Was tun wenn das Studium zum Fiasko wird?
Nun hat man, ach, Philosophie, Juristerei und Medizin, und leider auch Theologie, jahrelang studiert mit heißem Bemühn und Geld ausgegeben für sinnlos Tand – und nun steht man da mit leerer Hand.
Die Frage ist dann, was macht man, wenn das Studium in die Binsen geht – oder was sollte man tun, wenn absehbar ist, dass man alles schafft, nur nicht die Prüfung oder man auf einmal merkt, dass das Studium alles ist, nur nichts für einen persönlich? Den Weg weitergehen oder doch über etwas neues nachdenken? Den nächsten Schein oder das nächste Semester anvisieren oder doch den frühzeitigen Absprung wagen um nicht weiter sinnlos Zeit zu verschwenden?
Wenn man für sich entschieden hat, dass es so nicht mehr weitergeht, sollte man natürlich nicht aus dem Bauch heraus den Sprung ins kalte Wasser wagen und nicht wissen was danach kommt – denn unvorbereitet stürzt man meist in den nächsten Trubel. Und der Ausweg den sich viele vor Augen halten, dass man problemlos auch einen anderen Weg gehen könne, der ist oftmals ein Irrweg solange man nicht weiß, wohin.
Ein Ausweichplan ist daher nie etwas falsches, aber auch niemals die ultima ratio – einerseits kann dieser eine Motivation darstellen, um sich im Studium zu stärken, da man ja „noch was in der Hinterhand hat“, andererseits sollte man daran denken, dass man sich nicht darauf ausruhen sollte um sein Studium hinten an zu stellen und diesen auf sich zukommen zu lassen.
Möglichkeiten gibt es viele – so könnte man, wenn das Wunschstudium noch nicht sicher ist, darüber nachdenken, beispielsweise einen Ausbildungsberuf bis zum Zuschlag aufzunehmen oder sich ein Jahr in Freiwilligendiensten zu engagieren oder im Ausland Erfahrungen zu sammeln. Wer sich sicher ist, nur warten zu müssen, um sein Studium zu erhalten kann auch im Sinne der zu erwartenden Kosten auch daran denken, arbeiten zu gehen um schon etwas für das Studium beiseite zu legen, solange man sich damit nicht ein mögliches BaföG verscherzt. Im Grunde ist die Wartezeit vor dem Studium ein weites Feld, Möglichkeiten gibt es hier viele.
Wer neben dem Studium arbeitet, nicht gerade als letzter Depp, und davon nicht schlecht zehrt könnte sich überlegen, sich dieser zu widmen – jedoch sollte man sich über die Konsequenzen natürlich im Vorfeld bewusst sein, auch wenn sich hieraus gute Chancen ergeben können. Denn der Wind kann sich auch schnell drehen, wenn man auf einmal ohne Ausbildung, nur mit dem Abi und ein paar Referenzen in der Hand vor dem Berufsberater steht. Zudem sollte man seien Chancen auch gut abklären, man wäre nicht der erste Studi der zuerst einen befristeten, gut bezahlten Arbeitsvertrag erhalten hätte und am Ende keine Verlängerung.
Eine abenteuerlichere Möglichkeit wäre das Auswandern – denn in vielen Ländern hat man auch mit einem abgebrochenem Studium noch sehr gute Chancen auf einen guten Job in dem betreffenden Land, da die Qualifikation die man in den ersten Studienjahren in Deutschland erwirbt dort teilweise die von ausgebildetem und dort studiertem Fachpersonal übersteigen kann. Nur sollte man sich dann auf einen harten Weg einrichten und viel Arbeit, um den hier erworbenen Vorsprung beizubehalten und auszubauen – denn von nichts kommt nichts und auch vermeintlich rückständige Länder holen in der Ausbildung rapide auf.
Ähnlich verhält es sich mit der Selbstständigkeit – auch sie kann ein großes Risiko bergen, aber die erworbenen Kenntnisse könnten hier schon nutzen, um einen Wettbewerbsvorteil zu haben, den man nutzen kann und so kann man die Zeit bis zum möglichen Durchfallen auch dazu nutzen, um sein Unternehmen zu planen und aufzubauen.
Beide Wege sind hochriskant und sollten natürlich sehr gut durchdacht werden – und nur wenn man trotz des enormen Risikos sicher ist, dass es was werden kann, sollte man den Sprung wagen um am Ende nicht zu tief zu fallen.
Eine Möglichkeit, bevor man als Studienabbrecher auf ALG II losziehen darf ist jedoch immernoch das Umentscheiden – in der Not immernoch besser als gar nichts. Auch hier wäre man nicht der erste, der feststellt, dass das angestrebte Studium nicht das richtige ist und man mit einer anderen Lösung besser fahren würde. Je nachdem sollte die Entscheidung natürlich zu einem Zeitpunkt fallen, an dem eine leichte Umkehr noch möglich ist, oder man soweit fortgeschritten ist, um die investierte Zeit und gesammelten Erfahrungen möglicherweise in einen anderen, ähnlichen Studiengang zu übernehmen und anrechen zu lassen.
Subbotnik hat geschrieben:Eine Möglichkeit, bevor man als Studienabbrecher auf ALG II losziehen darf ist jedoch immernoch das Umentscheiden – in der Not immernoch besser als gar nichts. Auch hier wäre man nicht der erste, der feststellt, dass das angestrebte Studium nicht das richtige ist und man mit einer anderen Lösung besser fahren würde. Je nachdem sollte die Entscheidung natürlich zu einem Zeitpunkt fallen, an dem eine leichte Umkehr noch möglich ist, oder man soweit fortgeschritten ist, um die investierte Zeit und gesammelten Erfahrungen möglicherweise in einen anderen, ähnlichen Studiengang zu übernehmen und anrechen zu lassen.
Die Umentscheidung ist eine Möglichkeit, die einige Kommilitonen von mir genutzt haben. Sie haben dann von Informatik zur Wirtschaftsinformatik gewechselt, auch im Studiengang Mathematik ist das wohl vorgekommen.
Ich finde das überhaupt eine überlegenswerte Alternative, weil es wohl schon einige Studis gibt, die aus einer bestimmten Motivation heraus (meist der Vorliebe für ein Fach) eine bestimmte Studienrichtung wählen.
In dieser Situation kann es durchaus sein, dass ein anderer Studiengang wider Erwarten doch besser zu den eigenen Vorlieben passt. Vorbeugend wäre hier natürlich genauere Information im Vorfeld.
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