Ist der Punktabzug für die TuS reine Politik?

Es ist ja irgendwie schon ein bisschen auffällig, dass kurz vor Saisonende der Tradition Verein 1. FCK auf einem Abstiegsrang ist und den Anschluss an die Nicht-Abstiegsränge verliert und dann plötzlich bekommt die TuS Koblenz kurz vor Ende einen saftigen Punktabzug und stürzt vom gesicherten Mittelfeld direkt vor die Füße des FCK. Solch ein Absturz demotiviert die Mannschaft natürlich noch mal, was die Chancen des FCK zusätzlich vergrößert, an der TuS vorbeizuziehen. Und oh Wunder am folgenden Spieltag verliert die TuS und der FCK gewinnt und urplötzlich sind sie punktgleich.

Ist das alles Zufall? Oder hat da vielleicht jemand übel mitgespielt? Hat vielleicht jemand aus der Politik begriffen, dass der FCK dem Untergang geweiht ist, wenn er mit einem riesigen (und dementsprechend teuren) WM-Stadion in der 3. Liga spielt? Oder dass der FCK mit seiner Politik ein bisschen zu viel Pech hatte in letzter Zeit?

Mich wundert es ja schon ein bisschen, was da gerade passiert.

Ich habe es ja schon im anderen Thread erwähnt, dass ich glaube, dass die DFL bzw. der DFB da auch seine Finger in der Sache hat. Was du mit Politik meinst weiß ich nicht, allerdings glaube ich nicht, dass die deutsche Politik sich so in den Fußball einmischt, wie es z.B. in Italien der Fall ist.

Trotzdem glaube ich, dass der Punktabzug, auch wenn es Gründe für eine Strafe gab absichtlich so hoch angesetzt wurde, damit der FC Kaiserslautern wenigstens nochmal eine Chance hat. Und so wie es aussieht scheinen sie diese Chance ja auch wirklich nutzen zu wollen. Wenn sie jetzt aber tatsächlich noch den Klassenerhalt schaffen würden, wäre es mehr als unverdient und sie könnten sich wohl bei der DFL bzw. dem DFB bedanken, da der Punktabzug doch schon extrem hoch ist.

Und ich habe bereits gesagt, dass der TuS Koblenz an der Strafe ganz alleine Schuld ist. Niemand hat hier etwas absichtlich gemacht oder die Strafe mit bösem Willen verhängt. Alles ist Folge von Fehlern, die die Geschäftsführung des TuS Koblenz gemacht hat. Wäre die DFL darauf nicht eingegangen, hätten sie gegen ihre eigenen Regeln verstoßen und den anderen Mannschaften, die bestraft wurden gegenüber unfair gehandelt.

Es hätte nicht sein müssen!

Das kann ich mir auch nicht vorstellen, dass das beabsichtigt war. Die TuS Koblenz hat zwei Verträge nicht korrekt angegeben, und dann sind sie auch selber Schuld. Warum sollte die TuS Koblenz besondere Bedingungen haben und solche Verträge nicht angeben müssen? Jeder in der Liga hat die gleichen Bedingungen und somit bekommt Koblenz halt eine Strafe.

Ob die Strafe von 8 Punkten und 200.000 Euro Geldstrafe nun gerechtfertigt ist, kann ich schlecht beurteilen. Ich bin mir aber auch noch sicher, dass die Strafe noch um einiges verringert wird.

Nur mal so viel zum Thema DFB und Strafen: Der FC Rot-Weiss Erfurt ist 2005 auch wegen einem Punktabzug aus der 2. Liga abgestiegen, nachdem der Verein sich in einem nerveraufreibenden Abstiegskampf gerade gerettet hatte. Damals haben alle gesagt, der DFB will keine Ostmannschaften in der Bundesliga.

Und was war damals Schuld daran? Einer der Spieler hatte ein Asthmaspray benutzt. Es wäre wohl auch nichts passiert, wenn der Spieler nicht in der 88. Minute in einem Spiel, das der Rot-Weiss mit 3:1 gewonnen hatte, eingewechselt wurde. Er hat zwei Minuten gespielt. Die andere Mannschaft (Greuther Fürth) war auch vom Abstieg bedroht und hat natürlich nachgehackt.

Nachdem erst nur eine Geldstrafe folgen sollte, wurde von den Verantwortlichen von Fürth Widerspruch eingelegt und schließlich wurde der Spieler wegen Doping für 2 Jahre in den deutschen Fußballliegen gesperrt und die Mannschaft wurde auch mit 6 Punkten Abzug bestraft! Dadurch ist Erfurt nachträglich noch abgestiegen. Die Spieler haben die Mannschaft verlassen, Erfurt war nahe der Insolvenz. Aber die Fans haben 1,5 Millionen Schulden durch Spenden getragen.

Und da verstehe ich nicht, wieso sich beim TuS Koblenz so aufgeregt wird. Jeder ist seinem eigenen Glückes Schmied.

Sicherlich spielt es auch eine Rolle das Kaiserslautern eine Traditionmannschaft in Deutschland ist und eine größere Lobby in der DFB-Zentrale in Frankfurt hat als der TuS Koblenz.

Ichhoffe mal nicht das es so ist, denn es wäre eine Riesenschande wenn der DFB seine Urteile je nach Verein fällen würde. Kleinere Vereine oder Vereine die nicht so ein hohes Fanpotential haben wie Traditionklubs würden dadurch erheblich benachteiligt. Natürlich muss der TuS Koblenz für seine Manipulationen bestraft werden, aber die Höhe des Punktanzuges scheint mir Suspekt.Man hätte den Punktabzug auch auf die nächste Saison legen können und den TuS mit minus 6 Punkten in die Saison starten lassen können. Das ist in meinen Augen fairer als nun die Spieler zu bestrafen, die sich eigentlich schon vor dem Abstieg gerettet hatten.Obendrein eine Geldstrafe und Sperre der Verantwortlichen, damit wäre dann auch wohl genug Vergeltung erfolgt.

Ich denke nicht, das hier der Tus koblenz besonders hart bestraft wurde, um dem 1.FC Kaiserslautern noch eine Chance auf Rettung zu geben.

Fakt ist, das Koblenz sich mehrfach nicht korrekt verhalten hat. Nach der Rechts-und Verfahrensordnung des DFB kann dieses sogar bis zu einem sofortigen Zwangsabstieg geahndet werden.

Also ist Koblenz nach meiner Meinung sogar noch recht gut davon gekommen.

Und zu den Meinungen hier im Thread, das insbesondere " Traditionvereine" durch den DFB in solchen Fällen bevorzugt werden, möchte ich nur auf den Fall des TSV 1860 München hinweisen, der bekanntlich vor Jahren durch den DFB zum Zwangsabstieg in die 3.Liga verurteilt wurde.

Es gibt aber, wie für alles in Deutschland, einen Strafenkatalog. Und der sieht eine solche Strafe nunmal vor. Bzw. wurden ja mehrere Vergehen addiert. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass jeder Verein bereits mit hohen Geldstrafen bestraft wird, wenn dumme Fans irgendwelche noch dümmeren Aktionen unternehmen. Dabei hat der Verein ja wirklich keinen Einfluss auf die Fans. Wo ist da die Gerechtigkeit und die Verhältnismäßigkeit?

Von daher ist der TuS rechtmäßig veruteilt worden und leidet eben für die Fehler, die der Vereinsvorstand sich geleistet hat. Und darauf hatte der Verein genügend Einfluss. Diese Strafe hätte niemals ausgesprochen werden müssen, wenn sich die TuS an die gegebenen Regeln gehalten hätte. Alle anderen haben es auch getan und würde man die TuS nun nicht bestrafen, würden ganz sicher die anderen 17 Vereine der 2. Liga Alarm schlagen.
Die "Welle der Solidarität", die der TuS entgegenschlägt halte ich für übertrieben. Sicherlich sind alle Fans der TuS damit nicht einverstanden und geben dies auch laut kund. Und wer tut das noch? Strafe muss sein - gerade im Geschäft Fußball!

Als der FCK vor einige Jahren Punkte abgezogen bekam waren es weitauf weniger, ich glaube 2 oder 3 und außerdem hieß es damals noch "Die Strafe wird erste zur nächsten Saison erteilt, wir wollen nicht in den laufenden Spielbetrieb eingreifen"

Jetzt sind es plötzlich 8 Punkte und man greift in die laufende Saison ein. Das die TUS eine Strafe bekommt beführworte ich, die ist verdient, aber nicht in der Art und Weise wie hier gehandelt wurde.

Vorallem das jetzt der FCK wieder so große Chancen hat, einen Verein in den den die Region und das Land Millionen gepumpt hat kann man jetzt ja nicht so einfach fallen lassen. Natürlich könnte das auch alles auch großer Zufall sein, aber daran glaube ich persönlich nicht.