In Haus und Wohnung nicht genug Steckdosen haben können?
Trisa hat geschrieben: Wenn ich dort schlafe, habe ich nun sieben Steckdosen hinter dem Bett- und denke immer an eine frühere Mitbewohnerin, die gar nicht neben Steckdosen schlafen wollte.
Unbestritten ist die Möglichkeit einer Elektrosensibilität. Allerdings sollte man sich vor Augen halten, dass alleine das Vorhandensein von Steckdosen selbst nicht einen Elektrosmog ausmacht. Vielmehr sind es die früher so gerne verlegten, zwischenzeitlich einmal sogar verbotenen, dann aus unerfindlichen Gründen wieder erlaubten sogenannten Stegkabel, bestehend aus flach in relativ großem Abstand gegenüber dem anderen Kabel (NYM) nebeneinanderliegende Adern.
Bei meistens im Rohr verlegten Rundkabeln kompensieren sich durch ihre höhere Kapazität und teilweise Verdrillung bereits die Felder, so dass im geringen Abstand davon kaum mehr etwas messtechnisch zu erfassen ist, schon gar nicht eine gesundheitliche Gefährdung davon ausginge.
Ja, gerade letztere Kabel sind Ursache für das mehr oder weniger periodisch auftretenden Blitzen von Energiesparlampen. Die Adern von speisendem und ausgeschaltetem Draht liegen derart dicht nebeneinander, dass eine so hohe Kapazität erreicht wird, dass sich die Kondensatoren in der Energiesparlampe langsam aufladen, bis sie eine Spannung erreicht haben, bei der sie sich durch kurzes Aufblitzen wieder entladen. Sehr lästig. Ist aber mit einfachsten Mitteln zu unterbinden.
Auch wird kaum für Elektrosensible ein "Elektrosmog" von Leitungen ausgehen, an denen keine Verbraucher angeschlossen sind, also kein Strom mit damit verbundenem elektrischen und magnetischen Feld fließt.
Kann mich noch an meine Tätigkeit erinnern, bei der ich unter einer 400 kV Hochspannungsleitung arbeitete, und es auf der Haut prickelte, im Sommer bei schweißtreibender Tätigkeit. Wenn das keine für Elektrosensible als Horrorerlebnis eingestufte Erfahrung gewesen wäre. Aber ich kann beruhigen. Die Abstandsregeln für derartige Leitungen sind streng geregelt, so dass im Wohnumfeld kaum mit derartigen Feldstärken zu rechnen sein dürfte. Und schon gar nicht in der Nähe von 230V-Nachttischlampensteckdosen.
Und die Mittelwellen-Megawatt-Radiosender sind in DE schon lange gesprengt worden, die Antennenmasten als Edelschrott an China verkauft, obwohl da aus Umweltschutzgründen und aus Rücksichtnahme auf Elektrosensible schon die 250-Meter-Abstandsregel gegolten hatte.
Trisa hat geschrieben:Bist du denn sicher, warum die Sicherung rausgeflogen ist? Ich dachte schon mehrmals, dass es Überlastung wäre, weil mehreres gleichzeitig lief im Stromkreis- es war allerdings immer ein einzelnes defektes Gerät.
Da das schon einige Zeit her ist und in der ganzen Zeit kein Gerät kaputtgegangen ist, bin ich mir recht sicher, dass es an einer Spannungsspitze lag. Kein Wunder, wenn der Fernseher und Rechner an einer Dose hängen und gleichzeitig eingeschaltet werden. Ich würde immer noch einiges für 20 Steckdosen an einer Wand geben.
Das Problem mit den scheinbar grundlos auslösenden Leitungsschutzschaltern ist in deren Auslösecharakteristik zu suchen. Grundsätzlich sind in den für einen Haushalt vorgesehenen Leitungsschutzschalter zwei Auslösemechanismen eingebaut, die je nach Stromspitze sofort oder bei längerer Überlastung erst nach einiger Zeit abschalten.
Viele Geräte besitzen heute sogenannte Schaltnetzteile, die auch aus Gründen der Energieeinsparung vorgeschrieben sind. Um das Prinzip eines Schaltnetzteiles kurz zu skizzieren: Ein Gleichrichter lädt einen "dicken" Elektrolytkondensator im sogenannten Zwischenkreis auf, der dann die Energie für den halbleiterbestückten "Zerhacker", der mit seiner gegenüber der Netzfrequenz wesentlich schnelleren Ein- und Ausschaltungen über geeignete, moderne Transformatorkernmaterialien ein besseres Leistungsintegral ermöglicht. Auf der Sekundärseite des Transformators können dann in konventioneller Weise wieder die Wechselspannungen in pulsierende Gleichspannungen mit Hilfe von Silicium-Karbid-Schottky-Dioden, die für die höheren Frequenzen bestens geeignet sind, verwandelt werden. Nach ausreichender Siebung stehen dann die geforderten Gleichspannungen zu Verfügung.
Oder ein Einphasen-Wechselstrom wird in einem sogenannten Inverter in oben beschriebener Weise erst gleichgerichtet, dann mit entsprechender Schaltung in aus zahlreichen Einzelimpulsen bestehenden Drehstrom zur parametrischen Motorsteuerung verwandelt. Leider entsteht beim Einschalten trotz der eingebauten Strombegrenzungen vermittels Kaltleiter eine Ladestromspitze.
Ferner werden auch Abschaltvorrichtungen empfohlen, mit denen man einzelne Geräte gänzlich vom Netz trennen kann, damit sie keinen sogenannten Standby-Strom ziehen können. Häufig werden dann mehrere Geräte an eine schaltbare Steckdosenleiste angeschlossen.
So war es auch bei mir. Ich wunderte mich immer, dass die zugehörige Sicherung auslöste, wenn ich den Computer einschaltete. In Wirklichkeit wurden dann zwei Computer, zwei Monitore, ein Drucker, ein Scanner und all das, was für den Büroarbeitsplatz nötig ist, gleichzeitig eingeschaltet. So ist dann eine hohe Stromspitze erklärlich.
Jetzt verwende ich eine Steckdosenleiste, die nicht nur einen Gesamt-Schalter hat, sondern auch jede einzelne untergeordnete Steckdose separat schalten kann. Das bedeutet, dass ich hinterher alle Schalter auf "aus" stellen muss, dann beim Wiedereinschalten nacheinander die Geräte mit Netzspannung versorge. Damit wird die Stromspitze vermieden. Ist zwar etwas lästig, bislang ist aber die Sicherung nicht mehr "herausgeflogen".
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