Pressefreiheit in China

vom 30.04.2008, 22:28 Uhr

oh, mein Gott (ich glaub zwar nicht an ihn, aber als Sprichwort benutz ich es doch hin und wieder). Ich habe grade auf ZDF das heute-Journal gesehen, und darin auch einen weiteren Beitrag über den Fackellauf der Olympischen Spiele auf dem Mount Everest.

Dass nenne ich Pressefreiheit in China: Zu erst wird der geplante Aufstieg der Reporter zum Basislager auf rund 5.000 Kilometer Höhe von 4 Tagen auf 2 verkürzt, was für ungeübte Menschen, wie es wohl die meisten der Reporter dort sind, schnell gefährlich werden kann, da sich der Köper nur langsam an die dünne Luft die auf dieser Höhe bereits herrscht gewöhnen. Dann wurden die Reporter in einem sogenannten "Mediacenter" untergebracht, das rund (ich hoffe die Zahl stimmt) 3 Kilometer entfernt vom eigentlichen Basislager liegt. Dann, als die Reporter doch noch eine Chance hatten, in das eigentliche Basislager zu gehen, mussten sie insgesamt fünf Militärkontrollen über sich ergehen lassen und kamen an vielen großen Militärstützpunkten vorbei. Dann, als sie endlich im Basislager waren, wurden sie erstmal weg von diesem geführt und eine Touristentour gemacht, bei der über die Geschichte der Besteigung des Mount Everest erzählt wurde. Dann kehrten sie in das Basislager zurück, um sich dort von der dort ansässigen Feuerwehr von der Sicherheit überzeugen zu lassen.

Die eigentlichen Fackelläufer, weswegen sie ja eigentlich da waren, haben sie noch nicht gesehen. Dann erfuhren sie, dass diese Fackelläufer gar nicht in dem Basislager sind, sondern in einem separaten Lager ein paar Kilometer von dem Basislager entfernt. Dann folgte noch eine kleine Werbeunterbrechung, in der die Reporter von den Pressesprechern, der Firma, die die Olympische Fackel hergestellt hatte, über die Konstruktion der Sonderfackel für den Mount Everest aufgeklärt wurden. Das war es auch schon von dem "Ausflug" in das Basislager.

Ich halte es einfach für eine große Frechheit, der Welt zu versprechen, dass während der Spiele Pressefreiheit herrscht, und dann sowas abzuziehen. Das war ja jetzt auch nur ein Beispiel von zahlreichen, aber in meiner Sicht ist das Fass schon extrem voll....

» Disturbed » Beiträge: 94 » Talkpoints: -0,08 »



Es ist wirklich erschreckend, wie gut es dieses Land schafft, die Presse zu unterdrücken und nichts nach außen kommen zu lassen. Gerade in der heutigen Zeit finde ich es wirklich krass, dass es sowas noch gibt. Aber wie schon gesagt, es sind die Chinesen - was will man erwarten! Dort werden alle Medien kontrolliert, sogar das Internet mit seinen unzähligen Homepages, alle Zeitungen werden kontrolliert und zensiert und das Fernsehprogramm sowieso.

Was mich interessieren würde ist, wie viele Chinesen es trotzdem irgendwie schaffen, etwas von der Außenwelt mitzubekommen.

» Tyna » Beiträge: 165 » Talkpoints: 0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Guten Morgen.

So ist eben das politische System Chinas. Ich erinnere nur mal an Deutschland vor rund 60-70 Jahren. Da war es hier bei ganz ähnlich uns. Was China mit den Reportern abzieht ist aber in der heute so stark globalisierten Welt unmöglich. Denn alle auf der Welt sehen, was dort los ist und entwickeln eine gegenteilige Meinung über die chinesische Regierung.

Ich kann mir vorstellen, dass die Reporter bzw die Sportreporter während der olympischen Spiele auch nur in den Stadien filmen und keine politischen Äußerungen machen dürfen. Wir werden sehen wie sich das entwickelt, ich bin schon gespannt. Insgesamt denke ich aber, dass sich die chinesische Politik mit den olympischen Spielen und dieser Pressezensur keinen Gefallen tut. Die ganze Welt und auch die Chinesen verfolgen doch das Geschehen ganz genau. Und nach den olympischen Spielen wird sich diese Regierung nicht mehr lange halten können, davon bin ich überzeugt.

Gruß

» Geegle » Beiträge: 208 » Talkpoints: 0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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