Altersvorsorge - Fonds oder Versicherung?

Im Grunde ist man mit Fonds zur Altersvorsorge immer ganz gut weggekommen. Nun gibt es aber die so genannte Abgeltungssteuer, die ab 2009 gilt. Bei Fondssparplänen sind dann 25 % an das Finanzamt abzugeben.

Bei Versicherungen sind es für Sparfreudige ab 65 auf Grund der eher niedrigen Ertragsanteilsbesteuerung nur 5,4 %, die das Finanzamt anteilig bekommt, hinzu kommt zum Vorteil des Sparers die weiterhin bestehende Steuerfreiheit in der so genannten Ansparphase. Die 25 % Kapitalertragssteuer kann man sich am Ende eines jeden Versicherungsjahres vom Fiskus zurückholen.

Steuervorteile und hohe Renditechancen - je nachdem welche Fondspolice gewählt wird - machen Versicherungen gegenüber eigenständig gewählten Fonds bezüglich der Altersvorsorge also um einiges interessanter.

Mit Aktienfonds kann man sicherlich bessere Renditen erwirtschaften, aber ich für meinen Teil habe mich auch für die klassisch konservative Lebensversicherung entschieden. Auch wenn deren Garantiezinsen jetzt auch nicht so berauschend sind, aber diese habe ich in jedem Falle. Irgendwelche Fondsgeschichten wären mir viel zu riskant, da braucht bloß irgendwo mal wieder ein Hochhaus umkippen und schon sacken alle Fondsgesellschaften in den Keller und wenn es ganz dumm läuft steht man vielleicht noch mit einem Totalverlust da.

Ich finde dass man die Altersvorsorge und eine Versicherung strikt trennen muss. Niemand darf vergessen dass es sich eben um Versicherungen handelt wo ein persönliches Sterberisiko kalkuliert wird und dass dieses Risiko auch mit erhöhten Beitragszahlungen abgesichert werden muss. Mit anderen Worten, es wird nicht der gesamte Umfang meiner Einzahlungen für die Altersvorsorge genutzt sondern ein Teil davon für die Versicherung. Dazu kommt noch dass diese komplexen Modelle der Lebensversicherungen beziehungsweise der Rentenversicherungen nur eine geringe Rendite abwerfen weil der verbleibende Teil äußerst risikoarm angelegt werden muss um mindestens die Einzahlungen zu sichern. Auch sollte man immer daran denken dass diese Produkte sehr unflexibel sind, wer sie während der Laufzeit kündigen will der muss mit kräftigen Abschlägen und Steuernachzahlungen rechnen.

Wer seiner Altersvorsorge etwas Gutes tun möchte der sollte darüber nachdenken eine Risikolebensversicherung abzuschließen (oder einfach ganz darauf zu verzichten). Die Policen sind eigentlich im Vergleich zur Lebensversicherung recht preiswert und man kann auch jederzeit dort wieder aussteigen. Den großen Rest des Geldes kann man dann in Fondssparpläne anlegen und die Zeit für sich arbeiten lassen.

Mir persönlich gefällt diese Flexibilität des Fondssparens, ich kann jederzeit ein paar von den Wertpapieren verkaufen oder mit den Zahlungen pausieren wenn ich knapp bei Kasse bin. Das ewige Argument dass zum Zeitpunkt des Verkaufes möglicherweise die Kurse im Keller sind lasse ich nicht gelten. Bei den langen Laufzeiten ist das eher unwahrscheinlich und bei einer breiten Streuung der Wertpapiere ist immer ein Fonds dabei der gut gelaufen ist und nicht im Minus steht.

Für beides gibt es Für und Wider. Eine Versicherung sollte man nur abschließen, wenn man auf lange Sicht die Beiträge regelmäßig zahlen kann und das Geld nicht anderweitig braucht. Denn eine frühzeitige Kündigung ist teuer. Der Vorteil einer Lebensversicherung ist die risikoarme Anlage. Es wird weniger in Aktien investiert als in sichere Anleihen. Außerdem lohnt sich eine solche Versicherung durchaus auf sehr lange Sicht. Zu den Garantiezinsen kommen ja noch die Überschussanteile, die je nach wirtschaftliche Lage schwanken und die sogenannten Schlussanteile. Außerdem hat man eine lebenslange Rente, was bei langem Leben günstiger ist als Fonds.

Fonds sind besser, wenn man schon weiß, dass man nur unregelmäßig einzahlen kann. Außerdem sind sie spannender für die, die den Nervenkitzel lieben, weil sie stärker schwanken.