Spätzle selbst machen ohne Presse?
Wirklich? Das klingt ziemlich unglaublich, dass ein und derselbe Teig auf zwei Arten verwertet so unterschiedlich schmecken soll. Die Spätzle in Österreich waren eher so klein und rund und die waren eben wahnsinnig lecker. Sind die aus der Presse dann eher diese langen Spätzle? Oder sind die auch so klein und rund?
Ich stelle es mir eben nur wahnsinnig kompliziert vor mit dem Brett, wenn ich sowas noch nie gesehen und gemacht habe. Vielleicht finde ich ja im Internet ein Lehrvideo oder so?
Hallo!
Also ich weiß ja nicht Subbotnik, ob du das wirklich so hart gemeint hast, wie es klang, allerdings scheinst du ja zu meinen, das Spätzle, die mit der Presse gemacht worden sind ungeniessbar schmecken, oder wolltest du nur sagen, dass die mit dem Brett deutlich besser sind?
Natürlich ist es Geschmackssache, allerdings finde ich nicht, dass die Spätzle mit der Presse so eklig schmecken, wie du sie beschrieben hast. Bei meiner Mutter schmecken sie wunderbar.
Also, da ich weder Schwäbin, noch Badenerin bin oder Österreicherin, sondern nur Norddeutsche, die einfach die Spätzle in Österreich auch total lecker fand und sonst nur Spätzle aus der Tüte kannte, habe ich bei der Zubereitung mit der Kekspresse nur gemerkt, dass die Spätzle wesentlich leckerer waren, als die aus der Tüte.
Ich denke mal, wenn man mit selbstgemachten Spätzle "aufgewachsen" ist, dann merkt man einen Qualitätunterschied, ob sie gepresst oder geschabt wurden, denn durch das Pressen werden sie mehr zusammen gedrückt und sind fester, durch das Schaben sind sie lockerer. Rein physikalisch betrachtet wäre das jetzt meine Annahme
Grooovegirl hat geschrieben:Sind die aus der Presse dann eher diese langen Spätzle? Oder sind die auch so klein und rund?
Ja, die langen, regelmäßigen sind meist die aus der Presse - die geschabten sehen so aus: geschabte Spätzle.
Grooovegirl hat geschrieben:Ich stelle es mir eben nur wahnsinnig kompliziert vor mit dem Brett, wenn ich sowas noch nie gesehen und gemacht habe. Vielleicht finde ich ja im Internet ein Lehrvideo oder so?
Ja das mit dem Brett klingt kompliziert ist aber im Grunde ganz einfach - am Anfang wirst Du so typische Anfängerfehler machen zu dicke Spätzle zu schaben, gemeinhin auch Spatzen genannt.
So sieht`s dann richtig aus: Spätzle schaben - also immer schaben, streichen, ab und zu wässern usw..
Hier hast Du ein super Video wo alles genau erklärt wird: schwäbische Spätzle - also der hat da wirklich einen perfekten Spätzleteig gezaubert und schabt auch wie es sein muss, also genau richtig. Bis auf`s Schwäbeln kannst Du Dir da alles abgucken.
@Diablo
Ich meines es so bijin es treffend, besser hätte ich es nicht auf den Punkt bringen können, beschrieben hat. Die gepressten Spätzle schmeckt man einfach da sie weniger fluffig und "härter" sind als die geschabten Spätzle. Geschabte Spätzle sind viel feiner im Geschmack - und wenn man Soße dazumachen sollte merkt man den Unterschied noch stärker.
Hallo,
ich als Schwabe muss hier auch mal mich einmischen.
@Cala
Die Spätzle sind original Schwäbisch. Nicht badisch oder was desgleichen. Zudem schmecken die Spätzle aus unserem schönen Schwabenländle einfach viel besser.
Nun zum Thema:
Mit einer Presse werden die SPätzle kalr nicht ganz so schön. Sie schmecken zwar gleich, aber sehen einfach nciht so gut aus. Mit einem Brett ist das zwar schwierieger, aber miener Mienung nach sieht man das dann auch. Und wenn man einen geübten Geschmack hat, kann man dann vielleciht auch einen kleinen UNterschied schmecken.
Liebe Grüße
Valentin
Hallo Groovegirl,
die kleinen, runden "Spätzle", von denen Du berichtest, kennen wir hier in Schwaben (!) als "Knöpfle". Spätzle sind tatsächlich eher länglich.
Wenn ich Spätzle selber mache, nutze ich dafür die Brett- bzw. Schabetechnik, habe aber kein Spätzleschabbrett. Es geht auch improvisiert sehr gut:
Einen Teil des Spätzleteigs positionierst Du auf einem Schneidebrett, ich nehme eines aus Plastik. Den Teig versuchst Du auf dem Schneidebrett möglichst flach zu positionieren, wobei Du aufpassen musst, dass er sich mehr auf die Mitte des Brettes erstreckt, sonst läuft er Dir an den Seiten runter, dann wird´s schwierig.
Kennst Du diese Plastikdinger, mit denen man Sahne auf Torten glattstreichen kann? Sie sehen so ähnlich aus wie ein Rakel. Das Ding benutze ich, um die Spätzle vom Schneidebrett zu schaben, möglichst dünn, denn der Teig quillt ordentlich auf, wenn er im Wasser ist.
Ich finde, dass das Spätzleschaben sehr schnell geht, und ich mache es nicht mal sonderlich häufig, sondern alle paar Jubeljahre mal. Man muss nur den richtigen Dreh für die Dicke der zu schabenden Spätzle herausfinden, aber das kann man ja üben und immer neu perfektionieren.
Praktisch ist, dass die fertigen Spätzle an die Oberfläche des kochenden Wassers schwimmen (ähnlich wie Gnocchi) und mit einer wasserdurchlässigen Schöpfkelle beispielsweise ganz einfach aus dem Topf zu heben sind.
Guten Appetit!
LG,
moin!
valentin hat geschrieben:Sie schmecken zwar gleich, aber sehen einfach nciht so gut aus.
Dass sie gleich schmecken halt ich für ein Gerücht - höchstens das gepresste Spätzle sich in der Konsistenz kaum von denen aus der Fabrik unterscheiden und genauso schmecken bis auf Variationen des Teiges.
Ist auch kein Wunder, denn die aus der Fabrik werden genauso hergestellt - einmal durchpressen und abschneiden.
Das Video ist übrigens auch echt gut, der gute Mann bringt es wirklich auf dem Punkt, wenn auch teilweise schwer verstädnlich . Wenn Du es genauso machst wie er solltest Du eigentlich schnell eine hervorragende Spätzleköchin werden.
Hey danke noch mal für eure vielen Tipps und Hinweise und vor allem vielen Dank an Subbotnik für das geniale Video. Da bekomme ich ja gleich noch viel mehr Lust, Spätzle selbst zu machen. Und so schwer sah es ja auch nicht aus, also werde ich mich mal nicht zum kulinarischen Banausen machen und die Spätzle schön übers Brett schaben.
Und wehe, das schmeckt am Ende nicht
*jubel* Sieg für die Badner!
Übrigens kann man geschabte Spätzle auch prima einfrieren und dann einfach je nach Bedarf portionsweise auftauen und kurz anbraten.
LG Cala
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