Beeinflussen Computerspiele das Lernverhalten/Sonstiges?

vom 21.06.2008, 11:38 Uhr

Man hört ja immerwieder das Computerspiele Kinder und Jugendliche süchtig danach machen und sie somit schlechter in der Schule oder sonstiges werden.

Es gab ja mal so ein Amokläufer der eine shooter "Simulation" seiner Schule hatte und damit "geübt" hat und das spricht ja nicht grad für Computerspiele. Ich finde eine Person müsste schon Psychisch Krank sein um so etwas zu machen und ich finde das das überhaupt nicht an Computerspielen liegt sondern an der Person selbst, wie man sich etscheidet welchen weg man geht liegt allein bei sich.

Was meint ihr dazu? Was haltet ihr vom Shootern?

» Adriano » Beiträge: 7 » Talkpoints: 0,78 »



Das ist die ewig lange Diskussion über "Killerspiele".

Zu deiner Frage mit dem Lernverhalten: Ich sehe das geteilt. Es gibt ja spezielle Lernspiele somit denke ich, dass man am PC bzw. mit spielen schon lernen kann. Auf der anderen Seite werde diese Spiele kaum von älteren Kindern gespielt, da sind dann eben andere Spiele an der Reihe. Da das Spielen spaß macht und die Zeit zeimlich schnell totschlägt lernt man nicht mehr, da man "keine Zeit mehr hat" (man muss ja spielen) oder man ist so demotiviert, dass man nicht mehr lernt. Jedoch sind darin nicht die Spiele schuld sondern die einzelne Person, denn diese ist für seine/ihre Zeiteinteilung zuständig.

Zu deinem Thema Amoklauf bzw. "Killerspiele": Psychisch krank würde ich nun nicht sagen, aber sehr verärgert bzw. stinksauer. Vielleicht kommt dazu, dass diese Personen psychisch angeschlagen sind, aber das wird wohl sehr schwer zu beweisen sein. Die Spiele werden immer als Grund für die ganze Sache angesehen, haben damit aber eigentlich absolut nichts zu tun. Was Menschen zu diesen Taten bringt ist die eigene Unzufriedenheit und äußere Einflüsse wie z.B. das soziale Umfeld, die Eltern (wenn diese sich nur streiten oder einen selber anschreien ist dies nicht sehr schön), etc.

Das gleiche kann auch in der Schule passieren wenn man nur geärgert wird etc. Irgendwann sammelt sich da Wut an die man rauslassen muss. Die meisten schaffen dies auf normale Weise (z.B. Yoga, Sport, Musik oder eben Spiele), die anderen schaffen dies nicht so leicht und begehen dann eben solch eine schreckliche Tat. Und das Schießen mit einer Waffe lernt man auch nicht in den Spielen, da die Waffen in den Spielen nicht wie echte Waffen sind, sprich es gibt keinen wirklichen Rückstoß. Ein paar der Amokläufer haben das Schießen in Schießvereinen gelernt und diese haben mit Killerspielen nun wenig zu tun.

Das Killerspiele so ins schlechte Licht gerückt werden hängt mit den Politikern zusammen bzw damit, dass irgendein "schuldiger" gefunden werden muss. Wenn gesagt wird: "Das Soziale Umfeld hat nicht gestimmt" kommen Fragen auf, was hat daran nicht gestimmt, wie kann man dies verbessern, etc. Somit wäre man zum Handeln gezwungen. Bei Spielen verabschiedet man ein paar Gesetze und gut ist es. Man muss sich nur mal die Reden der Politiker zum Thema "Killerspiele" durchlesen. Dort werden ganz normale Computerspiele als "Killerspiele" hingestellt, obwohl diese noch nicht mal Shooter sind bzw. kaum Brutalität als Inhalt haben.

Was mir noch zu dem Nachbau der Schule einfällt: Wie soll man da bitte Üben? Wenn man lange genug an der Schule war weis man wo welcher Raum ist und im ernstfall wie möchte man am Computer simulieren, wie sich jede einzelne Person an der Schule verhält? Sprich wer garantiert, dass jede einzelne Person auch in die Richtung läuft, in welche sie in der Simulation läuft? Richtig: gar keiner somit kann man dies absolut nicht zum "üben" nehmen.

Zu deiner Fragen was wir (ich) von Shootern halte(n): Ich selber spiele zwar kaum Shooter finde sie aber prinzipiell nicht schlecht, da es eben ein anderes Genre von Spielen ist und man in dieses auf Deutsch gesagt "mal die Sau raus lassen kann". Wie oben auch schon geschrieben kann man in diesen auch seine Wut abbauen. Zudem kann man auch seine Reflexe verbessern, was ich persönlich nicht als Nachteil sehe. Wenn man gut sein möchte muss man Konzentriert sein, das ganze wirkt sich also auch aufs Leben drauf aus: Wenn man gut sein möchte muss man sich auch so wie im Spiel konzentrieren.

Zu der Thematik fällt mir auch noch ein schöner Vergleich ein: Jeder der Rennspiele spielt, fährt der auch im wahren Leben automatisch so wie im Spiel? Ich denke hier kann man klar "Nein" sagen und so ist es auch mit Shootern.

» Flyer » Beiträge: 139 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Abgesehen davon dass wir das wir zig Beiträge zu dieser Thematik haben (mal Killerspiel / Killerspiele) in die Suche eingeben frag ich mich eher immer eine ziemlich zynische Frage bei solchen Amokläufern: Die nehmen sich ja gerne mal ein paar tausend Schuss Munition mit bevor sie ihre Massaker abhalten - nur warum wenn sie nur 50 - 100 Schuss verballern?

Ich mein, mal ganz blöd gesagt: Wenn ich mir danach eh die Kugel gebe und einen Hass auf alle habe, dann würde ich alles verballern und versuchen soviele wie möglich "mitzunehmen" auf die ich einen solchen Hass empfinde. Entweder können die Amis nicht rechnen, was mich nicht überraschen würde - oder auch bei Amokläufern scheint irgendwo noch ein Restfunken Verstand zu existieren. Ich glaub der Steinhäuser hat auch mit seinem Amoklauf aufgehört als sich ihm ein Lehrer entgegengestellt hat und er sich dann verbarrikadiert und erschossen hat. Hab ich noch aus dem Spiegelartikel im Kopf.

Warum jemand dann die Schule virtuell nachbaut geht für mich in die gleiche Richtung: Man will seinen "Raubzug" effektivieren, also planen wie man am "optimalsten" vorgeht um die höchste Vernichtungsquote zu erreichen oder alle mitzunehmen die man hasst. Und natürlich auch um sich aufzustacheln um dem ganzen eine gewisse "Normalität" zu verleihen um während der eigentlichen Tat Ruhe zu bewahren. SEKs üben und üben auch immer wieder Standardsituationen um dann bei einem echten Einsatz "ruhig zu bleiben" und sich nicht von Überasschungsmomenten überrumpeln zu lassen.

Zur Rückstoßproblematik und dem eigentlichen Schießen: Die Waffen wurden bei allen Amokläufen aus kurzer Distanz geschossen und es handelte sich nicht um hochtechnisierte Modelle - da braucht man nicht mehr Schießerfahrung als man auf dem Rummel erwerben kann.

Zur Lernproblematik: Es ist ja bekannt das Computerspiele süchtig machen können, da braucht es kein WoW, auch Offlinespiele haben "Suchtpotenzial" - klar dass die Leistungen dadurch abflachen. Dazu kommt, dass nur bestimmte Spiele einen Lerneffekt haben: Wer nur Shooter spielt wird davon nicht intelligenter sondern höchstens reaktionsschneller - komplexe Simulationen hingegen verlangen da schon einiges mehr an "Eigenleistung" des Hirns und fördern das Ausbilden von komplexen / abstrakten Denkschemen.

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Was mir noch zu dem Nachbau der Schule einfällt: Wie soll man da bitte Üben? Wenn man lange genug an der Schule war weis man wo welcher Raum ist und im ernstfall wie möchte man am Computer simulieren, wie sich jede einzelne Person an der Schule verhält? Sprich wer garantiert, dass jede einzelne Person auch in die Richtung läuft, in welche sie in der Simulation läuft? Richtig: gar keiner somit kann man dies absolut nicht zum "üben" nehmen.

Es ist schon richtig das man sich nicht in dem Sinne drauf vorbereiten kann. Das is ja nur ne Simulation. Aber wie KrashKidd schon gesagt hat hat er sich wahrscheinlich eher auf die Situation vorbereitet. Was er so tun sollte halt. Wo er sie gefangen halten kann oder so. Is ja klar das es nicht wie in der Simulation sein wird.

zu KrashKidd: Zu dem mit den Kugeln: Ich glaube sie verballern nicht alle sondern töten sich eher (is nich immer so), weil sie mit dem Druck nicht klarkommen. Kann sein das sie alle hassen und töten wollen, kann sein das sie sich vorbereitet haben, aber wenn sie erstmal in der Situation sind is es, denk ich mal, was ganz anderes. Weiss nich genau ich mich ausdrücken soll, aber ich denke du weisst was ich meine.

» Adriano » Beiträge: 7 » Talkpoints: 0,78 »



Hi,
Zu den suchtauslösenden Computerspielen: Wie schon ein Vorposter sagte, können viele Spiele abhängig machen. Und das ist meiner Meinung nach auch noch eine ziemlich unterschätzte Gefahr: Ich habe schon von Leuten gehört, die sich ihren Abschluss "verzockt" haben. Dadurch gefährden diese Spiele dann schon die Zukunft der betroffenen Personen.

Allerdings kommt es auch auf die Freunde, Erziehung und das soziale Umfeld der Spieler an. Wenn man eh keinen Bock auf Schule hat, verbringt man eher viel Zeit vorm Computer und kommt letzendlich gar nicht mehr davon weg.

Da durch eine Computersucht natürlich auch die Schule und die Hausaufgaben vernachlässigt werden, denke ich, dass Spiele sehr wohl das Lernverhalten beeinflussen können. Aber man kann nicht pauschal reden: Einige Spiele haben anscheinend ein höheres Suchtpotenzial als andere, und offensichtlich haben Online- Rollenspiele das meiste.

Gruß
Simon

» B-MoN » Beiträge: 90 » Talkpoints: 2,47 »


Hi,

ich glaube das es nicht an Computerspielen liegt! Aber ich glaube auch, das brutale Computerspiele in manchen Situationen Agressionen verstärken können, das ist aber meiner Meinung nach von der Erziehung des Kindes abhängig. Manche benutzen diese Computerspiele auch als Frustabbau, davon würde ich aber abraten, denn wenn man in Frustsituationen immer "ballert" dann wird man das später in "richtigen" Frustsituationen warscheinlich auch machen. Im Grunde genommen muss es jeder für sich entscheiden ob man solchen Spiele spielt, denn manche Personen werden davon agressiver und manche Personen verändern sich dadurch gar nicht.

Ich spiele zum Beispiel auch ab und zu solche Computerspiele, da ich es aber mit dem Spielen nicht so übertreibe und ich sie auch nicht in Streßsituationen spiele, werde ich weder agressiver noch verändere ich mich in irgendeiner Form. Aber meiner Meinung nach muss jedes brutale Spiel auch eine "Story" haben, es sollte nicht gedankenloses herumgeballer sein.

Abgesehen von den Computerspielen, spielen zum Beispiel bei Amokläufern die Erziehungsberechtigten eine große Rolle. Manche Eltern machen bei ihren Kindern den sogenannten "Liebesentzug", das ist zum Beispiel wenn das Kind Mist gebaut hat und die Eltern mit dem Kind nicht mehr sprechen oder es sogar einsperren. Damit verstärken die Eltern die Agressionen des Kindes und das ist genau das falsche. Ich denke, das jedes Kind das in irgendeiner Form starke Agressionen hat solche Computerspiele spielt. Aber das ist nur meine Meinung.

» _____Jan_____ » Beiträge: 38 » Talkpoints: 1,35 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^