Zwang zur Solarenergie - Oködiktatur in Marburg?
Marburg hat nun als erste Stadt in Deutschland beschlossen dass Bauherren verbindlich Sonnenenergie nutzen müssen - die sogenannte Solarsatzung, die unter der rot-grünen Koalition und der Linken verabschiedet wurde und am 01.10.2008 in Kraft tritt, sieht vor das Sonnenenergie sowohl für Heizung als auch für Warmwasser genutzt werden muss. Neben der reinen Solarthermie oder als Ersatz für diese wären auch Photovoltaikanlagen zulässig oder andere Maßnahmen die einen ähnlichen Zweck erfüllen.
Von der Solarsatzung in Marburg sind nicht nur Neubauten betroffen sondern auch Altbauten, z. B. bei Anbauten, der Dachsanierung oder dem Austausch der Heizanlage. Für den Ausbau sollen vor allem Fördermittel des Bundes als auch eigens von der Stadt für denkmalgeschützte Gebäude zur Verfügung gestellte Fördermittel genutzt werden.
Die Solarsatzung wurde seitens der Befürworter als Beitrag für den Bürger zu Klimaschutz als auch zur Verhinderung einer Energiepreisexplosion für jeden gesehen - die Gegner kritisieren jedoch vor allem den Zwangscharakter. Dieser Zwang der hierdurch entsteht bzw. die Satzung an sich wird zudem wohl noch gerichtlich überprüft werden müssen.
Ich hab den Bericht im fernsehen auch gesehen, ist allerdings schon eine ganze Weile her. Da die finanzielle Unterstützung aber sehr ist war für die meistengar nicht das Problem, dass sie das einbauen müssen, sondern ich habe es so empfunden, dass sich vor allem Leute dagegen ausgesprochen haben, die gar nicht davon betroffen sind.
Vor allem der historische Stadtkern soll nicht mit Solaranlagen zugepflastert werden, man vermutet, dass dann die Touristen ausbleiben könnten, weil die Solaranlagen auf den Dächern das Stadtbild verschandeln würden. Die Gefahr seh ich zwar nicht, weil die Stadt natürlich auch auf den Denkmalschutz Rücksicht nimmt. Ich finde die Vorreiterrolle sogar bespeilhaft und würde es sehr begrüßen wenn weitere Städte und Gemeinden diesem Vorbild folgen und die Vorgaben auch in ein Bundesgesetz einfließen würden.
Zwang ist nicht immer die beste Lösung, aber warum nicht? Die Ölpreise schießen in die Höhe, die Gaspreise machen einen arm, wie soll man das bezahlen? Da kann man doch auch mal nen Tritt bekommen und dazu dann den Zwang, etwas machen zu müssen, was am Anfang Kosten verursacht, aber unterm Strich dann lohnend ist. Das unterstützt auf lange Sicht die Umwelt und auch den Geldbeutel.
Würden viel mehr Menschen ökologischer denken, bräuchte man solche Zwänge nicht.
Subbotnik hat geschrieben:Die Solarsatzung wurde seitens der Befürworter als Beitrag für den Bürger zu Klimaschutz als auch zur Verhinderung einer Energiepreisexplosion für jeden gesehen -
Wenn man die Solaranlagen allerdings zum Erzeugen von Strom und Einspeisen in das öffentliche Netz per EEG nutzen kann, dann sehe ich gerade Letzteres nicht wirklich für die Allgemeinheit, sondern nur für die Besitzer einer solchen Anlage.
betty hat geschrieben:Da die finanzielle Unterstützung aber sehr ist war für die meistengar nicht das Problem, dass sie das einbauen müssen
? Die finanzielle Seite hört sich auf den ersten Blick tatsächlich nicht schlecht an, was aber, wenn Darlehen aufgenommen werden müssen um in den Genuss der Förderung zu kommen? Außerdem amortisiert sich solch eine Anlage eher unwahrscheinlich im ersten Jahr. Erst einmal haben die Bauherren nur Kosten. Und da kann ich schon verstehen, dass sich auch Menschen aufregen, die momentan nicht betroffen sind: wer weiß was als Nächstes kommt!?
Die Idee an und für sich ist ja gar nicht schlecht, der Weg des Zwangs aber schon. Da hätte es sicher auch andere Wege gegeben, in Form von zusätzlicher Förderung für Bauherren, die freiwillig Solaranlagen bei Neubau oder Sanierung erbauen. Das Interesse ist doch schon lange da, denn immerhin wird das Heizen mit fossilen Energieträgern immer teurer und damit unattraktiver. Nur leider gibt es auf dem Gebiet Solaranlagen und deren Förderung viel Halbwissen, was manch Einen doch von der Errichtung abhält. Statt Zwang per Gesetz wäre es doch sinnvoller mehr Aufklärung zu betreiben und damit mehr Freiwilligkeit zu erzeugen und letzten Endes dadurch auch wieder mehr Anhänger der Solarenergie zu finden. Durch so einen Zwang wird meines Erachtens der solaren Energieerzeugung ein Bärendienst erwiesen.
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