Abzocke an der Tankstelle

Abzocke an der Tankstelle, der Verdacht liegt nahe, dass die Ölmultis eine neue Masche gefunden haben, die ehrlichen Autofahrer richtig abzukassieren. Leise, still und heimlich ist der Abstand zwischen dem teueren Super un dem preisgünstigeren Normalbenzin zusammengeschrumpft.

Selbstverständlich nicht durch Preissenkungen bei der einen, sondern durch Preiserhöhungen bei der anderen Sorte. Mittlerweile beträgt der Preisunterschied gerade mal 1 Cent. Das der jüngste Schritt zur Preiserhöhung in der Ferienzeit erfolgte, nähert den Verdacht und steigert unseren Ärger. Komischerweise ist das sogar den Politikern aufgefallen, die rufen nach der Kartellbehörde. Preisabsprachen beziehungsweise verbotene Preisabsprachen nachzuweisen, dürfte schwierig sein.

Ich persönlich sehe hier kein Ende. Denn bei allem Ärger über die Ölmultis, welche zu den profitabelsten Konzernen überhaupt gehören, muß man sagen dass die Benzinpreise nach dem Hoch im Mai insgesamt rückläufig sind. Aber nächste Preiserhöhungen stehen uns bevor - Stichwort Globalisierung. Und die begründung die für die Verteuerung des Normalbenzins erscheint plausibel. die aufstrebenden Wirtschaftsmächte, allen voran Indien und China, sorgen mit ihren riesigen Nachholbedarf für weiter steigende Nachfrage.

Was bei der Verteuerung von Milchprodukten jetzt thematisiert wird, bei den Bodenerzen und Bodenmetallen längst Realität ist, trifft jetzt auch unser gutes altes Normalbenzin. Globalisierung an der Zapfsäule, und das auch noch bei einem Produkt, bei dem die Nachfrage in Deutschland tendenziell sinkt, weil fast keinen Neuwagen auf diesen Treibstoff ausgerichtet werden. Das teuere Benzin wird über kurz oder lang ohnehin das Normalbenzin verdrängen.

Ich habe die Vermutung das diese jüngsten Preiserhöhungen beim NOrmalbenzin diesen Prozeß beschleunigen sollen. Der Normaldurst der aufstrebenden Wirtschaftsmächte kommt da sehr willkommen.

Auch wenn die Ölkonzerne es dementieren, dass sie es nicht vorhaben, das Normalbenzin vom Markt zu verdrängen, glaube ich doch, dass sie es vorhaben. Wie sonst ist so ein drastischer Anstieg zu erklären und vor allen Dingen das, dass der Preis des Normalbenzins sich immer mehr dem vom Super angleicht.

Ich denke das ist nur noch eine Frage der Zeit.

Wer weiß ob das nicht mit den Automobilkonzernen abgesprochen ist, denn so einige müssen sich wohl ein neues Auto kaufen, da es für die älteren Modelle nicht gut ist mit Super zu fahren.

Lieben Gruß vom
paulinschen

Hallo!

Ich denke, dass diese Preis-Annäherung auch dazu da ist, um den Verbrauchern den Umstieg von Normal-Benzin auf Super-Benzin "schmackhafter" zu machen... Einige werden sich jetzt denken, wenn ich für einen Cent mehr pro Liter einen Kraftstoff mit der Bezeichnung "Super" bekomme, wird mein Auto besser/schneller/weiter/sparsamer etc. fahren. Doch viele Studien und Nachforschungen haben ergeben, dass das nicht so ist...

Ebenso wenig ist eine Leistungsverringerung möglich. Auch alte Autos, die auf Normal-Benzin ausgelegt sind, können Super-Benzin tanken... Dies wird jedoch nicht den Verbrauch verringern, sondern nur die Benzin-Kosten erhöhen. (Sollte es doch ein Auto geben, dass mit Super-Benzin "schlechter" fährt, so würde mich das schon ziemlich wundern. Kennt da jemand ein bestimmtes Auto?)

Die einzige Verschlechterung ergibt sich nur, wenn man einen Kraftstoff mit einer geringeren Oktan-Zahl als empfohlen tankt. Wenn Super, ROZ 95, vorgeschrieben ist, sollte man nicht Normal-Benzin, ROZ 91, tanken, da sonst der Motor ein sogenanntes "Klopfen" aufweisen könnte: Der Motor läuft nicht mehr "rund", der Verbrauch steigt und die Lebensdauer des Motors wird deutlich verringert.

Ich werde jedenfalls solange wie möglich weiterhin Normal-Benzin in meinen Tank füllen, da alles andere unnötige Geldverschwendung ist.

Gruß,
yakumo

Übrigens ist die These, dass die Benzinpreise immer pünktlich zur Urlaubszeit und vor Feiertagen anziehen, nicht wissenschaftlich belegt. Schließlich gibt es ohnehin in Deutschland fast jede Woche eine Preisrunde an den Tankstellen und die Aufschläge (Unterschied Rotterdamer Großhandelspreis – Tankstelle) variieren zwischen 7 bis 11 Cent (wobei diese Differenz nicht die Gewinnmarge der Konzerne beziffert, diese geben die Unternehmen mit 1-2 Cent pro Liter an, schließlich haben die Konzerne auch noch weitere Kosten außer dem Einkaufspreis).

Dass das Benzin in den Sommermonaten der letzten Jahre durchschnittlich teurer war (als die Rohölpreise vermuten ließen) liegt nicht daran, dass „Urlaubszeit“ war, sondern hat einen ganz einfachen Grund: erhöhter Ölimport der USA aus Europa, denn dort haben die Raffinerien den Bedarf von Bevölkerung und Industrie nicht mehr abdecken können.