Diskussionen ums Rauchverbot
s0fTwArE hat geschrieben:noch einmal kurz zu midgaardslang: ectasy macht sofort abhängig.(ok da ist wieder der unterschied zwischen abhängig und süchtig)...
Nein, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht , Ecstasy hat ein eher geringes körperliches Abhängigkeitspotenzial, lediglich das psychische ist als Mittel bis zu hoch einzustufen. Bei Dauerkonsum kann es abhängig/süchtig machen, aber das ist auch bei legalen Drogen der Fall oder auch bei Zucker.
Ab dem 1. August gilt nun in den ersten drei Ländern das Rauchverbot: Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. In Baden-Württemberg und Niedersachsen gilt das Rauchverbot in Gaststätten, Krankenhäusern, Landesbehörden und Schulen; in Mecklenburg-Vorpommern vorerst in Behörden, Kliniken und Schulen, ab nächstem Jahr auch in Gaststätten und gastronomischen Betrieben. In Baden-Württemberg darf nur noch in speziellen Raucherecken weiter von volljährigen Schülern geraucht werden, allerdings nur, wenn die Lehrerkonferenz dem zustimmt. In Bremen gilt das Rauchverbot für Krankenhäuser und an Schulen, erst ab 2008 auch in Gaststätten – bei Verstößen ist ein Bußgeld bis 500 € vorgesehen.
Sabiner Bätzing (SPD), die Drogenbeauftragte der Bundesregierung kommentierte dies erfreut mit: "Es geht uns ja nicht darum, die Raucher zu diskriminieren oder zu ächten" - "Es geht uns darum, die Menschen vor den Gefahren des Passivrauchens zu schützen.". Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) zeigte sich besorgt über das „frühe“ Rauchverbot, vor allem in Hinblick auf Bars, Discotheken und Kneipen: "Wir können nur hoffen, dass nicht solche große Umsatzeinbußen eintreffen, die die Wirte hier aktuell befürchten" - "Wir hätten uns, wenn es schon nicht zu verhindern ist, eine angemessene Übergangszeit vorstellen können.", so Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Dehoga. Die Rauchverbote hätten lieber nächstes Frühjahr bundesweit an einem einheitlichem Termin eingeführt werden sollen, um so die Verunsicherung unter den Gastwirten zu verringern.
Die restlichen Bundesländer planen die Einführung des generellen Rauchverbotes erst im nächsten Jahr, daß dann vorerst für Gaststätten, Landesbehörden und Schulen gelten soll – doch Ausnahmen sind hier und da schon vorgesehen, wie das Rauchen in dafür ausgewiesenen, abgetrennten Räumen. Bätzing betonte, daß die Gefahren des Passivrauchens nicht an Ländergrenzen halt mache.
Für Bundesbehörden, öffentliche Busse und den Bahnverkehr gilt übrigens ebenfalls ein generelles Rauchverbot ohne Ausnahmen. Die Abgabe und der Verkauf, sowie der Erwerb von Zigaretten von unter 18jährigen bzw. 16 und 17jährigen ist laut einem Beschluss des Bundesrates und der Bundesregierung verboten
Der Planungstatus in allen anderen Bundesländern sieht wie folgt aus:
Bayern: Hier soll das Rauchverbot ab 2008 gelten, ausgenommen das Rauchen in Festzelten, Bußgelder bis 1000 € vorgesehen.
Berlin: Hier soll das Rauchverbot ab Juli 2008 gelten, ausgenommen spezielle Raucherräume mit Selbstbedienung, Bußgelder bis 1000 € vorgesehen.
Brandenburg: Hier soll das Rauchverbot ab 2008 in allen öffentlich zugänglichen Teilen von Gaststätten und öffentlich zugänglichen Bereichen von Gebäuden gelten, Bußgelder bis 1000 € vorgesehen.
Hamburg: Hier soll das Rauchverbot ab Januar 2008 in Gaststätten, Krankenhäusern, Landesbehörden und Schulen gelten, Bußgelder bis 500 € vorgesehen.
Hessen: Hier soll das Rauchverbot ab Herbst 2007 in öffentlichen Gebäuden gelten, ausgenommen spezielle Raucherräume mit Selbstbedienung, Bußgelder bis 2500 € vorgesehen.
Nordrhein-Westfalen: Hier soll das Rauchverbot ab Januar 2008 gelten, ausgenommen Rauchen in Festzelten.
Rheinland-Pfalz: Hier soll das Rauchverbot ab 1. November 2007 gelten, Bußgelder bis 1000 € vorgesehen.
Saarland: Hier soll das Rauchverbot Herbst 2007 gelten, ausgenommen Inhabergeführte Kneipen und Vereinsheime.
Sachsen: Hier soll das Rauchverbot ab 2008 in Gaststätten, Landesbehörden und Schulen gelten, Bußgelder bis 5000 € vorgesehen.
Sachsen-Anhalt: Hier soll das Rauchverbot ab Januar 2008 in öffentlichen Gebäuden gelten, Bußgelder bis 1000 € vorgesehen.
Schleswig-Holstein: Hier soll das Rauchverbot ab 2008 gelten, das Gesetz für das Rauchverbot in Gaststätten ist noch nicht verabschiedet, Bußgelder bis 4000 € vorgesehen.
Thüringen: Hier soll das Rauchverbot voraussichtlich ab dem 1. Quartal 2008 in gelten, ausgenommen spezielle Raucherräume mit Selbstbedienung, Bußgelder bis 500 € vorgesehen.
Jack R hat geschrieben:Ja also generell finde ich natürlich darf jeder so viel rauchen wie er will ist ja schließlich seine Gesundheit die er aufs Spiel setzt, aber er sollte dabei nicht noch seine Mitmenschen belästigen.
Also ich finde es nämlich ziemlich eklig wenn die ganzen Klamotten nach einem Kneipenbesuch nach Rauch stinken (man selber natürlich auch) ganz ab davon ist es natürlich auch als Passivraucher gesundheitsgefährdend.
Zu diesen ganzen Regelungen. Also du hast ja jetzt recht ausführlich beschrieben wie das mit dem Rauchverbot in den unterschiedlichen Bundesländern ist, denn vorher hab ich da auch überhaupt nicht durchgeblickt. Das finde ich ist auchecht ein Nachteil unseres Föderalismuses dass man nicht einfach Bundesweit gleiche Regelungen einführen kann.
Trotzdem muss ich bei der ganzen Diskussion irgendwie immer an Altbundeskanzler Helmut Schmidt denken. Letztens kam ja wieder eine Reportage über ihn. Er selbst raucht ja eine nach der anderen und lässt es sich auch wirklich nicht verbieten außer es ist irgendwo aus Brandschutzgründen verboten. Er ist da ganz konsequent. Aber ihm würde ich auch erlauben überall zu rauchen er ist schon sehr alt und hat viel für dieses Land getan.
Generell halte ich ein Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen und Gastwirtschaften/Diskotheken für eine richtige Entscheidung.
Jack, ich stimme dir voll und ganz zu. Jeder ist für seine Gesundheit selbst verantwortlich. Das Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen und Gaststätten ist ein richtiger Schritt um den Nichtrauchern das Passivrauchen zu ersparen. Ein Raucher wird aber sicherlich die Kneipen meiden. Auch Raucher sorgen nicht nur für Qualm, sondern auch für Umsatz.! Als absoluter Nichtrauche bin ich aber der Meinung, dass Raucher verstärkt zur Kasse gebeten werden sollen, was die Gesundheit betrifft. Ich bin nicht bereit ständig mehr Krankenkassenbeiträge zu bezahlen, weil andere mit Ihrer Gesundheit spielen und Krankheiten bekommen, die dann sehr kostspielig sind. Ich denke da z.B. an Lungenkrebs. Sollen doch Lungenkrebspatienten, die jahrelang starke Raucher waren, einen Teil der Behandlungskosten selbst tragen. Oder besser noch, Zigaretten können so teuer verkauft werden, dass sie zu Luxusartikeln werden.
Die Meinung mit den Zigarettenpreisen ist auch die meine. Einerseits wird so das Gesundheitsystem indirekt refinanziert, andererseits (siehe Norwegen: eine Schachtel 15 €) überlegt man sich 5mal ob man wirklich eine Schachtel kaufen will.
Das Raucher selber die Kosten tragen, finde ich allerdings so nicht richtig, weil dass das Solidaritätprinzip verletzen würde - und es ist schon ganz gut, dass wir das haben. Sonst wird das nämlich ganz schnell auf andere Bereiche ausgeweitet und am Ende weiß man dann gar nicht mehr, warum man überhaupt noch Steuern zahlt. Sonst könnte man auch, z. B. den Solidaritätbeitrag abschaffen, weil ich auch nicht einsehe, um es so polemisch zu sagen, denen "drüben" ständig neue Straßen und sanierte Innenstädte zu finanzieren sowie ständig neue Projekte zur Arbeitsbeschaffung, während hier alles mehr und mehr aus Geldmangel vor die Hunde geht und sich Investoren zurückziehen und "drüben" eh fast alle Fachkräfte abwandern.
Auf der anderen Seite lösen sich 40 Jahre Misswirtschaft und russische Ausbeuterei auch nicht von alleine, also ist das schon nötig, gerade wenn man kurz nach der Wende mal da war und heute - da hat sich ordentlich was getan, vorher sah`s da ja aus wie kurz nach dem Krieg.
Aber ich schweife ab.
Essen in einem verrauchten Lokal empfinde ich schon als Beeinträchtigung meines Wohlbefindens. Daher begrüße ich das Rauchverbot z. B. in Lokalen. Ob es wirklich konsequent umgesetzt werden wird scheint mir allerdings fraglich.
Ich bin für ein Rauchverbot! Nachdem ich so viel gekämpft habe um Nichtraucherin zu werden, will ich nicht, dass ich noch passiv rauche. Außerdem stinkt man nach einem Lokal-Besuch immer!
Seit dem 01.08. haben wir ja jetzt das Rauchverbot in Gaststätten und Cafés. Ich selber bin Raucherin und ich muß sagen, wenn ich jetzt einkaufen gehe, gehe ich nicht mehr in ein Café, denn für mich war es immer Entspannung - eine schöne Tasse Kaffee und dazu eine Zigarette. Für mich ist es schade, denn ich bin sehr krank und kann nicht lange laufen, also muss ich zwischendurch immer eine Pause machen und mich hinsetzen. Jetzt habe ich immer meine Wasserflasche bei mir und setze mich irgendwo auf eine Bank.
Ich glaube, der Umsatz in den Gaststätten wird drastisch zurückgehen. Man sollte wirklich hier in Deutschland mal so eine Volksabstimmung einführen, wie in der Schweiz. Dann gäbe es das Rauchverbot nicht und den Euro mit Sicherheit auch nicht.
Deine Frage zur Abstimmung ist etwas verwirrend. Du hättest die Frage stellen sollen: Seid Ihr für das Rauchverbot?
Habs gleich geändert, stimmt natürlich.
Na für die Raucher wäre eine Volksabstimmung ja genauso vernichtend wie das Gesetz schließlich ist die deutliche Mehrheit für ein Rauchverbot wie es jetzt existiert, obwohl das vielen noch nicht weit genug geht. Ich glaube, vor der Diskussion um das Gesetz waren gerade einmal 26 % oder 36 % dagegen.
Übrigens, auch wenn es Dir selber gesundheitlich schlecht gehen sollte ist das kein Grund für das Rauchen schließlich werden durch das Passivrauchen bewiesenermaßen andere gesundheitlich beeinträchtigt und geschädigt.
Und das mit dem €: Na prima, wenn wir den nicht hätten würde es unserer Wirtschaft deutlich schlechter gehen mittlerweile kommt ja fast keiner mehr daran vorbei, die positiven Effekte des Euros anzuerkennen, mal ganz abgesehen davon, daß es für die europäische Integration und das Selbstverständnis aller Europäer sehr förderlich war.
Was ich an dieser Rauchverbot-Sache so ungeschickt finde, ist , dass das ganze so weite Kreise zieht. Im Ruhrgebiet haben zum Beispiel viele Betreiber kleinerer Gaststätten Angst, dass ihnen die Kunden aufgrund des Rauchverbots wegbleiben, was ich sehr verständlich finde. Da kleinere Etablissements gegenüber größeren Räumlichkeiten ohnehin schon benachteiligt sind, kommt dann ja auch noch das Problem dazu, dass es für sie wesentlich schwieriger ist, abgetrennte Raucherbereiche zu schaffen.
Darüberhinaus fürchten die Städte sowie die Gaststättenbetreiber, dass eine Szene entsteht, die erstens kein Geld mehr in Gastbetrieben ausgibt und somit zur Wirtschaftstagnation im Bereich des dritten Wirtschaftsektors führt, und die zweitens auf öffentlichen Plätzen feiert und diese wahrscheinlich beschmutzen und beschädigen wird, was die Städte dann wieder zu Geldausgaben für Reinigung beziehungsweise Instandhaltung zwingt.
Im Allgemeinen finde ich ein Rauchverbot nicht schlecht, was ich bemängele ist aber, dass man die Maßnahmen oft zu weit treibt und damit auf dem Rücken nicht beteiligter Dritter austrägt.
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