StudiVZ von Facebook verklagt
Im Bereich der "Social Networks" kracht es gewaltig. Vor einem Gericht in Kalifornien hat "Facebook", ein amerikanischer Anbieter, sein deutsches Abbild "StudiVZ" verklagt. Die Anschuldigungen betreffen den Diebstahl geistigen Eigentums (z. B. das Design). Zudem sollen die Betreiber von StudiVZ sich Daten von Facebook durch unerlaubten Zugriff auf deren Computersysteme verschafft haben. Facebook teilte ausserdem mit, dass die Klage vor einem deutschen Gericht ebenfalls möglich sei.
Facebook ist weltweit erfolgreich und kann mehr als 60 Millionen Mitglieder vorweisen. In Deutschland konnte Facebook aber seit dem Start ihres deutschsprachigen Angebots im März 2008 noch nicht Fuß fassen.
Weitere Informationen zum Thema gibts bei der Financial Times Deutschland.
Es ist eigentlich offensichtlich, dass Studivz eine plumpe Kopie der Facebook-Community ist. Das fällt rein optisch schon stark auf und selbst strukturell ist ähnelt alles Facebook. Für mich macht es den Eindruck, als ob man irgendwie an den Quelltext gekommen ist, und den sich so zurechtgefuscht hat bis es passt.
Und selbst wenn nicht. Eine Kopie anzufertigen ist nicht wirklich schwer. Jedenfalls designtechnisch und strukturell, da man den kompletten Satz an HTML+CSS+Javascript auslesen kann. Man muss dann "lediglich" das PHP-Backend selbst schreiben, was abgesehen von der Optimierung für Informatikstudenten im 2. Semester nichtmal mehr das Problem sein sollte.
Und vieles deutet darauf hin, dass geklaut wurde. So war eine CSS-Datei von Studivz gleichbenannt und enthielt im Namen fb.css. Wobei das fb hier mit sicherheit für facebook stehen dürfte. Teile des Quelltextes dieser Datei waren identisch mit der aus Facebook. In verschiedenen Blogs findet man weitere Hinweise dazu, deswegen möchte ich das nicht weiter ausführen.
Ich bin mir relativ sicher, dass man bei Facebook ziemlich genau geprüft hat, welche Chancen man hat damit durchzukommen. Ich bin sehr gespannt, ob es funktioniert. Wünschenswert wäre es. Zwar nehmen sich beide Webseiten nicht sonderlich viel im Bezug auf Datenschutz, dafür ist Facebook technisch um einiges besser umgesetzt als Studivz. Das merkt man besonders an den Erweiterungen und der Wartung.
StudiVZ ist wirklich eine 1:1 Kopie von Facebook. Nur das Facebook viel umfangreicher und vielfältiger ist, aber das ist ja logisch.
Auf den ganzen VZ-Seiten bin ich eh nicht aktiv, da sie mit sehr viel Werbung zu geklatscht sind. Von daher würde es mich nicht sonderlich stören, wenn Facebook gewinnt. Die Chancen stehen ja nicht sonderlich schlecht. Meines Erachtens müsste StudiVZ zudem eine hohe Geldstrafe zahlen, das sie mit einer geklauten Idee reicht geworden sind.
Die Ähnlichkeiten lassen sich schwer verleugnen, obwohl natürlich auch facebook das Rad nicht erfunden hat.
Der Markt ist natürlich sehr hart umkämpft und die Halbwertszeit von solchen Seite ist auch nicht sehr lang. Vor Facebook war Myspace das "must have" und davor gabs Friendster, ist also nur eine Frage der Zeit bis eine neue Seite kommt und User von Facebook abzieht. Klar, dass die Betreiber versuchen möglichst viel aus der Seite rauszuholen solange es möglich ist und dazu gehört natürlich auch die Konkurenz in Deutschland aus dem Weg zu räumen.
Ganz klar die Ähnlichkeiten im Aufbau, dem Konzept und der Grundidee sind selbstverständlich unverkennbar. Aber, auch wenn der Aufbau sehr dem vom facebook ähnelt, hat das studivz-Design nichts mit dem vom facebook zu tun. Sicher ist die Idee vom facebook geklaut. Aber weil irgendjemand die Idee hatte, Getränke in Flaschen zu füllen, dürfen das andere Leute nicht nicht machen dürfen. Konzept und Idee sind vom facebook ab geguckt, die Umsetzung ist aber anders.
Solange studivz nicht den Code oder das Design oder komplette Seiten 1:1 kopiert hat, haben sie zwar die Idee nachgemacht, aber kein geistiges Eigentum verletzt. Weil einer eine gute Idee hat, darf er anderen nicht verbieten diese auch umzusetzen. So funktioniert die Marktwirtschaft. Der Beste bzw. der Klügste gewinnt und das ist in diesem Fall das studivz, indem sie zu erst in Deutschland aktiv waren.
StudiVZ hat sich bereits zum Thema geäußert. Laut der Betreiber von StudiVZ sei bei ihnen noch garkeine Klageschrift eingegangen, so dass man erst durch verschiedene Berichte der Medien auf die Vorwürfe von Facebook aufmerksam wurde. Der Vorwurf des Diebstahls geistigen Eigentums wurde von StudiVZ deutlich zurückgewiesen.
Der Chef von StudiVZ, Marcus Riecke, meinte, dass Facebook diese Maßnahmen nur unternommen hätten, weil Facebook in Deutschland kaum erfolgreich sei und StudiVZ als größter Konkurrent auf diesem Weg geschädigt werden solle. Weiterhin war er der Meinung, dass Facebook durch solche Methoden eine Monopolstellung im Bereich der "Social Networks" für sich beanspruchen würde, was er schließlich als sehr vermessen bezeichnete.
Laut eigener Aussage hat StudiVZ beim Stuttgarter Landgericht bereits eine Feststellungsklage eingereicht. Durch die Beurteilung eines deutschen Gerichts will man so zeigen, dass die Anschuldigungen von Facebook nicht gerechtfertigt seien.
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