Nichte benimmt sich total daneben

vom 16.07.2008, 19:04 Uhr

Hallo fantastique!

Das Jugendamt nimmt nicht direkt das Kind mit und steckt es in ein Heim. Das Jugendamt will ja auch , dass es dem Kind gut geht und wird dann mit der Mutter besprechen, was zu tun ist. Das erste, was das Jugendamt vorschlagen wird, ist eine Familientherapie. Und noch ist deine Nichte in einem Alter, wo sie sich wahrscheinlich zu der Therapie eher fügt, als wenn sie schon 15 oder älter wäre. Ich würde auf alle Fälle das Gespräch noch einmal mit der Mutter suchen.

@Karen1
Da die Nichte von fantastique sich schon einige Jahre so benimmt, wird das weniger mit der Pupertät zu tun haben.
Sicher kommt noch erschwerend hinzu, dass die Pupertät im Anmarsch ist. Aber das Grundproblem sitzt nicht in der Pupertät und das muss fantastique auch beim Jugendamt dann sagen, ehe die das auch auf die Pupertät schieben und es evt. als "Bagatelle" ansehen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ja, Diamante, du hast vollkommen recht. Heute ist ihre Mutter leider nicht da, aber ich hoffe sie ist morgen anzutreffen, jedenfalls werde ich mal versuchen sie darauf anzusprechen. Und ja, ich denke auch, dass es sicherlich einfacher für das Kind ist sich auf eine Therapie einzulassen, als wenn sie schon 15 ist, wo sie wahrscheinlich noch rebellischer ist als sie jetzt schon ist, oder wahrscheinlich schon längst von zu Hause ausgerissen, ... man weiß es leider nicht, das möchte ich ihr aber auch irgendwie ersparen. Schließlich mache ich mir auch Sorgen um ihre Zukunft.

Und ja: Meine Nichte benimmt sich so seit ca. 5, 6 Jahren (genau weiß ich nicht mehr, wann das angefangen hat). Am Anfang hat es halt mit Treten, Spucken, Beissen, Haarereissen usw. begonnen, bis hin zu Beleidigungen, etc. Ganz so extrem ist es heute Gott sei Dank nicht mehr, jedenfalls hat sie wahrscheinlich begriffen, dass ich noch immer die "Stärkere" bin (allein schon weil ich ja größer und schwerer bin, logischerweise), und deswegen versucht sie es eben auf verbaler Ebene.

Und Pubertät wird ja noch schlimmer werden: Ich kann ja verstehen, wenn dann die Hormone verrückt spielen (war ja bei mir auch nicht anders), aber leider ist es wirklich so, dass das schon ziemlich lange geht und es sich nicht wirklich bessert. Jetzt, wo sie eben in die pubertäre Phase kommt denke ich mir, dass es wahrscheinlich nur noch schlimmer werden wird, als es ohnehin schon ist.

Aber jedenfalls danke für eure Antworten, ihr helft mir wirklich. Ich werde mich morgen mit der Mutter zusammensetzen, und nächste Woche noch einmal mit ihrem Vater und sollten alle Stricke reißen, werde ich mich wirklich mal beim Jugendamt erkundigen.

Danke!

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» fantastique » Beiträge: 576 » Talkpoints: -8,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo fantastique, das hört sich fast so an, als würdest Du über meine Nichte schreiben. Die ist zwar erst sieben, legt aber auch jetzt schon ein ähnliches Verhalten an den Tag. Was mir bei meiner Nichte aber auch immer häufiger auffällt, dass sie mit bestimmten Situationen gar nicht umgehen kann, weil sie immer von den Eltern herausgeholt wird. Beispielsweise soll sie bestimmten Regeln folgen, tut das nicht und wird bockig. Mein Kind würde ich erst mal bocken lassen, sie besteht darauf von ihrer Mutter abgeholt zu werden, die das auch zu den unmöglichsten Zeiten umgehend tut. Ein weiterer Punkt, der mir bei meiner Nichte auffällt, dass sie Aufmerksamkeit sucht und auch ein wenig sich selbst beweisen will, dass sie wer ist. Dazu manipuliert und kommandiert sie gern mal Jüngere.

Das Problem an dem Fall ist bei uns, dass die Eltern gar nicht sehen, dass da etwas verkehrt läuft. Und dieses Einsehen müssten sie erst einmal haben um (bestenfalls) in Form einer Therapie etwas ändern zu wollen. Natürlich solltest Du noch mal eine Therapie ins Gespräch bringen. Da es aber nach Deiner Schilderung unwahrscheinlich ist, dass die Eltern sich dazu entschließen eine Therapie zu machen, könntet Ihr zunächst bei einer Familienberatungsstelle versuchen, die Situation zu entschärfen. Deine Nichte kann diese Beratung auch ohne Eltern aufsuchen. Mehr dazu fidnest Du hier: Familien und Erziehungsberatung, Online gibt es übrigens auch Beratungsstellen, die vielleicht sogar Du nutzen solltest Virtuelle Erziehungsberatungsstelle - Online-Beratung. Vielleicht werden dann die Eltern Deiner Nichte im Verlauf der Beratung hinzugezogen, allerdings können Du und/oder Deine Nichte erst mal die Hilfe initiieren.

Ansonsten habe ich jetzt klare Regeln für unsere Koexistenz aufgestellt: Sie ist bei mir gern willkommen, hat aber in dieser Zeit unsere Regeln zu befolgen, die natürlich auch für mein Kind gelten. Fügt sich sie auch nach Ermahnungen nicht, dann muss sie mein Haus verlassen. Zwar ist es manchmal nicht so einfach konsequent zu bleiben. Denn eigentlich kann das Kind ja nicht so viel zu seinem Verhalten, aber ich muss mich und mein Kind ja auch schützen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hallo,

11 Jahre ist ja auch ein schwieriges Alter, aber du hast ja auch geschrieben das sie schon länger so ist. Ich würde es wirklich knallhart durchziehen und nichts mit ihr unternehmen, und ihr versprechen wenn sie sich bessert, das ihr dann einkaufen geht, oder ein Eis essen. Oder was ihr sonst so gerne macht. Und wenn sie sich nicht benimmt, bekommt sie auch nichts mehr ausgeliehen und muss auch nicht ständig zu dir in die Wohnung und die starke markieren. Sie soll sich eben benehmen oder gehen, ganz einfach! Und wenn sie wirklich so vernarrt in dich ist, dann wird sie sich sicher auch bemühen alles besser zu machen.

Und das mit dem Ignorieren hat ja uch gar nicht geklappt, und du scheinst auch von ihrem Verhalten verletzt zu sein. Ich würde mich da schon versuchen durchzusetzen, da sich deine Schwester wohl nicht richtig bemüht.

» herrmausi » Beiträge: 916 » Talkpoints: -0,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



@JotJot

Erstmal danke für deine Antwort. Es beruhigt mich etwas, dass es nicht nur mir so geht... wenn ich andere Kinder in ihrem Alter sehe ist es meistens immer der umgekehrte Fall. Wir haben noch ein jüngeres Kind (12) in der Familie und die benimmt sich ganz anders, respektvoll und mit ihr gab es auch noch nie irgendwelche Probleme. Klar wird hier und da mal geschmollt oder gebockt, aber das ist immer noch zumutbar.

Ich danke dir jedenfalls für die Links, ich werde mich auf alle Fälle mal umschauen. Zuerst wie gesagt versuche ich halt nochmal mit den Eltern zu reden, mir ist ja nicht wirklich gut dabei, wenn ich sie einfach so umgehe. Ansonsten werde ich mir selbst mal Informationen bei Beratungsstellen holen, notfalls auch mal mit meiner Nichte hingehen oder sonst wirklich versuchen das mal über das Jugendamt zu regeln. Da denk ich mir, dass ich diese Option aber wirklich erst zum Schluss wahrnehmen werde, wenn wirklich gar nichts mehr geht.

Und ach ja, das mit den Regeln: Das haben wir auch schon so oft versucht. Wie gesagt, habe ja auch versucht ihr klarzumachen, wenn sie nicht aufhört, dass sie dann mit den Konsequenzen rechnen muss (also nicht mehr Rollerskaten gehen, keine Einkäufe mehr, gar nichts). Und das ist letzten Endes auch eingetreten. Und das wirft sie mir ja auch ständig vor, warum ich nichts mehr mit ihr unternehme. Wenn ich ihr das erkläre, bockt sie wieder, beleidigt wieder, und geht.


@herrmausi

Auch dir danke für deine Antwort. Stimmt, 11 ist wirklich ein schwieriges Alter, ich kann mich ja noch gut erinnern wie ich war. Aber bei meiner Nichte ist es ja wirklich schon eine Ausnahmesituation. Ja es ist schwierig. Und meine "Androhungen" mache ich ja dann auch wirklich wahr, sprich, ich nehme sie nicht mehr mit zum Einkaufen, gehe mit ihr nicht mehr Rollerskaten oder Eis essen und lade sie auch nicht mehr zum Spielen ein. Da bockt sie dann noch mehr rum, wird wütend, beleidigt und weint teilweise. Aber es hilft nichts, alles kann ich mir auch nicht gefallen lassen, und das habe ich wirklich sehr lange gemacht.

Naja, verletzt bin ich nicht so wirklich. Ich kann sie ja auch verstehen, bei dem Elternhaus ist es nicht verwunderlich, wenn man das jeden Tag mitbekommt, dass man dann nicht wirklich anders wird. Aber es kränkt mich insofern, weil ich wirklich viel für sie getan hat und sie jetzt schon in dem Alter sein sollte, wo sie das begreifen sollte. Nehme ich halt an, sie ist ja auch nicht dumm. Sie lügt ja wie ein Weltmeister und kann die Leute ganz gut um den Finger wickeln, also hat sie doch einiges auf dem Kasten, aber sie will es einfach nicht einsehen, dass sie Fehler macht und dann einfach mit den Konsequenzen rechnen muss. Ich bin auch teilweise manchmal richtig genervt von ihr und freue mich, wenn ich ein paar Tage meine Ruhe habe. Und das tut mir ein wenig weh, schließlich ist sie eine Nichte und ich finde es schon irgendwie seltsam, dass ich dann so über sie denke. Aber manchmal kann ich einfach nicht mehr.

Aber naja... ich werde versuchen, das beste draus zu machen, werde mit den Eltern reden und sonst versuchen mich mal selbst an Beratungsstellen zu wenden. Es ist halt sehr schwer mit der Kleine und wie vorher schon gesagt worden ist, umso älter sie wird, umso rebellischer und anstrengender.

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» fantastique » Beiträge: 576 » Talkpoints: -8,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


fantastique hat geschrieben:Und ach ja, das mit den Regeln: Das haben wir auch schon so oft versucht. Wie gesagt, habe ja auch versucht ihr klarzumachen, wenn sie nicht aufhört, dass sie dann mit den Konsequenzen rechnen muss (also nicht mehr Rollerskaten gehen, keine Einkäufe mehr, gar nichts). Und das ist letzten Endes auch eingetreten. Und das wirft sie mir ja auch ständig vor, warum ich nichts mehr mit ihr unternehme. Wenn ich ihr das erkläre, bockt sie wieder, beleidigt wieder, und geht.
Das kenne ich gut, dann kommen solche Vorwürfe, dass ich sie nicht lieb hätte, keiner mag sie. Irgendwie verletzt mich das auch, aber ich sehe es inzwischen so, dass ich mich auch schützen muss.

Ich kann Dich gut verstehen, dass Du Bedenken hast, Dritte einzubeziehen, da es ja immerhin "Familieninterna" sind. Auch ich hatte da meine Bedenken. Diese sind aber mittlerweile weniger geworden, da der behandelnde Kinderarzt wohl jetzt das Jugendamt einschalten will. Eben wegen Vernachlässigung, er vermutet zwar eine andere Form der Vernachlässigung. Im Gespräch wurde mir aber klar, dass Beides zusammenhängen könnte. Vielleicht ist es Feigheit, aber ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich nicht auch noch als letzten Ausweg beim Jugendamt wegen der Tochter meines Bruders vorsprechen musste.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ohje, das klingt ja gar nicht gut. Ich möchte es natürlich bei meiner Nichte so schnell wie möglich unterbinden, vorallem dass sie vielleicht endlich wieder mal ein halbwegs vernünftiges und geregeltes Leben führen kann. Schließlich kann es nicht so weitergehen wie bisher. Auch mit anderen sozialen Kontakten tut sie sich extremst schwer - verständlich, wenn sie nur lügt, bockt, schmollt und klaut. Wer möchte denn schon so eine als Freundin haben? Da tut sie mir dann ja auch wiederrum leid, weil sie ja einerseits nie was anderes gelernt hat, aber sie ist jetzt in dem Alter wo sie es langsam begreifen sollte, dass es so nicht geht. Und bevor wirklich ernstere Schritte unternommen werden, versuche ich das jetzt eben intern mit den Eltern zu regeln und mich sonst an Beratungsstellen zu wenden. Es ist schon sehr anstrengend, ich tus aber auch meiner Nichte zu liebe.

Ich möchte nicht, dass sie irgendwann auf die schiefe Bahn kommt, sondern ich möchte dass sie vernünftig ihre Ausbildung macht, Freunde hat und ein halbwegs normales und glückliches Leben führen kann. Ich wünsche es ihr einfach, und ich möchte nicht, dass sie abrutscht. Aber anscheinend sind ich und meine Eltern die einzigen, die sich darum kümmern. Ihre Eltern ist das anscheinend egal, was ich absolut nicht nachvollziehen kann. Ich kann es nicht verstehen, warum man sein Kind so vernachlässigt und wie es überhaupt soweit kommen konnte... So traurig das auch klingt, aber wenigstens habe ich all die Jahre mitbekommen, wie man sein Kind NICHT erzieht, und was man alles besser machen kann. Somit kommt mir diese durchaus negative Erfahrung vielleicht eines Tages zu gute, wenn ich selbst Kinder habe und diese erziehe. Ich möchte definitiv nicht so, dass mein Kind eines Tages so wird. Vorraussehen kann man das ja leider nicht, aber die Erziehung und die Familie spielen doch eine große Rolle und wenn das Umfeld passt, dann ist die Möglichkeit relativ gering, dass das Kind so wird, wie meine Nichte jetzt ist.

Aber egal, ich muss jetzt einfach versuchen, meiner Nichte zu helfen, und ich werde mein bestmöglichstes tun. Ich hoffe, dass es dann irgendwie wieder bergauf geht.

Danke für eure Unterstützung und dass ihr euch mein Problem angehört habt! Finde ich super. Soviel Zuspruch und Unterstützung findet man in Foren wirklich sehr, sehr selten.

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» fantastique » Beiträge: 576 » Talkpoints: -8,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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