Elektronischer Personalausweis zu riskant?

vom 24.07.2008, 14:43 Uhr

Die von unserer Bundesregierung seit längerem geplante Einführung eines elektronischen Personalausweises stellt sich von Seiten der Datenschützer als zu riskant heraus. Diese warnen sogar vor einem elektronischen Chip im Personalausweis, da es sich um sehr personenbezogene Daten handelt, die von Dritten zu einem starken Missbrauch ausgenutzt werden könnten.

Neben dem Namen einer Person soll auf dem Chip noch die Anschrift, das Geburtsdatum und einige biometrische Merkmale wie der Fingerabdruck und die Gesichtszüge gespeichert werden. Sollte ein Missbrauch zu Stande kommen, wäre es ein leichtes, Identitäten zu duplizieren.

Wenn erst einmal die Ausweise im Umlauf wären und es Leuten gelingen würde, den Chipcode zu knacken, so wäre es selbst aus einigen Metern Entfernung möglich, die Daten von dem Chip abzulesen.

Ebenfalls umstritten ist die Identifizierung via Internet. Durch eine Art PIN-Zuweisung sollen Unternehmen und Banken die Daten der Kunden abrufen können, um die Identität des Kunden belegen zu können. Man überlege einmal, was für ein Schaden angerichtet werden könnte, wenn es möglich wäre, durch eine einfachere PIN-Nummer Verträge und Einkäufe zu tätigen.

Neben diesen Zweifeln vermögen die positiven Aspekte eines elektronischen Personalausweises wohl kaum zu beruhigen. Eine schnellere Abfertigung am Zoll und den Flughäfen soll gewährleistet werden. Außerdem sollen Interneteinkäufe sicherer gestaltet werden und das Vertrauen des Verbrauchers erhöht werden.

Was haltet ihr von einem elektronischen Personalausweis? Würdet ihr auch sagen, dass die Risiken überwiegen und eine Einführung daher keineswegs sinnvoll ist?

MfG, IceKing32

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» IceKing32 » Beiträge: 1238 » Talkpoints: -5,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Im Zusammenhang mit der angeblich wahnsinnigen Fälschungssicherheit etc.pp. erinnere ich mich immer gerne an die EInführung des Plastikpersonalausweises, der ja x Extras hatte, die ihn angeblich unglaublich fälschungssicher machen würden. Es dauerte nicht lange, da stellten findige Menschen fest, das man genau diese ach so fälschungsichere Teilchen einfach mit einem bestimmten Fotokopierer kopieren und laminieren konnte und die perfekte Fälschung in der Hand hielt, mit der man überall durch kam.

Ich halte das für eine hochbrisante Datensammelei, zudem niemand privat einsehen kann, welche Daten da gespeichert sind und die Geschichte zeigt, dass alles, was ein Mensch programmiert, auch von einem anderen Menschen geknackt werden kann. Und was Hacker in einer solchen Datenbank alles anrichten können, mag ich mir nicht mal in meinen dunkelsten Träumen vorstellen.

Für die Industrie und die Wirtschaft stellt eine solche Datenbank natürlich eine große Verlockung dar, man könnte ja wunderbar Kunden ausfiltern, sperren, Risiken minimieren und überhaupt diesen Teils der Welt regieren. Letztlich wäre es eine Frage der "kurzen" Zeit, bis auch hier ein Score eingeführt würde, und dann wäre die dumme menschliche Komponente endlich komplett minimiert - all dies natürlich nur eine Vorstellung der "schönen neuen Welt"...

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» Karen 1 » Beiträge: 1344 » Talkpoints: 0,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die Grundidee ist ja nicht schlecht - ein Ausweis für alles, der Verwaltungsvorgänge beschleunigt und einkaufen einfacher macht. Das klingt nach einem Gedanken, der nicht zu Ende gedacht worden ist, oder nach jemandem der von den Vorteilen so überzeugt ist, dass er die Nachteile ignoriert.

So viele persönliche Daten an einem Ort gespeichert, das ist doch fast schon eine Einladung für Betrüger. Wenn mir mein Ausweis gestohlen wird brauche ich mir dann nicht nur Sorgen machen dass jemand damit ein Konto eröffnet oder sonst was anstellt, nein, er kann dann gleich ganz direkt einen Grosseinkauf im Netz starten. Oder die Daten werden auf elektronischem Weg ausgelesen und ich merke noch nicht mal etwas davon.

Ich hoffe, dass man, wenn dieser Ausweis eingeführt wird die Wahl hat ob man diese Einkaufsfunktion und gespeicherte Fingerabdrücke haben will oder nicht. Den wenn das für alle verpflichtend wird werde ich wahrscheinlich in Zukunft gegen die Ausweispflicht verstossen und das Teil zuhause lassen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Hallo,
natürlich gibt es wie bei fast allen Dingen gewisse Risiken, doch ich denke, dass diese durch die neue Technik eher verringert werden sollen. Die neuen Ausweise sollen ja schließlich hauptsächlich zur rechtzeitigen Identifizierung von Straftätern und möglichen Terroristen, also letztendlich zur Vermeidung von Straftaten, dienen.

Das Knacken der Codes wird sich wahrscheinlich als sehr schwierig und schließlich nutzlos erweisen, denn auch mit dem entsprechenden Duplikat eines Ausweises kommen sie ja eben z.B. an einer Fingerabdruckkontrolle nicht vorbei.

Wie genau die Einkaufsfunktion dann funktionieren soll ist mir noch nicht ganz klar, jedoch gehe ich davon aus, dass auch diese gut durchdacht und demnach sicher sein wird.

mfg Tim

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» Tim92 » Beiträge: 325 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Pass mit Fingerabdrücken !

Die Personalausweise sollen überhaupt keine Straftaten vermeiden, Gesetze tun dies schließlich auch nicht. Es geht lediglich darum Straftäter bei der Einreise und Ausreise zu erfassen - und da kann sich ja wohl jeder denken dass kaum einer von denen so blöd wäre.

Das Knacken der Codes ist so schwer dass es bereits jetzt theoretische Modelle und Ansätze gibt und wie man Daten fälschen kann, nur mal soviel dazu!

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