Was tun, wenn Polizei behauptet, man sei nicht angeschnallt?

vom 07.05.2008, 20:19 Uhr

Hallo!

Ein Freund von uns hat uns letztens eine Story erzählt, die wir alle kaum glauben konnten, sofern sie denn der Wahrsheit entsprach, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass dieser Freund sich das ausgedacht haben soll.

Und zwar war er ganz normal mit dem Auto unterwegs (und zwar angeschnallt, wie immer!) und wurde plötzlich von der Polizei angehalten. Diese behauptete doch dann steif und fest, er sei nicht angeschnallt gewesen und er sollte ein Warngeld bezahlen. Der Freund von uns versuchte zwar, das abzustreiten, weil er (so sagt er, ich war nicht dabei, daher kann ich es nicht 100%ig sagen, aber ich glaube ihm das schon) auf jeden Fall die ganze Zeit angeschnallt war.

Jedoch war er alleine unterwegs und die Polizei behauptete, er hätte sich, als er angehalten wurde, schnell angeschnallt, sei aber vorher nicht angeschnallt gewesen. Die Polizisten waren zu zweit und drohten ihm schon, falls er etwas dagegen unternehmen würde, würde er eh verlieren, weil sie ja zu zweit waren und er alleine. So blieb ihm nichts anderes übrig, als das Verwarngeld zu bezahlen.

So jetzt aber meine Frage: Ich habe mir natürlich auch so meine Gedanken gemacht und frage mich ernsthaft was man in so einer Situation tun kann? Stellt euch vor, ihr seid nichts ahnend, ganz normal angeschnallt, alleine im Auto unterwegs und werdet plötzlich angehalten mit dem vorwurf, nicht angeschnallt gewesen zu sein. Kann man da irgendetwas machen oder sich dagegen wehren? Ich denke, die haben schon recht, im Zweifelsfall wird den zwei Polizisten wohl eher geglaubt werden. Man kann ja schließlich nicht beweisen, dass man angeschnallt war, oder?

Wie würdet ihr euch in so einer Situation verhalten?

Gruß,
B.

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» B. » Beiträge: 796 » Talkpoints: 2,36 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also wenn ich wirklich angeschnallt war, dann würde ich schon Beweise erwarten. Oder mich zumindest auf der Zuständigen Polzeiwache beschweren und mit dem Vorgesetzten reden. Denke aber auch nicht, das man in diesem Fall gegen 2 Polizisten eine Chance hätte.

Habe aber auch schon mal überlegt, das es wirklich auf manchen Kleidungsstücken schwer zu erkennen ist, wenn man zum Beispiel iene schwarze Jacke trägt.

» herrmausi » Beiträge: 916 » Talkpoints: -0,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Der Beweis sind mehr oder weniger die Zeugenaussagen der beiden Polizisten - und das ganze würde ich mal klassisch als Nötigung und Amtsmißbrauch bezeichnen. Unsere Juristen werden da bestimmt noch etwas mehr Ahnung haben.

Ansonsten: Musste er das Geld direkt abdrücken oder nicht? Denn die meisten Polizisten hier kassieren nicht mehr direkt, wahrscheinlich damit das umgangen werden kann, dass sich jemand einfach was in die Tasche steckt. Stattdessen wird das ganze nur vermerkt oder angezeigt und dann bekommt man später eine Rechnung.

Sollte er das Geld direkt bezahlt haben ohne Quittung würde ich mal ganz unverschämt auf der Wache anfragen oder bei dem Revier und nachfragen ob das noch Konsequenzen hat und nebenbei mal den Vorfall schildern - natürlich ohne böse Hintergedanken, dass man die beiden anschwärzen will, sondern nur aus dem Grund dass man keine Ahnung hat und gerne wissen würde ob das noch Folgen hat. Oder, wenn er keine Quittung bekommen hat, fragen, als Einstiegssatz ob man eine Quittung oder eine Kopie haben darf (von der Anzeige oder was auch immer).

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Also schon wenn dein Freund erzählt, die Polizei hätte ihm gedroht, weil sie ja zu zweit und er allein war, würde ich das ganze nicht abkaufen :lol: . An sich ist das bei Bußgeld fürs Nicht-Anschnallen so, dass die Polizei Beweise liefern muss, eben durch Video- oder Fotomaterial, selbst wenn er sich erst nach dem Anhalten angeschnaltl hätte, wäre Aussage gegen Aussage, auch wenn die Polizisten zu zweit sind. Das ist genauso wie mit Handy am Ohr am Steuer. Die Polizei kann nicht nachweisen, dass du telefoniert hast, da nur das Telefonieren am Steuer strafbar ist.

Also wenn dies wirklich geschehen sein sollte, würde ich mich einmal bei der nächsten Polizeistelle an seiner Stelle melden und eine Anzeige erstellen lassen. Wenn er ein Bußgeld gezahlt hat, wird er ja sicher eine Quittung haben, oder die Polizei hat irgend etwas in den Akten darüber.

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» John-Ass » Beiträge: 442 » Talkpoints: 61,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hi,

ich muss dir ehrlich sagen, dass ich noch nie in dieser Situation gewesen bin. Ledeglich einmal wurde ich angehalten, jedoch war ich da erst neun und ich sass im Auto mit der Tasche auf dem Ruecken.

Nunja meine Reaktion waere auf jeden Fall nicht anders. Haette mich zwar den Beamten gegenueber nicht aggresiv verhalten, jedoch wuerde ich gerne mal fragen, was das alles soll und haette natuerlich alles abgestritten. Aergerlich ist es zwar, aber als ein Buerger haette ich da sowieso die A Karte gezogen und es haette sowieso nichts gebracht, deswegen wuerde ich das Geld eher bezahlen, als mich dann auf die Monatelange schlacht um die 35 Euro begeben, welche dann sowieso gegen mich gelaufen waere, da nunmal die Beamten zu zweit gewesen sind. Aergerlich jedoch nicht vermeidbar.

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» loolek » Beiträge: 391 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Die Polizei kann das Geld nicht vor Ort eintreiben, das kann meines wissens nur noch der Zoll an der Grenze in Deutschland oder eben gegen eine Quittung, oder gegen einen Zahlschein ausfüllen. Ich musste noch nie etwas Bar am Fenster bezahlten, habe immer einen gelben Brief bekommen oder ein Überweisungsformular und ja, darunter war auch das nicht angeschnallt sein ...

Wenn die Tat jedoch abgestritten wird vor Ort (wird man gefragt), müssen sie Anzeige stellen und dort kann man angeben ob man die Tat zugibt oder sie bestreitet und seine Version darstellen. Danach ist die Polizei in der Beweispflicht ein Foto oder Video vorzulegen, welches belegt, dass du nicht angeschnallt warst. Also totaler Blödsinn diese Geschichte, mag schon sein das er angehalten wurde, aber das Verwarngeld direkt bezahlt werden soll oder es zu unrecht behauptet wird, passiert normal so selten und wegen dem zu zweit und alleine ist auch Dummfug. Nochmal sie sind in der Beweispflicht, und da reicht das "wir sind zu zweit" nicht aus und schon alleine wegen dem bedrohen kauf ich dir diese Geschichte ebenfalls nicht ab.

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Hallöchen,

Soweit ich weiß ist das korrekt. Bußgelder muss man nicht mehr vor Ort bezahlen und sollte man auch nicht vor Ort bezahlen, da es eben viele gibt die nicht Polizisten sind und sich damit ein hübsches Taschengeld verdienen.

Ehrlich gesagt kann ich die Story auch kaum glauben. Wobei man in letzter Zeit ja die dollsten Geschichten von der Polizei gehört hat (allerdings lügen eben auch viele Bürger, das macht es so schwierig herauszufinden, wer die Wahrheit erzählt und wer nicht). Aber warum sollten Polizisten so etwas tun (man hat ja schon das ein oder andere mal davon gehört, dass Polizisten zur Zeit gerne drohen oder foltern und auch,dass sie angeblich ein bestimmtes Pensum erreichen müssen, handle es sich dabei um Strafzettel oder anderes).

Ich wurde auch mal "erwischt" ich schnallte mich immer anders an, also Gurt unterm Arm nicht übern Arm. Die Polizisten haben mich an der Ampel dann aufgefordert, dass Fenster aufzumachen und mir gesagt ich solle mich anders anschnallen, sonst gibts Bußgeld. Vielleicht hat sich dein Bekannter auch "falsch" angeschnallt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



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