Tipp - Steuerklasse wechseln - was ist zu beachten
Manchmal ist man gezwungen bzw. es erscheint günstig, die bis Dato bestehende Steuerklasse zu wechseln.
Wie das geht?
Schriftlich, jeweils bis zum 1. Januar des Jahres, bei der Gemeinde beantragen. Will ein Ehepaar die Steuerklassen Kombination wechseln, also entweder III / V oder IV / IV, ist die Unterschrift von beiden Ehepartnern notwendig. Bei Tod oder Arbeitslosigkeit eines Ehepartners ist weiterhin ein erneuter Wechsel zum 30. November möglich.
Warum Steuerklasse wechseln?
Gerade bei Verheirateten kann der Wechsel der Steuerklassen einen Unterschied machen. So sollte IV / IV gewählt werden, wenn Mann und Frau in etwa gleich viel verdienen. Verdient jedoch einer der beiden mehr, so sollte der Besserverdienende Steuerklasse III, der Schlechterverdienende die Steuerklasse V wählen.
Zwar bleibt die Jahressteuerschuld gleich, man kann so nur die Warterei auf die Rückerstattung zu viel gezahlter Steuern verkürzen bzw. umgehen. Achtung bei Lohnersatzzahlungen (zum Beispiel Arbeitslosengeld, Elterngeld etc.): Arbeitnehmer innerhalb der Steuerklasse V erhalten geringere Leistungen, als Arbeitnehmer mit demselben Gehalt in Steuerklasse III oder IV.
War es nicht bei 3 und 5 so, das der eine mindestens ein drittel oder sogar das doppelte mehr wie der andere verdienen sollte? Und ist es nicht auch so, das wenn man heiratet, sagen wir mal übertrieben am 2.1. das man dann auch die Lohnsteuerklasse im Jahr wechseln kann?
Es ist leider so, dass derjenige in Steuerklasse V verdammt viel Steuern zahlt (ca. 44% des Bruttogehaltes). Im ersten Moment ein Schock, aber man holt sich das Geld Ende des Jahres zum großen Teil vom Finanzamt wieder. Da ist dann was Extra drin. Bitte bei einer Lohnerhöhung aufpassen.
Mir ist es diesen Monat zum wiederholten Male passiert, dass ich auf Grund von mehr Brutto so viel Steuern mehr bezahlen muss, dass am Ende ein Nettobetrag von 8 Euro weniger auf meinem Lohnzettel steht. Also gut durchrechnen und überlegen, was einem lieber ist. Mehr Netto pro Monat in der Tasche oder lieber Ende des Jahres das Finanzamt schröpfen.
Ich habe auch den Eindruck, dass die Steuerklasse wechseln auf das Jahr gesehen keine großen finanziellen Vorteile bringt, weil mit dem Jahreslohnsteuerausgleich, das gesamte Einkommen mit den zu zahlenden Steuern wieder glatt gezogen wird. Bei einem Wechsel in die Steuerklasse 3 hat man vielleicht ein höheres monatliches Nettoeinkommen, aber am Jahresende zahlt man es wieder drauf.
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