Gestaltende Interpretation - Wie schreiben?

vom 18.05.2008, 17:17 Uhr

Hallo,

Am Dienstag schreiben wir eine Deutscharbeit. Wir haben zwar 3 Auswahlmöglichkeiten, aber alle 3 Themen beziehen sich auf unsere Lektüre: Faust I + Faust II. Am Freitag sagte uns unser Deutschlehrer, dass ein Thema eine Gestaltende Interpretation sein wird. Da es da aber geklingelt hat, konnte er uns die Frage nicht mehr beantworten, wie genau man eine solche schreibt.

Deshalb würde es mich freuen, wenn mir jemand sagen könnte, wie genau eine solche Gestaltende Interpretation aufgebaut ist. Falls jemand nicht weiß, was das ist: Grob gesagt geht es darum, einen freien Text zu einer bestimmten Szene selbst zu schreiben.

Wie der Rest, also Einleitung, der Hauptteil (außer diesem freien Text) und der Schluss aussieht, weiß ich nicht

Ich hoffe es kann mir jemand helfen, denn ich würde dieses Thema schon gerne wählen, da ich es einfach finde, einen Text zu einer Szene zu erfinden.

Benutzeravatar

» Chiquitalina » Beiträge: 2311 » Talkpoints: -3,62 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Naja, der Kreativteil kann alles mögliche sein, ein Tagebucheintrag, ein Brief, ein innerer Monolog... da musst dich wahrscheinlich überraschen lassen.

Zusätzlich musst du wohl auch noch eine Szene ganz normal analysieren, so war das bei uns zumindest immer. Und wie das funktioniert weißt du ja sicherlich.

LG Cala

Benutzeravatar

» Cala » Beiträge: 1639 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ja - Nein. Das mit dem Kreativteil weiß ich, und das kann ich auch. Aber was schreibt man da sonst noch?

Mein Problem fängt schon bei der Einleitung an: Es ist klar, dass ich zuerst kurz den Inhalt des Buches zusammenfasse. Aber schreibt man da noch etwas besonderes rein bei dieser Aufsatzform? Irgendjemand meinte, dass man die Stelle, zu der man den kreativen Text verfassen soll, noch in den Kontext einbringen soll. Sprich, dass man erklären soll, an welcher Stelle diese Szene vorkommt usw.

Stimmt das denn?

Und dann schreibe ich ja im Hauptteil meinen kreativen Teil, ok. Aber da schreibt man doch noch mehr, als eben nur seinen kreativen Text oder? Meine Mutter meinte, dass man noch erklären soll, wieso man den kreativen Text so gestaltet hat usw. Ist das so richtig?

Aber was schreibe ich dann in den Schluss? Da habe ich garkeine Vorstellung.

Benutzeravatar

» Chiquitalina » Beiträge: 2311 » Talkpoints: -3,62 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallöchen,

also bei uns hießen solche Aufgaben immer "kreatives Gestalten".

Ich kann jetzt nur von meinen Erfahrungen in meinem Kurs ausgehen, aber bei uns sahen die Aufgaben immer so aus, dass man halt z.B. bei Werther einen "Antwortbrief" schreiben sollte. Ein anderes mal war es so, dass man zur Analyse und Interpretation einer Szene, die Szene weiterführen, also anders beenden sollte, als sie wirklich endet.

In unserer Abiturprüfung im April gab es eine Aufgabe, wo man 3 Szenen aus dem Woyzeck hatte, alle Analysieren und Interpretieren musste und dann zu einer Szene einen Theatercommentar schreiben sollte, warum man diese Szenen für den Anfang des Theaterstücky gewählt hat.

Was deine Mutter gesagt hat, dass man einbringen soll, warum man den kreativen Text so gestaltet hat, hat meiner Meinung nach nichts in dem kreativen Text zu tun. Es wäre doch kein kreativer text mehr, wenn du in dem text schreibst, warum du das so geschrieben hast. Eine Begründung würde ich nur geben, wenn in der Aufgabe auch steht, dass du begründen sollst, warum du den text so und so gestaltet hast.

Es ist wirklich schwer dir da genaue Tipps zu geben, da es halt soo viele verschiedene gestalterische Aufgaben gibst. Wenn du zum Beispiel einen rief schreiben sollst. Naja was willst du da mit Einleitung, hauptteil und Schluß. Die Einleitung ist "Hallo", "Mein Lieber...", der Schluß "Es grüßt dich...","In Liebe..." oder sowas. Also das sind jetzt saloppe Beispiele, aber du wirst ja wohl wissen, wie man einen Brief schreibt ;)

Wie Cala schon gesagt hat, du musst dich überraschen lassen. Außerdem hast du ja drei Aufgaben zur Auswahl, da wird schon eine mit bei sein, mit der du klarkommen wirst. Mach dich bloß nicht so fertig, am Ende ist es gar nicht so schlimm, wie du dir das vorstellst.

Wäre auch hilfreich gewesen, wenn du mal deine Klassenstufe erwähnt hättest.

Liebe Grüße

» MauzZel » Beiträge: 169 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wieso versteht ihr mich denn alle nicht :(

Ich möchte doch nur wissen, wie ich formal diese Aufsatzform aufbaue. Ich kann wohl schlecht nur diesen Brief, Monolog oder Dialog, welchen ich selbst erfinde, was mir durchaus klar ist, in der Arbeit schreiben!

Wenn du in Deutsch Abitur geschrieben hast, hätte ich aber mehr von deinem Lesevermögen erwartet. Ich kann ja nichts dafür, dass wir einen Lehrer haben, der uns so etwas nicht erklärt. Aber deine Antwort ist sowas von unsinnig!

Es geht mir nicht um die Einleitung des fiktiven Textes, sondern um die Einleitung des gesamten Aufsatzes, ist das denn so schwer zu verstehen?! Und kreatives Gestalten haben wir das in Klasse 7 genannt, und da haben wir auch nur den Kreativen Teil geschrieben und sonst nichts. Aber es geht hier, zum dritten Mal, um einen kompletten Aufsatz mit Einleitung, Hauptteil und Schluss! Und nicht um die Einleitung, den Hauptteil und den Schluss des fiktiven Textes!!

Also bitte, wer mir helfen kann, möge hier seine Antwort verewigen. Nochmal: Ich meine mit Einleitung Hauptteil und Schluss nicht den fiktiven Text. Wie man darauf kommt ist mir absolut schleierhaft. Denn mit nur dem Schrieben des kreativen Teils könnte ich niemals 5 Stunden füllen.

Benutzeravatar

» Chiquitalina » Beiträge: 2311 » Talkpoints: -3,62 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Mein Gott,

reg dich mal nicht gleich so auf! ENTSCHULDIGE, dass ich dich falsch verstanden habe, tut mir ja sehr leid, aber irren ist menschlich und ich bin nunmal keine Maschine. Auch eine Abiturientin kann sich mal vertun. Das ist noch lange kein Grund gleich ausfallend und nahezu beleidigend zu werden! Was ist das denn für ein Niveau?

Jetzt hab ichs ja verstanden. Mensch, aber man kann sich auch zusammenreißen :twisted:

Das es kreatives Gestalten heißt, war auch ein Fehler von mir. Ich wollte eigentlich schreiben, dass es bei uns "gestaltendes Erschließen" heißt, keine Ahnung, wie ich auf kreatives Gestalten gekommen bin :o . Wie gesagt, bin auch nur ein Mensch.

Also nochmal, da ichs ja jetzt verstanden habe: Da du ja geschrieben hast, dass es eine "gestaltende Interpretation" werden wird, denke ich mir mal, dass du zu der gestaltenden Interpretation bestimmt noch eine Analyse machen musst. Anders wüsste ich nicht, wie man 5 Stunden füllen soll. (Wobei du bei den 5 Stunden bedenken musst, dass die Klausuren meist überhaupt nicht auf 5 Stunden zugeschnitten sind. Die sind so lang, damit man wirklich ganz in Ruhe alles ordnen kann und nicht wirr drauf los schreibst)

Heißt also, wenn du vorher noch eine Analyse machen musst, dass du ganz normal, wie in jeder Arbeit mit textexternen Angaben einsteigst. Also bissl was zu Faust und Goethe, die W-Fragen(Wann, wie, wer, wo etc.) halt. Dann gehst du halt (falls es eine Analyse oder ähnliches geben sollte) auf diese ein. Einige Lehrer mögen es, wenn man schreibt "Im folgenden gilt es, den gegeben Auszug zu analysieren/interpretieren, die folgende These zu erörtern (je nachdem, was die Fragestellung hergibt). Andere Lehrer mögen sowas wieder gar nicht, da muss man dann probieren irgendwie den Bogen anders zu bekommen. Zum Beispiel so, dass du den Inhaltlichen Schwerpunkt des Werkes angibst und dann näher auf den gegebenen Ausschnitt eingehst. Wenn keine Analyse rankommt, kannst du aber trotzdem mit den textexternen Angaben anfangen. Du hattest ja in deinem zweiten Beitrag gefragt, ob man die Szene in den Gesamtkontext einordnen soll: JA, also sofern du weißt, an welcher Stelle die Szene vorkommt, wovon ich stark ausgehe, schreibs hin.

Dann kommt ja, wie schon von dir gesagt, dein gestaltender Teil als Hauptteil. Zum Schlußteil dann was zu sagen ist schwer, da man ja nicht weiß, was für ein gestaltender Teil rankommt. Da ich deine Frage jetzt auch richtig verstanden habe, klingt die Aussage deiner Mutter nicht mehr falsch ;) Also wäre es schon eine Idee, wenn du in den Schlußteil vielleicht kurz reinbringst, warum du den gestaltenden Teil so und so gestaltet hast. Bei unseren Klausuren war es immer so, dass die Klausuraufgaben eine große Überschrift hatte, die man super nochmal im Schlußteil aufgreifen konnte. Zum Beispiel kannst du, wenn du eine Themenüberschrift gegeben hast nochmal Stellung zu dieser nehmen und Anhand deiner Interpretation in einem kurzem Abschnitt wider- oder belegen. Genauso kannst du aber einfach Stellung zu der Szene nehmen indem du deine Interpretationsergebnisse einbringst, sprich, du äußerst deine eigene Meinung.

So, ich hoffe, dass ich dir damit vielleicht doch ein wenig helfen konnte.

Liebe Grüße

» MauzZel » Beiträge: 169 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^