Merkel weiter auf der Suche nach Verbündeten für Klimaschutz
Während ihrer geplanten Auslandsreisen in den nächsten Monaten will Bundeskanzlerin Angela Merkel mehr für ihren Weg für Klimaschutz werben und nach Verbündeten suchen und diese für sich zu gewinnen.
Merkels Vorhaben ist, "dass bei der Klimakonferenz auf Bali der neue globale Rahmen für den Klimaschutz abgesteckt werden kann", so die Kanzlerin gegenüber der "Süddeutschen Zeitung", denn "Wir brauchen eine Anschlussregelung für die Zeit nach 2012". 2012 läuft das bisherige Abkommen über Klimaschutz, das Kyoto Protokoll, aus – die nächste Klimasitzung findet Ende des Jahres auf Bali statt. Merkels nächste Reise führt sie nach Grönland zusammen mit Sigmar Gabriel (SPD), Bundesumweltminister um dort mit Klimaforschern vor Ort zu sprechen. Danach soll sie ihr Weg nach China und nach Japan führen.
Während des G8 Gipfels unter deutscher Präsidentschaft in Heiligendamm konnte Merkel die anderen 7 großen Industrienationen dazu verpflichten, bis zum Ende des Jahres Verhandlungen über ein neues Klimaabkommen aufzunehmen.
Naja, Verbündete bringen einem ja gar nichts, wenn die größten Luftverpester nicht mitmachen! Wenn Frau Merkel die USA als Verbündete gewinnen würde, dann würde sie etwas erreichen können, aber so gewinnt sie höchstens ein paar Länder, die sowieso kaum die Luft verschmutzen und wenn diese ihre Verschmutzung zurückfahren es sowieso keinen großen Einfluß auf die Gesamtstatistik hat! Schade, daß sich die Vereinigten Staaten weiterhin ihrer Rolle nicht verpflichtet fühlen und auch etwas für den Klimaschutz machen
Na wenn es denn sein muß, mir wär es lieber sie würde sich erstmal um andere Sachen kümmern,...Naja ,solang die Frau keine anderen Sorgen hat, die soll erst einmal an "heute" denken und nicht Jahre im vorraus planen,wo manche vielleicht schon verhungert oder sonste was sind. Ich versteh Politik allgemein nicht also nehmt mir den Kommentar nicht übel.
Stumpy hat geschrieben:,solang die Frau keine anderen Sorgen hat, die soll erst einmal an "heute" denken und nicht Jahre im vorraus planen,wo manche vielleicht schon verhungert oder sonste was sind.
Die Aufgabe der Politik sollte es ja gerade sein, langfristig erfolgreich zu planen und nicht immer im kurzzeitigen Aktionismus zu handeln - dadurch ändert man ja nichts.
Aber ich finde eben es gibt wichtigere Dinge als den Klimaschutz , den sie auf die Reihe griegen sollten, natürlich ist so etwas nicht unwichtig, aber in einigen Sachen versteh ich die Frau halt einfach nicht.
Also der Klimaschutz ist auf jeden Fall ein wichtiges Thema, schließlich geht es da um die Zukunft aller. Ansonsten ist das Verhalten von Frau Merkel auch gut nachvollziehbar - halt meistens von den Interessen ihrer Partei und ihren geprägt.
Und sie ist ja keine Diktatorin, die mal eben schnell was entscheiden kann und dann ist es Sache - was ja auch einen Vorteil, aber auch manchmal einen Nachteil darstellt.
Du vergisst den "Auftrag und Meinung ihrer Wähler", davon ist sie auch abhängig.
Jetzt aber wieder zurück zum Thema...
Obwohl die Opposition Merkels Umweltpolitik als rein symbolische Geste interpretiert hat sie zusammen mit Sigmar Gabriel ihre 2tägige Grönlandreise angetreten und landete am Mittwoch auf der größten Insel der Welt. Grönland wurde deswegen als Ziel auserkoren, da dort die Folgen der Erderwärmung mit am deutlichsten sichtbar sind – sie und Sigmar Gabriel wurden in Kangerlussuaq von Dänemarks Ministerpräsidenten Anders Fogh Rasmussen, der sie zu diesem Grönlandbesuch einlud, und dem Präsidenten der grönländischen Selbstverwaltung Hans Enoksen empfangen (Grönland ist ein Teil Dänemarks unter Selbstverwaltung).
Am Donnerstag will man eine gemeinsame Reise durch den Eisfjord bei Ilulissat antreten, um sich vor Ort auf die Erderwärmung zu informieren, da dort die Gletscher und Eispanzer am deutlichsten abschmelzen würden. Im Eisfjord von Ilulissat sind zahlreiche Eisberge zu beobachten, die von den einst sehr großen Gletschern abbrachen und nun hinaus aufs Meer treiben.
Die Opposition mahnte erneut an davor, nicht nur auf symbolische Besuche zu setzen sondern auch endlich zu handeln. "Die Reisegruppe Merkel/Gabriel wird im schmelzenden Grönland-Eis nicht das finden, das sie am dringendsten bräuchte: die politische Entschlossenheit zum konsequenten Handeln gegen den Klimawandel. Die Reise ist eine Flucht in die Inszenierung." und nicht das was man brauche: "solides politisches Handwerk, um die Hindernisse für eine Klimapolitik ohne Wenn und Aber an dem Ort zu überwinden, wo das nur geht: zu Hause", so Reinhard Bütikofer, Vorsitzender der Grünen. Westerwelle blies fast in das gleiche Horn und mahnte zuviel Symbolik und zuwenig Taten an – nur mit dem Zusatz, der den Grünen eher fremd wäre, "wieso auf dem G8-Gipfel alle anderen Regierungen auf den Ausbau der Kernenergie setzen und nur Deutschland einen schwarz-rot-grünen Sonderweg beschreiten soll".
Die Linkspartei kommentierten Merkels Reise eher gewohnt hämisch: "Wenn Frau Merkel meint, sie muss nach Grönland fahren, um sich vor Ort über die Auswirkungen des Klimawandels zu informieren, soll sie das tun. Reisen bildet.", so Gesine Lötzsch (Linke).
Nach der Grönlandreise der Kanzlerin gibt es mal wieder neue Stimmen: Greenpeace forderte die Kanzlerin auf den Bau von neuen Kohlekraftwerken entgegenzutreten. Laut einer Forsa Umfrage fordern über 60 % der Bürger ein größeres Engagement der Regierung beim Klimaschutz – diese befürworteten auch einen Stop bei der Planung neuer Kohlekraftwerke und ein Tempolimit auf Autobahnen. Die Umfrage wurde vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) in Auftrag gegeben. "Solch ein Kohlekraftwerk, was heute gebaut wird, soll 40 Jahre lang betrieben werden und bis 2050, das sagen uns alle Klimawissenschaftler, müssen wir die Treibhausgase um 80 Prozent reduziert haben", so Karsten Smid von Greenpeace.
Merkel verteidigte derweil ihre Reise und sagte es handele sich nicht nut um bloße Symbolik, sondern man müsse die Folgen der Erderwärmung stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, "Wir müssen sichtbar machen, was in unserer Natur passiert.", so Merkel, um die Menschen zu einem konsequenten Handeln zu bewegen.
Bisher streiten vor allem Bundesumweltminister Gabriel (SPD) und Wirtschaftsminister Glos (CSU) über die konkreten Maßnahmen. So fordert Gabriel ein Gesetz, mit dem Mieter Mietminderungen durchsetzen können, falls der Vermieter nicht dazu bereit sei, in moderne Heizanlagen zu investieren – Glos fordere, das Unternehmen der Industrie weiterhin von Ökosteuerrabatten profitieren sollen auch wenn sie nur wenig oder kein Energiesparmanagement betreiben würden, was in einigen Branchen schlichtweg unmöglich sei.
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