Ausbildung Handwerk: Wie richtig und erfolgreich bewerben?
Als Jugendliche oder Lehrstellensuchender muss man heutzutage manchmal schon durch viele tiefe Täler gehen, die immer wieder gleich aussehen – viele Bewerbungen, keine Zusagen und viel Frust. Doch eine Zusage hängt bei vielen Chefs, vor allem im Handwerk, nicht nur von guten Noten oder einem überzeugendem Bewerber ab, sondern vor allem legt man hier viel Wert auf Eigeninitiative und gut vorbereitete Bewerber.
Eigeninitiative durch persönliches Vorsprechen:
Statt die Bewerbung zuzusenden solle man sich dazu durchringen, persönlich beim Betrieb diese abzugeben, am besten beim Chef – auch wenn man zurückgewiesen werden sollte. So bekommt der zukünftige Arbeitgeber schon einmal eine Chance, jemanden besser aus der Nähe kennen zu lernen, was einen strategischen Vorteil gegenüber einem möglicherweise besseren Bewerber darstellt. Dabei sollte man stets betonen, selber die Entscheidung gefasst zu haben, bei dem Betrieb vorzusprechen – Äußerungen wie: „Mein Vater hat mich geschickt.“ sorgen für wenig Begeisterung und zeigen nicht, dass einem persönlich der Beruf am Herzen liegt. Wenn man viel Glück hat, wird man auch gleich zum Gespräch vorgeladen – natürlich sollte man dann schon gut vorbereitet hineingehen. Sollte man soweit kommen, hat man schon jede Menge Steine im Brett, die ein anderer erst einmal sammeln muss.
Dran bleiben und hartnäckig sein:
Sollte man die erste Hürde nicht überwinden und nicht gleich bis zum Chef vordringen oder kein Gespräch erzielen sollte man sich davon nicht ins Bockshorn jagen lassen. Man sollte es durchaus noch 2 – 3 Mal beim gleichen Betrieb auf diese Art und Weise probieren – dies vermittelt dem Chef, dass jemand ein ernsthaftes Interesse hat in seinem, und nur in seinem Betrieb lernen zu wollen und daran besonders interessiert und darum bemüht ist. Am besten man hat noch ein paar Argumente auf Lager, warum einen dieser Betrieb am Herzen liegt – auf diese Art und Weise hat man auch als Hauptschüler gute Chancen gegenüber einem Abiturienten, der sich u. U. noch bei 20 anderen Betrieben auf die gleiche Stelle beworben hat. Zudem haben viele Arbeitgeber zwar hier die Erwartung (bei Abiturienten), dass diese die Ausbildung gut meisten, diese aber u. U. zugunsten eines Studiums abbrechen oder nach der Ausbildung den Betrieb verlassen um zu studieren und so dem Betrieb nicht lange erhalten zu bleiben.
Praktikum verlangen oder anbieten:
Wenn alles nichts klappt, oder bevor man sich bewirbt, sollte man seinem Wunschbetrieb anbieten, ein Praktikum in diesem zu absolvieren – wenn es an dritter Stelle kommt, ist es ein weiteres Indiz dafür, dass man hartnäckig sein Ziel verfolgt, was als Willensstärke meist positiv und nur selten als Sturheit negativ ausgelegt wird.
Ein Praktikum kann man auch vor der Bewerbung machen, z. B. in den Ferien. Das verschafft Pluspunkte, man lernt den Betrieb kennen und kann sich so besser in seiner Bewerbung darauf einstellen und genau auf Bedürfnisse und Fragen eingehen, was einem ein deutliches Plus im Gegensatz zu anderen im Bewerbungsverfahren verschafft. Außerdem kann sich der zukünftige Chef ein gutes Bild machen, daher sollte man im Praktikum alles geben, da man voraussetzt, dass die meisten hier engagierter sind und es dann später etwas mehr schleifen lassen. Wenn hier jemand schon mittelmäßig startet, macht das keinen guten Eindruck.
Vorstellungsgespräch ernst nehmen und darauf vorbereiten:
Das Vorstellungsgespräch ist die wichtigste Station auf dem Weg zur Bewerbung – hier können vermeintlich gute Bewerber oft schnell einpacken und vermeintlich schlechte ordentlich punkten, wenn sie gut vorbereitet sind. Man sollte sich auf jeden Fall darüber erkundigen, wo der Betrieb genau tätig ist und was er genau macht – die meisten Betriebe haben heutzutage eine Präsenz im Internet wo sie für sich werben, ansonsten sollte man im Vorfeld bei dem Betrieb vorbeischauen, denn zumindest auf den Fahrzeugen der meisten Handwerksbetriebe findet man oft umfangreiche Auflistungen über das Leistungsspektrum. Am besten Zettel und Block mitnehmen, wenn man sich nicht alles merken kann – wenn man etwas nicht versteht -> dafür gibt`s Talkteria und Wiki.
Angemessene Kleidung beachten:
Ein Freizeitoutfit, Kaugummi und andere Eigenarten sind strikt tabu – das macht immer einen schlechten Eindruck. Aber Overdressed im Anzug sollte man auch nicht auftauchen, denn erstens sollte man nicht besser als der Chef herumlaufen und zweitens wird einem von einem Handwerksmeister sonst kaum geglaubt, dass man auch in der Werkstatt mit anpacken kann. Eine gute, saubere Jeans mit Hemd ist der Durchschnitt der erwartet wird – mehr als eine Anzugshose mir Hemd sollte es allerdings nicht sein.
Einstellungstest beachten und aufmerksam sein:
Letztendlich sollte man sich auch um den immer öfter vorkommenden Einstellungstest vorbereiten - hier wird nicht nur Wissen abgefragt, meist Fragen zur Allgemienbildung und einfache Fragen zum Beruf, sondern auch subtil getestet.
Wenn der Chef also beim schriftlichen Test mehrmals Zwischenfragen stellt, soll das nicht zufällig sein, sondern man möchte damit prüfen, ob derjenige zuhört und schnell reagieren und umdenken kann und wie lange er dazu braucht, zu reagieren, zu antworten und sich wieder zu konzentrieren.
Genauso verhält es sich, wenn der Chef aufsteht, etwas zufällig verliert, etwas vom Schreibtisch fällt. Hier wird ebenfalls subtil getestet, ob einem dies auffällt und ob der Bewerber so höflich ist, darauf zu reagieren, es aufzuheben oder andere Dinge.
Meist lässt man auch 2 oder mehrere Bewerber gleichzeitig zu einem Gespräch erscheinen - nicht um den Wettbewerb z deomnstrieren, sondern um zu sehen, wie sich jeder einzelne verhält, wenn Druck auf ihm lastet.
Es gibt mittlerweile auch von den Arbeitsämtern finanzierte Kurse, die sich
"wie bewerbe ich mich richtig" nennen, und die Leuten dabei helfen eine ordentliche Berbung zu verfassen und sie auf einige Eventualitäten bei Gesprächen vorbereiten.
Einfach beim ortsansässigen Arbeitsamt mal informieren.
Subbotnik hat geschrieben:Praktikum verlangen oder anbieten:
Ich habe auch den Eindruck, dass gerade im Handwerk ohne Praktikum schlecht ein Ausbildungsplatz zu bekommen ist. In meinem Bekanntenkreis gibt es schon einen Handwerksbetrieb, der einen Azubi nur dann einstellt, wenn dieser vorher ein mindestens zweiwöchiges (vergütetes) Praktikum im Betrieb absolviert hat. So lernen sich beide Seiten schon mal vorher kennen und auch der Azubi-Anwärter bekommt einen reellen Eindruck vom Wunschberuf. Oft ist es leider so, dass völlig unrealistische Erwartungen von Seiten der Bewerber kommen.
Daher: ein Praktikum macht so ziemlich immer Sinn!
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-6037.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Notebook von Plus 3291mal aufgerufen · 3 Antworten · Autor: Simone1987 · Letzter Beitrag von Entenhausen
Forum: Hardware
- Notebook von Plus
- Lohnen sich Asien Fonds? 4350mal aufgerufen · 4 Antworten · Autor: Balthasar · Letzter Beitrag von FinanzScout
Forum: Geldanlage
- Lohnen sich Asien Fonds?
- Überweisung rückgängig machen 5793mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Player · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Geld & Finanzen
- Überweisung rückgängig machen
- Geld verdienen mit medzinischen Studien - was meint Ihr? 17327mal aufgerufen · 16 Antworten · Autor: Midgaardslang · Letzter Beitrag von winny2311
Forum: Geld & Finanzen
- Geld verdienen mit medzinischen Studien - was meint Ihr?
- Lohnende Anlage: Energiespar Aktien 4000mal aufgerufen · 3 Antworten · Autor: vonZitzebitz · Letzter Beitrag von FinanzScout
Forum: Geldanlage
- Lohnende Anlage: Energiespar Aktien