US User aktiv im Kampf gegen den Cyber Dschihad
Ist es nur ein Strohfeuer von engagierten Usern, oder eine glänzende Idee um dem weltweiten Terror durch Islamisten entgegenzutreten und deren Kommunikationswege zu blockieren?
Im Internet wurde vor einem Monat eine Kampagne von einem User namens „jveritas“ auf der rechtskonservativen Seite freerepublic.com angestoßen, welche Hoster von Webseiten mit islamistischen Inhalten dazu aufruft diese zu löschen oder zu sperren, die oft in den USA sitzen oder US amerikanische Mutterkonzerne haben. Hierzu sollen möglichst viele Internetbenutzer diese anschreiben und zum löschen dieser Seiten auffordern oder sperren dieser Seiten auffordern. Um diese leichter zu identifizieren und seinen Mitstreitern etwas Arbeit abzunehmen veröffentlichte er eine Liste von IP Adressen und URLs von islamistischen Seiten, sowie von deren Hostern und Providern. Damit es der konservative und träge Durchschnittsamerikaner nicht ganz so schwer hatte, wurde zudem ein von jveritas vorformuliertes Schreiben gleich mitveröffentlicht. "Wir sollten versuchen, jede bekannte Terroristen-Website auszuschalten, um eine schockierende Nachricht an die islamischen Terroristen zu senden und ihnen einen psychologischen Schlag beizubringen", so jveritas in dem Forum, welches mittlerweile (der Thread) auf über 140 Seiten anwuchs.
Unter dem Namen „jveritas“, zu dem keine veröffentlichte eMailadresse bekannt ist wurden auch in der Vergangenheit Texte aus dem arabischen von diesen Webseiten ins amerikanische übersetzt, meist drehte es sich dabei immer um den Irak. „jveritas“ forderte auch weitere, des arabischen „mächtige“ US Amerikaner auf, ihr Wissen in den Dienst des Antiterrorkampfes zu stellen und so zu helfen. Das übliche Blabla.
Was anfangs noch wie eine Maßnahme weniger engagierter „Patrioten“ aussah ist nun zu einem Flächenbrand ausgeartet, den als echter (US) Amerikaner möchte man doch auch etwas gegen den Terror tun können, der einen hinter jeder McDonaldsfiliale erwartet. Kurz nach dem Start dieser Initative konnte jveritas den „ersten Erfolg“ melden:
So wurden mittlerweile al Quaidanahe Foren wie „Das Paradies“ (am 20.Juli); das bekannte "Welt-Nachrichten-Netzwerk", auf dem viele Bekennerschreiben veröffentlicht wurden oder das Blog der "Globalen Islamischen Medienfront" geschlossen und sind somit temporär down / abgeschaltet.
Jedoch: Was sich als tolle Aktion fröhlicher und von allem begeisterter Sesselamis anhört ist im Grunde ein Rückschritt. Denn seit Jahren gibt es ernstzunehmende Internetaktivisten, die die ganze Sache weitaus intelligenter betreiben anstatt zu versuchen diese Seiten in den Untergrund abzudrängen – denn genau da tauchen sie wieder über kurz oder lang auf, man kennt dieses Phänomen seit längerem von anderen Seiten mit illegalen Inhalten (Warez, Cracks & Co), die oft genauso schnell wieder online sind. Die weitaus intelligenter vorgehenden Aktivisten versuchen nämlich nicht, diese Seiten von Hoster zu Hoster ziehen zu lassen sondern indem sie die Seiten temporär durch „Denial of Service“ Attacken ausschalten oder versuchen zu hacken.
Die erste Initiative dieser Art, die Internet Haganah - hebr. für Verteidigung, eine anfänglich zionistische Organisation in Palästina die später in den israelischen Streitkräften aufging und dort siedelnde jüdische Siedler vor Übergriffen der feindlichen Araber schützte – hat für diese Art von Kampf nichts übrig. So geführt sei es nur eine indirekte Warnung an mögliche Terroristen und deren Sympathisanten, ihre Kommunikation weniger offen zu gestalten und sich dahingehend in eine andere Richtung zu orientieren. So sei ein mitlesen und aufgreifen und enttarnen der Informationen, die über solche Foren und Plattformen verbreitet werden weitaus schwieriger und die betreffenden User, wie angesprochen, vorgewarnt.
Damit entbrannt damit wieder die alte Debatte, die auch hierzulande bereits geführt wurde wieder von neuem: Soll man solche Seiten vom Netz nehmen und den Zugang hierzu erschweren oder sie zur Beobachtung nutzen? Die Nachrichtendienste vieler Länder bevorzugen hier eher das konspirative Mitlesen. Aber wahrscheinlich wird das Engagement der Amis wie üblich nach ein paar Erfolgen wieder einschlafen und das Feld wieder seriösen Ermittlern überlassen - man kennt es ja…
Ich halte überhaupt nichts von dieser Aktion einiger verirrter weniger - ich mein, die Geheimdienste werden nicht so dumm sein, dass sie diese Seiten nicht kennen, die wissen noch einiges mehr. Dadurch wird, wie erwähnt, die Arbeit nur erschwert, so wie schon einige Male übermotivierte Bürger Zivilfahnder dazu zwangen, ihre Tarnung auffliegen zu lassen weil man dann doch dazwischen gehen musste.
So etwas bringt überhaupt nichts, finde ich - wie erwähnt ziehen die betreffenden Personen sich dann imer weiter zurück und spielen das Spiel weiter, da soll man sie sich doch lieber in falscher Sicherheit lassen anstatt sich da einzumischen und die Arbeit der Geheimdienste und anderer Verbände zu erschweren.
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