DVD - Vorstellung American History X
Hier möchte ich euch nun einen Film vorstellen, der zu meinen absoluten Kultfilmen gehört, und den ich bestimmt schon 10 mal angesehen habe.
American History X
Es handelt sich bei diesem Film um ein Drama, welches im Jahre 1998 erschienen ist. Der Regisseur war Tony Kaye, unter anderem haben Edward Furlong, Edward Norton, Fairuza Black und Beverly D´Angelo mitgespielt.
Nun zum Inhalt:
Derek Vinyard ist ein junger Mensch wie jeder andere. Er führt ein normales Leben, hat eine Freundin, viele Freunde und keine Probleme mit Ausländern. Dieses ändert sich aber schlagartig, als sein Vater von einem Schwarzen umgebracht wird. Derek tritt einer rechtsradikalen Organisation bei und rächt sich an dem Mörder seines Vaters. Er wird erwischt und sitzt eine mehrjährige Haftstrafe ab. Während seiner Zeit im Gefängnis wird ihm klar, dasss Hass, Wut und Agressionen keine Lösung sein können und krempelt sein Leben und seine Denkweise total um.
Als er entlassen wird, und wieder nach Hause kommt, muss er feststellen, dass sein kleiner Bruder genauso geworden ist, wie er selbst einst war. Er versteht den Sinneswandel von Derek nicht, die Ideologie hat sich tief in sein Hirn gefressen. Derek versucht nun, ihn vor den Fehlern zu bewahren, die er selbst begangen hat.
Auf ein Happy - End wartete man leider vergeblich.
Fazit:
Ein genialer Film über Rechtsradikalismus, Massenwahn und Rassenhass. Der absolute Wahnsinn der Neonazi - Ideologie, die auch in den USA viele Anhänger findet, wird einem klar. Ein Film der sehr zum Nachdenken anregt.
1. Derek rächt sich nicht am Mörder seines Vaters sondern er tötet aus Hass brutal einen Schwarzen der mit anderen versucht hat sein Auto (was ihm von seinem Vater geschenkt wurde und sozusagen die letzte Erinnerung darstellt) zu stehlen. Zufällig (oder gerade) der, den er vorher bei einem Basketballspiel gedemütigt und mit dem Gewinn des Spiels "aus seinem Viertel" vertrieben hat.
2. Derek war auch schon vorher leicht rechts - vor allem geprägt durch seinen Vater der der typisch amerikanische Rassist ist, und Patriarch der Familie der kein Widerwort duldet, der sich hinter einer bürgerlichen Fassade versteckt. Das wird in Rückblenden deutlich in denen Derek`s Vater ihm klar macht was er von "Niggern" zu halten hat und warum diese versuchen der weiße Rassen ein schlechtes Gewissen einzureden und sich über Quotenregelungen in deren Leben schummeln und warum er nicht auf "Nigger" hören soll, sondern nur auf Weiße und warum seine Rasse den "Niggern" überlegen ist.
Allein der inflationäre Gebrauch dieses Wortes seitens seines Vaters bei einem einfachen Gespräch beim Abendessen über die Schule drückt aus wie sehr er geprägt wurde und sowie die Sätze des Vaters über die schwarze Kultur: "Es gefällt mir nicht, dass es inzwischen das Tollste ist schwarz zu sein. Ich hasse diesen HipHop-Nigga-Einfluss auf die weißen Vorstädte Amerikas.". Dazu kommt das, was Derek als Sohn einer christlich-konservativen Familie eingetrichtert wurde: "Ehre Vater und Mutter. Wer Vater oder Mutter verflucht, soll mit dem Tod bestraft werden - Mattheus 15.4".
Davor hat er kein Problem mit Ausländern weil bis auf seinen Lehrer in der Schule keine Ausländer in Venice Beach, zur Zeit der Rückblende eine weiße Gegend, zu finden waren. Erst mit der Zeit und nach dem Umzug wird er verstärkt mit Ausländern konfrontiert.
3. Vor allem der soziale Abstieg, nach dem Tod seines Vaters, der Familie treibt Derek zu den Rechtsextremisten. Davor bewegte er sich noch auf dem Niveau des bürgerlichen Rechten / Rassisten / Nazis.
Subbotnik hat geschrieben: Davor bewegte er sich noch auf dem Niveau des bürgerlichen Rechten / Rassisten / Nazis.
Oder(damals) typisch amerikanischen Patrioten?! Sehr gut zusammengefasst, Subbotnik. Und vielleicht solltest du den Film auch geschaut haben, bevor du hier einen Bericht darüber verfasst, Himbeereis!
Ich finde den Film sehr gelungen und gerade Edward Norten hat seit diesem Film ein Stein in meinem Brett. Einer der Filme die auch in meinen DVD Schrank stehen und da kommen sicherlich nicht alle 0815 Filme herein.
Auch das gelungene "Anti-Mainstream-Ende", was ja kein Happy End ist gefällt mir bei diesem Film sehr gut. Einfach einer der Top Filme die man gesehen haben muss, egal wieviel man diesem Thema an Interesse zollt.
Mir persönlich gefällt der Film auch ziemlich gut, allerdings ist es schon recht lange her, dass ich ihn gesehen habe. Punkt 1 von Subbotnik habe ich in der Tat auch so in Erinnerung, dass der getötete Schwarze ansich nichts mit dem Tod des Vaters zu tun hat. Allerdings kann man Dereks Hass zu diesem Zeitpunkt nachvollziehen, da sein Vater auch von kriminellen Schwarzen ermordet wurde und ebensolche sind es dann auch die er angreift, nur halt nicht dieselben.
Am interessantesten finde ich an dem Film das Ende was Raum für mannigfache Interpretationen lässt. Das ist wohl auch der Grund warum der Film sowohl bei "Normalos" als auch bei "Rechten" so beliebt ist. Derek der ein krasser Neonazi war ist nach dem Knast geläutert und sieht seine ehemalige Überzeugung als die falsche an, sein jüngerer Bruder sieht es am Ende des Film auch so (wenn ich mich richtig erinnere) und wird (obwohl kein Nazi mehr!) von einem Schwarzen auf der Schultoilette ermordet.
Die Standardinterpretation wäre es ja nun, dass er es "zu spät" eingesehen hat, dass der ganze Rassenhass völlig unvernünftig ist, eine andere Interpretation ist es allerdings, dass am Ende des Films die Neonazis eingesehen haben, dass Gewalt gegen andere Menschen nur aufgrund ihrer Rasse zb. nicht gut ist, der Schwarze der den Jungen ermordet es allerdings nicht eingesehen hat. Daraus würde sich ergeben, dass die Schwarzen in dem Film die unvernünftigsten sind.
Du mieser Nachmacher otsego, hätt ich`s bloß auch noch gesagt - bei mir hat Edward Norton mit dem Film auch ordentlich Pluspunkte gesammelt und ich hoffe jedesmal die Leistung die er da abgeliefert hat in einem anderem Film ähnlich gut wiederzuentdecken. Leider spielt er auch in vielen schlechten Filmen mit bzw. verkauft sich dort unter Wert.
American History X ist zweifelsohne ein verdammt guter Film, auch wenn er gegen Ende etwas an Fahrt verliert bevor das unerwartete Ende kommt. Da wird es teilweise doch etwas zu klischeehaft. Allerdings belegt der Film in dem Genre bei mir trotzdem Platz 2, getoppt wird er bei mir nur von Romper Stomper der eine weniger moralische Komponente hat und sich dafür mehr auf die Gruppenmechanismen konzentriert und den ich persönlich für besser halte. Edward Norton ist einem stellenweise als Nazi fast schon durch seine coole und joviale Art sympathisch, was bei Romper Stomper aufgrund der dramatischen Darstellung überhaupt nicht so ist. Deswegen haben viele Rechte wohl auch Edward Nortons Tätowierung nachgeahmt weil er bis auf die Phase der "Läuterung" teilweise in der Rolle des Nazis als Anti-Held rüberkommt.
Aber ist das Ende wirklich so überraschend? Im Grunde hat sich das doch schon bei der Begegnung auf dem Basketballplatz angedeutet und als sie an dem Haus der Vinyards vorbeifahren.
P.S. Den Film darf man auch fast nur auf Englisch ansehen, viel von dem Hass den Derek hat geht in der deutschen Version extrem verloren da zahlreiche Schimpfwörter und Beleidigungen gegen irgendwelche "harmlosen" Wörter im Deutschen ausgetauscht werden.
Es kommt wie es kommt, aber es ist doch immer gut gegangen, Subbotnik. Da hast du (anscheinend) mal was wichtiges vergessen! Aber ist doch gut wenn wir diesbezüglich den gleichen Trampelpfad entlang schreiten. Dazu muss ich allerdings "sagen" das ich Romper Stomper bisher leider noch nicht geschaut habe. Aber das kommt noch.
Subbotnik hat geschrieben:Aber ist das Ende wirklich so überraschend? Im Grunde hat sich das doch schon bei der Begegnung auf dem Basketballplatz angedeutet und als sie an dem Haus der Vinyards vorbeifahren.
Naja, teilweise denkt man nicht mehr unbedingt, zum ende des Films, daran und außerdem muss es ja nicht sein (so wie es im Film der Fall ist) das es mit einem Mord endet. Von daher...
Also wenn Du American History X magst wirst Du Romper Stomper vielleicht mögen - wirkt teilweise etwas eintönig, weil australischer Low Budget Film. Aber trotzdem meiner Meinung nach noch besser als Oi! Warning oder Kombat Sechzehn (gerade letzteren fand ich ziemlich lahm, war irgendwie zuviel vorgefertigte Moral enthalten).
Was den Einwand von DerDonster mit der Interpretation angeht - auf der DVD gibt`s auch noch 3 rausgeschnittene Szenen. Vor allem eine wurde wahrscheinlich deswegen entfernt um die Schwarzen nicht im Licht der "Unvernünftigen" erscheinen zu lassen - (irgendwie sind alle bis auf Sweeney und Lamont ja die typischen Gang Schläger und Parade Kriminellen in dem Film).
Da betreten Cameron und Seth das Café (nach der Party) lästern über Derek, machen ein weiß-schwarzes Paar in dem Café dumm an und als sie nach draußen gehen warten da ein paar Schwarze im Auto und beschließen die beiden ordentlich aufzumischen. Weiß gar nicht ob das auch auf der deutschen DVD drauf ist, ich hab meine aus England.
P.S. Zu Romper Stomper: In dem Film gibt es aber im Gegensatz zu American History X keine echte Wandlung, sondern er zeigt mehr die "Realität" innerhalb der Neonazis. Das Ende ist dafür auch kein echtes Happy End.
Asche über mein Haupt, den ich bin in diese Richtung Film ziemlich der Laie. Daher muss ich auch schweren Herzens zugeben das ich "Oi! Warning" und Co. leider auch noch nicht gesehen habe. "Romper Stomper" wurde mir allerdings schon empfohlen und ich würde den Film allein schon wegen Russel Crowe sehen wollen (da dies ja einer seiner ersten Filme ist in denen man ihn sehen konnte).
Auf meiner deutschen DVD sind auch 3 geschnittene Szenen erfasst und daher würde ich glatt mal behaupten das die mit den von der englischen DVD übereinstimmen. Visuell konnte ich das im Moment aber leider nicht versichern.
Da "Romper Stomper" eine fiktive Geschichte ist, kann man eigentlich nicht verallgemeinern das es in der (kompletten) Naziszene so zugeht. Ich finde (übrigens) das ein guter Film kein Happy End braucht. Vielleicht sogar eher im Gegenteil.
Na dann - ich dachte die wären der deutschen Zensur mal wieder zum Opfer gefallen. Klar geht es in der Szene nicht nur so zu wie dort gezeigt, allerdings orientiert sich der Film relativ wertungsfrei an der Realität weswegen er häufig als Verherrlichung der Nazis in die Kritik kam. Damit musste American History X ja auch kämpfen. Bevor ich noch mehr ins OT abgleite, hier . ist ein sehr interessantes Interview mit dem Regisseur nachzulesen.
Ja ich finde auch dass kein Happy End oft das bessere Ende ist und American History X wäre wohl längst nicht so gut wenn am Ende alles Friede, Freude Eierkuchen wäre.
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