E-Gitarre kaufen- Worauf achten?
Diese Erklärung ist eher für Leute gedacht, welche sich ihre allererste E-Gitarre kaufen möchten. Hier erkläre ich, worauf man bei der Auswahl achten sollte.
1. Die Form:
Man sollte als erstes einmal schauen, welche Form der Gitarre einem am besten gefällt. Sollte die Gitarre etwas Ausgefallenes sein, oder eher etwas Schlichtes, z. B. sollte sie eine V-Form haben, oder eine normale Stratocaster-Form? Oder etwas ganz anderes, etwas sehr verschnörkeltes, etwas in einer gotischen Form?
-> Je nachdem, wie viel Geld man zusammengespart hat, sollte man, wenn man nach etwas sehr Ausgefallenem sucht, am Besten eine B.C.Rich in die engere Auswahl nehmen.
Diese Gitarren haben die ausgefallensten Formen, wie z. B. die Warlock, oder die Zombie. Wer eine Gitarre mit V-Form schön findet, sollte sich zwischen ESP und B.C. Rich entscheiden. Wenn die Gitarre eine schlichte Stratocaster ähnliche Form haben sollte, kann man auch auf andere, preiswertere Gitarrenfirmen zurückgreifen.
2. Wie viele Tonabnehmer?
Je nachdem, welche Musikrichtungen man später spielen möchte, sollten die Gitarren 1-x Tonabnehmer besitzen. Möchte man nur Metal spielen, genügt ein Tonabnehmer vollkommen, wie z. B. bei dieser Gitarre. Möchte man später jedoch verschiedene Musikrichtungen spielen, empfehlen sich 3 oder mehr Tonabnehmer, damit Tiefen, Mitten sowie auch Höhen gleich gut empfangen werden. Je mehr Tonabnehmer eine Gitarre besitzt, desto mehr Regler befinden sich auch auf dieser. Mit den Reglern kann man die einzelnen Tonabnehmer unabhängig voneinander regeln, sprich Lautstärke und Empfindlichkeit steuern.
3. Tremolo oder nicht?
Als Tremolo bezeichnet man die am Steg vorhandene Anbringung, welche es erlaubt, mit Hilfe des Tremolohebels die Saiten zu straffen bzw. zu lockern, was sich entsprechend auf die Tonhöhe auswirkt, sprich, der Ton wird nach oben oder nach unten verzerrt. Ein wirklicher "Anfänger" braucht eine Tremolo nicht. Man sollte erst ein wenig spielen können, ansonsten lohnt es sich überhaupt nicht.
Die Gründe:
Es gibt viele Lieder, im Rock sowie im Metal, bei denen es nötig ist, die Gitarre etwas tiefer zu stimmen. Die Normalstimmung einer Gitarre, von tief nach hoch, ist
EADGHE
Nun gibt es verschiedene Stimmungen, die geläufigsten sind
-Drop D
Hierbei wird nur die tiefe E-Saite auf D heruntergestimmt, also
DADGHE
-Drop C
Hier werden alle Saiten zwei Halbtonschritte heruntergestimmt, die tiefe E-Saite jedoch wird auf C gestimmt, also nochmals tiefer, also
CGCFAD
Außerdem werden oft alle Saiten vier Halbtonschritte runtergestimmt, also
CFHEGE
So kann man die Gitarre wie eine Normalgestimmte spielen, jedoch klingt alles sehr viel tiefer. Die Band "Six Feet Under" benutzt diese Stimmung bei vielen ihrer Lieder. Möchte man jetzt also eine dieser Stimmungen verwenden, und die Gitarre besitzt ein Tremolo, so wird der Federzug der Tremolofedern, welche das Tremolo im Gleichgewicht halten, stärker, sodass sich die Saiten wieder höher Stimmen. Das macht das Ganze sehr kompliziert, man kann zwar das Tremolosystem auf diese Stimmung einstellen, jedoch dauert dies sehr lange und klappt nicht immer perfekt.
Gerade, wenn man viele Lieder mit verschiedenen Stimmungen spielen möchte.
Wer das schon einmal auf einer Akustischen Gitarre ausprobiert hat, wird das nicht auf einer Gitarre mit Tremolo können. Deshalb empfehle ich hier für Anfänger eine Gitarre ohne Tremolosystem. Falls ihr euch doch entscheidet, eine Gitarre mit Tremolo zu kaufen, passt auf, dass die Gitarre mindestens 400€ kostet, da sonst meistens das Tremolo eine schlechte Qualität vorweißt.
4. 6, 7 oder Mehrsaiter?
Am bekanntesten sind Gitarren mit 6 Saiten. Alle geläufigen Lieder sind auf sechssaitigen Gitarren gespielt. Jedoch gibt es auch Gitarren mit mehr als 6 Saiten, wie diese mit 7 Saiten. Mit einer Gitarre mit 7 Saiten hat man natürlich mehr spielerische Möglichkeiten, besonders beliebt bei Metal, da man die tiefste Saite so noch viel Tiefer stimmen kann, was einen härteren Sound erzeugt.
Jedoch ist es einfacher, erst einmal auf einer Sechssaitergitarre zu spielen und zu üben, eben weil man dann nicht so viele Möglichkeiten hat, die einen verwirren könnten. Außerdem, als kleinen Grund, gibt es nicht so viele Gitarrenlehrer wie auch Lehrbücher, die einen Unterricht mit einem Siebensaiter unterstützen.
5. Sich für eine Gitarre entscheiden:
Wenn man sich letztendlich für eine Gitarre entschieden hat, die einem auch vom Aussehen her gefällt, und im sich selber gesetzten Preisrahmen liegt, sollte man sie NICHT bei einem Onlineshop bestellen. Schaut lieber einmal in eurer Umgebung, ob es einen Musik/Gitarrenladen gibt. Geht dorthin und fragt, ob sie diese Gitarre zufällig auf Lager hätten, was bei einer Ausgefallenen aber eher nicht der Fall sein wird, und probiert die Gitarre erst einmal in dem Laden aus.
Es kann nämlich sein, dass euch die Gitarre überhaupt nicht gut liegt, dann solltet ihr euch entweder eine andere Halteposition ausdenken, oder eine andere aussuchen. Wenn ihr eine Gitarre mit Tremolo ausgesucht habt, benutzt das Tremolo im Laden auf jeden Fall sehr ausgiebig, und überprüft, ob die Saiten sich bei Benutzung verstimmen. Wenn ja, kauft die Gitarre nicht, denn das Tremolo ist ansonsten ein richtiger Spaßkiller, da es von schlechter Qualität ist.
Ich möchte noch einwenig ergänzen.
Tonabnehmer:
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Arten Tonabnehmer für eine E-Gitarre. Es gibt den sogenannten Singelcoil, zu Deutsch also ein Tonabnehmer mit einer Spule. Diese Tonabnehmer klingen besser bei den meisten Cleanen sounds. Dafür sind sie aufgrund ihrer Elektromagnietischen Eingenschaft bei verzerrung deutlich anfälliger für unangenehme Feedbacks.
Einsatzgebiet für den Singelcoil: Clean Sounds, Funk, Leichte Verzerrung usw. Als zweites ist der sog. Humbucker zu erwähnen. Zwei Spulen die gegenseitig ihr Elektromagnetisches Feld aufheben. So sind sie frei von Feedback. Sie klingen clean deutlich Bluesiger und sind beliebt bei hohen verzerrungsgraden. Praktisch jede Metallband spielt mit Humbuckern. Einsatzgebiet: Rock, Metal, HiGain.
Und zu guter letzt: Der Piezo PickUp. Diese PickUps sind meist nur in E-gitarren der gehobenen Preisklasse verbaut und klingen nach einer Akkustik Gitarre, da diese ebenfalls mit PiezoPUs ausgestattet werden.
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