Frau pflegt Ehemann im Wachkoma
Ich habe im Fernsehen einen Bericht über eine "etwas andere Patchwork-Familie" gesehen.
Es ging um eine Frau, deren Mann vor einigen Jahren ins Wachkoma fiel und wie sie ihn nun pflegt. Mit dem Mann hat sie 2 Kinder. Mittlerweile hat sie auch einen neuen Mann an Ihrer Seite. So lebt Sie nun mit dem Mann im Wachkoma, dem neuen Mann, den zwei Kindern vom ersten Mann und dem Kind vom Neuen zusammen und pflegt mit Hilfe des Neuen ihren Ehemann im Wachkoma. Die Scheidung, die möglich gewesen wäre, wollte sie nicht. Die Begründung: "ich weiß ja nicht ob er es auch will"
Im Grunde finde ich es sehr gut, dass sie ihren Ehemann selbst pflegt. Es ist sicherlich sehr schwer, da die fehlende Distanz, ihr bestimmt zu schaffen macht. Aber ich finde es nicht gut, dass sie ihren neuen Lebensgefährten in die Pflege mit einbezieht. Es ist sicherlich schwer für ihn aber auch kann es dem Ehemann unangenehm sein, denn man weiß ja nicht, ob er von seiner Umwelt etwas realisiert oder nicht. Ich persönlich würde natürlich wollen, dass mein Partner wieder glücklich ist aber ich würde nicht wollen, dass mich die neue Frau meines Mannes auch noch pflegt!
Man kann den beiden natürlich jetzt zu Gute halten, dass es für die Ehefrau eine große Unterstützung ist, wenn der neue Lebensgefährte ihr hilft aber ich denke, da gibt es auch andere Möglichkeiten, zum Beispiel die Unterstützung durch einen Pflegedienst, wenn sie ihn nicht in ein Heim geben möchte.
Auch finde ich, dass sie sich in ihrem Verhalten sehr widerspricht, einerseits sagt sie, sie will keine Scheidung, weil sie nicht weiß, ob er es wollen würde aber andererseits zwingt sie ihm den neuen Lebensgefährten auf.
Ich möchte nicht, dass das falsch verstanden wird, ich habe großen Respekt vor der Frau aber die Umsetzung stößt mir auf. Ich finde, sie sollte eine andere Alternative wählen.
Wie seht ihr das?
superbloony hat geschrieben:Auch finde ich, dass sie sich in ihrem Verhalten sehr widerspricht, einerseits sagt sie, sie will keine Scheidung, weil sie nicht weiß, ob er es wollen würde aber andererseits zwingt sie ihm den neuen Lebensgefährten auf.
Diesen Teil ihres Verhaltens halte ich auch für absoluten Quatsch. In einer Ehe sollten sich beide Partner lieben. Wenn dies nicht der Fall ist, scheidet man sich eben (leider). Wenn nun der Mann die Frau noch liebt, die Frau ihn aber nicht, dann lässt sie sich auch von ihm scheiden, ohne, dass er da "Mitspracherecht" hat. Und da diese Frau hier nun ganz offensichtlich einen neuen Partner hat, was für sie ja auch toll ist, ist zumindest ihre Argumentation total daneben.
Wie muss ihr neuer Partner sich dabei nur fühlen? Sie will sich nicht von ihrem im Wachkoma liegenden Mann scheiden lassen um offiziell mit ihm zusammen zu sein, weil sie auf "sein Einverständnis wartet"? Das würde mir (an Stelle des neuen Partners) absolut das Gefühl der zweiten Wahl vermitteln. Was macht sie denn, wenn ihr Mann aus dem Wachkoma wieder aufwacht? Schickt sie den Neuen dann etwa wieder weg? Doch wohl kaum, oder? Sowas möcht ich einem fremden Menschen jedenfalls nicht unterstellen.
Und deswegen denke ich, dass es allmählich auch mal Zeit für die Scheidung vom alten Ehemann wird. Selbstverständlich ann sie ihn ruhig weiter pflegen, es sagt ja niemand, dass Geschiedene sich hassen müssten! Aber da sie bereits ein Kind mit dem neuen Freund hat müssen die ja auch schon ein Weilchen zusammen sein.
Auch so, würde ich als neuer Partner den Standpunkt vertreten, ihr gerne den Rücken zu stärken und sich zum beispiel vermehrt um die Kinder zu kümmern, damit sie Zeit dafür hat, ihern Noch-Ehemann zu pflegen, aber das wäre dann auch das Maximum für mich.
Hallöchen,
Puh, das ist eine seltsam Geschichte und ich wüsste auch nicht,was ich machen wollen würde.
Zum einen finde ich das absolut schön,dass sie sich weiterhin um ihren Mann kümmert, denn wer soll es sonst machen. Und ich find es auch toll,dass sie die Scheidung nicht einfach gemacht hat,obwohl es möglich gewesen wäre. Klar, man weiß nicht, ob der Mann wieder aufwacht- irgendwann und es ist sicherlich sehr schwer sich alleine um einen Menschen zu kümmern,der im Wachkoma liegt, aber naja.
Im Grunde hat sie es sich vielleicht doch etwas einfach gemacht? Sie hat ihren Mann noch und zusätzlich einen neuen ,der ihr bei allem hilft, ihr Liebe gibt und so weiter - aber eine Scheidung hätte dann vielleicht klar einen Schlussstrich gezogen und Platz für den neuen Mann gemacht.
Ich weiß auch nicht, das ist wirklich sehr schwer. Hatte der Mann denn noch Familie die sich hätte um ihn kümmern könne,oder war sie wirklich die einzige,die ihn hätte pflegen können? Vielleicht hatt sie das Gefühl ja gehabt,dass es sonst niemanden gibt und es einfach ihr Pflicht ist. Mich würde weiterhin interessieren ob sie ihren Mann noch liebt und was passieren würde,wenn er wieder aufwacht. Trennt sie sich von dem anderen? Verlässt sie ihren Mann und will die Scheidung dann?
Liebe Grüße
winny
Eventuell hätte eine Scheidung auch rechtliche Folgen. Darf sie ihren Exmann dann überhaupt noch pflegen, oder geht die Fürsorge dann auf den Staat über, weil er sich nicht äußern kann.
In sofern kann ich ihre Entscheidung verstehen, denn als Ehefrau darf sie medizinischen Maßnahmen zustimmen oder sie ablehnen, als Geschiedene wohl nicht mehr, es sein denn es liegt eine Patientenverfügung vor. Ich weiß nicht, ob sie ihn überhaupt noch besuchen dürfte im Krankenhaus, wenn er z.B. auf einer Intensievstation liegt, weil es nicht verheirateten Paaren ja auch verwehrt wird, weswegen ja gerade viele Homos auch das Recht auf eine Eheschließung haben wollten.
Von einer Bekannten, die im Wachkoma nach einem Reitunfall lag, weiß ich, dass sie ihre Mutter wahrgenommen hat und dass sie sie gehört hat, aber nicht reagieren konnte. Ob das bei allen Komapatienten so ist, kann ich nciht sagen. Nur, kann ich mir vorstellen, dass wenn der Komapatient die neue Partnerschaft mitbekommen hat und missbilligen würde, sein gesamt Befinden bestimmt ein knicken würde.
Wenn ich sowas höre, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Ich habe sehr klare Vorstellungen von der Liebe und für mich gehört auch der bedingungslose Zusammenhalt und Treue dazu, egal ob im Wachzustand oder im Koma. Wenn mein Partner ins Koma fallen würde, ich wäre an seiner Seite, solange es auch dauert.
Wachkoma - man weiß bis heute nicht was die Menschen mitbekommen, wie soll das nur für diesen armen Mann sein, wenn er ertragen muss das seine Frau einen Typen hat und er kann nichts tun. Er spürt das sie ihn nicht mehr liebt und kann sich nicht wehren. Es wäre kein Wunder wenn er nie mehr aufwacht. Ich könnte sowas nie mit meinem Gewissen vereinbaren. Ich würde immer hinter meinem Partner stehen, egal ob er im Koma liegt oder ob er gesund ist. Für mich gilt der Spruch: In guten wie in schlechten Zeiten auch vor der Ehe, in der Liebe sollte sowas selbst verständlich sein.
Hallo,
ich finde es ganz schön gruselig, und hoffe, das der im Koma liegende Mann das nicht mit bekommt. Wie schlimm muss es sein, jemanden sehen zu müssen den man liebt, wie die jenige mit dem anderen küsst und zusammen lebt. Mir fehlen die Worte. Natürlich ist so eine Entscheidung schwer, aber wenn die Liebe weg ist, muss man sich scheiden lassen. Für den kranken Mann ist es sicher schrecklich, denn man weiss ja nie wieviel er überhaupt davon mit bekommt.
Hallo,
ja ich habe auch von dieser Geschichte gehört im Fernsehen ich weiss nicht ob es die gleich Familie ist wie du sie meinst und ich finde es auch absolut schrecklich was sie da macht. Gut man weiss nie ob ihr Ehemann wieder aufwacht, aber ich denke doch das man es bei behalten sollte wenn man schon geheiratet hat in guten wie in schlechten Zeiten bis das der Tot uns scheidet. Und somit sollte sie es auch einhalten. Das sie mit dem neuen Lebensgefährten ein Kind bekommen hat finde ich den Gipfel, wie schlimm muss es denn für die anderen zwei Kindern sein, wenn man gesagt bekommt deine Mama liebt euren Papa nicht mehr und hat schon ein Kind mit einem neuen Mann.
Also ich finde das schrecklich für die Kinder und ich sehe es so das wenn sie schon einen neuen Freund hat sich mit ihm ausserhalb der Wohnung oder Haus trifft, denn man weiss wirklich nie was der eigene Mann mit bekommt und was nicht und wie schrecklich es für den Mann sein muss wenn er es mitbekommt sich aber nicht einbringen kann. Das würde ich immer denken als Ehefrau das er es doch mit bekommen könnte. Aer letztendlich muss es jeder wissen wie er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann.
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