Saarländische Rezeptsammlung
Da ich die Ehre habe im schönsten Bundesland der Welt zu leben, möchte ich euch gerne mal die besten Gerichte aus meinem Bundesland vorstellen. Schließlich heißt ein Motto unseres Landes nicht umsonst: Hauptsach gudd gess (Hauptsache gut gegessen zu hochdeutsch) Ich werde die Sammlung nach und nach erweitern, denke ich.
Ich beginne einmal mit „Geheiradede“. Auf hochdeutsch: Ver/Geheiratete Und folgendes benötigt ihr für vier Personen:
4 mittelgroße Eier
500 Gramm Mehl
Mineralwasser
Pfeffer, Salz, Muskatnuss
2 Esslöffel frische Petersilie
8 mittelgroße Kartoffeln
500 Milliliter Milch
125 Gramm Speck
Und so bereitet ihr die Geheiradede zu: Als erster müsst ihr das Mehl mit dem Mineralwasser zu einem zähen Teig vermengen. Diesen Teig müsst ihr dann mit Pfeffer, Salz und Muskat sowie Petersilie ab schmecken. Danach lässt ihr den Teig kurz stehen und schält die Kartoffeln und schneidet sie in Viertel. Danach kocht ihr sie ab und schüttet sie in einem großen Sieb ab. Diese müsst ihr danach unbedingt abdecken.
Den Teig schabt ihr in recht große Stücke mit dem Löffel, wie so eine Art Nocken nur viel größer. Ein Mehlknödel sollte so etwa 5 cm lang sein und 3-4 cm breit. Ich gebe euch einen Tipp; am besten haltet ihr den Löffel zuerst kurz ins sprudelnde Wasser, damit der Teig sich später besser vom Löffel ablösen lässt. Die Mehlknödel kommen nun ins kochende Wasser und werden dann wieder abgeschöpft, wenn sie an der Oberfläche schwimmen. Dann gibt man sie zu den Kartoffeln in die Schüssel. Den Speck könnt ihr nun in kleine Würfelchen schneiden und in einem Topf anbraten. Den Speck löscht ihr dann mit Milch ab und lässt alles zusammen aufkochen. Die Sauce schmeckt ihr ebenfalls mit Salz und Pfeffer ab und gebt sie schließlich über die Kartoffeln und die Mehlknödeln. Dann vermischt ihr am Tisch alles miteinander und fertig ist das erste saarländische Gericht!
Und dann noch ein Rezept für Lyoner-Gulasch. Für diejenigen, die nicht wissen was Lyoner ist: eine Art Fleischwurst, aber sehr viel leckerer. Und das braucht ihr für das Gulasch für vier Personen:
500 Gramm Lyoner
1 Paprikaschote
150 Gramm Champignons
1 mittelgroße Zwiebel
1 Knoblauchzehe
4 Esslöffel Tomatenmark
1 Dose geschälte Tomaten
1 Glas Rotwein
Salz, Pfeffer, Cayenne-Pfeffer
Öl
Oregano
Und so wird’s gemacht: Zuerst müsst ihr den Lyoner, oder jenachdem auch die Fleischwurst enthäuten und in Scheibchen schneiden. Danach schneidet ihr auch die Zwiebeln, die Champignons und die Paprikaschote in mittelgroße Würfel. Die Fleischwurst bratet ihr nun in einer Pfanne an und gebt schrittweise die Zwiebeln, dann die Paprika, nun die Champignons, die zerdrückte Knoblauchzehe und schließlich die geschälten Tomatenwürfelchen hinzu. Das ganze könnt ihr dann nach eurem Geschmack würzen. Es sollte nicht zu scharf sein, aber schon würzig. Nun rührt ihr auch das Tomatenmark unter und gibt den Rotwein hinzu. Nun lässt ihr das Gulasch für 15 bis 20 Minuten köcheln. Gegen Ende müsst ihr es dann nochmal mit Salz und Pfeffer ab schmecken. Hier im Saarland wird das Lyoner-Gulasch vor allem zu Nudeln, Rösti und Salat gegessen.
Fortsetzung folgt
Na die Rezepte klingen ja superlecker. Auch als Pfälzer probiere ich die gerne mal aus.
Ist "Schaales" nicht ein typisches saarländisches Gericht ? Habe ich mal auf einem Fest gegessen, war superlecker. Hab leider kein Rezept dazu und konnte auch nicht so ganz definieren was drin ist (gebackene Kartoffelmasse, Speck, Lauch ?).
Vielleicht wird deine Sammlung ja entsprechend erweitert. Würde mich freuen.
Gerne erweitere ich meine Sammlung, natürlich besonders gerne wenn Interesse besteht. Ich werde euch im Folgenden das gewünschte Rezept für Schales vorstellen. Es ist eine ähnliche Speise wie Dibbelabbes und deshalb werde ich nach dem ersten Rezept auch diese Abwandlung des Schales vorstellen.
Für vier hungrige Pfälzer oder Saarland benötigt ihr Folgendes:
2 Kilogramm Kartoffeln
2 große Stangen Lauch
Salz, Pfeffer
1 Ei
250 Gramm Dörrfleisch
Diese Zutaten benötigt ihr sowohl für Schales als auch für Dibbelabbes. Schales wird nun folgendermaßen zubereitet: Zuerst reibt ihr die rohen Kartoffeln und drückt sie danach fest aus. Nun hackt ihr den Lauch ebenfalls ganz fein und gebt ihn zusammen mit einem Ei zu den Kartoffeln. Daraufhin würzt ihr die Kartoffelmasse mit Salz und Pfeffer nach eurem Belieben. Wenn euch die Masse nicht fest genug ist oder ihr sie nicht so ordentlich ausdrücken wollt, könnt ihr auch einfach Mehl oder die Kartoffelmasse geben. Nun schneidet ihr das Dörrfleisch in kleine Würfelchen und lass sie in einer Pfanne aus. Wenn dies geschehen ist gebt ihr die Kartoffelmasse in die gleiche Pfanne hinzu. Nun schiebt ihr diese Pfanne in den auf 200 Grad vorgeheizten Backofen. Dort muss das Schales jetzt zwei Stunden backen bis es braun und knusprig aussieht. Wenn der Schales dann nach etwa zwei Stunden fertig ist, könnt ihr ihn mit Apfelmus servieren.
Dibbelabbes geht nun so ähnlich: Ihr reibt wieder die Kartoffeln und drückt sie aus. Auch der Lauch wird wieder fein gehackt und zusammen mit einem Ei zu der Kartoffelmasse gegeben. Beim Dibbelabbes wird ebenfalls Dörrfleisch in der Pfanne ausgelassen und die Kartoffelmasse kommt nun hinzu. Wichtig ist jetzt aber, dass die Masse NICHT in den Backofen kommt, sondern auf dem Ofen gegart wird. Der Dibbelabbes muss etwa 30 bis 40 Minuten gekocht werden. Ihr müsst die Menge öfters umwälzen, weil die Kruste sonst am Boden kleben bleibt. Wenn der Dibbelabbes gar ist, kann er, wie auch Schales, mit Apfelmus gegessen werden.
Viele Grüße aus dem sonnigen Saarland und ganz viel Spaß beim Nachkochen
Und schon habe ich wieder ein wenig Zeit meine Rezeptsammlung zu erweitern. Heute möchte ich euch erst einmal das Gericht „Hutzelknepp“ vorstellen. Es handelt sich hierbei um eine Art Klöße, welches sich super eignet um seine übrig gebliebenen Brötchen zu verwerten. Aber seht selbst! Man benötigt für vier Personen:
5 große Kartoffeln
5 alte (also trockene) Brötchen
2 Stangen Lauch
1 große Zwiebel
2 Eier
Salz, Pfeffer
500 Gramm Dörrfleisch
1 Kilogramm Karotten
Butter
1 Zwiebel
4 Tassen Wasser
Majoran
In einem ersten Schritt reibt ihr die Kartoffeln und weicht die trockenen Brötchen kurz in Wasser ein. Danach müsst ihr diese wieder gut ausdrücken. Nun wird das Dörrfleisch in kleine Würfelchen geschnitten. Auch der Lauch und die Zwiebel zerhackt ihr ganz fein. Wenn ihr mögt, könnt ihr es an dieser Stelle schon würzen. Nun vermengt ihr die Masse und schmeckt sie ab. Jetzt formt ihr aus dieser Masse Klöße. Nun nehmt ihr einen großen Topf und gebt ein kleines Stück Butter zusammen mit in Streifen geschnittenen Zwiebeln und etwas Salz hinzu. Ihr solltet die Zwiebeln solange braten bis sie goldgelb sind. Nun schneidet ihr die Karotten ebenfalls in gleichmäßige Streifen und gebt sie hinzu. Diese Menge füllt ihr nun mit 3 bis 4 Tassen Wasser auf. Nun setzt ihr AUF diese Zwiebeln und die Karotten die zuvor geformten Klöße drauf und lass sie langsam kochen. Wenn die Karotten fertig sind, sind es auch die Kartoffelklöße. Am besten nehmt ihr die Klöße dann mit einem großen Löffel aus dem Topf, denn somit könnt ihr eher verhindern, dass die Klöße euch brechen.
Und damit ihr für euren saarländischen Abend auch eine Vorspeise habt, möchte ich euch jetzt noch eine Suppe vorstellen: die Riwwelsupp. Es handelt sich hierbei um ein sehr einfaches Gericht, welches von auch von Kochanfängern in kürzester Zeit zubereitet werden kann. Für vier Personen braucht ihr folgende Zutaten:
1 Liter Fleischbrühe
5 Esslöffel Mehl
1 Ei
1 Prise Salz
ganz viel Schnittlauch und am besten noch zusätzlich Petersilie
Und folgendermaßen bereitet ihr das Süppchen zu: Zuerst verknetet ihr das Mehl, das Ei und das Salz zu einem Nudelteig. Achtet bitte darauf, dass dieser ganz glatt ist. Währenddessen kocht ihr eure Fleischbrühe und gebt danach den Nudelteig in die nur köchelnde Brühe. Natürlich gebt ihr den Teig nicht irgendwie so in die Brühe, sondern ihr reibt einzelne Stückchen vorher zwischen euren Händen und gebt ihn währenddessen in die Brühe. Nun lasst ihr die Suppe etwa zehn Minuten kochen. Am Ende der Kochzeit gebt ihr die vielen Kräuter hinzu, rührt die Suppe einmal um und schon könnt ihr sie servieren. Noch zur Namensgebung der Suppe. Dieses zwischen-den-Händen-reiben nennt man im Saarland riwwele, z.B. um sich die Hände wärmer zu machen.
Heute möchte ich euch mein liebstes saarländisches Rezept vorstellen: Gefillde (Gefüllte). Es handelt sich hierbei um gefüllte Kartoffelklöße. Und das braucht ihr für das leckere Rezept (für vier Personen):
1 Packet Kartoffelklöße
500 Gramm Leberwurst nach Hausmacher Art
250 Gramm Speck
1 Becher Sahne
2 Päckchen weißes Saucenpulver
Muskat
Und so wird’s gemacht: Zunächst bereitet ihr den Kloßteig nach den Angaben, die ihr auf der Packung findet vor und lasst diese aufquellen. Nun schneidet ihr den Speck in kleine Würfelchen und lasst sie in einer Pfanne aus. Danach lasst ihr den Speck auskühlen. Nun entfernt ihr die Haut von der Leberwurst und schneidet sie in Stücke. Nun gebt ihr die Leberwurst in eine Pfanne und bratet sie solange bis sie flüssig ist. Auch die Hälfte des erkalteten Speck gebt ihr hinzu. Auch diese Masse lässt ihr wieder abkühlen.
Nun formt ihr aus den Kloßteig jeweils halbe Klöße: jeweils eine Unterseite und eine Oberseite. So formt ihr den kompletten Teig. Nun drückt ihr in jede Seite des Kloßes eine Mulde und füllt einen Esslöffel der Leberwurstmasse hinzu. Nun bedeckt ihr die Kloßunterseite mit der Kloßoberseite und drückt sie leicht zusammen. Falls ihr kleine Spalten im Teig vorfindet, könnt ihr diese mit Wasser und den feuchten Händen schließen. So geht ihr bei dem kompletten Teig vor. Danach gebt ihr die Klöße in einen Kochtopf mit Wasser und Salz und lasst sie kochen. Die Klöße müssen unbedingt ins kochende Wasser kommen. Wenn die Klöße oben schwimmen, sind sie fertig.
Einen kleinen Teil der Füllung solltet ihr allerdings übrig lassen, denn dieser wird dann in einen Topf gegeben und erwärmt. Nun gebt ihr etwa einen halben Liter Wasser dazu und lasst die Sauce aufkochen. Auch das Saucenpulver wird an dieser Stelle eingeührt und die Sahne sowie der Speck wird hinzugegeben. Die Sauce könnt ihr dann je nach eurem Geschmack mit Salz, Pfeffer und Muskat abgeschmeckt werden. Wenn Sauce und Klöße fertig sind, dann können diese zusammen serviert werden. Ein sehr leckeres Gericht, auch wenn es ich ein bisschen ungewöhnlich anhört.
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