Werden die Lehrer schlechter oder die Schüler?
Es liegt einfach daran das die Lehrer immer weniger Zeit haben um die Schüler ordentlich zu betreuen. Die Lehrpläne werden immer mehr verringert, aber die Stunden werden immer mehr reduziert. Zumal die Lehrer es mitlerweile Leid sind für das "wenige" Geld auf der Nase rumtanzen zu lassen.
Ich denke auch das die Schüler immer weniger wollen. Die meisten haben einfach keine Lust, Spielen verrückt oder kapieren es einfach nicht, weil sie überfordert sind, keine Hausaufgaben machen. Vielleicht liegt es auch, wie 00get schon sagte, daran das einfach die Perspektiven immer weniger werden, aber eigentlich müsste man sich doch dann gerade dahinterklemmen.
Ich habe es leider auch zu Spät gemerkt, meine Lehrer waren immer der Meinung das ich aufs Gymnasium gehen könnte, aber ich habe Den Realschulabschluss mit 3,3 gemacht und nun hab ich den Salat, lerne auf dem Bau und die Perspektiven da wegzukommen sind düster, aber die meisten schrecken solche Beispiele nicht ab.
Ich habe mal irgendwo einen kritischen Bericht über die PISA-Studie gelesen, in dem aufgezeigt wurde, dass sie eigentlich nichts auszusagen hat. Allerdings weiß ich nicht mehr wie seriös der Artikel war.
Um Folgendes ging es: In der PISA-Studie wird vor allem Allgemeinwissen abgefragt, was den Deutschen mit Sicherheit fehlt, warum will ich jetzt nicht ausführen. Andere Länder, wie z.B. Italien, setzt im Unterricht viel mehr auf Allgemeinbildung, als auf Themenschwerpunkte, wie in Deutschland, die nicht viel zeit lassen um da noch etwas Allgemeines zu lernen. Anders soll es aber nicht wirklich möglich sein zu vergleichen. Fakt bleibt aber, dass eigentlich Gymnasiasten aus Deutschland meist sehr intelligent sind, vielleicht sogar intelligenter, als andere in Italien.
Wie gesagt ich weiß nicht, ob das wirklich stimmt, aber was haltet ihr davon?
Als ich in Italien war (das war immer das Beispielland), war ich dort auch in einer Schule im Unterricht. Es waren Gleichaltrige, ebenfalls der entsprechenden klasse 11 auf einem Gymnasium. In Mathe haben die nur Sachen gemacht, die wir in der 9. Klasse oder 10. Klasse gelernt haben. Also fehlt ihnen am Ende irgendetwas (haben die nicht sogar nur 12 Jahre Schule?). Nur so als Beispiel.
Die PISA-Studie sagt für mich persönlich nur sehr wenig aus.
Es gibt einige Gründe, warum die Pisa-Tests so ausgefallen sind. Ich gehe mal auf einige wenige Gründe ein.
Die Lehrpläne sind vollkommen überholt. Gleichzeitig werden die Gelder gestrichen. Das demotiviert sowohl die Lehrer als auch die Schüler. Das Schulsystem sollte insgesamt überdacht werden. Der Anspruch an das vermittelte Wissen steigt und gleichzeitig stehen nicht die Mittel zur Verfügung dieses gut zu vermitteln.
Katastrophal finde ich beispielsweise auch, dass an meiner ehemaligen Schule einige Lehrer an bis zu 3 verschiedenen Schulen in der Woche unterrichten mussten. Und diese Schulen liegen bis zu 50 km auseinander.
Wie soll so jemand die Schüler noch für die verschiedenen Fächer begeistern können? Die Schulen verkommen immer mehr zu reinen Lernanstalten. Dabei gehört mehr zur Bildung als nur lernen. Der Schüler muss an die Schule gebunden werden. Er muss sich dort wohlfühlen und gerne dort sein. Dann lernt er auch bereitwilliger. Es muss Angebote geben, die vor allen Dingen die Talente und Fähigkeiten der Schüler weiter ausbaut. Aber es wird einfach nicht das Personal zur Verfügung gestellt. Das kann also nicht funktionieren.
Das größte Problem liegt eigentlich in den Elternhäusern. Viele Schüler sind nicht wirklich schulfähig, wenn sie in die Schule kommen. Einige haben dann vielleicht den Großteil der ersten Lebensjahre vor dem Fernseher verbracht und noch nie einen Stift in der Hand gehalten.
Wo sollen denn da plötzlich gute schulische Leistungen herkommen. Es bestehen wohl auch Mängel in der Konzentrationsfähigkeit, ebenfalls ausgelöst vom Fernsehkonsum. Von sozialen Kompetenzen ganz zu schweigen. Ich glaube also nicht, dass die Lehrer "schlechter" geworden sind.
Wichtig fände ich einen Ausbau der vorschulischen Betreuung oder so etwas wie (mindestens) ein Pflichtjahr im Kindergarten, um auch Kindern aus unmotivierten Elternhäusern eine Chance zu geben.
Der Hauptgrund warum die PISA Ergebnisse so schlecht ausgefallen sind liegt erst einmal nicht am System sondern wie der Ablauf dieser gestaltet wird, das schwankt nämlich von Land zu Land und wenn man mal genauer hinsieht stellt sich heraus dass in Deutschland die Meßlatte ziemlich hoch liegt und in anderen Ländern nicht. Hier wird also mit zweierlei Maß gemessen und das ist die Crux bei PISA da es kein einheitlicher Test ist sondern "den Umständen angepasst".
Danach kommt erst alles andere. Tendenziell liegt aber das PISA Ergebnis einigermaßen richtig nur wird die tatsächliche Aussagekraft überbewertet. Aber das interessiert ja keinen, denn man schaut ja selten hinter die Kulissen vor allem nicht dann wenn das Argument an sich ziemlich schwach ist.
sputnik06 hat geschrieben:Vielleicht liegt es auch, wie 00get schon sagte, daran das einfach die Perspektiven immer weniger werden, aber eigentlich müsste man sich doch dann gerade dahinterklemmen.
Klar logisch wäre es nur der Großteil der Schüler lebt eher im hier und jetzt und denkt nicht an später oder maximal an das Endjahreszeugnis. Warum auch, die Konsequenzen sind ja nicht sofort spürbar und damit erleidet man auf den ersten Blick ja keinen Nachteil. Aber das Problem hatten Schüler schon immer, also dass man sich eher mit Fragen beschäftigte wie: "Was mach ich heute nachmittag?" oder "Wozu brauch ich denn das?" und man sich mit Selbstlügen wie "Brauche ich nicht, ist eh egal, achtet später niemand drauf..." beruhigt.
Hmm ich habe gehört, dass in anderen Ländern die Schüler sogar ausgewählt und nicht gelost wurden, die Pisa Studie ist für mich totaler Müll und einfach nur ein Wettbewerb, wer denn die tollsten Kinder hat.
Aber um auf den Threadtitel zu kommen: Schüler werden immer dümmer? Oder wird die Welt immer schlauer? Einerseits ist es so, dass das Gymnasium jetzt 1 Jahr kürzer geht, es dafür aber Profiloberstufen gibt (ich bin dem Gottseidank entwischt), jedoch wird immer mehr Wissen angehäuft. Was musste man denn früher Wissen?
Bestimmt nicht Einsteins Theorien, alles über Elektrizität oder chemische Verbindungen. Der wichtigste Grund ist, dass das Wissen sich verändert, es wächst. Unser System verändert sich jedoch nicht. Ausserdem wird weniger Geld bereitgestellt, Lehrpläne vorgegeben, wer nicht mitkommt bleibt zurück! Ausserdem werden die Lehrer nicht schlechter. Ich halte es für Schwachsinn die Schuld bei den Lehrern zu suchen.
Natürlich resignieren einige, aber wenn ich schon höre, dass bis 3 Uhr Morgens Arbeiten korrigiert wurden, damit sie zur Notenabgabe fertig sind, dann denke ich eher die Lehrer sind einfach zu stark belastet. Das System ist einfach schlecht, zu schlechte Ausrüstung, zu starke Belastung, zu wenig Hilfe für die Leistungsschwächeren.
Insofern liegt es nur am System. Denn ich als Schüler mag meinen Stundenplan. Aber dann sehe ich die Stundenplan der Jüngeren. Damals hatte ich jeden Tag 6 Stunden Schule und sonst Freizeit, jetzt haben die Teilweise bis 4 Uhr Unterricht und das mit 13-14 Jahren, in der Zeit braucht man seine Zeit.
Insofern sollte die Schule schnell saniert, restauriert, gefördert und entlastet werden. Dadurch werden die Schüler besser, die "Intelligenz" steigt und Deutschland ist wieder ein super Standort für Fachkräfte.
Ich glaube, dass viele Schüler keinen Bock auf Schule haben, weil viele eh keine Perspektive sehen. Es gibt so viele Arbeitslose. Eine Freundin von mir hat sich bei so vielen Firmen beworben und entweder nur Absagen erhalten oder nach ihr wurden nach einem Vorstellungsgespräch ihre Unterlagen wieder zurückgeschickt. Da kann ich schon nachvollziehen, dass das manche Schüler runterwirft und sie dann auch keinen Bock mehr haben, weil sie eh glauben, dass sie nie einen Job finden würden.
Aber es gibt auch Lehrer, die nicht unbedingt dumm sind, sonst hätten sie es kaum geschafft, diesen Beruf zu erlernen. Aber ich kenne aus eigener Erfahrung Lehrer, die einfach nicht den Stoff übermitteln können und auch keine Autorität ausstrahlen. Bei uns war es schon so und das ist heute sicherlich nicht anders, wollen Schüler ihre Grenzen bei Lehrern testen. Wenn die natürlich von Anfang an klein beigeben, haben sie schon verloren und die Schüler ebenfalls.
Man sollte auch in Betracht ziehen, dass man das breite Wissensspektrum etwas spezialisieren sollte. Das heisst beispielsweise, das man noch früher Fächer abwählen kann. Das hat zwar zur Folge, dass das Allgemeinwissen darunter leidet, aber das spezielle Wissen ist heute einfach gefragter. Der meiste Stoff der Fächer wird sowieso nach einem Jahr wieder vergessen. Also sollte man weniger auf viel Wissen pochen, sondern vielmehr auf Arbeitstechniken! In der Schule wird nach meinem Empfinden sehr viel Wissen vermittelt. Aber dieses Wissen ist dermassen "vorgekaut", dass die Schüler nicht fähig wären, sich diese Wissensbasis selbst anzueignen.
Das finde ich insofern problematisch, da das Erlernte meist vergessen wird, Arbeitsweisen aber in der Regel ein Leben lang erhalten bleiben. Das ist wie das Fahrradfahren, dass man nach 20 Jahren noch kann.
Also meiner Meinung nach stellt bei diesem Thema auch unser Schulsystem in Deutschland ein großes Problem dar. Das Hauptproblem sowohl für mich als auch für viele Didaktiker sind die zu großen Klassen. Viele gute in der Didaktik entworfenen (und auch an angehende Lehrer vermittelte) Unterrichtsmethoden lassen sich mit 25-30 Leuten nur schwer oder gar nicht umsetzen. In kleineren Klassen kann die Lehrkraft beispielsweise viel gezielter auf den einzelnen Schüler/in eingehen, ihn/sie beraten und ihm dabei helfen, die vorhandenen Probleme zu bewältigen.
Angesichts der momentanigen Klassenstärken ist das allerdings nahezu unerfüllbar. Hinzu kommt, dass die Lehrkraft während ihres Lehramtsstudiums (vor allem im Gymnasium ist das der Fall, ich spreche hier aus eigener Erfahrung) viel zu wenig Möglichkeiten (sprich: Praktika) erhält, um sich in der Praxis zu bewähren. Anstatt dessen ist der Theorieteil viel zu hoch. Experten sprechen dann häufig von Praxisschock, den die Junglehrer in ihren ersten Monaten/Wochen/Jahren usw. erleben.
Alte Lehrer hingegen sind oftmals nicht gerade auf dem neuesten Stand was die Medienpädagogik betrifft, die im 21. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung gewinnt. Da erlebt man schon einmal, dass Lehrer nicht in der Lage sind, einen DVD-Player geschweige denn einen Laptop sinnvoll zu bedienen. Dabei sind es gerade diese Hilfsmittel, mit denen man Schüler in der heutigen Zeit für den eigenen Unterricht begeistern kann.
Bei den Schülern ist meiner Meinung nach das Hauptproblem, das sich zu viele (gerade Jungen) von zu vielen Medien berieseln lassen und viel Zeit mit Fernsehen, Computer(spielen), Telefonieren usw. verbringen und die Schule oder Hobbies, die der Schule zugute kommen (Lesen, Musikinstrumente, Sport) immer kürzer kommen.
Zu der Motivation der Schüler trägt auch nicht gerade bei, dass bereits ab den ersten Klassen ein ernormer Leistungsdruck vorhanden ist, da bereits nach der vierten Klasse festgelegt wird, wer später einmal welchen Schulzweig besuchen kann/darf/muss. Jungen Schülern wird dabei oftmals ein falsches Bild von Schule vermittelt, das in erster Linie leider aus Zwang und Qual besteht. Gelingt es dagegen der Lehrkraft und dem Schulsystem Freude und Spaß am Lernen zu vermitteln kann man vermutlich das wichtigste Ziel erreichen: Schüler, die sich aus eigenem Antrieb mit dem Lernstoff befassen und sich Wissen aneignen.
Also ich denke es liegt an beiden seiten. Auf der einen seite habe heutzutage die lehrer keine Lust mehr. Wie oft ist es mir in der Schule passiert, dass ein lehrer das Zimmer betrat mit den Worten: "Ich sag euchs eins: ich hab heute keine Lust also machen wir jetzt 15 minuten Unterricht, dann könnt ihr gehen!" Viel zu oft ist es passiert.
Dadurch, das die Lehrer auch nur noch 85 [oder 80?] Prozent Gehalt bekommen, haben sie noch weniger Lust die Schüler zu unterrichten. natürlich sind nicht alle Lehrer so. ich kenne auch sehr viel gute lehrer, denen wirklich etwas dran liegt, dass ihre Schüler was beigebracht bekommen.
Auf deer anderen Seite sind aber die heutigen Schüler, sprich, die heutige Jugend. Ich gehöre mit meinen 17 Jahren ja selber noch zu der Jugend und bin auch nicht immer mit allen klischees einverstanden, die man uns aufdrückt, aber diese Behauptungen kommen ja nicht von irgendwo. Vielzuviele Schüler haben keinen Bock mehr auf Schule und meinen, dass sie sowieso schon alles können.
Wozu Abitur?, denkt sich ein jugendlicher, ich weiß wie ich meine Eltern ud lehrer beklaue und andere abziehe, also muss ich doch nicht mehr können! Eigentlich traurig, aber ich denke, dass bei solchen Jugendlich die wirklich, entschuldigt wenn ich das jetzt so sage, auf alles scheißen, auch das Elternhaus eine Teilschuld erhalten muss.
Die Eltern sind schließlich vond er Geburt an für das Kind verantwortlich und haben es sich zur Pflicht gemacht, ihr Kind ordentlich zu erziehen und ihm eine gute Zukunft zu ermöglichen. Viele Eltern, und es spielt keine Rolle ob aus sozial schwachen Verhältnissen oder nicht, kümmern sich zu wenig um die Bildung der Kinder und es fehlt einfach die Unterstützung.
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