Deutschland: Markt beim Benzin stark eingebrochen
Was kein Tankboykott schaffte haben nun die hohen Preise beim Diesel und Benzin fertiggebracht - laut dem Mineralölwirtschaftsverband gingen die Verkaufszahlen beim Kraftstoff im Mai deutlich zurück. Beim Benzin ging der Absatz um 7,7 % und beim Diesel um 3,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Im bisherigen Gesamtjahr 2008 ging der Verkauf von Benzin um 3,7 % zurück und der von Diesel nahm um 4,7 % zu. Die Zunahme beim Verkauf von Diesel führt man vor allem auf die Zunahme von PKWs mit Diesel zurück sowie durch mehr Lastwagenverkehr aufgrund der sich verbessernden Wirtschaftslage. Normalbenzin brach im Absatz übrigens um knapp 50 % ein seit es preislich mit dem Superbenzin gleichgestellt wurde und hat immer noch einen Marktanteil von 12,3 %.
Auch der Absatz von Heizöl zog deutlich an nachdem er im Vorjahr fast zum Erliegen gekommen war - denn wer sich im Vorjahr noch in Kaufzurückhaltung übte aufgrund der hohen Preise muss nun zukaufen um den Kessel wieder zu befüllen. Und das zu deutlich erhöhten Preisen, selbst im Vergleich zum Vorjahr, bei Preisen von 95 Euro pro Liter. So nahm allein hier der Umsatz bisher um 26 % zu.
Durch den Mehrverkauf an Heizöl liegt der Gesamtmarkt für Mineralölprodukte trotz des Einbruches bei den Kraftstoffen wieder im Plus und setzte 5,5 % mehr um.
Und warum ist das so. Bestimmt nicht, weil die Kunden kein Bezin mehr kaufen, sondern weil es sich einfach nicht mehr lohnt. Mittlerweile kostet Bezin das gleiche, also kauft der geneigte Kunde, sofern es sein Motor zuläßt, lieber Superbenzin, was ihm ein paar Kilometer pro Tankfüllung mehr bringt.
Oder aber, was auch gerne vergessen wird, viele Tankstellen bieten Normalbenzin gar nicht mehr an (weil die Kunden ja angeblich keins mehr wollen - ne, ist klar). Ein schöner Teufelskreis und für mich nur noch eine Frage der Zeit, bis es kein Normalbenzin mehr gibt.
Entertainment hat geschrieben:Oder aber, was auch gerne vergessen wird, viele Tankstellen bieten Normalbenzin gar nicht mehr an (weil die Kunden ja angeblich keins mehr wollen - ne, ist klar). Ein schöner Teufelskreis und für mich nur noch eine Frage der Zeit, bis es kein Normalbenzin mehr gibt.
Also ich habe bisher noch an jeder Tankstelle Zapfstellen für Normalbenzin entdeckt. Zwar wird es aufgrund der Preisangleichung wirklich nicht mehr so häufig getankt, aber bisher ist immer noch flächendeckend und problemlos verfügbar.
Subbotnik hat geschrieben:Und das zu deutlich erhöhten Preisen, selbst im Vergleich zum Vorjahr, bei Preisen von 95 Euro pro Liter.
Meinst Du vielleicht 95 Cent pro Liter bzw. 95 € pro 100 Liter?
Hallo,
also hier gibt es kein Normalbenzin mehr - zumindest an den freien Tankstellen ist er schon nicht mehr zu finden. Auch unsere She*l hat es vor einiger Zeit abgeschafft.
Ich muss auch zugeben, dass ich nicht mehr soviel Autofahre wie früher und ich weiß von vielen Anderen, denen es genauso geht. Auch wenn es hochgerechnet pro Tankfülllung "nur" 7-10€ mehr sind im Gegensatz zu, sagen wir Ende letzten Jahres, wo ich noch für 1,30€ getankt habe - es rechnet sich eben hoch und zusammengesetz am Jahresende ist es richtig viel Geld. Ich bin früher berufsbedingt jeden Tag 120 km gefahren, einmal nach Frankfurt rein und zurück. Meistens auch noch einen Tag am Wochenende, weil ich da auch arbeiten musste, oder auch zusätzlich noch mal zur Uni wenn die Zeit knapp war. Dann ab und zu nach Hause nach Westluxemburg, und meine 4000 km pro Monat waren da noch wenig.
Seit zwei Wochen lasse ich mein Auto stehen. Ich fahre damit nurnoch zum Darmstädter Hauptbahnhof, von da an steige ich in den Zug. Ich verliere dadurch Abends zwar eine Stunde Zeit und komme erst eine Stunde später nach Hause, aber ich spare dadurch sehr viel Geld und das motiviert mich eben gerade bei diesen Preisen, das unbequemere und zeitintensivere Bahnfahren auf mich zu nehmen. Eine Bahnkarte bezahlen muss ich nicht ,die hab ich durch meinen Studentenstatus, und die Parkkarte fürs Parkhaus in Darmstadt zahlt mein Arbeitgeber.
Ich denke, dass es langsam einfach vielen Menschen, die auch das nötige Kleingeld besitzen, an den deutschen Zapfstellen zu teuer wird. Für jeden summiert es sich und jeder versucht, das Autofahren zumindest ein bischen einzuschränken. Daher wundert mich der Rückgang des Treibstoffverbrauches an den Tankstellen auch wirklich gar nicht.
Mit dem Heizen ist es ja im Grunde das selbe, nur dass man es eben nicht einfach mal durch anderes ersetzen kann. Wir haben beispielsweise einen Kamin und eine Maisonette Wohnung und können so unseren Heizölverbrauch schon ein wenig einschränken, aber eben nicht so sehr, dass es wirklich merklich wäre. Bei meinen Eltern wird die Heizung abends eine Stunde früher auf Nachtschaltung gestellt, so war es diesen Winter, und auch meine Kolleginnen auf der Arbeit haben erzählt, dass sie eben inzwischen zu Hause lieber 3 Grad kälter haben und im Pulli rumlaufen als diese Preise wirklich zahlen zu wollen bzw. zu können.
So versucht jeder einzusparen, egal um welches der teuren Rohstoffe es sich handelt, und das schlägt sich eben auch auf den Preismarkt nieder. Vielleicht schafft es die geringere Nachfrage ja, die Preise wieder zu drücken, denn Angebot und Nachfrage bestimmen ja bekanntlich den aktuellen Markt und seine Preise und vielleicht führt das auch zu einer Verringerung der ständigen Spekulationen am Markt.
LG,H
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