Nervige Headhunteranrufe
Seit geraumer Zeit, ungefähr seit drei Wochen, bekomme ich auf meiner Arbeit ständig Headhunter-Anrufe. Ich habe keine Ahnung, wieso mich ständig solche Leute anrufen, aber es nervt mich tierisch und ich bin zur Zeit an gar keiner anderen Arbeitsstelle interessiert.
Ich bin unter Umständen bei Xing angemeldet, einer Plattform, auf der man eben auch Businesskontakte sucht und wo man auch mal mit dem ein oder anderen Headhunter in Kontakt kommt – jedoch habe ich dort gar keine Telefonnummer oder gar eine Nummer meiner Arbeit eingetragen und auch steht dort nicht genau, wo ich arbeite.
Dennoch kommen die Jungs immer wieder zu mir durch und kauen mir ein Ohr ab, weil sie mich abwerben möchten. Das schmeichelt natürlich einerseits, nervt aber andererseits und kommt auf Dauer bei meiner Firma wohl auch nicht gut an, denn auch die Tagesladies vom Empfang bei uns mussten schon dieses Geredet ertragen und ständig fragt jemand von irgend einer Jobbörse nach mir.
Habt ihr eine Idee, wie ich das vielleicht unterbinden kann und vor allem, woher diese ständigen Anrufe kommen? Bekommt ihr solche Anrufe auch und denkt ihr, dass so was überhaupt was bringt und man darauf mal eingehen sollte, oder seid ihr Headhuntern gegenüber sehr kritisch eingestellt?
Kannst du den Anrufer nicht fragen, wer sein Auftraggeber ist und woher er die Telefonnummer hat? Dann würde ich mich mit dem Auftraggeber des Anrufers in Verbindung setzen und mitteilen, dass du diese Art von Belästigung nicht wünschst. Es kann ja nicht sein, dass du sogar auf der Arbeit nicht mal auf deinem Handy derart belästigt wirst, dass dein Job nachher noch in Gefahr ist.
Du kannst natürlich versuchen nach den Auftragebern der Headhunter zu fragen, aber vermutlich wirst du dabei keinen Erfolg haben da die genau wissen, was das für Folgen haben kann und deswegen nichts verraten (oder falsche Angaben machen).
Ich bekomme dass hier im Büro bei den Kollegen auch ganz gut mit, hier trudeln auch häufiger solche Anrufe ein. Xing kann durchaus die Möglichkeit sein, wie sie auf dich aufmerksam wurden, aber du hast ja selbst gesagt, dass du dort deine Telefonummer(n) gar nicht hinterlegt hast und auch nicht die Firma, in welcher du tätig bist.
Du kannst versuchen innerhalb deiner Firma mit den Telefonisten abzusprechen, dass sie, wenn sie solche Anrufer für dich haben, sie dir gar nicht erst weiterleiten. Dann hast du zumindest ein bisschen Ruhe. Erfahrungsgemäß lassen sie nach einiger Zeit auch nach. Wenn du einen dran hast sagst du einfach nur in bestimmten Ton, dass du kein Interesse hast und jetzt auflegen wirst.
Übrigens bin ich Headhuntern gegenüber nicht besonders misstrauisch, man kann über diese Wege sehr gute Jobs bekommen! Wenn man allerdings im jetzigen Job glücklich ist und gar nichts anderes will, ist klar, dass sie eher nerven.
Na die Anrufer werden die Nummer bestimmt über die Webportale bezogen haben - Headhunter greifen z. B. auf die Datenbestände von Sammeldiensten zurück die sich extra darauf spezialisiert haben. Und wenn man bei mehreren Seiten registriert ist kann man da wie in einem Puzzle das Profil schön zusammensetzen.
Zu den Anrufen an sich: Ich hab das auch gelegentlich und das obwohl ich nirgends registriert bin und es vermeide meine Daten im Netz oder Telefonbuch zu hinterlassen - bei mir rufen meistens ehemalige Kunden oder Konkurrenten an und lassen sich durchstellen. Die kennen mich halt meist dadurch dass ich mehr oder weniger schon mit ihnen zu tun hatte oder über Mundpropaganda alles weitergetragen wurde.
Dagegen hab ich zwei probate Mittel entwickelt:
1. Wenn ich in der Firma bin und dort ein Anruf reinkommen sollte, was eher selten ist, betone ich (Chef hört mit ) wie sehr es mir in meiner Firma gefällt, mein derzeitiger Posten und dass ich daher kein Interesse an einem Wechsel habe.
Wenn Du kund tust das Du in deiner jetzigen Firma glücklich bist wirkt das positiv nach innen (Firma) und eher abschreckend nach außen (Headhunter) da man glückliche Mitarbeiter kaum abwerben kann und wenn nur mit erhöhten Kosten.
2. Meine zweite Taktik sind die überhöhten Kosten. Gut ich muss dazu sagen dass es mir zugute kommt dass ich mit Studienende bzw. kurz danach wahrscheinlich meinen Beruf aufgeben werde und ich mir daher das ganze erlauben kann - wenn Anfragen kommen und ich zuhaus bin stelle ich meist Fragen die eher negativ ankommen, z. B. wie stark denn die Mitarbeiterbeteiligung an Firmenentscheidungen ausfällt, welche Sondervergünstigungen es gibt, nach Gewerkschaftsarbeit oder ich stelle Forderungen die für die meisten Arbeitgeber unannehmbar sind, wie z. B. 50 Tage Urlaub oder sehr ausgeweitete Spesenabbrechnungen die ich gerne hätte (z. B. das alle anfallenden Kosten über die Firma laufen müssten, auch Essen und Trinken ) oder frage ob es erlaubt ist zukünfitge Mitarbeiter auf arbeitsrechtliche Verstöße und Benachteiligungen seitens des Arbeitgebers hinzuweisen da ich fast fertiger Jurist bin . Womit ich grundsätzlich nicht anfange ist das Gehalt, denn dann denken sie man wäre bereit zu verhandeln und versuchen sich darin - und mehr Gehalt wird einem eher zugestanden als mehr Rechte und Boni.
Taktik Nummer 2 wende ich aber auch nur bei Konkurrenzanfragen an - bei Kunden ist das immer schlecht, da man meist nie weiß ob die nicht die Firma darauf ansprechen.
Danke für Deine Tipps. Ich passe auch stets auf, was meine Auftritte in diversen Webportalen angeht, meine Daten die ich dort preis gebe und vor allem Telefonnummern bzw. Namen.
Meine Chefin hat davon bisher noch nichts mitbekommen, zumindest nicht direkt, und ich glaube auch nicht, dass sie das großartig stören würde. In den meisten Großkanzleien werden Headhunteranrufe auf der Tagesordnung stehen. Bisher habe ich auch immer betont, dass ich an einem Wechsel der Firma gar kein Interesse habe und ich dementsprechend auch bitte, von solchen Anrufen abzusehen.
Dennoch wurde ich weiterhin angerufen, nicht mal ständig von dem selben, sondern mehr oder weniger immer von anderen Personen. Da es bei mir ja keine Kunden sein können, werde ich die von Dir vorgeschlagene Taktik Nr 2 einmal versuchen. Vielleicht schreckt das ja wirklich so sehr ab, dass sich die Jungs nicht mehr melden.
Okay, dann viel Spaß mit den Headhuntern - Taktik 2 würde ich aber wirklich nur zuhause anwenden denn man weiß ja nie ob der Kollege oder sonstwer sehr aufmerksam ist und dann kommen solche Äußerungen eher sehr schlecht innerhalb der Firma an, aber das kannst Du Dir sicherlich denken .
Gerade Sozialarbeit usw. sind immer Reizthemen - mir wurde (schaffe für die IT Abteilung einer Unternehmensberatung) mal auch nahe gelegt ob ich meine Arbeit für die Gewerkschaft nicht überdenken möchte da man mir das negativ auslegen könnte. Ich wurde zwar trotzdem drei Mal befördert aber nur weil sie keinen anderen gefunden haben - und das auch jedes Mal sehr "liebevoll" mit Seitenhieb.
Ja, Du hast schon recht, dass das unter Umständen in der Firma schlecht ankommen könnte; aber ich habe ja ein eigenes Büro, sodass mir niemand zuhören kann, wenn ich telefoniere, und da kann ich dann denke ich auch schon mal solche Kommentare fallen lassen, was meine Ansprüche angeht. Zu Hause ruft mich ja leider keiner von den Jungs an, immer nur im Büro - wieso auch immer, sonst würde ich es mir generell auch nicht so zu Herzen nehmen.
Ich habe einfach keine Lust, dass auf meiner Arbeitsstätte Headhunter anrufen, weil mir das erstmal natürlich unangenehm ist und des Weiteren von den Kolleginnen am Empfang nachgefragt wird, ob ich wechseln möchte weil diese Männer eben anrufen. Die am Empfang nehmen das Gespräch ja erstmal an, meine Durchwahl haben sie nämlich nicht, und leiten es dann dementsprechend an mich weiter.
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