Eine Bewerbung schicken
Fast jeder, der schon einmal Arbeitslos war, der hat einen Kurs für Bewerbungen besucht. Dabei wird einem gesagt, was man schreiben und wie die Bewerbungsmappe aussehen sollte. Interessant war immer, als dann erzählt wurde, wie manche ihre Bewerbung versenden, nur damit sie auf keinen Fall angenommen werden, weil die Arbeit den Personen nicht gefallen hat, welche sie vom Arbeitsamt vorgeschlagen bekommen haben und eine Sperre wollten sie ja nicht verhängt bekommen.
Was uns gesagt wurde ist, dass es wichtig ist, dass die Post nicht geknickt wird. Somit wurde uns empfohlen, dass wir die Bewerbungen in einem Umschlag senden, der einen dickeren Rücken hat. Auch haben manche zu wenig Porto aufgeklebt, was man vermeiden kann, in dem man den Brief einfach bei der Post abgibt. Da hatte ich allerdings darauf bestanden, dass eine Briefmarke aufgeklebt wird, statt des weißen Aufklebers. Da ich nicht lange Arbeitslos war, sondern nur für die Zeit des Umzuges, habe ich leider den zweiten Kurs verpasst.
Vielleicht hat diesen jemand besucht und kann schreiben, was dort noch so alles erzählt wird. Natürlich braucht ihr nicht diesen Kurs besucht zu haben und euch fallen sonst noch andere Dinge ein.
Ich habe solch einen Kurs schon mitgemacht und fand ihn sehr albern, dass gleiche hatten wir in der Sekundärschule und in der Ausbildung und ich denke, jeder schreibt seine Bewerbung so wie er möchte und schickt sie ab, wie er möchte. Mit einem dicken Umschlag ist nicht geholfen, wenn die Bewerbung Ausdrucks- und Rechtschreibfehler hat. Auch die Aufmachung der Bewerbung und das erste Eindrucksbild ist wichtig. Wichtig ist auch, was der Angeschriebene erwartet und was für ein Beruf es sein soll, finde ich.
Eine Bewerbung muss ausdrucksstark und fehlerfrei sein. Zu lang geschrieben und zu viel Farbe schreckt ab, auch eine überladenes Anschreiben schreckt ab.
Ich selbst musste an einem solchen Kurs glücklicherweise noch nicht teilnehmen, durfte mir aber das Gejammere einer Freundin darüber anhören. Sie war für einige Zeit arbeitslos und musste diesen Kurs deshalb wahrnehmen. Was dort vermittelt wurde war wirklich auf gut Deutsch "für Idioten", und naja, wohl auch für etwas ältere Leute geeignet, welche sich seit mehr als 10 Jahren nicht mehr bewerben mussten.
Zumindest für Leute wie meine Freundin, die noch keine 10 Jahre aus der Schule raus sind, war dieser Kurs einfach dämlich, denn darin wurden in erster Linie die von dir genannten Punkte stundenlang abgewickelt. Das auf einen C4-Umschlag 1,45 Euro Porto gehören und keine 55 Cent. Das man seine Mappe nicht in einen kleineren Umschlag quetschen soll, um versuchen Porto zu sparen. Das man seine Bewerbung eher am Computer verfassen und ausdrucken sollte, statt von Hand zu schreiben. Wie viel Rand man auf den Seiten lässt (nämlich den Standardrand den Word oder OpenOffice zum Beispiel von vorneherein definiert haben).
Eben formale Dinge, die man eigentlich als selbstverständlich voraussetzt.
Das Schlimmste an diesem Kurs den meine Freundin hier besucht hat war die Tatsache, dass sie dort auch ein Anschreiben plus Lebenslauf und Anhang an dortigen PCs schreiben durften um diese mit nach Hause zu nehmen - aber nur auf Diskette. Gängige PCs die man heutzutage kauft haben schon länger kein solches Diskettenlaufwerk mehr. Deshalb fragten sie und andere Kursteilnehmer, ob sie sich die Sachen auf ihren eigenen USB-Stick ziehen dürften - nein, wegen der Virengefahr wurde dies nicht erlaubt. Für eine Word-Datei eine CD-Rom zu brennen ist selbstverständlich auch ziemlich übertrieben, und so gingen die Teilnehmer alle mit einer Diskette nach Hause welche man theoretisch wirklich nur noch in den Müll schmeißen kann weil sie fast keiner mehr öffnen kann.
Laufmasche hat geschrieben:Da hatte ich allerdings darauf bestanden, dass eine Briefmarke aufgeklebt wird, statt des weißen Aufklebers.
Warum das denn? Ich habe zwar auch irgendwo mal gehört, dass man die Bewerbungsunterlagen auch beim Arbeitsamt abgeben könnte und die über die dortige Poststelle zu Lasten des Arbeitsamtes versandt werden. Und in diesem Zusammenhang sollte man auf eine Briefmarke bestehen und und nicht auf die Freimachung, bei der dann groß und breit auch noch Arbeitsamt (oder jetzt Agentur für Arbeit) draufsteht. In Zeiten von StampIt und Briefmarkenautomaten sind diese Label doch auch Postwertzeichen. Und da man diese Label ja in den die Postfilialen bekommt, zeigt das ja auch Engagement (zumindest in meinen Augen).
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