Mehrwegflaschen / Pfandflaschen werden immer unbeliebter
Nachdem man sich überall über den Rückgang der Einwegflaschen gefreut hat, scheint dieser Trend nun wieder rückläufig zu sein, denn die Verbraucher in Deutschland greifen immer seltener auf diese zurück. In den ersten beiden Quartalen des Jahres 2007 war jede dritte Flasche, die Cola, Saft oder Wasser enthielt, keine Pfandflasche – dies entspricht einem Rückgang von 4 % in diesem Jahr, verglichen mit dem Vorjahr, so die Gesellschaft für Konsumforschung GfK. Im Jahr 2000 war dies z. B. nur jede sechste Flasche.
Man führt dies allgemein auf das stärkere Wachstum der Discounter zurück, die oftmals nur Einwegflaschen anbieten würden – nur beim Bier hat sich über die Jahre nur wenig verändert. Hier muss man jedoch beachten, dass die Einwegflaschen oft auch Pfandflaschen sind – nur dass diese eben nicht weiderbefüllt, sondern geschreddert und recyclet als Rohstoff exportiert werden. Die Chinesen zahlen dafür z. B. gerne mal zwischen 400 und 700 Euro pro Tonne, um daraus chemische Fasern und vieles mehr herzustellen. Letztendlich wird dadurch aber nichts für die Umwelt getan, auch wenn das vielen Verbrauchern durch das Pfandsystem suggeriert wird – laut der GfK war das Pfandsystem so gesehen ein (grüner) Schuss in den Ofen, da so dass Gegenteil erreicht wurde von dem was man eigentlich wollte: Umweltschutz.
Dass beim Bier die Mehrwegquote seit Jahren stabil und wachsend ist, liegt weniger am beliebten Pfandsystem sondern daran, weil viele einfach kein Bier aus Plastikflaschen bevorzugen und weiterhin auf die althergebrachte Glasflasche setzen.
Ein weiteres Problem der Mehrweg-Plastikflaschen: die Teile nehmen Geschmack an. Zum Beispiel von Putzmitteln oder Öl oder einem Beizmittel. Denn, das haben Untersuchungen ergeben, viele Menschen benutzen die Pfandflasche erst noch weiter, bevor sie sie zurückgeben, so zum Beispiel zur Aufbewahrung von bestimmten scharfen Flüssigkeiten.
Und im Labor hat man rausgefunden, dass selbst nach fachgerechter, akribischer Reinigung noch immer bestimmte Teile, zum Beispiel von Benzin oder Putzmitteln, in den Flaschen nachgewiesen werden können.
Ein-Weg-Flaschen mit Pfand:
- sind deutlich leichter als Glasflaschen und können platzsparender verpackt werden, z.B. in Kunststofffolie zum 6er-Pack. Dies spart deutliche Kosten beim transport, zumal auch der Rücktransport der schweren leeren Glasflaschen und Kisten erfolgen muss. Die leere Rückfahrt des LKW läßt sich natürlich nicht vermeiden, aber immerhin ohne zusätzliches Gewicht.
- nehmen im Gegensatz zu Mehrwegflaschen keinen Geschmack von Produkten an, die eigentlich nicht in eine solche Flasche gefüllt werden sollten
- müssen nicht gereinigt werden, was enorm viel Energie und Wasser spart
- werden - wie oben schon geschrieben - tatsächlich gern nach China verkauft und dort zu Kunststoffasern verarbeitet. ("Mein T-Shirt war ne Pepsi-Flasche")
In den gesamtem Ökobilanz gewinnt meiner Meinung nach die Einweg-Pfandflasche gegenüber den Mehrweg-Flaschen.
- erhöhen den Schadstoffausstoß durch Produktion und Weiterverarbeitung, weil die CO2 Gesamtmenge bei einer Einwegflasche wesentlich höher ist, als der einer Mehrwegflasche
Womit die "Umweltfreundlichkeit" gleich widerlegt wäre.
was ich sehr anzweifele. Denn:
- das Material ist deutlich dünner als bei Mehrweg-Flaschen
- die Hertsellung viel weniger energieverbrauchend als bei Glasflaschen
Und die Kosten für die Reinugung sollte man bei Mehrwegflaschen wirklich nicht ausser Acht lassen.
Hier noch eine Ergänzung:
abfallwirtschaft.steiermark.at hat geschrieben:"73.000 Tonnen weniger Restmüll im Jahr würden anfallen, wenn die Glas- Einwegflaschen durch Glas- Mehrwegflaschen ersetzt werden würden.6.000 Tonnen weniger, wenn statt PET- Einwegflaschen nur noch PET- Mehrwegflaschen verwendet werden würden."
Das zeigt ja wohl deutlich, dass die Verwendung von Glasflaschen neben der hohen Engergieverwendung auch noch mehr Müll produzieren.
Da der Müll bei den Kunststoffflaschen aber inzwischen ja schon als Rohstoff angeseen werden kann und verkauft wird und die Unterschiede zwischen Ein- und Mehrweg bei PET-Flaschen nicht so groß sind komme ich da - meiner Meinung nach - zu einem Unentschieden der beiden Varianten.
Ich sags nochmal:
Eine Einwegflasche hat ein deutliches höheres sogenanntes CO² Ticket, da ist es egal wie dick diese ist, ob 0,1 oder 1 mm. Hat was mit Physik und Chemie zu tun . Zudem fälllt beim "Umwandlungsprozess" in China oder sonstwo wieder viel CO² an - abgesehen vom Transport, welcher auch bei Mehrwegflaschen CO2 erzeugt usw.
Natürlich ist die Herstellung einer Flasche weniger energieverbrauchend, nur ist das eine Milchmädchenrechnung, denn eine Glasflasche kann man x-mal verwenden, eine Einwegflasche nur einmal. Man rechne also Herstellung Glasflasche durch maximale Wiederverwendung und man rechne Einwegflasche durch maximale Wiederverwendung.
Lies doch mal den Text gründlich:
Subbotnik hat geschrieben:Dass beim Bier die Mehrwegquote seit Jahren stabil und wachsend ist, liegt weniger am beliebten Pfandsystem sondern daran, weil viele einfach kein Bier aus Plastikflaschen bevorzugen und weiterhin auf die althergebrachte Glasflasche setzen.
ergo: es handelt sich um eine Glasmehrwegflasche
dokodo hat geschrieben:abfallwirtschaft.steiermark.at hat geschrieben:73.000 Tonnen weniger Restmüll im Jahr würden anfallen, wenn die Glas- Einwegflaschen durch Glas- Mehrwegflaschen ersetzt werden würden.
Na fällt Dir was auf? Die Glaseinwegflasche wurde zudem in der Mehrheit in unseren Grenzen verbannt.
Wie gesagt: Nix mit toller Einwegflasche, das ist eine absolute Milchmädchenrechnung die dir jeder der etwas Ahnung von Kalkulation hat zerschlägt.Ich könnte das jetzt noch weiter ausdehnen und komplex ausrechnen, um noch stärker zu zeigen, dass die Einwegflasche letztendlich mehr kostet, mehr CO² erzeugt usw., nur soviel Zeit ist mir so ein offensichtlich klarer Sachverhalt nicht wert.
dokodo hat geschrieben:Hier noch eine Ergänzung:
Quelle: abfallwirtschaft.steiermark.at
"73.000 Tonnen weniger Restmüll im Jahr würden anfallen, wenn die Glas- Einwegflaschen durch Glas- Mehrwegflaschen ersetzt werden würden.6.000 Tonnen weniger, wenn statt PET- Einwegflaschen nur noch PET- Mehrwegflaschen verwendet werden würden."
Das zeigt ja wohl deutlich, dass die Verwendung von Glasflaschen neben der hohen Engergieverwendung auch noch mehr Müll produzieren.
Nein, es zeigt lediglich Unterschiede zwischen Ein- und Mehrwegflaschen an. Um Schlüsse zu ziehen, so wie Du es tust, wäre es wichtig, totale Zahlen bzw. die Verteilung am Markt von Glas- und PET-Flaschen zu haben. Diese geht aus dem zitierten Statement aber nicht hervor.
Naja, so eindeutig seh ich das nicht.
Dieses Institut wurde mit einer Studie beauftragt und schreibt:
http://www.ifeu.org/english/index.php?bereich=oek&seite=Petcore_Einwegfl
Dies ist dann die Studie dazu:
http://www.mehrweg.at/file/000278.pdf
Am besten finde ich jedoch den Vergleich von greenpeace:
http://marktcheck.greenpeace.at/uploads/media/Infoblatt_Mehrwegflaschen.pdf
Greenpeace kann man sicher jede Art von lobbyismus gegenüber dem ein oder anderen Produkt absprechen, auch wenn "grün" oft noch mit Mehrweg verbunden wird. Aber die Studie von Greenpeace zeigt danndoch, dass man sehr neutral das Projekt durchgeführt hat.
dokodo hat geschrieben:Greenpeace kann man sicher jede Art von lobbyismus gegenüber dem ein oder anderen Produkt absprechen, auch wenn "grün" oft noch mit Mehrweg verbunden wird. Aber die Studie von Greenpeace zeigt danndoch, dass man sehr neutral das Projekt durchgeführt hat.
Aber der eindeutige Tenor ist:
marktcheck.greenpeace.at/4363.html hat geschrieben: "Mehrweggetränkeverpackungen sind insgesamt ökologisch und volkswirtschaftlich vorteilhafter als Einweggetränkeverpackungen, vor allem bei regionalen Wirtschaftskreisläufen."
Ich zitiere weiter:
marktcheck.greenpeace.at/uploads/media/Infoblatt_Mehrwegflaschen.pdf hat geschrieben:"Alle aktuellen Studien belegen, dass durch Mehrweggetränkeverpackungen Abfall vermieden wird [...] Mehrwegflaschen aus Glas werden bis zu 40 mal, Mehrwegflaschen aus Kunststoff bis zu 20 mal wiederbefüllt und stellen damit einen echten Kreislauf (Cycle) dar.[...] Mehrweggetränkeverpackungen verbrauchen durch ihre oftmalige Verwendung weit weniger
Energie als vergleichbare Einwegverpackungen. Im Bereich Mineralwasser beispielsweise je nach Gebindeart 75-90 % weniger thermische und elektrische Energie, im Bereich Bier etwa um 50 bis 75 % weniger. Dabei sind die Einsparungen durch die Altglas- und Altmetallsammlung und -verwertung sowie Energiegewinnung aus der Verbrennung von PET (z.B. Fernwärmenutzung) bereits berücksichtigt.
[...] Die Einsparung von Rohstoffen durch Mehrweggetränkeverpackungen gegenüber Einweg ist hoch: So verbrauchen Glas-Einwegverpackungen gegenüber Glas-Mehrweg (bis 40 mal wiederverwendbar) rund 50 mal soviel Rohstoffe wie Quarz, Soda, Kalk und Dolomit. Bei PET Einweg-Verpackungen wird rund 17 mal soviel Erdöl benötigt als bei PET-Mehrweg. Die
mit Abbau, Transport und Behandlung von Rohstoffen verbundenen Umweltbelastungen durch Landschafts- und Energieverbauch, Schadstoffemissionen, Abfall- und Abwasseranfall zählen damit zu den größten “Belastungsposten” von Einweggebinden.
[...] Zusammenfassung
Mehrwegsysteme – egal aus ob Glas oder PET – sind sowohl für Umwelt als auch Wirtschaft die bessere Alternative."
Greenpeace jetzt als nicht lobbyistisch zu bezeichnen ghet doch mal gar nicht, natürlich betreibt auch Greenpeace einen Ökolobbyismus, dieses gewichtige Mittel lässt man sich doch auch dort nicht entgehen, auch wenn man vielleicht, um sich als glaubwürdiger erscheinen zu lassen, etwas mehr an objektive Angaben hält, diese aber auch in einem Kontext benutzt, "wie man`s braucht".
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