Straßenschlachten bei Gipfeltreffen von Nordamerika

Am Rande des Gipfeltreffens der drei Staaten Nordamerikas – Canada, USA, Mexiko – gab in Montebello (bei Ottawa, Canada) ist es am Abend zu heftigen Zusammenstößen in Form von Straßenschlachten zwischen Globalisierungsgegnern und der Polizei gekommen, die diese mit Pfefferspray, Gummigeschossen und Tränengas zurückzudrängen versuchten. Die Demonstranten attackierten die Sicherheitskräfte mit Steinen, Tomaten und Flaschen, welche mit Kieseln befüllt waren (ähnlich einer Kartätsche).

Die Konferenz diente einem Treffen der drei Regierungschefs, George W. Bush (USA), Stephen Harper (Canada) und Felipe Calderón (Mexiko), welche über einen Ausbau der Partnerschaft der Länder in den Bereichen Sicherheit und Wirtschaft beraten wollten – vor 2 Jahren schlossen sich die Staaten Nordamerikas zu einer strategischen Partnerschaft für Sicherheit und Wohlstand (SSP) zusammen, die Grenzabkommen und Handelsabkommen umfasst. Außerdem sollte auch die Situation in Afghanistan diskutiert werden – Canada versicherte dabei, die Truppen nicht vor 2009 abziehen zu wollen. Nebenbei stand auch die gegenseitige Krisenhilfe der Staaten auf dem Plan, um im Fall des Falles die Grenzen der 3 Staaten weiter für den Handel und Reisende offen zu halten.

Canada versuchte ebenfalls seinen Anspruch auf die bald freiwerdende Nordwestpassage, siehe Arktis wird immer kleiner - Rückgang bewiesen, zu untermauern sowie den Kampf gegen die Drogenkriminalität in lateinamerikanischen Staaten zu forcieren.

Die Globalisierungsgegner und Demonstranten warfen dem Gipfel vor, sich nur um Wirtschaftsinteressen zu kümmern und für ihre jeweiligen Konzerne zu handeln. Den Kanadiern unter ihnen ging es vor allem darum, daß durch einen zu engen Draht zu den USA Canada an Eigenständigkeit verlieren könnte. Aber auch Demonstranten aus den USA befürchten dies durch die möglicherweise enge Partnerschaft mit den 2 Nachbarländern – über 98 % der US Amerikaner fühlten sich laut einer CNN Umfrage dadurch in ihrer Souveränität bedroht

"Ich bin gegen die Globalisierung"
Das ist fast so gut wie ein "Ich bin gegen die Schwerkraft!"

Man müsste das erweitern in ein "Ich bin gegen die Globalisierung, wie sie derzeit gehandhabt und von wenigen geleitet wird" umformulieren!

Für die Kanadier wird es jetzt auch immer schwerer, den Einsatz zurechtfertigen, mittlerweile starben schon über 69 kanadische Soldaten in Afghanistan, erst kürzlich kamen 2 bei einem Anschlag mit einer Mine 50 km westlich von Kandahar ums Leben.