Bundestagswahl 2009 - Wahlkampf geht los
Die Bundestagswahl kommt zwar erst in 2 Jahren, doch bereits geht der Wahlkampf für einige Parteien los. So beginnt Kurt Beck , Vorsitzender der SPD jetzt seine Wahlkampftour – wahrscheinlich nur eine von vielen weiteren.
In Eisenach, der „Wiege der Sozialdemokratie“ unterschrieb Beck unter einem ein Zitat von Jean Jaurès "Tradition pflegen heißt, die Flamme am Brennen zu halten.“, natürlich mit einem roten Filzstift. Eisenach soll die vorerst letzte Station seiner 4tägigen Reise sein, die ihn über Hamburg, Niedersachsen und Hessen nach Thüringen führte. In Eisenach wurde am 07.08.1869 der Allgemeine Deutsche Sozialdemokratische Arbeiterkongress gegründet. Momentan hat die SPD mit einem herben Wählerabgang zugunsten der Linkspartei zu kämpfen – mit dieser ersten Wahlkampfreise möchte man dem entgegenwirken – die Genossen auf der Wartburg empfingen ihn schon als zukünftigen „bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.
Während seiner Reise musste Beck zwar schon einige, ähnliche Kommentare vernehmen, doch reagierte er bisher kaum bis gelassen darauf. Das die SPD in einer Krise stecke, verneinte er ebenfalls vehement. Zudem scheint man in der SPD noch ein wenig an der Führungsrolle Becks zu zweifeln. Bei einem Auftritt in einer MAN Fabrik stahl Sigmar Gabriel (SPD), Umweltminister, ihm flugs die Schau, indem er sich hinter das Lenkrad eines LKWs setzte und Beck mit dem Beifahrersitz vorlieb nehmen musste. Ähnlich wie bei der Spargelfahrt der SPD im Mai, als Franz Müntefering (SPD), Vizekanzler, Becks Rede mit seiner eigenen übertrumpfte und die Genossen zum Jubeln brachte.
Zudem warnen altgediente Genossen Beck schon hier und da zur Vorsicht, so auch auf der Wartburg, in der einer die zu großen Schnittmengen mit der FDP bemängelte und daß die SPD mehr und mehr an Profil verlöre. Der Rehinland-Pfälzer Beck habe seit 15 Jahren jedoch sehr gute Erfahrungen mit der FDP vorzuweisen. Während seiner Reise durch Thüringen beschwerte sich Beck auch ordentlich über Thüringens Ministerpräsident Althaus und daß die CDU mal wieder unrealistische Versprechen abgebe und sich selbst widerspreche, vor allem in Bezug auf das ALG II: "Von der Union, die uns 2005, 2006 und 2007 abverlangt hat, die Sätze zu drücken, müssen wir uns nicht sagen lassen, jetzt müsse es nach oben gehen" - "Die fahren einen Kurs, dagegen ist der Schwanz einer Wutz eine gerade Linie"., so Beck. Beck bekannte sich eben unter freudigen Zurufen zum Projekt des Mindestlohns, man merkt der Wahlkampf geht los .
Beck verweist immer wieder auf das neue Grundsatzprogramm der SPD, welches vom Parteitag in Hamburg im Oktober 2007 Jahres beschlossen werden soll: "Die einen setzen zu sehr auf das Ökologische, die anderen zu sehr auf das Ökonomische, die dritten verbreiten Illusionen", aber kaum darauf "die Gesamtzielsetzung im Auge behalten, und dafür stehen wir". Ähnlich wie seine Forderung gestaltet sich auch Becks Auftritt: der führte ihn von der Werft übers Bioenergiedorf (Jühnde, Niedersachsen) zum Lastwagenwerk von MAN und zum weltweiten Marktführer für Solartechnik (SMA Technologie AG in Hessen) – womit er auch den Wahlkampfschwerpunkten der jeweiligen Landesverbände treu blieb. So besuchte er auf Betreiben von Andrea Ypsilanti, der hessischen Landesvorsitzenden der SPD, auch die documenta in Kassel, auch wenn er dort weiter seine Kernbotschaft predigt – warum es keine echte Alternative zum Reformkurs von Ex Kanzler Schröder gebe.
Becks Primat bleibt natürlich immer wieder die Vernunft – auch wenn er damit auf keine bis wenig Gegenliebe stößt – mal sehen, was in den kommenden Wochen unsere anderen Parteien beizusteuern haben.
Beck als Kanzler?
Auf keinen Fall! Unerheblich, ob man jetzt SPD Wähler ist, oder nicht, ich finde Beck ist einfach kein Charakterkopf!
Und noch dazu kann er seinen Dialekt nicht unterdrücken - und das ist doch das Mindeste, was man von einem womöglich künftigen Kanzler erwarten kann, oder nicht??!
Nee, Beck als Kanzler kann ich mir auchnicht vorstellen. Andererseits schlimmer als jetzt kann es auch nicht werden. Wenn unsere Politiker nicht so viel Glück gehabt hätten, dass Schröders Reformen Wirkung zeigen und der weltweite Aufschwung angezogen hat, man würde die Handlungsunfähigkeit wenigstens bemerken.
Morgen möchten sie bei der Klausurtagung ökologische Standards im Welthandel festlegen. Klingt gut, aber was soll es werden? Deutschland kann gern solche Forderungen stellen, aber 100 andere Länder halten sich nicht dran. Was bleibt also übrig: schöne Worte, wie: Wir hätten ja gerne mehr gefordert, aber die anderen wollten ja nicht.... Genau, es sind ja doch immer die anderen...
Hier gehts nicht hauptsächlich um Beck als Kanzler sondern um den anstehenden Bundestagswahlkampf und wie er verläuft , bzw. was andere Parteien noch ins Feld führen werden.
Falls es bis dato, bei der Wankelmütigkeit der SPD, überhaupt noch einen Bekc als Kanzlerkandidaten geben wird.
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