Kampf Arthur Abraham gegen Khoren Gevor

Heute geht es für Arthur Abraham (27) – auch als „König Arthur“, der Schlumpfboxer, der Boxer mit dem Kieferbruch bekannt – mal wieder um alles im Kampf gegen Khoren Gevor, beide gebürtige Armenier mit deutschem Pass. Abraham möchte nicht nur seinen IBF Titel verteidigen und seine Position als führender Boxer Armeniens festigen, sondern mit dem Kampf, der in 32 Länder übertragen wird, den Sprung in die USA schaffen.

Neben dem Kampf zwischen Abraham und Gevor geht es hierbei auch um das Duell der beiden Top Trainer Ulli Wegner (Abraham) gegen und Fritz Sdunek (Gevor) sowie der Boxpromoter Sauerland gegen Kohl.

Arthur Abraham gilt übrigens als klarer Favorit, mal sehen ob er dieser Rolle gerecht wird. Falls er gewinnen sollte, wäre der nächste Kampf gegen Jermain Tayler in den USA, wo Abraham neben dem IBF Titel auch den WBC und WBO Titel erringen könnte, der aber aufgrund von Budgetproblemen bei HBO erst im nächsten Jahr stattfinden würde.

Der Kampf wird 18.08.2007 um 23.00 Uhr live aus der Max-Schmeling-Halle in Berlin von der ARD übertragen

Wow, was für ein spektakulärer Kampf, wobei der Anfang eher als mäßig zu bezeichnen war. Zwar hat Gevor in den ersten Runden ordentlich Gas gegeben und erstaunliche Schnelligkeit gezeigt, welche Abraham nicht wirklich viel erwidern konnte (oder wollte) , aber die Wucht der Schläge von "König Arthur" sind ja bekannt.

So dominierte Gevor noch die ersten 5 Runden dominierte und Abraham vor sich hertrieb, doch danach etwas anfing zu schwächeln. Nun konnte Abraham den leicht abgearbeiteten Gevor besser ins Visier nehmen, der ihn vorher durch seine Zappeligkeit schwer zu schaffen machte. Die Granaten von Abraham saßen jedesmal, auch wenn Gevor sie anfangs ohne Wimpernzucken wegzustecken schien. Er ging weiter auf Abraham los, drängte ihn in die Ecken und landete viele Körpertreffer.

Und trotz hervorragender Kondition, Standhaftigkeit und Kampfgeist musste sich Gevor Abraham am Ende geschlagen gegeben. Abrahams Wucht der Schläge von Rechts und Links nahmen mit jeder Runde zu, die Treffer saßen immer besser, Gevor wurde immer langsamer. Gevor sackte nach einem Treffer in der 11. Runde nach 155 Sekunden zu Boden - ein vernichtender Treffer von Abraham wie aus dem Lehrbuch schickte ihn auf den Boden des Ringes.

Insgesamt ein Kampf auf ausgesprochen hohem Niveau, spannend und packend für den Zuschauer - dickes Kompliment an beide Kämpfe, die eine hervorragende Leistung boten. Statt des schmählichen K.O. s hätte ich mit lieber eine ansehnlichere Niederlage nach Punkten gewünscht, vor allem da Gevor Abraham wirklich viel entgegensetzte und bis zur 9. Runde eine Gefahr für ihn darstellte.

Gestört wurde der Kampf einzig von Gevors zweimal herausfallenden Mundschutz und zweimal von Abrahams losen Tape.


Danach kam noch ein Kampf: Alexander Frenkel gegen Shane Schwartz, der aber wenig spektakulär war. Die eher unterdurchschnittlichen Zuschauer und die deutsche B-Prominenz sowie C-Prominenz, die wohl alle nur wegen des Sensationsfights da waren und mit (inhaltsleeren und verallgemeinernden) Aussagen auftrumpfen konnten bekamen von diesem Fight nicht mehr viel mit - dabei hätte sich das Warten durchaus gelohnt. Frenkel schickte Schwartz schon in der ersten Runde niederschmetternd zu Boden, nachdem dieser bereits zweimal strauchelte. Ein sehr ungleicher Kampf des starken Berliners gegen den eher deplaziert wirkenden Amerikaner, der schon nach 50 Sekunden vorbei war.

Ich bin ebenfalls von "King Arthur" begeistert. Laut Eigenauskunft hat er eine Schlagkraft von rund 350 Kilogramm. Das ist mehr als einige Schwergewichtler schaffen würden. Es spricht um so mehr für seinen Gegner Gevor, dass er die zahlreichen Treffer so lange wegstecken konnte. Allerdings bleiben in der Tat in erster Linie die Bilder vom KO in den Köpfen der Zuschauer stecken. Gut für Abraham, schlecht für Gevor. Ich bin mal gespannt, wie lange es noch dauert bis Abraham einen Kampf in den Staaten bestreitet.