlichen Zeremonie Teilnimmt. Dass er sogar ein Tagebuch führt, in dem er den Ablauf der Zeremonie beschreibt, finde ich persönlich etwas zu ungewöhnlich. Wer von uns möchte schon dass bei der Beerdigung eines unseres Familienmitglieder, irgend ein Typ dabei ist den man gar nicht kennt.

Liebe Grüße
Sasa15