Die Post streikt!

Hallo zusammen,

nachdem wir nun monatelang mitverfolgen mussten, wie der Streit mit der Bahnführergesellschaft von der einen zur nächsten Runde vertagt wurde, um ein angemessenes Tarifangebot für die Arbeitnehmer auszuarbeiten und der ein oder andere Streik hingenommen werden musste, sind nach der recht kurzen Streikperiode im öffentlichen Dienst nun auch die deutschen Postboten dran.

Die Post wird ab Mai streiken. Der Streik wird als unbefristet und massiv eingestuft. Nachdem die Tarifverhandlungen beider Seiten in Düsseldorf gescheitert sind, reagiert die Gewerkschaft Verdi nun mit einem flächendeckenden Streik. Als einen wichtigen Streitpunkt, in dem sich beide Seiten uneinig sind, wird die Verlängerung der Arbeitszeiten für die Beschäftigten und Beamten der Deutschen Post AG angesehen. Der Konzern wollte Informationen zu Folge durch eine Arbeitszeitverlängerung in den nächsten Jahren insgesamt 12.500 Stellen abbauen.

Ein weiterer Streitpunkt, wie bei allen Streiks überhaupt, ist die Lohnfrage. Das Manegement der Post hat den Arbeitnehmer zwei Prozent mehr Lohn auf 26 Monate angeboten und das bei gleichzeitiger Erhöhung der Arbeitszeit. Im Endeffekt bedeute dies ein Verlust für die Arbeitnehmer, indem sie für weniger Geld länger arbeiten müssten.

Ab dem 2. Mai soll der unbefristete Streik ausgerufen werden. Der Konzern sehe dafür keinen Grund, da er sich als gesprächsoffen bezeichnet hat. Den Forderungen der Gewerkschaften zu Folge soll eine Lohnerhöhung von rund 5,5 Prozent auf die nächsten zwei Jahre ausgeübt werden und die Angestellten sollen wöchentlich eine halbe Stunde, die Beamten eine ganze Stunde länger arbeiten. Hoffen wir mal, dass wir als Kunden der Post nicht wochenlang auf unsere Briefe warten müssen und der Tarifstreik möglichst schnell über die Bühne gebracht wird.

Wie ist eure Einstellung zu den anhaltenden Streiks? Seid ihr auch der Meinung, dass der Lokführerstreik seit letztem Herbst dazu geführt hat, dass in Deutschland ein Dominoeffekt eingesetzt hat, nach dem alle Branchen anfangen zu streiken und für höhere Löhne zu protestieren? Oder sollte damit mal irgendwann Schluss sein?

Dass die Unterhaltungskosten und Lebensmittel immer teurer werden und wir eine Inflation von über zwei Prozent haben, könnten ausschlaggebende Gründe für die Streiks sein.

Viele Grüße, IceKing32

Deine Suchfunktion offenbar auch - Deutsche Post streikt

Hallo,

da ich im öffentlichen Dienst arbeite und wir vor einige Wochen in der gleichen Situation waren, habe ich vollstes Verständnis für die Beschäftigten der Deutschen Post AG.

Eine Lohnerhöhung von 5,5 % hört sich für den Laien ziemlich gut an. Dabei muss man bedenken, dass die Steigerung für 2 Jahre gilt und im Gegensatz dazu die Mitarbeiter 0,5 bzw. 1 Stunde länger arbeiten sollen. Rechnet man nun die längere Arbeitszeit, sowie die im Moment sehr hohe Inflation gegen die angebotene Lohnsteigerung, bleibt nicht mehr viel übrig.

Außerdem ist es so, dass gerade bei den Briefzustellern jeder Minute längere Arbeitszeit viele Arbeitsplätze kosten wird.

Somit habe ich wie oben geschrieben vollstes Verständnis für die Mitarbeiter bei der Post, zumal es sich bei der Deutschen Post um ein gesundes Unternehmen mit Millionen, wenn nicht Milliarden Euro Gewinn jedes Jahr handelt. Die Unternehmen sollten sich endlich mal wieder ihrer sozialen Verantwortung bewusst werden.

Die Kunden werden zu dieser Zeit bestimmt Beeinträchtigungen verspühren, aber das ist ja auch der Sinn eines Streikes. Würde keiner merken, dass die Post streikt, dann wäre der Streik relativ sinnlos. Durch die Einnahmeausfälle muss auf die Arbeitgeber Druck ausgeübt werden, damit diese sich endlich mal in die richtige Richtung bewegen.

Es muss endlich Schluss damit sein, dass man den Mitarbeitern immer mehr abverlangt !

Aber muss denn auch immer sofort ein riesiger Streik folgen? Ich meine, bei allem Verständnis für die Arbeitssituation und die schlechten Löhne, aber gerade wenn solche großen Unternehmen streiken, dann wird immer alles in den Alarmzustand versetzt und Deutschland versinkt im Chaos. Wir hatten zwei Tage hintereinander keine Post. Was ja nicht allzu schlimm ist, aber wenn Bahn und Ämter streiken, dann stockt echt alles.

Und durch die Streiks wird dann auch ganz schnell die schlechte Stimmung aufgeheizt, die dann zum Ungunsten der Streikenden kippt. Dann verlieren alle nämlich ganz schnell das Verständnis für die Streikenden!

Gruß

Wie soll man denn sonst einen Arbeitskampf führen nachdem die Tarifverhandlungen gescheitert sind? Den Arbeitgeberverband zum Teetrinken einladen und wer schneller seinen Kuchen aufgegessen hat darf zuerst was sagen?

Man muss auch einmal einsehen, dass ein Streik aus Sicht der Arbeitnehmer notwendig ist, wenn es kein anderes Mittel mehr gibt seine Forderungen durchzusetzen! Und vor dem Streik stehen laut Gesetz auch die Verhandlungsrunden - bis es wirklich zu einem Streik kommt muss schon ordentlich Wasser den Fluss runterfließen, das vergessen die meisten gerne.

Und wenn man weitermacht wie bisher, tja, dann hat kein Arbeitgeber einen triftigen Grund etwas zu ändern.

Ich finde es ehrlich gesagt richtig gut das die Postmitarbeiter streiken um ihre Forderungen durchzusetzen, weil erst dann der Gesellschaft bewusst wird, wie wichtig die Post ist und wie oft wir sie eigentlich brauchen. Des Weiteren , frage ich mich warum die Postmitarbeiter nicht auch mal streiken darf, wenn sie sich ausgenutzt und unterbezahlt fühlen, denn schließlich würde man sich nicht gerne ausnutzen und unterbezahlen lassen. Andere Mitarbeiter in Dienstleistungsunternehmen streiken auch, also warum auch nicht mal die Postmitarbeiter streiken?

Wie meine Vorredner schon sagten, hört sich die Lohnerhöhung gut an, aber alles wird teurer im Laufe der Zeit und niemand würde sich für seinen Job abrackern, wenn er sich davon nicht mal mehr selber ernähren kann. Die Post macht Milliarden Euro Gewinne und warum soll nicht diese Gewinne auch ein bisschen auf die Mitarbeiter ausgeschenkt werden? Zwar werden die Gewinne dadurch sehr warscheinlich fallen, aber das ganze Unternehmen Post hat ein sozialeres Image bekommen, was vor allem in der Öffentlichkeit und bei den Bürgern zählt.