Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen

Ja, ich hatte solche Bekannte, sie sind jedoch keine Bekannten mehr und von allen meinen Listen geflogen. Dabei ging es nicht nur um Finanzen und Versicherungen, sondern auch um so Dinge wie dieses Juice+, also Nahrungsergänzungsmittel, die chemisch ziemlicher Mist sind, Kosmetikprodukte wie Mary Kay oder Ähnliches. Eine hat mich mal soweit dran bekommen, dass ich mitgemacht habe, aber als sie dann ankam, dass ich zu Hause eine Verkaufsveranstaltung machen sollte, habe ich alle Verbindungen abgebrochen. Denn in mein Zuhause lade ich keine Fremden ein, um etwas zu verhökern. Aber mittlerweile entferne ich konsequent alles, was mit solchen Maschen zu tun hat mit sofortiger Wirkung.

Stimmt. Einige Zeitgenossen können ziemlich aufdringlich werden. Normalerweise könnte man erwarten, dass sich gerade Teilnehmer an Kursen und Lehrveranstaltungen oder ehemalige Schulkameraden anderen gegenüber sozialverträglich verhalten, da sie ja wahrscheinlich noch alle möglichen Kontaktdaten und Wohnadressen von einem kennen dürften.

Bei mir war es so, dass mir von jemandem dauernd irgendwelche technischen Dinge zum Kauf angeboten wurden. Sicher war der erste von ihm gekaufte Fernseher ein sogenanntes Schnäppchen.

Irgendwann wurde es mir aber zu viel des Guten. Habe ihn dann vor der Tür stehen lassen. Wie hartnäckig dann der Kollege war, merkte man daran, dass er an die Wohnungstüre bollerte und so laut schimpfend wurde, bis schließlich die Nachbarn darauf aufmerksam wurden und ihn aus dem Hause komplimentiert hatten. Habe ihn dann lange nicht mehr gesehen. Und sollte er mir über den Weg laufen, werde ich tunlichst versuchen, einen großen Bogen um ihn zu machen.

Leider gibt es in Straßenbahn und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln immer wieder derartige Begegnungen "der dritten Art", denen man sich dann nicht so leicht entziehen kann. Einer lief sogar an der Haltestelle hinter mir her und quasselte dauernd, ich solle endlich stehenbleiben. Bin einfach weitergegangen. Irgendwann hat muss er es dann doch wohl gemerkt haben, dass ich zu dem Zeitpunkt überhaupt keine Lust hatte, mich mit dem alten Klassenkameraden zu unterhalten.

Das ist ja auch immer die Gefahr, wenn man auf sozialen Medien wie "Stay Friends" und so unterwegs ist und einmal leichtsinnigerweise seine Adressen und sonstigen Kontaktdaten bekanntgegeben hat. Man kann seine Sozialkontakte nichtig immer absolut exakt planen und steuern. Es bleibt immer ein "Restrisiko", und es spielt oft auch der Zufall eine Rolle. Und was die Zeitgenossen dann im Schilde führen, weiß man nicht.

Andersherum, wollte einen Bildkalender drucken lassen. In der Rückantwort des Verlages hieß es, man solle erst einmal selber die Verkaufschancen abklären. Und jetzt kommt's: Man soll im Verwandten- und Bekanntenkreis herumhorchen, ob sich ein Käufer unter ihnen findet. Das kann dann auch ein Grund sein, warum plötzlich Post von einem alten Klassenkamerad im Briefkasten landet. Manche Leute finden diese zufälligen Kontakte aber dann nicht lästig, sondern als echte Bereicherung.