Einbürgerungstest Deutschland
Ich habe 86 Prozent der insgesamt 30 Fragen korrekt beantwortet und bin mit meinem Ergebnis zufrieden. Zwar waren einige Fragen ziemlich schwierig, da ich mich für gewisse Bereiche wie Kunst eher weniger interessiere, aber eigentlich sollte jeder den Einbürgerungstest ohne Probleme bestehen, wenn er sich ein wenig mit Deutschland beschäftigt. Einige Fragen kann man schließlich auch mit dem gesunden Menschenverstand beantworten, weshalb man da schon einige Punkte sammeln kann.
Da bin ich aber komplett anderer Meinung.
Ich verbringe wohl einen großen Teil meiner Freizeit mit Meinungsbildung. Zeitung, Internet, Foren und Newsletter und das täglich. Als Student (hoffentlich bald mal fertig) bietet sich das gut an, wenn man vom Lernen einen rauchenden Kopf hat.
Dennoch, viele dieser Fragen musste ich raten (dennoch 90%). Eine der drei Antworten war meistens Bullshit, aber zwischen den restlichen zweien, HMM. Und nun, nach wiederholtem Versuch, die erste Frage: Nach dem Ende des Dritten Reiches war Deutschland in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Wer waren die vier Besatzungsmächte?
Wer zum Teufel, der in Afghanistan seit jeher lebte, soll und muss dies bitte wissen? Natürlich war es nicht Südafrika oder Brasilien, aber ob es die Engländer, Franzosen, Amis und Russen oder eben vielleicht doch die Kanadier waren, das interessiert doch keine Sau mehr.
Unsere eigenen Kinder, sagen wir mal 14, sollte man mal befragen. Schätze, ein Großteil würde es auch nicht auf die Reihe bringen. Und sind sie deshalb keine "Deutsche"? Das ist wieder einmal ein typisch Deutscher "Test", auswendig lernen, bestehen, vergessen.
PS: Nach zwei Semestern Geschichte als Wahlfach konnte ich zieml. eingebildet sein, zu wissen wann Amerika entdeckt wurde (nicht von diesem Wikinger :>). Kaum einer meiner Kommilitonen konnte mir das Jahr nennen.
PacMan hat geschrieben:Und nun, nach wiederholtem Versuch, die erste Frage: Nach dem Ende des Dritten Reiches war Deutschland in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Wer waren die vier Besatzungsmächte?
Wer zum Teufel, der in Afghanistan seit jeher lebte, soll und muss dies bitte wissen? Natürlich war es nicht Südafrika oder Brasilien, aber ob es die Engländer, Franzosen, Amis und Russen oder eben vielleicht doch die Kanadier waren, das interessiert doch keine Sau mehr.
Ähm die jeweiligen Besatzungmächte haben die (politische) Kultur in den jeweiligen Besatzungsgebieten massiv geprägt, allein deswegen ist dies wichtig.
Außerdem: Also wer eingebürgert werden möchte von dem kann man doch gerne mal verlangen dass er ein paar Fragen auswendig lernt (was man locker an zwei Tagen schafft) und sich mit dem Land beschäftigt in welches er einreist. Und ein Einbürgerungswilliger muss nur 50 % richtig haben, nur mal so! Er muss den Test nicht mit Bravour und Bienchen im Heft bestehen.
Hier geht es vor allem um ein annäherndes Verständnis der Kultur in welche man wünscht aufgenommen zu werden zu erwerben.
Ich hatte 86 Prozent der Fragen richtig. Fand einige Fragen aber seltsam und einige muss man als Ausländer auch nicht unbedingt wissen wie ich finde. Zum Beispiel die Frage zur deutschen Kunst, was auf dem einen Gemälde speziell abgebildet ist. Da konnte selbst ich nur raten.
Meiner Meinung nach sollte man bei den Fragen den Schwerpunkt doch mehr auf die Sprachkenntnisse setzen. Das ist doch das Wichtigste um in Deutschland leben und arbeiten zu können.
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