Mörder hat sich erhangen

herrmausi hat geschrieben:Komisch das man immer wieder liest das Extäter die gleiche Tat erneut durchgeführt haben? Da ist dann wohl auch nichts dran.

Komisch dass die offiziellen Statistiken etwas anderes aussagen und die Rückfallquote bei 34 - 38 % liegt - und davon begehen die wenigsten die gleiche Tat erneut sondern die meisten versuchen sich nach der abgesessenen Haft in Beschaffungskriminalität. Ich würde vielleicht mal was anderes lesen als nur Zeitungen mit vielen BILDern.

herrmausi hat geschrieben:Und wenn der Täter gesagt hat, er hat sie umgebracht weil sie sich trennen wollte, dann wird das wohl so stimmen. Schließlich war er als letztes mit ihr zusammen. Und ob das für euch ein Grund ist jemanden umzubringen, das dürft ihr euch jetzt selber überlegen.

Warum Du hast es doch mit Rachetätern und bist ein Fan der Selbstjustiz, siehe nächster Absatz. Würde man diesen Ansatz zuende denken kommt man zu dem logischen Schluss dass auch eine solche Tat nicht bestraft werden dürfte - wer weiß was vorher war und was somit die Rache "rechtfertigen" würde.

herrmausi hat geschrieben:Wenn jemand tötet aus Notwehr, dann halte ich es auch nicht für notwendig, das er zisch Jahre hinter Gittern kommt, aber in anderen Fällen. Ich frage mich nur, weshalb Rachetäter, die zum Beispiel den Mörder ihrer Kinder umbringen höhere Strafen bekommen, wegen Selbstjustiz? Ich kann diese Menschen durch aus verstehen, und sie sollten gar nicht bestraft werden.

Es heißt zig und nicht zisch außer Du machst Dir grad ne Brause auf oder willst andere dazu auffordern. Klar, Selbstjustiz sollte man gar nicht bestrafen - wo lebst Du eigentlich und machst Du Dir überhaupt mal ein paar Gedanken um deine Aussagen? Selbstjustiz wird deswegen härter geahndet weil niemand über dem Gesetz und der Rechtssprechung steht und niemand über dem Gewaltmonopol und Strafrechtsmonopol - da hat man sich mal irgendwann zwischen der Erfindung des Faustkeils und der ersten Lehmhütten darauf geeinigt weil schon damals die Menschen klug genug waren um zu erkennen dass Selbstjustiz alles ist, nur niemals gerecht und die Kette der Gewalt nicht durchbrochen wird da so jeder ein Recht hat sich zu rächen, weil die vorangegangene Tat vielleicht doch nicht angemessen war.

Um`s am Beispiel der Kinder festzumachen was man ja gerne einbringt: Gut dann tötet man den Mörder der Kinder - dann hat der Bruder, Vater, Sohn / Tochter aber genauso ein Recht darauf aus Rache erneut den Mörder zu töten um den Mord zu rächen und dann darf die Gegenseite wieder zurückschlagen. Da man schon vor tausenden von Jahren erkannt hat dass bei solchem Unfug am Ende keiner mehr übrig bleiben würde (doch einer, aber der kann sich auch nicht alleine vermehren, Nachteil der menschlichen Rasse) hat man es schon damals als bescheuert eingestuft und abgeschafft.

Und ich sehe in meiner magischen Kristallkugel schon die nächsten kruden Fragen kommen:
1. Wer das denn entscheidet?
Alle, das nennt man Demokratie und da ist es egal was der einzelne für richtig oder falsch hält - solang der Rest bzw. die Mehrheit meint "Is Scheiße" kann er da die Weltformel in den Händen halten, interessiert keinen. Und wir (in einer zivilisierten Gesellschaft) unterliegen alle einem Gesellschaftsvertrag an den man sich zu halten hat - wenn man da was dagegen hat, einfach auswandern, Staatsbürgerschaft abgeben. Ich glaube allerdings dass es schwer fallen wird ein Land zu finden wo der Staat auf sein Gewaltmonopol verzichtet, selbst Rebellen üben dieses als stellvertretende staatsähnliche Organisation aus.

2. Aber die Strafen sind viel zu lasch!
Bringt mich jetzt schon zum gähnen - solang jemand nicht das 5. Semester eines rechtswissenschaftlichen Studiums abgeschlossen hat oder mal hier und da ein paar (Sach)Bücher über Straftheorie gelesen hat bin ich nicht einmal im Ansatz zu einer Diskussion bereit und verbleibe mit: Jeder der das nicht vorweisen kann hat keine Ahnung und keine Meinung die man ernstnehmen muss.