Die sieben freien Künste im Mittelalter

vom 01.07.2008, 10:52 Uhr

Geschichte
• Ursprung in der Lehre der Sophisten, später römischer Bildungskanon
• Augustinus: Bearbeitung für die Christen im 4. Jh.
• überliefert durch Schriften von Cassiodor, Isisdor und Martianus Capella aus dem 6.-7. Jh.
• Wiederaufleben durch Alkuin während der karolingischen Renovatio
• zunächst nur in Kloster-, Dom- und Kathedralenschulen, später an den facultas Artium unterrichtet

Inhalte
• Trivium(die sprechenden Künste)
o Grammatik → Sprachlehre des Lateinischen
o Rhetorik → Redekunst und Stillehre
o Dialektik/Logik → Lehre von den Gegensätzen der Dinge, Vernunftlehre
• Quadrivium(die rechnenden Künste)
o Arithmetik → Zahlentheorie und Rechnen
o Geometrie → Geometrie nach Euklid(Strecken, Winkel, etc. berechnen)
o Musik → Notenlehre, Taktlehre
o Astronomie → Lehre der Gestirne, im Mittelalter Fokus darauf, wie sie die Menschen beeinflussen.

Bedeutung
• Bildung des freien Mannes, im Gegensatz zu den Artes Mechanicae, den handwerklichen Künsten, die den Lebensunterhalt sichern
• umfasst zum einen den Großteil des Wissens im Mittelalter, ist zum anderen ein System dieses zu ordnen → Fächerkanon der getrennt gelehrt wird
• Zwischenstufe zwischen elementarer Bildung und Studium, Stufen zur Weisheit
• Täglicher Gebrauch für das Klosterleben(Verwaltung, etc.), aber auch Vorraussetzung für das Erfassen höherer Theologie
• Facultas Artium → Propädeutikum für das eigentliche wissenschaftliche Studium(Theologie, Medizin oder Rechtswissenschaft)
• Heute: Das Humanistische Gymnasium leitet sich aus den Artes ab, sie prägten den Bildungskanon des Abiturs.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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