Urbane / moderne Legenden und Sagen
Zuerst hoffe ich, das hier die richtige Kategorie dafür ist, wenn nicht, bitte ich, das es verschoben wird. Wer kennt sie nicht, Sagen die man sich an Winterabenden gemütlich vor'm Kamin erzählt, oder im Sommer, nachts mit ein paar Leutchen im Zelt in der Nähe eines Waldes. Sie sind meist dem Freund eines Onkels oder einem Bekannten des Schwagers eines Freundes passiert. Ich würde gerne mal eure Legenden / Sagen hören bzw lesen, und euch fragen, was ihr davon haltet, genauso wie ein gleichnamiger Film "Düstere Legenden" bzw "urban legends".
Ich hab mal ein bisschen überlegt, welche Legenden ich gehört habe.
Ein Ehepaar hat eine Tochter, die auch verheiratet ist. An einem Wochenende hat sich das Ehepaar dazu entschlossen sie zu besuchen. Als das Ende des Wochenende näher kam, wollte das Ehepaar losfahren. Bei der Hälfte des Weges, mitten im Wald, passiert es, das Auto blieb stehen - "wir haben vergessen zu tanken", sagt der Mann.
Da die Frau ziemlich müde war, und nach Hause wollte, entschloss sich der Mann mit einem Benzinkanister zur nächsten Stadt zu gehen, um Benzin zu holen. Die Frau wollte es anfangs nicht, doch sie ist dann doch im Auto geblieben. Um sich die Zeit zu vertreiben, machte sie das Autoradio an.
"Eine wichtige Durchsage: vor einer halben Stunde ist ein Geisteskranker aus der Psychiatrie ausgebrochen, er gillt als sehr gefährlich". Die Frau bekommt Angst, und gleichzeitig macht sie sich sehr große Sorgen um ihren Mann.
Ein paar Stunden später hörte sie Geräusche - vom Autodach. Es schien eine Art klopfen zu sein. Ein paar Stunden später, als es langsam hell wurde, stand plötzlich die Polizei neben ihr, sie kurbelte das Fenster runter und die Polizisten sagten zu ihr: "Sie steigen jetzt ganz langsam aus und schauen keineswegs auf ihr Autodach, haben Sie das verstanden?"
Die Frau nickte, stieg aus und ging ein paar Schritte. Die Neugier hat natürlich gewonnen, sie drehte sich um und sah, wie dünner Mann den Kopf ihres Ehemannes in der Hand hat, und ihn immer wieder auf das Autodach schlug.
Oder hier eine etwas kürzere: Ein Mann, der Lastwagenfahrer ist, ist auf dein Heimweg und freut sich schon auf deine Frau und sein Kind. Der Mann hat es sich angewöhnt, wenn er einen Tag frei hat, das er den LKW zu Hause vor seiner Tür parkt. So hatte er es auch dieses Mal vor. Auf dem Bürgersteig, wo er immer parkt, steht ein Karton, er dachte sich nichts bei, fuhr über diesen rüber, parkte, und ging rein. Als er reinkam begrüßte er seine Frau und fragt nach seinem kleinen Jungen. Die Frau sagte: "Der spielt draußen ein bisschen mit einem Karton."
Hier noch eine etwas schönere Legende: In einer schriftlichen Abi-Prüfung im Fach Ethik lautete die Frage "Was ist Mut?" Ein Schüler schrieb auf sein Blatt "Das ist Mut" und gibt seine Klausur ab. Er bekam 15 Punkte...
Sage über das Lied von Pink Floyd "The Wall": Bei der Produktion des Liedes war ein Tontechniker natürlich dabei. Es wurde immer später, und es waren alle ein wenig erschöpft und gingen nach Hause, außer der Tontechniker, er wollte das Lied noch zu ende mischen. Am nächsten Tag war der Tontechniker verschwunden und einige Tage später fand man ihn auf dem Dachboden - er hat sich erhängt.
Sie hörten sich das fertige Lied an. An der Stelle "All in all it's just another brick in the wall" waren ganz deutlich die deutschen Worte "Hol ihn, hol ihn unters Dach" zu hören. Nach weiteren Recherchen wurde herausgefunden, dass der Tontechniker in einem Waisenhaus aufwuchs, er dort misshandelt worden ist und im Dachboden eingesperrt worden ist. Hört euch das Lied mal an, die Stelle gibt es wirklich.
Es gibt noch eine Menge solcher Sagen, und ich würde mich auf Antworten freuen.
Das sind ja wirklich tolle Urban Myths! Ich werde hier auch mal einen schreiben, den ich mal vor einiger Zeit gehört habe:
Ein Raucher kauft sich eine Schachtel Zigaretten und entschließt sich, diese gegen Brand zu versichern in Höhe von einer Million Dollar. Er raucht sie natürlich und geht zur Versicherung, um die Million zu kassieren und gewinnt (er bekommt die Million)!
Die Versicherung kann das nicht auf sich sitzen lassen und verklagt den Mann wegen schwerer Brandstiftung. Der Mann verliert den Prozess und muss 2,5 Millionen Dollar Strafe bezahlen.
Diese Storys sind immer wieder interessant. Die meisten kannte ich, außer der oben genannten Rauchergeschichte. Klingt so dermaßen typisch amerikanisch irgendwie
Nunja, eine kleine will ich auch zum besten geben. Dazu muss ich sagen, dass der Vater eines Bekannten von mir ein Bestattungsunternehmen leitet in welchem sein Sohn auch häufig mithilft. Naja hier also die Geschichte:
Eine Frau hat im Intimbereich ein unangenehmes Jucken und geht deswegen zum Frauenarzt. Dieser diagnostiziert einen Pilz und verschreibt ihr Antibiotika, welche Abhilfe schaffen sollen. Am nächsten Tag steht bei ihr jedoch die Polizei vor der Tür und stellt unangenehme Fragen über ihren Genitalpilz. Als sie sich das nicht bieten lassen will und nach dem Grund fragt erklärt man ihr, dass dieser Pilz sich nur an Leichen bildet. Das wirft plötzlich ein ganz anderes Licht auf ihren Freund, welcher im Leichenschauhaus arbeitet...
Wenn ihr die Sucht nach Urbanen Legenden echt voll befriedigen wollt sei empfohlen: DieSpinne in der Yucca-Palme und die nachfolgenden Bände. Von einem Göttinger Professor zusammengetragen und sehr unterhaltsam zu lesen.
Das manchmal etwas so völlig gaga klingt, das e nur eine Urbane Legende sein kann und sich nachher das Gegenteil rausstellt, ist mir mal passiert:
Auf einer Party in Braunschweig (ich alleine unter lauter schwer alkoholisierten Biologen und torkelnden MaschBauern), zwei Typen vor mir unterhalten sich über eine gar gräßliche und blutige Geschichte, die beide als "bestes Beispielfür ne Urbane Sage" bezeichneten, weil
1. Schwer moralisch
2. Total tragisches Ende
3. Niemand wäre soblöd... oder?
Es ging um eine Party im Spätherbst, wo einer auf die Idee kam die anderen Gäste mit einer laufenden Kettensäge zu erschrecken (was ein toller Gag, bestimmt ein Brüller). Natürlich völlig betrunken, stolpert in den Raum, glibbert auf einigen Blättern aus und im fallen verletzt er zwei anwesende Mädchen schwer und fällt selbst in die laufende Säge, die ihm den ganzen Brustkorb aufreisst und er verblutet.
Ich sitzt so da, schwenke meinen Wodka ohne alles und denk "Nanu, die Geschichte kennste aber!" (tipp den Erzähler auf die Schulter) "Du-hu das war aber nicht rein zufällig im Harz, vor ein paar Jahren?" - "Äh, kann sein, hab sie von einem Freund der in Clausthal studiert.".
Aha, alles klar. Die Clausthaler mal wieder, müssen alles dramatisieren. (ich) "Also, erstens ist da niemand verletzt worden - abgesehen von einem Regal, was aber schon etwas morsch war und zweitens isser nicht gestolpert, weil: So besoffen war er nun auch wieder nicht.". Und woher ich das wissen wollte. Nun in dem Fall nicht vom berühmten Freund eines Freundes, sondern: Selbst anwesend. ^^ Aber um ein Haar hätte ich die Geschichte nimmer wiedererkannt.
Lustigerweise nutzen die beiden nicht die Gelegenheit danach zu fragen, wie man nur auf die Idee kommt mit laufender Kettensäge eine Kellerparty zu erstürmen. Nun, wir vermuten bis heute: Er wollte dieses Regal endlich entsorgen. Von ihm selbst kam nur ein "Woher soll ich denn das nach Liter Glühwein noch wissen?!"
Seitdem frag ich mich manhmal, ob nicht manche Legende gar nicht so legendenhaft ist.
da_blubb hat geschrieben:Sage über das Lied von Pink Floyd "The Wall": Bei der Produktion des Liedes war ein Tontechniker natürlich dabei. Es wurde immer später, und es waren alle ein wenig erschöpft und gingen nach Hause, außer der Tontechniker, er wollte das Lied noch zu ende mischen. Am nächsten Tag war der Tontechniker verschwunden und einige Tage später fand man ihn auf dem Dachboden - er hat sich erhängt.
Sie hörten sich das fertige Lied an. An der Stelle "All in all it's just another brick in the wall" waren ganz deutlich die deutschen Worte "Hol ihn, hol ihn unters Dach" zu hören. Nach weiteren Recherchen wurde herausgefunden, dass der Tontechniker in einem Waisenhaus aufwuchs, er dort mißhandelt worden ist und im Dachboden eingesperrt worden ist. Hört euch das Lied mal an, die Stelle gibt es wirklich.
Selten so einen Quatsch gelesen. Wenn man etwas hören will, hört man es tatsächlich, ob es nun tatsächlich so vorkommt oder nicht. In diesem Falle singt der Kinderchor halt etwas "schlampig" "All in all ..." Seit wann sind denn auch satanische Botschaften auf Platten auf deutsch?
@bsm123
"satanistisch" soll es ja nicht sein. Und ntürlich hast du recht, wenn man erwartet, etwas bestimmtes zu hören, hört man es auch, sofern es sich nur irgendwie da rein quetschen lässt. Es behauptet hier doch niemand, dass diese Story wirklich wahr ist, es dient nur der allgemeinen Belustigung
Wirklich wahr hingegen ist, das einst Anfang der Neunziger eine von der Zensur etwas angenervte Band, der man auch die üblichen "rückwärts-wirds-teuflisch" Sachen unterstellte (welch Umstand! Die waren schon vorwärts gehört ausreichend düster ...) schließllich auf eine ihrer Vinylpublikationen einen Soundschnispel pressten, wenn man den hörte kam "Wer das hört ist doof" raus.
Die meisten der satanischen Botschaften beruhen darauf das wir versucht sind sinnvolles hören zu wollen. Gab es nicht mal einen Radiosender der diese ganzen wüsten "Verhörer" gesammelt hat?
bsm123 hat geschrieben:
Selten so einen Quatsch gelesen. Wenn man etwas hören will, hört man es tatsächlich, ob es nun tatsächlich so vorkommt oder nicht. In diesem Falle singt der Kinderchor halt etwas "schlampig" "All in all ..." Seit wann sind denn auch satanische Botschaften auf Platten auf deutsch?
Öhm, das Thema heißt nicht umsonst "Legenden und Sagen". Legenden und Sagen beinhalten für mich Geschichten, die unter Umständen Ansätze für reale Inhalte haben, aber keineswegs passiert sein müssen. Was du als Quatsch einstufst oder nicht, sei immer noch dir überlassen.
Aber jetzt mal wieder back to Topic.
Die Bücher "Die Spinne in der Yucca-Palme" hab ich gelesen - es ist ja eine Bücherreihe, wo aber jedes Buch einen anderen Titel hat. Da ich selber aus Göttingen komme, erkenne ich schnell ein paar Sagen wieder, die mir früher, ab und an, mal erzählt worden sind. Viele Geschichten, die dort veröffentlicht worden sind, spielen im Umkreis von Göttingen statt, wo man sich wundert, das dort diese angeblichen Geschichten "passiert sind", vor allem ist es auch immer wieder spannend zu lesen, wenn man die Gegend selber kennt.
@Taline
Die Story hab ich auch schon ein paar Mal gehört, und finde sie eigentlich nicht schlecht - ob wahr oder nicht sei mal dahin gestellt, aber als ich das das erste Mal hörte, kam ich doch schon ein bisschen Gänsehaut.
@Nephele
Von einer ähnlichen Geschichte hab ich auch schonmal gehört, aber man merkt, wie die Informationsüberrgabe sich immer ändert. Einer lässt was weg, einer erfindet was dazu - ein gutes Beispiel ist "stille Post", wo es eigentlich ähnlich ist
Nette Varinte ist auch: Ein Haufen ziemlich verstrahlter und vermutlich schrecklich betrunkener Landeier nimmt sich diese Wandersagen zum Vorbild, um die Langweile am Samstagabend zu vertreiben, immer davon ausgehend, das die Leute die spät Nachts durch die ländliche Einöde brausen eh erwarten das dort gleich eine Horde Hinterwälder hinter im Busch vorspringen und satanische Riten vollziehen.
In Ermangelung einer Kinderpuppe (wie in der Wandersage) wird die Gummipuppe des einen auf der Straße plaziert (vorher etwas angezogen, soll ja nach einem "echten" Körper aussehen) und die ganze schwer angeschickerte Mischpoke versteckt sich hinter dem nächsten Busch. Auto kommt, Auto hält, Fahrer und Beifahrer steigen aus, schnappen sich die Puppe und steigen wieder ein, fahren weg. Die Jungs in den Büschen blicken etwas planlos, das ganze ging so schnell, das sie ihren Einsatz total verpassten. Blöd daran war nur, das die Typen die die Puppe einkassierten aus einem der Nachbarkäffer kamen und sich noch Jahre später über diese Laientheaterveranstaltung böse lustig machten.
Hingegen die Nummer mit der toten Oma im Perser auf dem Autodach sollte man besser nicht versuchen: Es reichte schon ein toter Hund um beachtlichen Ärger mit einem erbosten Zöllner zu bekommen, der das ganze für einen eher schlechten Scherz hielt.
Taline hat geschrieben:Eine Frau hat im Intimbereich ein unangenehmes Jucken und geht deswegen zum Frauenarzt. Dieser diagnostiziert einen Pilz und verschreibt ihr Antibiotika, welche Abhilfe schaffen sollen. Am nächsten Tag steht bei ihr jedoch die Polizei vor der Tür und stellt unangenehme Fragen über ihren Genitalpilz. Als sie sich das nicht bieten lassen will und nach dem Grund fragt erklärt man ihr, dass dieser Pilz sich nur an Leichen bildet.
Diese Geschichte wurde mir auch einmal erzählt, aber ich bin schon ein wenig geschockt das es anscheinend eine geläufige Legende ist, da mir die Story als echtes Ereignis über 2 Ecken verkauft wurde. So kann es gehen.
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