Magersucht strafbar

vom 21.04.2008, 11:19 Uhr

Ich wäre für ein europaweites Verbot von Tipps, wie man extrem schnell abnehmen kann. Magersuchtportalen sollte man schließen, wenn sie nicht dafür da sind, dass Magersüchtige ihre Sucht in den Griff bekommen.

Magersucht ist doch so eine schlimme psychische Krankheit, die man aus der Welt schaffen sollte. Dieser, im wahrsten Sinne des Wortes, Kotzwahn, der zum Glück nicht mehr von allen Modedesignern für gut geheißen wird, sollte mit Aktionen von erfolgreichen Models und Promis, mit gesunder schlanker Figur und abschockenden Fotos bekämpft werden.

Meine Nichte sagt ja schon mit 11 Jahren, sie sei zu dick! Der habe ich erst mal den Kopf gewaschen und gesagt, dass sie alles andere als zu dick ist und ihr erst mal ihre Mutter und deren Mutter als Beispiel genannt, was dick bedeutet. Jeder, der dies gutheißt und auch direkt oder indirekt unterstützt, sollte drastische Strafen zahlen müssen und notfalls auch ins Gefängnis! Denn das ist für mich Beihilfe zur schweren Körperverletzung teilweise mit Todesfolge.

Ich frage mich zudem, warum viele nicht aus Beispielen von anderen lernen können. Wenn ich mich an die Zwillinge erinnere, die beide abgemagert waren und dann einer von ihnen starb, bis die andere teilweise dann kapiert hat, was los war und das keiner Frau nahe geht, die sich auch Richtung Tode hungert, kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

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» DocMichi » Beiträge: 667 » Talkpoints: 3,51 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Als ich den Titel gelesen hab, dachte ich erstmal, dass schon wieder irgendein sinnloses Gesetz in Kraft tritt. Der Titel leitet einen wirklich in die Irre.

Ich denke das Gesetz ist nicht so sinnlos, da ich es abartig finde, wenn Menschen andere Menschen in die Magersucht treiben. Klar, jeder Mensch darf so leben, wie er will, und auch magersüchtig sein, aber dass man andere Leute in eine schwerwiegende Krankheit treibt ist schon nicht mehr so lustig. Ist so ähnlich, wie der Mann, der seine Frau mästen wollte, gab es auch mal. Nur ist es schwer, so etwas nachzuweisen und denke deshalb, dass dieses Gesetz schon bald wieder verabschiedet wird.

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» realNoob » Beiträge: 157 » Talkpoints: -0,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich war auch erst irritiert, denn es wäre schon ganz schön derbe, wenn man Erkrankte (es müssen im übrigen nicht immer nur Bürgerinnen sein, es gibt auch genug männliche Erkrankte). Denn in dem Falle müsste man wirklich viele Krankheiten bestrafen.

Mal abgesehen davon können die Betroffenen auch nichts dafür, man kann lediglich dafür sorgen, dass sie wieder gesund werden, was für einige ja schon Bestrafung genug ist.

Naja ob man Pro Ana und dergleichen bestrafen sollte weiß ich nicht, ich denke nicht das es was bringen würde. Mal abgesehen davon sollte man statt nach Pro Anas lieber nach Pädophilen suchen, die Kinderpornografie im Internet betreiben, das halte ich persönlcih für bestrafenswerter.

Und ich denke nicht, dass sich der Staat momentan in die Ernähtung des Menschen großartig einmischt. Das Problem was ich sehe, ist aber eher gegenteilig, es gibt viel zu viele übergewichtige Personen auch hier gibt es nämlich zu wenig Möglichkeiten ihnen zu helfen und die Kasse zahlt erst eine Kur, wenn die schon stark adipös sind und es beinahe zu spät ist.

Und natürlich ist es auch nicht hilfreich, in jeder Zeitung Models abzubilden die null Kurven und nichts aber auch gar nichts weibliches haben und einen BMI von 14. Da ist es doch kein Wunder, wenn die elf jährigen sich schon darum bemühen, möglichst keine Kurven zu bekommen und immer hübsch knabenhaft zu bleiebn, ganz nach dem Schönheitsideal und Vorbild der Models. Das ist natürlich nicht das gelbe vom Ei.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich finde das Thema schwierig. Wer bestraft denn dann bitte die Medien die ja auch einen nicht unerheblichen Teil dazu beitragen? Natürlich sind diese Seiten, auf denen sich die Magersüchtigen gegenseitig anstacheln Mist, aber zum einen ist es ja doch irgendwie der Ausdruck ihrer Persönlichkeit, zum anderen, dann holen sie sich ihre Informationen eben woanders her oder tauschen sich woanders aus, wie soll man das verhindern?

Außerdem werden so die Magersüchtigen irgendwie schon fast mit Rassisten oder ähnlichem auf eine Stufe gestellt, deren Websites sind schließlich auch verboten. Was ist mit Foren in denen sich zum Beispiel über Selbstverletztendes Verhalten ausgetauscht wird? Außerdem, dann ist der Sitz des Homepage/Forenbesitzers eben in einem anderen Europäischen Mitgliedsstaat, oder noch besser gar nicht in Europa. Wie will man dann dagegen vorgehen?

Ich fände es viel sinnvoller, das Geld für diesen Aufwand in die Prävention von Magersucht zu stecken. Denn Prävention ist ja bekanntlich besser als Intervention, wenn auch leider teurer. Außerdem sollte vor allem die Medienlandschaft umgekrempelt werden. Wenn man mal ganz genau darauf achtet stellt man fest, daß bestimmt 60 Prozent der gezeigten Werbespots Diätprodukte bewerben und zumeist von Menschen die überdurchschnittlich schlank sind.

» schokobaerchen » Beiträge: 49 » Talkpoints: 0,15 »



Ich war auch zuerst verblüfft über die Überschrift wie meine Vorgängern. Die Überschrift ist irreführend und sollte abgeändert werden. Trotzdem werde ich meinen Beitrag zu diesem Thema leisten.

Dass Magersüchtige bestraft werden, wäre nicht vertretbar, da Magersüchtige gar nicht in der Lage sind sich selbst einzuschätzen und die Probleme selbst zu bekämpfen. Sonst wären sie ja auch keine Magersüchtige, daher ist so eine Bestrafung auch sinnlos. Dass Menschen bestraft werden, welche Menschen anstiften Magersüchtig zu werden halte ich moralisch gesehen für richtig. Doch wie sollte so etwas aussehen. Wie sollte man einen Magersüchtigen definieren, welche von einem anderen Menschen geleitet wurde? Wo möglich nur durch einen Nebenkommentar, welcher die betroffene Person unglücklich gemacht hat? Oder eine geisteskranke Person, welche Leute zur Magersucht anstiftet, um ihr Leben zu zerstören? Es ist überhaupt gar nicht möglich genau zu differenzieren, was Anstiften bedeutet.

Des Weiteren halte ich deine Formulierung bzw. Wortwahl für unpassend. Wieso sollten nur weibliche Bürger von diesem neuen Gesetz betroffen sein, es gibt durch aus männliche Magersüchtige und Anstifter könnten ebenfalls Männer sein. Vor allem weil Männer gehäuft bei weiblichen Personen auf das Äußere achten.

» Ly » Beiträge: 4 » Talkpoints: 0,00 »


Der Threadtitel ist wahrlich ungünstig gewählt, ich dachte, nun will man Magersüchtige auch noch bestrafen, als ob sie noch nicht bestraft genug wären.

Nun gut. So ein Gesetz fände ich überaus lächerlich. Leute zu bestrafen, die eventuell zur Magersucht animieren, ganz gleich, wie schwierig so was festzustellen ist, ob Werbung, Freunde. Wo soll man denn da die Grenzen ziehen? Sind wir nicht alle ein Stück weit verantwortlich für den allgemeinen Schönheitwahn? Sind wir deshalb alle Kleinkriminelle?

Magersucht ist meiner Meinung nach keine Problematik, die direkt aus Medien und Umgebung fixiert wird, sondern viel mehr psychologische Hintergründe hat. Kein Magersüchtiger wird als Grund für sein gestörtes Essverhalten sagen, er wäre durch Werbung, Models oder Ähnlichem dazu animiert worden sein, sondern auf Probleme aus einem ganz anderen Kreise verweisen.

So ist die Magersucht eng verwandt mit der Fettleibigkeit, und wer würde auf die Idee kommen (von den Amerikaner einmal abgesehen) Milka zu verklagen?

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» Stannenkaan » Beiträge: 18 » Talkpoints: 0,37 »


Ich finde auch, dass der Titel irreführend ist! Anorexia nervosa ist immerhin eine Krankheit und kann somit nicht bestraft werden, das wäre ja noch schöner.

Aber dass die Anregung zur Magersucht durch entsprechende Internetseiten, sprich ProAna Propaganda, bestraft werden soll, finde ich an sich nicht verkehrt. Aber die Frage ist, wie man das nachweisen soll. Einschlägige ProAna Seiten kann man in anderen Ländern hosten oder den Betreiber der Seite zu verschleiern versuchen. Aber es ist zumindest ein Ansatz.

Es mit Fettsucht zu vergleichen hinkt etwas finde ich. Klar birgt auch Fettsucht große gesundheitliche Risiken. Dennoch glaube ich persönlich, dass eine Person, die krankhafte Fettsucht hat, immer noch die Möglichkeit hat, die Notbremse zu ziehen, z.B. durch ein Magenband oder dergleichen. Magersucht kann (wie Fettsucht natürlich auch durch Herzversagen z.B.) tödlich enden und davon loszukommen ist würde ich behaupten ungleich schwerer, da es sich um eine psychische Erkrankung handelt.

Ich glaube jedoch, dass das Gesetz nicht viel helfen kann, da viele der ProAna Seiten im Ausland gehostet sind bzw. von Nicht-Franzosen betrieben werden. Zudem gibt es ja auch oft persönliche Gründe für diese Krankheit, Missbrauch in der Kindheit (kenne persönlich 2 Fälle von Bulemie, wo das die Krankheit mit ausgelöst hat) z.B. Und dagegen kann dieses Gesetz leider herzlich wenig tun.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke nicht, dass das so der rechte Weg ist die Magersucht aus der Welt zu schaffen. Ich denke das ist eigentlich das Ziel, aber dieses Ziel wird so wohl nicht erreicht werden.

Wenn ein Mensch wirklich nichts mehr isst, dann hängt das meist nicht primär mit Leuten zusammen, die ihn dazu anspornen. Das ist dann wohl doch eine Frage, wie jemand über sich selbst denkt und was er für richtig hält. Sollte es doch durch den Ansporn von Anderen kommen, dann frage ich mich wie man so etwas nachweißen kann. Davon abgesehen, dass die Magersüchtigen selber Schuld sind, wenn sie auf das, was die Anderen sagen hören.

Ich denke der Staat sollte sich nich selbst direkt in die Ernährung der Menschen einmischen. Er sollte aber den Menschen klar machen, das nichts oder fast nichts essen nicht gesund ist und man sich selbst damit schadet. Außerdem sollte man viel mehr auf Magersucht aufmerksam machen und die Folgen zeigen. Der Staat sollte so etwas jedoch meiner Meinung nach nicht bestrafen, sondern viel mehr danach schauen, dass es einfach nicht vorkommt dass andere Leute jemand zur Magersucht motiviert.

Als Letztes möchte ich noch erwähnen, dass magersüchtig zu sein eine Krankheit ist. Die Leute können praktisch nicht viel dafür, dass sie diese Krankheit trifft. Und es kann dadurch auch jeden Treffen. Es ist also nicht besonders sinnvoll, einen dafür zu bestrafen, wenn er von einer Krankheit erkrankt ist.

Ich denke auch nicht, dass sich so etwas in Deutschland durchsetzen kann. Dies wird meiner Meinung nach nur der Fall sein, wenn sich der Gesetzentwurf als wirklich positiv beweist, was ich eben bezweifle. Zu wünschen wäre es jedoch!

» Gido » Beiträge: 92 » Talkpoints: -0,03 »


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