Hilfe - Seminararbeit geklaut!
Hallo,
ich sitze zur Zeit an einer ziemlich umfangreichen Seminararbeit für mein Jurastudium. Mein Thema wurde mehrmals vergeben, sodass also mehrere das gleiche Thema haben und dementsprechend in ihrer Seminararbeit das gleiche Thema auf unterschiedliche Weise zu lösen versuchen.
Nun habe ich gestern meine Hausarbeit abgeben wollen und war am Lehrstuhl, und habe dann eine Hausarbeit da schon liegen sehen. Da sonst niemand in der Nähe war in diesem Raum, wo wir unsere Hausarbeiten ablegen sollten, habe ich einfach mal durchgeblättert, da ich auf dem Deckblatt eben genau mein Thema finden konnte.
Dann der Schock - die Seminararbeit ist zu 90% genau identisch mit meiner. Allerdings ist das nicht von der anderen Seminarteilnehmerin selbst geschrieben worden, sondern es ist auch noch genau meine Formatierung, meine Ideen, meine Forumulierung - es ist einfach genau meine Hausarbeit.
Ich habe keinerlei Idee, wie sie daran gekommen sein könnte - eine habe ich, die ich aber für etwas abwegig halte: Ich habe den Überordner, in dem mein ganzer Uni Kram drin ist, freigegeben würs Lan. Wenn ich also über WLAN auf eine Verbindung an der Uni connecte, könnte ja theoretisch jemand meine Hausarbeit so ziehen.
Zu Hause hier habe ich sie mehrmals ausgedruckt und die Fehldrucke in den Papiermüll geworfen, aber es wird ja wohl niemand in meinem Papiermüll herumgewühlt haben?
Montag ist letzter Abgabetermin und ich habe meine Seminararbeit nun erstmal wieder mitgenommen.
Was mache ich nun ?
LG,H
Ich würde mit dem Prof reden. Da muß doch einer für zuständig sein, und wenn es deine Arbeit ist, dann hast du doch sicher auch noch das Material, aus der du sie zusammen getragen hast, damit kannst du ja dann auch beweisen, dass es deine Arbeit ist. Denn wenn die oder der Andere es kopiert hat, dann sollte da ja kein weiteres Hintergrundmaterial vorhanden sein. Auf alle Fälle schnell handeln und sonst stehst du hinterher noch als die Abschreiberin da.
So blöd wie es im Nachhinein klingt und auch wenn das etwas von Spickelei hat: Du hättest das ganze sofort melden sollen! Je später Du kommst, desto unglaubwürdiger wirkst Du.
Natürlich möchtest Du niemanden unbegründet anschwärzen aber bei extrem ähnlicher Formatierung besteht schon ein Verdacht auf ein Plagiat. Wenn dein Ordner über das Uni LAN öffentlich zugänglich ist dann liegt auch der Verdacht nahe dass ein Kommilitone einfach von Dir geklaut haben und das ganze schnell abgegeben haben wird mit dem Hintergedanken: "Wer zuerst kommt...".
Jedoch gibt es verschiedene Möglichkeiten das ganze nachzuweisen - nicht zuletzt dadurch dass der Datenverkehr in der Regel protokolliert wird, allerdings werden diese Protokolle auch nicht ewig aufgehoben. Dein PC / Router protokolliert ebenfalls LogIns. Der Papiermüll könnte ein Indiz sein, allerdings würde ich hier eher auf Offenlegung der Quellen und Herangehensweise pochen, was dem anderen Kandidaten schwerfallen dürfte. Ich weiß ja nicht, inwiefern Du diese angegeben hast, zur Not muss man eben das eigene Nest beschmutzen und Sachen zugeben (wie ungenannte Quellen die im Grunde aufgeführt werden müssten) die der andere nicht wissen kann.
Hallo,
also abgesehen davon, dass ich Bücher verwendet habe, die ich hier bei mir mir zu Hause habe und die sie mit Sicherheit nirgends her haben kann, da sie schon uralt sind und auf Spanisch aus Brasilien, kann ich ja auch auf meinem PC das Entstehungsprozedere nachweisen.
Zum Glück habe ich meine Hausarbeit jeden Tag, wenn ich daran gearbeitet habe, neu abgespeichert mit dem entsprechenden Datum, damit, falls etwas mal schief geht (Dokumente gehen ja gerne mal kaputt), auf das des vorherigen Tages zurückgreifen kann. Man kann ja in den Dateieigenschaften nachsehen, ob ich die Daten nur so genannt oder tatsächlich an den Tagen auch kreiert habe.
Was mich viel mehr juckt ist die Herangehensweise, wie ich das nun anstellen soll. Gehe ich direkt zum Professor, muss ich warten, denn der kommt erst am Donnerstag wieder ( er ist nurnoch Gastdozent bei uns, ist eigentlich wo Anders im Amt ), und Donnerstag ist definitiv zu spät.
Gebe ich sie am Montag bei einem der Hilfsmitarbeiter im Lehrstuhl ab, werden die sowieso erstmal nach Plagiat schreien und mir nicht glauben und umso mehr Arbeit habe ich dann im Nachhinein, das alles aufzuklären, als im Voraus.
Ich kann mich höchstens an einen anderen Professor der gleichen Professur wenden, um ihm das Ganze anzuvertrauen und ihn bitten, mir bei der Sache zu helfen. Das werde ich mal versuchen, aber ob sich darauf jemand einlässt, ist die andere Frage.
Natürlich weiß ich, wer die Tussi ist, die meine Arbeit geklaut hat. Der Name thronte ja auf dem Deckblatt. Ich hab die auch schon bei StudiVZ gefunden, mal geschaut, welches Gesicht so zu dem Namen passt, und habe die auch schon oft in diesem Seminar bei Treffen gesehen. Sie macht das ja auch noch im Schwerpunktbereich und nicht wie ich für die Zwischenprüfung.
Lg,H
Hallöchen,
ohweia, da geht es ja schon schlimm zu, wenn andere schon "Ideen klauen" müssen. Aber eine wirklich andere Wahl als schnellstens mit einem Professor zu reden und ihm das zu erklären kannst du nicht. Die Zeit rennt dir sozusagen davon und je eher du wartest umso schnlechter stehen auch die Chancen! Du musst ja auch erklären woher du das weißt, das sie es "sozusagen geklaut" hat.
Da du ja wie du sagtest die komplette Herangehensweise an diese Hausarbeit hast, wird es denke ich mal für dich kein Problem werden es zu beweisen, das es deine Ideen sind und waren, die du aus deinen Quellen ermittelt hast. Notfalls bringst du eben deine ganzen Quellen mit, solange du damit beweisen kannst, das es deine Hausarbeit ist!
Wünsche Dir viel Glück
lG,
SybeX
Hallo,
erstmal es ist wirklich eine Frechheit und sehr beschämend was sich deine Mitstudentin erlaubt hat.
Ich würde dir empfehlen dich direkt an die Unileitung zu wenden. Hierbei handelt es sich nicht um pillepalle. Deine Mitstudentin hat ein starkes strafrechtliches Delikt begangen. Geistiger Diebstahl. Sie sollte eigentlich ganz genau wissen was mit ihr passieren kann da sie ja wie du Jura studiert.
Nachdem du dich an die Unileitung gewendet hast würde ich mir sofort einen guten Anwalt nehmen und klagen. Ich denke du hast richtig gute Chancen da einen Erfolg zu landen.
Oh mein Gott, ich kann wirklich nachvollziehen, was du gerade durchmachst. Ich schreibe gerade an meinen Hausarbeiten für die kleinen Scheine in BGB und Staatsrecht und ich weiß jetzt schon, wie viel Arbeit eine solche Hausarbeit machen kann. Wenn dann so etwas passiert, kann man wirklich schon mal richtig verzweifeln .
Ich finde auch, du solltest so schnell wie möglich mit jemandem darüber reden und alle Beweise zusammentragen, welche du aufbringen kannst. Wenn du vielleicht deine ganzen Lösungsskizzen mit den verschiedenen Datumsangaben mitbringst, wird es für die andere schon schwerer, nachzuweisen, dass sie die Arbeit geschrieben hat. Ich wünsch dir auf alle Fälle ganz viel Erfolg dabei und hoffe, du hast dir die ganze Mühe nicht umsonst gemacht.
Hallo,
danke. Das Ganze ist eine Seminararbeit im Europarecht und war auch irre viel Arbeit - ich habe fast 8 Wochen wirklich täglich stundenlang daran gesessen und auch eine ganze Woche jeden Tag von morgens bis abends dafür in verschiedenen Bibliotheken verbracht.
Ich hoffe wirklich sehr, dass sich das zu meinen Gunsten aufklärt, denn die Arbeit ist wirklich wichtig für meine Zwischenprüfung, daher habe ich mich auch sehr ins Zeug gelegt.
Ich finde es super unverschämt und dreist, dass jemand meine Arbeit geklaut hat und in Kopie einfach abgegeben hat. Aber noch mein Glück, dass ich das überhaupt gesehen habe, sonst hätte ich erstmal wegen Plagiats 0 Punkte bekommen und wäre durchgefallen, und bis zu den Semesterferien hätte ich das mit Sicherheit nicht klären können und hätte dann ein ganzes Semester verschenkt. Glück im Unglück, nun liegt es nurnoch an mir, das Ganze zu meinen Gunsten aufzuklären und den Plagiatsvorwurf direkt zu entkräften.
Ob ich danach weitere rechtliche Schritte gegen sie einleite, behalte ich mir erstmal vor. Ich bin zum Glück gut rechtsschutzversichert und arbeite ja auch in einer Kanzlei, sodass mir da alle Wege offen stehen. Ich werde es davon abhängig machen, wie sie sich nun verhält. Wenn sie zugibt, dass sie die Arbeit geklaut hat und mir damit alles einfach macht, aufzuklären, so werde ich davon absehen. Dass ich ihr das nicht sage vorher versteht sich von selbst. Wenn sie versucht, mir Steine in den Weg zu legen und dabei bleibt, die Arbeit in Eigenarbeit gemacht zu haben, dann wird sie ihr blaues Wunder erleben.
Also ich kann nur allen Studenten hier raten, auf ihre Arbeiten gut aufzupassen, denn es gibt anscheinend wirklich sehr dreiste und unverschämte Mitstudenten.
LG,H
Ich habe ja schon viele krasse Geschichten gehört, so von wegen Bücher umstellen oder verunstalten, damit Komilitonen die nicht mehr nutzen können oder auch nach der Ausleihe nicht zurückgeben, obwohl man weiss, dass schon jemand drauf wartet. Bei uns auch sehr beliebt, bei begehrten Seminaren mit begrenzter Teilnehmerzahl: Den Namen eines Komilitonen von der ausgelegten Liste streichen und ich selber eintragen. Selten nachweisbar, dass der Betreffende sich nicht selber gestrichen und sich nun umentschieden hat. Aber das, was du da schilderst setzt dem Ganzen die Krone auf.
Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass die von dir vorgelegten Beweismittel langen, um dein Recht zu bekommen. Sei doch so nett, und halte uns auf dem Laufenden, wie sich die Sache entwickelt hat.
Bei uns ist es auch schon vorgekommen, dass geklaut wurde, wenn auch nicht bei Komilitonen, bzw. zu deren Schaden, denn das ist in deinem Fall ja so. Die entsprechenden Personen sind dann jeweils von der Uni geflogen und haben, im Falle von Täuschung bei Examensarbeiten, auch eine Strafanzeige bekommen.
Was bei einem Fall von - meiner Auffassung nach - noch größerer Schwere geschieht, denn die Komilitonin wird sich voll bewusst gewesen sein, dass nicht nur zu ihren Gunsten schummelt, sondern dich auch noch in erhebliche Schwierigkeiten bringt, was sie ja aber kaum interessiert haben wird, sonst hätte sie es sich wohl nochmal überlegt. Denn du hättest ja nicht nur 0 Punkte für deine Arbeit kassiert, du hättest auch sonst das Nachsehen, selbst wenn sich da keine strafrechtlichen Konsequenzen ergeben. Sowas spricht sich schließlich rum bei den Profs und hätte womöglich Einfluss auf deine weiteren Bewertungen oder gar deine Jobchancen, wenn die Sache noch weiter dringen sollte. Alles schon dagewesen.
Also, berichte weiter!
Wie sieht`s eigentlich momentan aus? Würde mich wirklich interessieren - bist Du schon bei den rechtlichen Schritten angelangt oder hat sich alles mittlerweile beruhigt und auf dem kurzen Dienstweg lösen lassen?
Wie geht`s der Kommilitonin ?
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-26843.html
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