Das tollste und das doofste Wort
Ich muss gestehen, ein ziemlicher Sprachfanatiker zu sein. Trotzdem hoffe ich, dass auch nicht ganz so buchstabenbesessene Naturen eine Meinung zum Thema haben, das ich hier mal zur Zerplauderung freigebe: Es geht um Wörter, die ihr ganz besonders mögt und hasst. Das kann mit dem Klang des Wortes zusammenhängen, mit der unvermeidlichen Assoziation, die man dazu hat und die man sich leider auch gar nicht austreiben kann, und mit so einigem mehr, das ich auch nocht nicht ganz verstanden hab. In jedem Fall komme ich nach einigem Nachdenken auf so ein paar Wörter, die ich wirklich fein finde, und auch Gegenteilige.
Sympathisch sind mir die Wörter "Molch", "Kringel", "Flummi", "Murmel", "Laube" und "Kautschuk". Ungute Gefühle in mir wecken die Wörter: "Wurst", "Klops" und "Kloß". (Keine Ahnung warum, bin eigentlich kein Vegetarier). Ganz abscheulich finde ich auch das Wort "Fratze". Und mir würden noch viele viele weitere Beispiele einfallen, die tröpfeln nur so langsam ein, wenn man darüber grübelt, aber sie kommen.
Ich habe auch noch nicht so recht begriffen, wie diese unguten Gefühle zu Einzelwörtern entstehen. Anfangs hatte ich noch die romantische Vorstellung, es läge nur am Klang, inzwischen habe ich aber eingesehen, dass es FAST nur mit der Wortbedeutung zusammenhängt. Oder fällt euch ein Wort ein, das zwar eine für euch sehr positive Bedeutung hat, das ihr aber trotzdem überhaupt nicht leiden könnt? Ich glaube nicht, aber überlegt mal ein wenig und versucht, mir weiterzuhelfen.
Hallo,
als ich das Thema dieses Beitrages gelesen habe, fiel mir auch direkt das Wort Wurst ein, welches wirklich grausam klingt. Ich denke, dass der Klang eine wesentlich wichtigere Rolle spielt als du es inzwischen vermutest. Besonders harte Lautverbindungen wie "st" oder eben "ps" klingen nicht besonders gut. Insbesondere Wörter, die auf L enden, klingen in meinen Ohren sehr gut.
Das Wort Kautschuk wäre nach meiner Theorie eher ein unschönes Wort. Es gefällt dir wohl eher wegen der lustigen Betonung. Mir fallen tatsächlich auch schöne Wörter mit negativer Bedeutung ein. In diesem Moment sollte man die Bedeutung des Wortes wirklich völlig vergessen. "Sterben" gefällt mir z.B. sehr. Es beginnt hart, endet weich und es ist mein Lieblingsbuchstabe, das "R", enthalten.
mfg Tim.
Witzig, ich habe vorhin zu meinem Mann gesagt, dass Ochsenschwanz ein schrekliches Wort ist, weil es so zischt und knallt bei der Aussprache. Außerdem bin ich dann immer geneigt, Grimassen wie Evelin Hamann zu machen, wenn sie mmit Loriot spricht.
Gerne mag ich hingegen Worte, die wie hingehaucht klingen, Indien zum Beispiel. Ich weiß nciht warum, aber Indien klingt viel schöner als Tibet.
Ich bin der Meinung, dass auch die Laute und die Anzahl der Silben eine wichtige Rolle spielen, ob man ein Wort mag oder nicht. Viele der von dir (Schnibbeldiwapp) aufgeführten Wörter mit ungutem Gefühl sind einsilbig und besitzen dunkle Vokale wie "o" oder "u". Eine Ausnahme stellt bei den von dir genannten Beispielen das Wort "Molch" dar, mit dem du eventuell etwas Positives assoziierst. Bei mir wäre das beispielsweise das Wort "Tor".
Dein Name von dir besteht dagegen aus ziemlich vielen Silben und Vokalen, die alle hellklingend sind. Ich weiß nun natürlich nicht, ob du den Namen mit einem bestimmten Hintergedanken gewählt hast. Wenn nicht würde ich mich an deiner Stelle einmal nach dem "Warum?" fragen und ob solche Kriterien unbewusst ausschlaggebend dafür waren.
Gut unter den langen Wörtern finde ich auch den Begriff "Fleischwarenfachverkäuferin", der aufgrund seiner Länge, seines Klanges und seiner Bedeutung auch häufiger von Comedians in ihren Programmen verwendet wird und bei den Menschen auch ein positives Gefühl verursacht.
Huhu, das ist ja mal ein interessantes Thema. Also Wurst ist tatsächlich ein unangenehmes Wort, ich mag es auch nicht, obwohl ich kein Vegetarier bin. Sympatisch finde ich auch das Wort Flummi oder Sisal, flutschen, sausen.
Gar nicht sympatisch neben der Wurst ist mir der Staubsauger, der Kitzler (ich finde dieses Wort so, keine Ahnung provokant, blöd, einfältig, ich kann es gar nicht beschreiben, aber ich mag dieses Wort überhaupt nicht). Das Wort Raute ist ebenso, ich kriege schon Plaque wenn ich das Wort nur höre. Schön hingegen um in der Geometrie zu bleiben finde ich das Trapez.
Bin mal gespannt was hier noch so kommt.
Schnibbeldiwapp hat geschrieben:Oder fällt euch ein Wort ein, das zwar eine für euch sehr positive Bedeutung hat, das ihr aber trotzdem überhaupt nicht leiden könnt? Ich glaube nicht, aber überlegt mal ein wenig und versucht, mir weiterzuhelfen.
Aber sicher. Da wären gleich vornean "Techno". Schreckliches Wort, aber ich verbinde damit gute Erfahrungen/ Erlebnisse.
Ich verstehe auch nicht warum ihr Wurst nicht mögt. Finde das Wort Klasse. Besonders gut hört sich doch "Würstchen" an. Oder noch besser "Kackwurst". . Das Wort "Quasi" finde ich auch sehr sympatisch. Man kann es in jeden noch so hohlen/ unnützen Satz einfügen. "Tackertuckerland" finde ich auch lustig. Da gäbe es bestimmt noch viele andere Worte, aber das wird für den Anfang wohl reichen.
Den Molch mag ich einfach so gern, weil er so schön albern klingt. Dieses patschige olch am Ende ist schon irgendwie ansprechend. Auch Lurch finde ich lustig, diese Wörter haben für mich was beschränktes, knuffiges und sympathisches. Wie auch ein Olm. Amphibien sind ohnehin alle schön benannt, man denke nur an das Wort "Unke", das auch ganz nett ist. Schnibbeldiwapp ist da ähnlich, auch wenn es länger ist. Es drückt irgendetwas ungelenkes, tollpatschiges aus, dieses platte abschließende "Wapp" gefällt mir sehr. In vielen anderen Foren nenne ich mich "Knickzimt". Schön ist auch ein Bommel an einer Mütze. "Bommel" ist ein Wort, das tatsächlich wirklich selbst richtig bommelt. .
Sehr zu loben ist aus meiner Sicht die englische Sprache, die meinem Gefühl nach viel mehr Wert auf hübsche Lautmalereien legt, als die Deutsche. Man denke an das Verb "To flap", dass viel in Verbindung mit Flügeln und Schwingen großer oder kleiner Fliegetiere gebraucht wird und in dem Zusammenhang soviel wie "Mit dem Flügel schlagen" bedeutet, wenn ich richtig informiert bin. Und das flappt doch auch wirklich, oder nicht? Da sind Bedeutung und Laut ganz dicht beieinander, wie zum Beispiel auch bei "to crack", "to shiver", "to rattle" oder auch "to vomit"..
Aber vielleicht findet sich auch im Deutschen zu diesem Thema sehr viel.
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