Gewitter und Fahrrad?

Ich war heute Mittag unterwegs nach Hause als es begann zu gewittern und da habe ich mich natürlich gefragt war währe wenn mich jetzt ein Blitz treffen würde, darum wollte ich fragen was passiert wenn man auf einem Fahrrad sitzt und selbiges geschieht. Ich weiß dass es relativ gesehen sehr unlogisch ist und die Wahrscheinlichkeit im Lotto zu gewinnen höher ist als von Blitz getroffen zu werden, aber was währe wenn es doch passiert?

Ich meine ein Fahrrad hat ja Reifen aus Gummi und somit könnte der Strom nicht einmal abgeleitet werden oder geht das doch wenn das ganze durch den Regen nass ist. Außerdem habe ich mir Gedanken darüber gemacht ob es zum Beispiel etwas bringt näher an Gebäuden zu fahren, da dann die Wahrscheinlichkeit getroffen zu werden weiter sinkt. Wie seht ihr das? Oder kennt sich jemand damit aus?

Prinzipiell ist Gewitter und draußen sein immer blöd In einem Auto befindet man sich in einem sogenannten Faradayschen Käfig, dh. der Stom wird um einen herum geleitet. Das Gummi der Räder ist da das kleinste Problem: das letzte Stück der Felge geht einfach wieder durch die Luft - je nach Reifen sind das ja nur einige cm.

Beim Fahrrad sehe ich das Problem, dass um dich herum kein 'Käfig' ist. Und da ab 50V der Innenwiderstand des Körpers gegen Null geht, dürfte bei einem einige kV-Blitz klar sein, wo er lang geht

Die Gefahr auf dem Fahrrad vom Blitz getroffen zu werden ist nicht höher als wenn man zu Fuß läuft. Auc hier ist es nicht ratsam sich auf offenem Feld aufzuhalten, wo man den höchsten Punkt darstellt.

Vor einem Jahr oder zwei habe ich in der Fahrradzeitschrift "Bike" von einem Fahrradfahrer gelesen, der auf dem Rad vom Blitz getroffen wurde. Außer mittelstarken Verbrennungen war dem Radfahrer offenbar nichts passiert. Allerdings hatte die Energie des Blitzes den Rahmen seines Rades zum schmelzen gebracht und in der Mitte zerteilt.

Jährlich sterben 50 bis 100 Menschen an Blitzschlag in Deutschland. Die Chance das du einer der unglücklichen bist ist, wie du schon sagtest doch sehr gering.

In der Stadt würde ich mal sagen: Relativ unbedenklich, da um dich herum X Dinge sind die für so einen Blitz viel anziehender sind ("Hallo du schnuckeliger blitzableiter ZISCHbrockel ..."). Aber bei einer Landpartie würd ich dir schon raten: Runter vom Rad und irgendwo unterstellen wo es unbedenklich ist (Brücken haben sich immer wieder sehr bewährt und Bushäuschen, eilman da gleichzeitig vor dem Gewitter und dem meist damit verbundenen Regen geschützt ist).

Grade im Sommer haben Gewitter oft den Nebeneffekt, das siemit heftigen Winden und gußartigen Platzregen verbunden sind und da kann es dir passieren, das der Blitz auf einmal dein wirklich kleinstes Problem ist. Grade auf dem Rad holt dich so manche Böe fast oder ganz vom Sattel und wenn sich die Wolken mit einem Schwapp öffnen, dann kann auch Wasser zu blauen Flecken führen. Abgesehen davon gibt es bei Sommergewittern oft Hagelschauer und die erzeugen so richtig Beulen.

Ummal ein Beispiel zu geben: Éiner meiner Freunde meinte, das die guten Oberharzer Fichten ja wohl etwas höher wären als er und deshalb Blitzeinschläge kein Problem sein dürften. Und vor etwas Regen würde sich ein echter Biker auch nicht fürchten. Ende vom Lied: Kein Blitzeinschlag, aber eine plötzlich auftretende Sturmböe wirft ihn vom Sattel, er landet zwar halbwegs weich im grasigen Graben, aber bekommt vom einem Hagelschauer mit taubeneigroßen Hagelkörnern die Hucke voll. Ohne seinen Fahrradhelm hätte das böse ausgehen können.Seitdem weiß er, warum wir anderen bei Gewitter immer ne Möglichkeit suchen uns unterzustellen ...

Na dann bin ich ja mal sehr beruhigt. Also ich fahre meistens nicht über freies Feld gibt es bei uns sowieso nicht, sondern Obstfelder oder so und auch da sind ja weitaus höhere Dinge als ich unterwegs solche Bäume sind ja meistens immer 5-7 Meter hoch. Also muss man eigentlich ja keine Angst haben getroffen zu werden und wenn sonst nichts passiert außer möglichen kleinen Verbrennungen dann bin ich ja gleich zwei mal beruhigt.

Bei einem Gewitter würde ich mich in keine Fall draußen befinden denn dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit von Blitz getroffen zu werden enorm. Außerdem besteht nicht nur die Gefahr, dass du unmittelbar von Blitz getroffen wirst, sondern das der Blitz in deiner Nähe einschlägt.

Mit dem Fahhrad würde ich also nie bei einem Gewitter fahren weil man die Gefahr eines Blitzes nicht unterschätzen sollte. Aufgrund der These, dass der Blitz in den Boden einschlagen kann und somit innerhalb von 10 Metern dich immer noch gefährden kann ergibt es auch keinen Sinn unter einem Dach zu fahren, weil dieses dich nicht schützt.

In einer solchen Naturgewalt sich draußen zu bewegen ist für mich ein unwohles Gefühl! Denn es ist gar nicht einmal so unwahrscheinlich vom Blitz getroffen zu werden. Aber es liegt natürlich auch an den Rahmenbedingungen. Wie zum Beispiel in welcher Gegend man sich mit dem Fahrrad befindet. Auf einer freien Weidenfläche wird man eher vom Blitz getroffen, als wenn man durch eine Großstadt wie New York fährt. Das war nur so ein Beispiel. Denn blitze schlagen bekanntlich in hochgelegene Gegenstände oder Dinge ein.

Aber ob, wenn ein Blitz dich auf dem Fahrrad wirklich trifft, der Blitz in den Boden geleitet wird kann ich nicht hundertprozent sagen. Ich will nicht vom Thema abweichen aber, es ist einmal ein Blitz in ein Fahrrad eingeschlagen, dass auf dem Dach eines Autos befestigt war, und das Fahrrad blieb ganz.

Natürlich ist es etwas anderes, wenn sich darauf ein Mensch befindet. Aber daran sieht man Fahrräder leiten ist nur die Frage ob sie wie ein Auto einen Faradayschen Käfig bildet. Ich kann es nicht hundertprozentig sagen aber ich glaube nicht. Ich würde es aber auch nicht ausprobieren!