Wie und wo als Wahlhelfer bewerben?

vom 16.02.2025, 00:03 Uhr

Laut den Medien würden wohl tausende Wahlhelfer für die anstehende Bundestagswahl landesweit gesucht und ich würde dieses Amt gern wahrnehmen, aber ich finde dazu gar nichts im Netz. Habt ihr schon mal als Wahlhelfer fungiert und wie habt ihr das gemacht? Wie und wo kann man sich denn als Wahlhelfer bewerben?

» Barabas » Beiträge: 192 » Talkpoints: 7,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das ist nun wirklich einfach: Du wendest dich an das Wahlamt deiner Gemeinde. Allerdings sollte das gut überlegt sein, denn den Job wirst du nicht mehr los. Einmal in der Kartei erlösen nur bestätigte Erkrankung am Wahltag, eine vom Arbeitgeber bescheinigte Unabkömmlichkeit oder das Erreichen des Rentenalters. Ich mache das seit Jahrzehnten.

» cooper75 » Beiträge: 13430 » Talkpoints: 519,61 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich habe es einmal gemacht und kann cooper75s Erfahrung nicht bestätigen. Mag sein, dass es für staatliche Angestellte anders ist, so hatte ich zumindest damals den Eindruck, da Leitung und auch mehrere Wahlhelfer Staatsangestellte waren und wohl regelmäßig eingesetzt werden.

Dass jetzt noch gesucht wird, kann ich mir allerdings nicht vorstellen, da oft einige Monate vorher gesucht wird und einige Wochen vorher die Wahlhelfer feststehen. Wenn "Werbung" für das Amt nicht hilft, dann kann theoretisch jeder dazu herangezogen werden.

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» Trisa » Beiträge: 3316 » Talkpoints: 36,65 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Trisa hat geschrieben:Wenn "Werbung" für das Amt nicht hilft, dann kann theoretisch jeder dazu herangezogen werden.

Dafür gibt es einen Schlüssel, jeder Zwanzigste oder x-te aus dem Einwohnermelderegister wird dann zufällig als Kandidat ausgewählt und angeschrieben. Liegen keine gravierenden Hinderungsgründe vor, wird das zur Verpflichtung. Genau so, wie jemand zum Schöffen oder Pflegevormund verpflichtet werden kann. Es gibt eben nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten, die dem Bürger auferlegt werden können.

Kenne das aus eigener Erfahrung. Ein Arbeitskollege, der bis zu dem Zeitpunkt stets als Wahlhelfer zur Verfügung stand, wollte diese Tätigkeit nicht mehr ausüben. Er musste eine Ersatzperson bereitstellen. Ich habe dann diesen Job übernommen, in der Annahme, dass es eine einmalige Ausnahme wäre. Wunderte mich dann, dass ich bei jeder Wahl dann vom Wahlamt bzw. Oberbürgermeister angeschrieben wurde. Mit der Aufforderung, mich im Gürzenich zur Vor-Veranstaltung, der Einweisung, einzufinden.

Dort wurde man dann überaus freundlich empfangen, ganz im Gegensatz zu den sonstigen Erfahrungen mit den Behörden, die sich ja meistens um lästig empfundene Bürokratie mit "Formularkrieg" oder sogar Abwehr von Strafen und sonstigen Sanktionierungen (Knöllchen) drehten.

Man gewann den Eindruck, so richtig auf den Schild gehoben worden zu sein, und wie glücklich sich die Verwaltung schätzen könne, auf das freiwillige Engagement der mündigen, verantwortungsvollen Bürger der Stadt zählen zu können. Zum Teil hatte ich den Eindruck, nun zur besonderen "Klasse" von Stadtbewohnern zu gehören. Willkommen im Club. Das machte die von mir sonst durchaus kritischer gesehene Oberbürgermeisterin, Frau Reker, auch ganz ausgezeichnet in ihrer kurzen Rede vor dem Publikum der Freiwilligen deutlich und brachte die Dankbarkeit zum Ausdruck.

Je nach Anforderung kann man dann auch Schriftführer, nicht nur einfacher Wahlhelfer werden. Die Aufwandsentschädigung betrug damals noch 50 DM. Nun verhält es sich so, dass man sich auch mit den anderen Helfern abwechseln kann, um zum Beispiel eine Mittagspause zu machen. Aber die Anwesenheit bei der Europawahl ging damals von 8:00 Uhr bis 21:00 Uhr. Dann ist aber nicht Feierabend.

Dann geht die Arbeit mit Auszählen und eventuell noch einmal Nachzählen, wenn sich Unstimmigkeiten ergeben hatten, los, so dass unter Umständen erst gegen 23:00 Uhr der Schriftführer mitsamt der Urne und den Unterlagen am Athener Ring, den Zentral-Wahl-Büro in Chorweiler mit dem Auto hingefahren war. Man braucht also ein Auto, um die Wahlurne und Sonstiges transportieren zu können, wenn man Schriftführer ist.

Und am anderen Tag ging die Woche wieder mit der üblichen Arbeit los. Muss sagen, ich spürte tatsächlich eine gewisse Müdigkeit als Folge der mehr oder weniger konzentrierten Tätigkeit am Wahlsonntag. Da sieht man einmal wieder, wie wichtig die Wochenenden zur Erholung sind.

» Gorgen_ » Beiträge: 1167 » Talkpoints: 416,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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