Provider verweigern den Kampf gegen Raubkopierer
Nachdem das Gesetz zur besseren zivilrechtlichen Durchsetzung geistiger Eigentumsrechte vom Bundesrat verabschiedet wurde, geht nun scheinbar der Kampf mit den Providern und den Rechteinhabern weiter. So wird den Providern vorgeworfen, sich gegen den Kampf gegen die Raubkopierer zu stellen, weil sie keine Anstalten machen würden, nach Lösungsvorschlägen gegen die vielen illegalen Downloadportale zu suchen. Sie scheinen sich gar nicht für das Problemfeld zu interessieren, obwohl die illegalen Daten über ihre Server und Internetleitungen übertragen werden.
Der Vorschlag, eine Internetleitung eines Verbrauches nach mehrmaligen, auffälligen illegalen Downloads zu sperren, wurde bereits vom EU-Parlament abgelehnt. Es bedeute einen zu massiven Eingriff in die Grundrechte eines Menschen, wenn ihm von Staatswegen her der Zugang zum Internet verboten wird.
Durch das beschlossene Gesetz erhalten Rechteinhaber einen Auskunftsanspruch gegen Rechtsverstöße durch unbeteiligte Dritte, demnach also die Internetprovider. Die Herausgabe der IP-Adressen und Nutzerdaten sind jedoch nur bei einem Entscheid eines Richters anzuwenden. Dieses Gesetz soll vor allem diejenigen Rechtsverletzer herausfiltern, die im gewerblichen Ausmaß ein illegales Angebot an Inhalten präsentieren. Abmahnwellen gegen einzelne Benutzer soll das Gesetz verhindern. Bei einzelnen, privaten Rechtsverstößen sollen die Verantwortlichen mit einem Bußgeld von 100 Euro bestraft werden.
Wie seht ihr den Beschluss dieses neuen Gesetzes an? Ist es berechtigt, den Internetprovidern vorzuwerfen, nichts gegen die illegalen Downloads zu unternehmen?
Tatsache ist doch, dass es heut zu Tage so viele illegale Downloads gibt, wie seit Beginn der Internetgeschichte nicht. Auf der einen Seite wollen die Provider ihre zahlenden Kunden nicht abschrecken, so wie man es schon anhand einer Seitensperrung erkennen kann (Arcor sperrt Zugriff auf YouPorn und andere Seiten), auf der anderen Seite jedoch gehen den Rechteinhabern unzählige Gewinne verloren. Ich könnte mir vorstellen, dass in Zukunft weitere Einschränkungen gegen die Verbraucher vorgenommen werden, die nicht unbdeingt von den Providern her resultieren, sondern per Gesetz verabschiedet werden. Wer nichts Schlimmes im Internet anstellt, braucht auch keine Angst vor den Beschlüssen zu haben.
Nun möchte ich aber eure Meinungen und Ansichten zu dem Vorwurf an den Providern hören.
IceKing32 hat geschrieben:Auf der einen Seite wollen die Provider ihre zahlenden Kunden nicht abschrecken, so wie man es schon anhand einer Seitensperrung erkennen kann (Arcor sperrt Zugriff auf YouPorn und andere Seiten), auf der anderen Seite jedoch gehen den Rechteinhabern unzählige Gewinne verloren. I
Das Gesetz ist weitaus komplexer und nicht nur auf die "100 Euro" Grenze zu reduzieren, siehe: Teure Abmahnung - bald Schluss mit überzogenen Forderungen?. Durch die "anderen Umstände" soll auch weiterhin gewährleistet werden, dass Rechteinhaber nicht um ihr Gut betrogen werden.
Wo hast Du denn den Unsinn her, dass Arcor youporn gesperrt hat weil man den Kunden schützen will? So ein Blödsinn, denn damit tut man sich keinen Gefallen bei den Kunden - Arcor sperrte den Zugang da man von einem Konkurrenzanbieter in diesem Bereich abgemahnt wurde, ganz einfach!
Dass die Provider in ihren Grenzen versuchen den Kunden zu schützen ist auch normal und nur in deren Eigeninteresse - wäre es anders würden viele scharenweise davonlaufen.
Ich finde auch, dass die Provider auch nichts damit zu tun haben, sondern die Hoster, bei denen die Server stehen.
Das wäre ja so, als wenn ich sagen würde, die Bundesrepublik muss die A1 dichtmachen, weil dort viele Kriminelle unterwegs sind, was nur ein übertriebenes Beispiel ist.
Wenn ich z.B. auf eine Torrentseite gehe, dann kann ich mir diese ja anschauen. Das Recht muss man mir ja zugestehen. Erst, wenn ich einen Download starten würde, wäre dies illegal. Nur wie gesagt, da sehe ich nicht die Provider in der Pflicht, sondern die Hoster. Aber die stehen in Staaten, die keine großartigen Gesetze gegen Downloader und Copyrightbestimmungen haben.
Da muss sich die Film- und Musikindustrie schon was einfallen lassen.
Normalerweise sollten die Serverbetreiber für den Inhalt der Webseiten verantwortlich sein oder besser gesagt, sie sollten ihre Kunden dafür haftbar machen können in vollem Umfang. Trotz dessen, das dies in den AGBs steht, gibt es immer noch viele ausländische Server, an denen andere Rechte gelten als wie bei uns. Somit sind diese nicht greifbar und die Contentindustrie versucht dann das ganze über die Provider. Ob das ganze rechtmäßig ist, läßt sich nicht genau sagen, aber ich meine nein.
Ebenso kann der reine Download einer File noch lange nicht strafbar sein, nur weil die Beispeilsweise "Indianer Jones" heißt. Wer sagt denn, das es sich wirklich um einen der Filme handelt oder vielleicht auch um ein Spiel? Das kann keiner überprüfen. Ebenso gut kann da ein Safariabenteuer eines mir bekannten Menschen enthalten sein, der mir nur seine Bilder zeigen wollte und sich dabei wie Indianer Jones vorkam.
Ist alles rechtlich auf sehr wackeligen Beinen, aber solange die Politik da nicht massiv eingreift, kann die Contentindustrie da schaltenund walten, wie sie möchte. Stattdessen geht die Politik den Weg, der von der Industrie gefordert wird und bekräftig diese noch in ihrem Weg. Der Dumme ist dann mal wieder der ehrliche Kunde.
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