Initiativbewerbung - lohnt sich das bei einem Aushilfjob?
Ich würde mich gerne in einem ganz bestimmten Geschäft arbeiten, der aber leider keine Aushilfsstellen ausgeschrieben hat. Dann habe ich an eine Initiativbewerbung gedacht.
Nur frage ich mich, ob sich das bei einem Aushilfsjob überhaupt lohnt? Sollte man vorher vielleicht telefonisch anfragen, ob eventuell doch Bedarf besteht? Außerdem weiß ich leider auch nicht, ob eine Initiativbewerbung genauso aussieht, wie eine normale Bewerbung?
Vielleicht habt ihr ja schon selbst Erfahrung mit Initiativbewerbungen gemacht, und könnt mir hiermit weiterhelfen
Hi,
ich würde sagen, dass du ja im Grunde nichts zu verlieren hast.
Im schlimmsten Fall kriegst du die Rückmeldung, dass es momentan keine freien Stellen gibt - und fertig. Im besseren Fall gibt es zwar momentan keine Vakanzen, aber man behält dich im Hinterkopf, immerhin hast du Initiative und Interesse gezeigt. Und im besten Fall bekommst du einen Job angeboten.
Ich würde wohl erstmal telefonisch anfragen, gerade bei einem Aushilfsjob ist so ein direkter Kontakt vielleicht gar nicht so schlecht.
Würde aber zusehen, dass du mit jemandem sprichst, der auch wirklich Ahnung hat und für's Personal zuständig ist - nicht gleich vom Erstbesten der den Hörer abnimmt mit "Gib keine offenen Stellen" abwimmeln lassen. Bei so einer Aussage dann gleich vorschlagen, dass sie ja deine Kontaktdaten aufnehmen können, falls sich später mal was ergibt!
Also: "Go for it!"
Viel Erfolg!
kahuna hat geschrieben:Nur frage ich mich, ob sich das bei einem Aushilfsjob überhaupt lohnt? Sollte man vorher vielleicht telefonisch anfragen, ob eventuell doch Bedarf besteht? Außerdem weiß ich leider auch nicht, ob eine Initiativbewerbung genauso aussieht, wie eine normale Bewerbung?
Ich würde auf jeden Fall entweder telefonisch oder auch persönlich den Bedarf an Aushilfskräften abklären. Zu verlieren hast Du ja wirklich nichts. Wichtig ist wirklich, dass Du jemanden mit der Befugnis Personalentscheidungen zu treffen am Telefon hast. Wenn nicht lass Dir Namen und Telefonnummer evtl. Durchwahl geben. Wenn Aushilfen gesucht werden kann man Dir auch direkt sagen, welche Unterlagen das Geschäft von Dir haben möchte.
Wenn im Moment kein Bedarf besteht und Du aber auch später Interesse an einem Aushilfsjob hast, dann sag das klar und deutlich und frage nach, wie Du Dich dafür bewerben kannst (noch mal melden oder auch eine Bewerbung schicken). Manche Geschäfte führen auch Karteien, in denen sie bei Bedarf nachsehen und Aushilfskräfte kurzfristig nachfragen. Viel Glück wünsche ich Dir in jedem Fall.
Wenn die weder im Geschäft oder auf der Firmenwebseite was ausgeschrieben haben, dann lass die Finger davon. Sogenannte Initiativbewerbungen sind bei Firmen nicht mehr gern gesehen. Ausser, wenn sie auf ihrer Webseite ein entsprechendes Formular anbieten. Unerwünscht eingesandte Bewerbungen wandern bei den Firmen in den meisten Fällen im Schredder. Und auch am Telefon wird man dir nur sagen, das man sich bei Bedarf meldet, aber Namen und dergleichen schreiben die sich schon gar nicht mehr auf.
Punktedieb hat geschrieben:Sogenannte Initiativbewerbungen sind bei Firmen nicht mehr gern gesehen.
Doch, eigentlich schon. Immerhin zeigt man damit Interesse am Betrieb, obwohl dieser nicht ausgeschrieben hat. Wäre ich Personalchef würde ich eher jemanden nehmen, der sich so bewirbt, ohne dass ich erst ausschreiben muss, als jemanden der nur in die Zeitung guckt und sich so das beste rauspickt.
Was kann schon passieren? Bewerbung weg, was solls? Zumindest hat man es versucht, und wer nicht wagt der nicht gewinnt.
Ob Initiativbewerbung oder ausgeschriebene Stelle, es ist eigentlich immer gut vorher anzurufen, oder gar vorbeizugehen. Wichtig ist eben sich nicht direkt abwimmeln zu lassen, und auch mit jemandem zu reden der für das Personal zuständig ist. Oftmals wird den Empfangs-, und Telefondamen auch einfach gesagt sie sollen alles an Bewerbungen ablehnen. Mit etwas Glück sagt ein Mensch aus der jeweiligen Abteilung dann aber, dass doch ein Aushilfsjob vergeben werden kann.
Wenn dann bei einem Gespräch rauskommen sollte, das du eine Bewerbung rausschicken sollst, berufe dich auf jeden Fall auf dieses Gespräch. Nicht immer erinnert man sich sofort daran, und so eine Gedächtnisstütze ist da sehr hilfreich.
Das viele Stellen, die besetzt werden müssen, gar nicht mehr ausgeschrieben werden, ist übrigens auch eine Folge von Hartz IV. Denn viele Leute haben die Auflage x Bewerbungen pro Monat rauszuschicken. Und die schicken die teilweise wahllos an alle, die irgendwie einen Job ausgeschrieben haben. Das endet dann darin, das selbst für einfache Jobs hunderte Bewerbungen eingehen, die natürlich nicht alle gelesen werden können. Umso wichtiger ist es dann eben sich vor der eigentlichen Bewerbung schon einmal vorzustellen.
@Snake
Glaub mir, du würdest als Personaler genauso handeln und unerwünschte Unterlagen entsorgen.
Und das ist dabei der Punkt den Firmen anführen. Wenn da mehrere Bewerbungen pro Tag ankommen bedeuten diese mehr Arbeitsaufwand, Entsorgungskosten etc. Zudem passen meist die Bewerber nicht wirklich auf eventuell offene Stellen. Wenn ich jemanden Suche, dann definiere ich in der Ausschreibung, was die Person können muss. Und dann ist auch die Arbeit für die Sichtung der Unterlagen eingeplant.
@efze
Genau so ist es. Das AA macht Druck und die Leute schicken wahllos Bewerbungen raus. Und dann kommt es wirklich so, das Leute mit Abschluss Hauptschule sich für Jobs bewerben, wo sie ein Studium benötigen. Deswegen schauen die Firmen kaum noch in die Bewerbungen rein. Die sehen nur, das es sich um entsprechende Unterlagen handelt und legen sie beiseite. Meist darf sich dann ein Praktikant oder Azubi um die Entsorgung kümmern.
@Punktedieb
Ich frage mich gerade, woher du das weißt. Arbeitest du etwa in jedem betrieb Deutschlands?
Der Betrieb in dem ich arbeite beispielsweise freut sich über jegliche Initiativbewerbung, bei der man für die gewünschte Tätigkeit auch entsprechend qualifiziert ist, sogar sehr, denn das spricht für wirklich aktive Jobsuche und nicht "auf Stellenbeschreibung umgemodeltes Standardanschreiben", welches leider viel zu häufig passiert. Wenn eine konkrete Stellenausschreibung veröffentlicht wird, kommen ein- bis zweihundert Bewerbungen, die quasi nur die genannten Anforderungen aufzählen und sagen "das kann ich: erstens, zweitens, drittens" usw.
Bei Initiativbewerbungen dagegen teilen die Bewerber einfach von sich aus mit, was sie gut können, und dementsprechend entscheiden wir, ob wir diese Person gebrauchen können.
Nebenbei möchte ich nochmal sagen, dass Arbeitgeber Bewerbungsunterlagen nicht einfach in den Shredder werfen dürfen, denn dabei handelt es sich immernoch um Eigentum des Bewerbes, welches man nicht einfach entsorgen darf. Dass es in der Praxis anders aussieht ist mir aber auch bewußt. Viele Firmen geben deswegen auch schon in der Stellenausschreibung an, dass sie lieber Emailbewerbungen wünschen, da sie hier nicht verpflichtet sind, irgendwelche Unterlagen zurückzuschicken und dafür gar noch das Porto zahlen müssen.
Für deinen Aushilfsjob, kahuna, würde ich definitiv auch sagen, dass du nichts zu verlieren hast. Vorher nochmal anrufen oder vorbeigehen und nachfragen ist natürlich prima, aber auch wenn dir dann irgendjemand sagt, dass eigentlich keine freien Stellen zu besetzen sind, heißt das nicht unbedingt, dass du automatisch keine Chance auf einen Job dort hast.
Und zu der Frage, wie eine Initiativbewerbung aussieht: Eigentlich genauso wie eine normale Bewerbung auch, nur, dass du im Anschreiben dich eben auf keine konkrete Stellenausschreibung beziehst sondern stattdessen eher noch erläuterst, warum du dich eigentlich initiativ gerade dort bewirbst.
@Taline, diese Erfahrung habe ich auch gemacht, Initiativbewerbungen sind durchaus gern gesehen. Für einen Freund habe ich deshalb sogar mal einen kleinen Lebenslauf samt kurzem Anschreiben erstellt und auch ausgedruckt, weil der zu vielen Firmen gegangen ist, die zwar im Moment keinen Bedarf hatten, aber später gern auf ihn als Facharbeiter zurückgekommen wären und deswegen nach Unterlagen fragten. Es handelte sich übrigens um jemanden aus der Baubranche, der im Winter versuchte einen Job zu finden.
@Punktedieb, ich denke das ist von Branche zu Branche verschieden und innerhalb der Branche auch von Firma zu Firma. Initiativbewerbungen würde ich auch sicher nicht in jedem Fall gleich losschicken, im Fall einer Aushilfstätigkeit würde ich vorher nachfragen und dann bei Interesse die Bewerbung schicken.
@Taline
Nein, ich arbeite nicht in jeder Firma dieses Landes. Aber doch für so einige und das nicht nur Regional oder Branchenbezogen. Unter anderem mache ich auch Bewerbertraining. Und da bekommt man s einiges mit. Und was das Eigentum der Unterlagen angeht. Unaufgefordert eingeschickte Unterlagen müssen nicht dem Bewerber zurück geschickt werden. Die darf man als Unternehmen mit ruhigem Gewissen entsorgen.
Nur bei einer Stellenausschreibung, wo man ja die Unterlagen quasi anfordert muss man sie als Firma wieder rausgeben. Und selbst da machen es die wenigsten freiwillig. Oftmals steht schon dabei, das man sie nur wieder bekommt, wenn man einen entsprechenden Freiumschlag mitschickt.
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